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Auch wir sind am Ende...:°°(

Huhu ihr Lieben,
sooo, jetzt muss unser Erziehungsproblem mal raus, evtl.habt ihr hilfreie Tipps, auch wenn eure Mäuse noch ein bissel jüger sind.
Unser Prob:
Der liebe Sebatisn (wird im Nov.10 Jahre alt) ist ein ganz schlauer und toller Kerl, ja, aaaaaber sein Zimmer!!!!
Ein leidiges Thema, immer wiederkehrend und aufreibend, er sträubt sich, das Zimmer aufzuräumen, da hilft wirklich nix!
Nettes bitten, null.
Streichung seines Taschengeldes, null "brauche ich eh nicht"
Streichung von Familienunternehmungen "Nö, bin eh lieber zu Hause"
Streichung der Freundetreffen "habe ich mehr Zeit zu lesen"
Wir wissen wirklich nicht weiter, ein bisschen Unordung ist ja o.K., ein bisschen Kleider liegenlassen, auch o.K., aber doch nicht ständig und in dem Ausmass, nein!
In der Schule ist er einer der Klassenbesten, sehr interessiert, alles prima, nur die Unordung und das Werkeln im Garten mit Dingen, die ihm nicht gehören und er repektieren sollte.
Hat vielleicht Schokofeechen eine Antwort, oder Nuria, oder Tini als Psychologin?
Oder einfach jemand von euch, die eine Idee hat, was da anzustellen wäre?
Mittlerweile leidet das gesamte Familienwohlbefinden unter dieser Sitation, ich finde das schade und suche nach Wegen, wieder zu einer stimmigen Atmosphäre zu kommen.
Lieben Dank und
Grüsse
Patricia
Bisherige Antworten

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Liebe Patricia,
ich bin keine Erziehungsexpertin, würde aber sagen, dass die Probleme Unordnung im Zimmer und Benutzung Eurer Gartenwerkzeuge ganz unterschiedlicher Natur sind. Ich sehe es so: Das Zimmer geht Euch nichts an, denn es ist doch seins, nicht? - Euer Werkzeug geht Euch sehr wohl was an. Vielleicht lässt sich in einem Momen jenseits von akuten Konfliktexplosionen eine vernünftige Verhandlung führen darüber, dass er Euer Zeug in Ruhe lässt, dafür aber sein Zimmer "gestalten" darf wie er möchte?
Für derartige Konfliktsituationen empfehle ich die Lektüre von Gordon, Familienkonferenz, da ist meiner Erinnerung nach sogar so eine Zimmer-Geschichte als Beispiel drin.
Stichworte "aktives Zuhören", was seine Wünsche bezüglich seines Zimmers betrifft (um was geht es ihm wirklich - was bedeuten ihm seine vier Wände - vielleicht will er sogar aufräumen, sperrt sich aber dagegen, es "für" Euch zu tun (Reaktanz!) - vielleicht will er es seltener machen, zu anderen Zeitpunkten, nach anderen Prinzipien, nach anderen Standards...?) und "Ich-Botschaften", was Eure Grenzen bezüglich Eurer Sachen betrifft (wie geht es Euch, wenn Ihr Euer Werkzeug immer suchen müsst? Oder schmutzig vorfindet und Eure Arbeit nicht anfangen könnt? Oder Euch in "Eurem" nicht respektiert fühlt? Oder Angst habt, dass er sich verletzten könnte/die Sachen kaputt gehen oder um was immer für Gefühle es Euch geht...).
Es gibt in Psychologie und Pädagogik ja verschiedene Ansätze. Gordon ist in die sog. humanistische Psychologie einzuordnen, bei der es insbesondere um die Selbstentwicklung des Menschen nach seinen Möglichkeiten geht, um Authentizität der Akteure und echte Begegnung miteinander.
Andere Ansätze mögen andere Aspekte (Konsequenz, Regeln im System, sog. "Lernen" aus Konsequenzen etc.) mehr betonen. Die Mütter hier erziehen ja sehr unterschiedlich, sicherlich wirst Du am Ende einige interessante Ideen zur Auswahl haben. Alles Gute!
Soweit spontan dahin gedacht mit lieben Grüßen
von Tini

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Liebe Tini,
wow, danke für deine Erziehungsgedanken!
Mit humanitischem Ansatz habe ich angefangen, er sollte für sich ein Leben, sein Zimmer, so gestalten, wie es für ihn in Ordnung schien.
Suchte er kuzr vor seinem Training seine Klamotten und hatte Schwieirgkeiten, jene zu finden, dachte ich, er könnte daraus lernen, dass ein gewisser Ordnungssinn doch nützlich wäre.
Wenn er sich in seinem Zimmerchaos wohlfühlte, so haben wir das gefasst akzeptiert, ist eben sein Zimmer, aaaber, wenn ich alte Brotboxen auffinde, in denen Schimmelbrote am Faulen sind, bestehe ich darauf, ihm mitzuteilen, dass ich hier kein Ungeziefer aus seinem Zimmer in die allgemein zu nützenden Räume dulde.
Beim Gartenwerkzeug ist der wunde Punkt, das Respektieren anderer Leute Gut, er zersägte neulich einen Schufelstiel, weil er das für irgendeine Tüftelarbeit von Nutzen hielt.
Als wir nicht anwesend waren, hatte er sich den Rasentrimmer! geschnappt und mit seinem Freund zusammen den Rasen damit gemäht, um uns eine Freude zu machen!
Eben hatte er den Gartenschlauch misbraucht, um den Komposter mit Wasser zu befüllen, damit eine Maus rauskommt, die in seine Lebendfalle inkl. Speck, laufen sollte.
Er hat enorm viel Einfallsreichtum, den wir wirklich auch zu schätzen wissen.
Von Gordons Familienkonferrez habe ich schon Eininges gehört, ja, vielleicht wäre das eine Lektüre für uns.
Mich würde interessieren für welchen Zustand sein chaotisches Zimmer wohl steht, was er uns damit sagen will?
Mir fällt auf, dass er unter unserem ständigen Alle-Kinder-Wollen-Alles-und-zwar-sofort-Zusand leidet, er kaum mehr zu Wort kommt beim Abendbrot und zu Hochzeiten generell.
Jeder hat jeden aussprechen zu lassen, und selbst das, ist ihm schon zu lange, dann ist's für ihn nicht mehr wichtig, was er eigentlich sagen wollte.
Er war schon als kleines Kind der Chaot in seinem Zimmer, eigentlich dem Papa gar nicht so ungleich....
Wir werden weiter daran arbeiten, und ich finde es spannend, dass ich auch hier an Grenzen setzen und Akzeptanz stosse, ein immerwährendes Thema, das mich zur Zeit sehr beschäftigt.
Liebe Grüsse und alles Gute weiterhin für Minibutzele und deine Schwangerschaft
Patricia

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Hallo Patricia,
ich habe zwei keinen Sohn in diesem Alter und meine Stieftochter ist bereits 19 Jahre und sie ist ein noch anderes Kaliber.
Aber der Sohn meiner Freundin ist auch ein sehr unordentlicher Mensch was sein Zimmer betrifft. Als ich meine Freudin kennenlernte war er gerade 8 Jahre und sie hatten auch fast täglich ihre Kämpfe diesbezüglich. Diese Unordnung machte meine Freundin ganz kirre.
Irgendwann hatte sie auch alles probiert das es sich bessert aber nichts hat gefruchtet.
Irgendwann hat sie es einfach aufgegeben sich um sein Zimmer zu kümmern und verlangt nur in den gemeinsamen Räumen eine gewisse Grundordnung und das macht er so gerne wie es ein inzwischen 16 jähriger junger Mensch eben macht.
Was ich noch vergessen hatte, meine Freundin hat auch nicht mehr die Schmutzwäsche zum Waschen aus dem Zimmer gefischt, dass musste er dann schon selber erledidgen. Überraschenderweise war das dann auch kein Problem mehr!
Meine Einstellung dazu ist auch, dass das Kinderzimmer das Zimmer des KIndes ist und nicht nach "Erwachsenenvorstellung" aussehen muss. Ich denke, es ist ihr Raum und wenn sie diese Unordnung für ihre Gedanken brauchen, dann ist das völlig OK. Viele Unordentliche Kinder werden zu sehr ordendlichen Erwachsenen (ein Beispiel ist meine älteste Schwester von mir die heute die pingeligste von uns allen ist!).
Ich wünsche Euch eine für alles befriedigende Lösung.
LG von Natascha, erziehungsmäßig totaler Laie und hoffendlich trotzdem etwas helfen könnend.

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Hallo Natascha,
na, vielleicht wird dieses Thema bei uns auch manchmal zu gewichtig betrachtet, wenn die innere Ruhe und Gelassenheit nicht ganz so verfügbar ist, wie sie sein sollte, ist auch von der Tagesform und -befindlichkeit anhängig...
Bei der Wäsche kann ich nicht klagen, ich weigere mich strikt, in die Zimmer der Grossen zu gehen, das wird per Aufruf geordert und klappt auch, meist zumindest ;-)
Gestern hatte er ein T-Shirt mit einem Sekundenkleber geschrottet, das Zeugs frisst sich in das Gewebe ein und du kannst es anschliessend zerbröseln.
3 mal habe ich ihn heute aufgefordert, das Shirt, welches er nun wieder angezogen hat, ist fast nur noch ein Streifenshirt ;-), zu entsorgen, Pustekuchen, er trägst immer noch.
Das sind die Kleinigkeiten, bei denen ich denke, er hat durch diesen Testosteronschub, der bekanntlich in diesem Alter seine Wirkung zeigt, ein schlechtes Hörvermögen, ich hoffe zumindest, dass es daran liegt ;-)
Liebe Grüsse
Patricia, die zuversichtlich wieder zur Gelassenheit und Problemlösung in Ruhe zurückgekehrt ist

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Liebe Patricia,
hab gerade wenig Zeit, aber ich empfehle "Ohne Chaos geht es nicht" von Jan-Uwe Rogge, Kapitel 5 "Ordnung in der Unordnung" ;-)
Der Autor gefällt mir überhaupt ganz gut. Hab einiges von ihm mit ahaeffekten gelesen.
Kleiner Ausschnitt
"Kinder spüren, dass man viel Energie aufwenden muss, um Ordnung im Zimmer zu halten, wozu sie nicht immer Lust haben. Deshalb entwickeln sie eigene Ordnungssysteme, in denen sie sich spielend , mal mehr, mal weniger zurechtfinden. Das Problem: Eltern sehen diese Sache anders und daraus ergeben sich (überflüssige) Machtkämpfe und Schuldzuweisungen, die das Beziehungsklima vergiften"
Aber Theorie und Praxis... Ich reg mich immer noch auf und eigentlich ist es bei uns das Hauptkonfliktthema. Hat aber auch was damit zu tun, dass ich Ordnung und Klarheit brauche, um mein inneres Chaos zu kompensieren. Das ist für die kids oft nicht nachvollziehbar.
LG Nuria
hab gerade mal geschaut, bei amazon gibts das Buch gebraucht ab 2,50 Euro

Wir haben ein fruchtbares Gespräch...

...Gespräch geführt, ich bin erleichtert!
Er bestimmt in Zukunft ganz alleine über seinen Zimmerzustand, er fühlt sich al Djungelmensch exlusive HighTec und so, hihihi, und wird aber im Gegenzug unsere Gartengeräte oder was auch immer als unser Eigentum respektieren und vorab fragen, wenn er sich etwas ausleihen möchte.
Ha, ich glaube, so können wir alle miteinander Leben, ohne jeweiligen Grenzverletzungen.
Liebe Grüsse
Patricia

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Hallo Patricia,
auch wenn ihr nun schon ein fruchtbares Gespräch hattet antworte ich nochmal zu deinem Problem.
Auch ich bin ein kleiner Chaot gewesen, meine Mutter beklagte sich sehr häufig über meine Unordnung.
Auch bei mir war mal ein in der Brotdose vergessenes Brot im Zimmer zu finden.
Meine Mutter hat allerdings so viel Druck ausgeübt, daß ich aufgeräumt habe, da die Konsequenzen, wenn ich es nicht tat sehr hart waren.
Das hatte aber auch Zufolge, daß diese scheinbare Ordnung von mir nicht gepflegt wurde und nach kürzester Zeit in den Urzustand verfiel. Gelernt habe ich daraus nicht sehr viel und eingesehen habe ich zu dem Zeitpunkt dadurch auch nix.
Das mit den Gartengeräte und dem Komposter hätte mir auch passieren können, ich war auch immer sehr eifrig und hatte viele Ideen, die nicht immer zu Ende gedacht wurden.
Ich möchte dir gerne mitteilen, daß es ein Kind in solcher Situation nicht leicht hat und sich natürlich durch die Gestaltung seines Raumes auch abgrenzen will.
Gegen verschimmelte Lebensmittel muß natürlich was getan werden, findet er selbst das nicht ekelig?
Bei mir ist es mittlerweile überwiegend ordentlich und verschimmelte Lebensmittel begegnen einem hier auch nicht, das nur mal zum Trost.
Ich tendiere auch zu der Haltung das Zimmer ist seins.
Und wenn Besuch kommt muß er ja dafür grade stehen, wenn's Euer Besuch muß der da ja auch nicht rein oder nur wenn's deinen Sohn dann auch nicht stört.
Ich denke wenn ihr seinen Raum respektiert, wird es ihm mit euren Dingen auch leichter fallen.
Ganz liebe Grüße, Kirsche die sich doch über einen Testosteronschub bei einem 10-jährigen gewundert hat.

Re: Auch wir sind am Ende...:°°(

Hallo, Kirsche!
Ich denke, es kommt aber immer darauf an, wie deine Eltern waren oder sind.
ich war auch nicht die Ordentlichste in der Pubertät und jetzt kommts halt drauf
an, aber eigentlich hält es sich in geordneten bahnen hier. Meine Eltern haben
das aber auch vorgelebt. Unser derzeitiges Problem ist, dass unsere Große (erst
3 und soweit noch lenkbar in ihrem Zimmer) mitunter bei ihrer Freundin spielen
geht, deren Eltern ganz bestimmt NICHT ordentlich sind. Leider ist es da auch so
unordentlich, dass ich es nicht sehr hygiensich finde (und ich finde tendentiell,
jeder soll das mal so halten wie er sich wohlfühlt). Janina, die Tochter, kommt
immer gerne zu uns, weil sie es hier so "schön" findet. Das ist eine traurige Form
der Selbstverwirklichung finde ich. Aber ich gehe wie Du davon aus, dass sich
das meiste Chaos mit dem Alter dann irgendwie zumindest punktuell gibt;-))
Liegrü Bea, die jeden tag mit ihren Kindern aufräumt
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