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Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Ihr Lieben!
Wie übersteht Ihr Extremphasen mit Eurem Baby? Wie schafft ihr das, ohne auszurasten? Lovis ist seit Tagen besonders bedürftig. Mir geht es ziemlich schlecht, vor allem, weil ich meine Arbeit nicht schaffe.
1. Problem während Lovis' Wachphasen: Er kann sich viel weniger als früher selbst beschäftigen, d.h. Ablegen auf dem Boden bei seinen Spielsachen geht manchmal über zwei Stunden lang nicht. In diesen Zeiten klappt das Leben für ihn eigentlich nur auf dem Arm der Eltern, die natürlich ständig was falsch machen: stehen in der falschen Blickrichtung, setzen sich einfach hin, bleiben einfach stehen - empörend! Das Schlimmste ist aber mein Schreibtisch, an den darf ich mich nie setzen, da behält sich Lovis ein Vetorecht vor. Ich darf nicht einmal mit Lovis im EBC-Rückentrage vor dem Schreibtisch stehen - sofort Geheule! Instinkt für gefährliche Aufmerkdsamkeitskonkurrenz?
2. Tagsüber Schlafprobleme: Es fällt ihm ausgesprochen schwer, sich zu seinem Vormittags- oder Nachmittagsschlaf hinlegen zu lassen. Es ist jedesmal ein Drama. Die Situation ist dann die, dass er ganz offensichtlich müde ist und nicht mehr spielen kann, aber sobald man ihn ablegt, in ein empörtes Wutgeschrei ausbricht und sich körperlich richtig aufbäumt. Und er wirft sich im Bett mir entgegen. Lovis möchte nämlich fast nur noch auf dem Arm sein. Die Tagesschläfchen funktionieren teilweise fast nur noch im Wiegegriff in Mamas oder Papas Arm. Und wehe, wenn wir nach 20 Minuten eine kleine Bewegung in Richtung Lovis ablegen machen - Alarm, Alarm! Eine Lösung in solchen Momenten ist zusätzlichen Stillbegegnungen einzubauen, teilweise einfach auch schon eine Stunde nach dem letzten Stillen.
3. Positiv: Wenn wir ihn auf dem Arm haben, strahlt er vor Glück! Die Zeiten, in denen es ihm gut geht, sind entzückend. Mir geht es immer so, dass ich, wenn er wieder spielt oder glücklich schmust oder schläft, denke, ach, das war doch gar nicht so schlimm eben...
4. Man könnte jetzt sagen, dass diese Situation nach dem Tragetuch schreit, ja, das stimmt. Doch zum einen habe ich auch im Tragetuch oft ein Kind, dem nichts gefällt, und er schläft oft trotz Tragetuch nicht ein. Außerdem habe aufgrund der anstrengenden Tage schlichtweg Rückschmerzen, und die Idee, meinen süßen achteinhalb-Kilo-Jungen "schon wieder" länger tragen zu müssen, macht mich teilweise schon in der Vorstellung fertig. Ich behelfe mir mit mindestens einer EBC-Rückentrage-Phase pro Tag, aber das geht nur, wenn Lovis einigermaßen gut drauf ist.
5. Fazit ist: Lovis ist zur Zeit tagsüber eine Rundumbeschäftigung. Wenn ich die innere Freiheit hätte, mit ihm einfach den ganzen Tag schmusend auf dem Bett zu liegen und dabei nicht den Stress zu haben, dass ich ansonsten null und nichts schaffe, und außerdem die körperliche Kraft hätte, ihn ansonsten nur zu tragen, wäre die Welt vermutlich in Ordnung. So bin ich aber fix und fertig, und jede zusätzliche Aufgabe, jeder Termin, wird mir zu viel.
6. Zum Hintergrund: Ich stehe beruflich unter Druck. Jeden Tag, den ich hier nichts schaffe (kann mir als Selbständige meine Arbeit zu Hause selber einteilen), bedeutet, dass der Countdown zur nächsten Seminarreise mörderisch für mich wird. Und es stehen im Mai zwei Seminare an. Mir geht es vor solchen Terminen eh immer schon schlecht, und mit zusätzlichen Hindernissen wird es endgültig zu viel für mich. Außerdem muss mein Mann im Moment sehr, sehr viel üben, denn es geht um seine beruflichen Existenz, er bereitet sich auf Probespiele vor. Ich versuche daher, Lovis fast immer zu übernehmen. Doch ich schaffe es nicht, ab und zu lege ich ihn doch zu meinem Mann ins Musikzimmer. Der kümmert sich zwar grundsätzlich immer gerne, aber ich weiß, dass es ihn seine Konzentration kostet - und die braucht er zu 100 % bei seiner Arbeit.
7. Kraftquellen: Mein Mann ermöglicht mir, dass ich mich im Laufe des Vormittags duschen kann und mich dann auch gleich ausgehfein mache - das vermittelt mir das Gefühl, ein richtig zivilisierter Mensch zu sein und damit geht es mir besser. Dann lese ich gerade gute Kurzgeschichten, und die liegen griffbereit an dem Platz, wo Lovis auf meinem Bauch zu schlafen bereit ist. Und wenn wir rausgehen, dann geht es Lovis in der Regel auch gut, und ich muss in der Zeit nichts Berufliches machen, sondern verteile Bücher in der Umgebung (siehe Profil --> BookCrossing). Und ich mache so viel es geht autogenes Training und sage mir ständig, dass ständiges Babyschnuckeln eine gute und sinnvolle Tätigkeit ist, mit der ich mit besten Gewissen 24 Stunden am Tag verbringen darf...
Habt Ihr irgenwelche Ideen, was ich besser machen könnte?
Danke fürs Lesen meines langen Jammer-Textes und für Eure Gedanken, Eure Tini
Bisherige Antworten

Liebe Tini, erstmal viel Kraft

und starke Nerven!
Bei Lieve ist es zur Zeit aehnlich.
Ob es am Alter liegt, wer weiss?
Wir erfuellen so ziemlich all deine Punkte.
Gestern habe ich es echt gehabt.
Ich hatte keine Lust schon wieder mit ihr ins Bett zu gehen.
Das mache ich naemlich schon mehr als eine Woche, irgendwann wache ich dann wieder auf und habe noch 1-2h fuer mich. Schoen ist das aber nicht!
Zu allem Ueberfluss ist Lieve noch krank( s. posting weiter unten) und will nur noch bei mir sein.
Jeroen ist vollkommen abgemeldet.
Er darf nichts! Soviel zum Thema Kraftquellen!
Weisst Du, was fuer uns die Situation ganz ertraeglich macht?
Ich stelle ihren Buggy in den Schlafstand.
Der ist dann auf "beinah-Tischhoehe".
Ich weiss nicht, wie das beim quinny ist, bei unserem Bugaboo ist das perfekt.
Dann erledige ich Schreib-und Lesearbeiten mit einer Hand...links, dauert viel laenger, aber besser als nichts... und mitder rechten Hand streichel ich Lieves Gesicht, halte ihr Hand oder lege meine Hand auf ihr Gesicht.
Dann wird sie zumindest ruhig und doest vor sich hin, manchmal schlaeft sie auch ein.
Vielleicht ist das ja ein Tipp fuer euch!
Ich wuensch Dir alles Gute, viel Kraft und Ruhe fuer Lovis!
Babyschuckeln ist eine ueberaus sinnvolle Taetigkeit und Lovis wird es Dir danken!
Deine Ana

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini! Dazu was du besser machen könntest habe ich nun keine Idee, vielleicht konsequent versuchen ihn an 2 Tagesschläfchen zu gewöhnen? Das ging bei uns ohne schreien über die Bühne, allerdings habe ich auch schon früh damit begonnen ihn dazu so gut wie immer an sein Bettchen zu gewöhnen. Ansonsten wirst du dich damit abfinden müssen, dass ein Kind mehr als zeitintensiv ist und es wird immer irgendwas sein, sei es ein Wachstumsschub, Zähne, Krankheit, Bedürfnis nach Nähe. Es ist schwierig das mit Dingen zu kombinieren für die Konzentration nötig ist, ich krieg da regelmässig eine Krise. Mein Freund hat Anfang Juni seine jährliche grosse Prüfung, deshalb bin ich jetzt allein für beide Kinder zuständig - immer - und sie ist noch anstrengender als er - echt zum Lachen ist mir momentan folglich auch nicht. Augen zu und durch? ;-) VG, Inga ( mit schon wieder kranker Tochter -dank Krippe und nachts fast stündlich aufwachendem Sohn, momentan)

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini,
mein erster Gedanke ist: zusätzliche Hilfe. Gönnt Euch für zwei-drei Stunden am Tag (oder zwei Tage die Woche wie es Euch am besten hilft), einen bezahlten Babysitter, der etwas mit Lovis unternimmt (spielen, spazieren gehen, etc.), während Ihr in Ruhe arbeitet. Schläft er denn im Kinderwagen? Meine Schwiemu packt Aimée in den KiWa und läuft los, wenn sie Müdigkeitsanzeichen zeigt (und lässt sie nach Rückkehr im Garten stehen, bis die Mause ausgeschlafen hat). Babyschuckeln ist eine sinnvolle Beschäftigung aber meiner Meinung nach sollte man sich ab und zu eine Auszeit nehmen, damit man es wieder mit Freude und Begeisterung tut. Ich werde während meiner Physikumsvorbereitung auch viel Hilfe brauchen, dafür ist die Zeit für Aimée dann auch 100%ig Aiméezeit und Aimée hat den Vorteil, dass sie immer einen frischen Babysitter hat (Mama, Papa, Oma) der sich auf die Zeit mit ihr uneingeschränkt freut.
Und diese Phase geht vorüber, dann krabbelt er von Euch weg und entdeckt die Welt und wehe ihr wollt ihn stören;-)
Liebe Grüße
Sofie

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini,
beim Lesen deiner Beschreibung eurer momentanen Lebenssituation und Umstände ist mir spontan eingefallen, dass du dich versuchst zu vierteilen, deinem Mann geht es momentan nicht anders.
Ich denke, ihr versucht das Beste für euch und in erster Linie für Lovis rauszuholen, aber es fehlt euch an Zeit.
Wenn man emmotional so unter Zeitdruck ist, denn euer Beruf ist ja für jeden für euch beide wichtig, fehlt es logischerweise auch an Geduld, was sich wiederum auf das Butzele überträgt.
Da du ja auch schon Jogaübungen zur Entspannung machst, und Lovis sehr viel Aufmerksamkeit braucht, fallen mir ehrlich gesagt keine Verbesserungsvorschläge ein.
Nur, ich selbst wäre am Überlegen, ob es Sinn macht, wenn von beiden Partnern von zu Hause aus so viel Zeit und Energie abverlangt wird, dass das gesamte Familiengefüge über eine längere Zeit hinweg stark strapaziert wird.
Mein spontane Idee dazu wäre, dass ihr euch vielleicht überlegt, beruflich erst einmal kürzer zu treten, denn was da die kommenden 2/3 Jahre noch kommt wird sicher nicht weniger.
Bin mal gespannt, ob jemand anderes dir was Hilfreicheres empfehlen raten kann.
Liebe Grüsse
Patricia

Mittagsschlaf Nachtrag

Nochmal ich:
wegen des Mittagsschlafes:
Bei uns ist es so, dass wir Maximilian nie zu einem Schläfele hinlegen, oder es von ihm verlangen, sei er noch so müde.
Er entscheidet selbst, ob und wann er schlafen will und das funktionier meist irgendwo unterwegs in der Wohnung oder in seinem "Gitter" und das ohne großes Gejammer.
Vielleicht solltet ihr Lovis auch einfach mal so lassen, bis er von selbst müde wird?
Liebe Grüsse
Patricia

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo, habe weiter oben dir Mut gemacht

Achtung halber Roman ;-))

Liebe Tini
Ich versuche, mal ausführlicher zu antworten, vielleicht auch mit ein
paar Vorschlägen, bei denen du am Anfang sagst, nein, kommt nie in
Frage. Ich denke, ich habe sehr viel Erfahrung mit anstrengenden
Situationen sammeln können in den letzten acht Monaten und vielleicht
nützen sie dir auch etwas.
Was hilft bei uns???
Das Rumtragen fällt bei uns aus praktischen Gründen weg, es sind ja
nicht 8.5 Kilos sondern 16 kg und das geht einfach nicht, darum muss
ich andere Lösungen finden.
- auch bei Gemotze auf den Boden: dabei kann ich zum Beispiel putzen,
Y&A lieben zum Beispiel Staubsaugergeräusch, dann sind sie eigentlich
immer zufrieden, so lasse ich ihn einfach laufen, wenn ich was anderes
putze. Ausserdem gehe ich immer wieder hin, rede ein paar Worte mit
ihnen, gebe ihnen was zum Spielen. So sind sie nicht allzu unzufrieden
so lange sie mich sehen.
- wenn nur einer unzufrieden ist: den Tripp Trapp ins Zimmer, das ich
gerade putze, Kochkelle in die Hand. Das finden sie meistens toll. Wenn
ich an mehrern Orten putze, Kind in den Kinderwagen, auch was in die
Hand, das klappt auch.
- zum Schlafen am Tag: als Antonia ganz schlecht schlief, konnte sie nur
noch im Kinderwagen einschlafen, das geht auch in der Wohnung, mit
einem Tuch darüber, im abgedunkelten Zimmer.
- ich lege sie immer etwa zur gleichen Zeit hin, das hilft wahrscheinlich
beim Rhythmus.
- jetzt kommt der Teil, wo du sicher zuerst denkst: kommt nicht in
Frage. Denk es aber trotzdem mal durch und vielleicht probierst du es ja
aus. Also, wie gesagt, Antonia hatte wieder eine ganz schwierige
Schlafphase. Wir haben alles probiert, mit dem Wägelen, mit selber
aussuchen, wann sie schlafen darf, und so weiter. Es wurde jeden Abend
schwieriger, jeden Abend ging es noch länger, so dass ich schliesslich
vielleicht noch eine halbe Stunde pro Tag für mich hatte. Am Donnerstag
haben wir es dann mal wieder gewagt. Antonia haben wir ins Bett gelegt
(erst als sie wirklich müde war, sonst funktioniert es sicher nicht),
Schnuller rein, Tür zu. Sie hat geweint. Nach 5 Minuten wieder rein (mit
dem Wecker), rausgenommen, beruhigt, wieder ins Bett. Es dauerte ein
paar Minuten, dann musste sie nochmals weinen. Wieder ins Zimmer
rein, Schnuller, beruhigen, wieder ins Bett. Wieder war es ein paar
Minuten ruhig, dann schluchzte sie wieder auf. Wieder das gleiche.
Wieder ruhig, wieder schluchzen. Da begann es zu ändern, noch bevor
ich wieder im Zimmer war, hörte das Schluchzen von selber auf. Sie
schluchzte dann vielleicht noch 3 mal, und konnte sich aber jedesmal
selber beruhigen. Nach insgesamt 35 Minuten schlief sie das erste Mal
wieder in ihrem Bett.
Am Freitag wollten wir es wieder gleich machen. Nur ging es diesmal
sehr viel schneller. Sie weinte einmal laut auf, und wir mussten Schnuller
geben, dann konnte sie sich jeweils selber beruhigen. Es dauerte
insgesamt 10 Minuten. Gestern, einmal aufschluchzen, dann
eingeschlafen, Dauer 20 Sekunden. Und ich bin absolut überzeugt, dass
es Antonia nicht geschadet hat, wir waren immer da für sie, und sie hat
es aber doch 3 Mal alleine geschafft. Heute konnten wir sie auch am
Vormittag einfach ins Bett legen und sie schlief und sie hat ganz
bestimmt nicht aufgegeben und wir haben auch ihren Willen nicht
gebrochen.
- ich glaube, dass du und dein Mann dringend etwas Luft braucht, ihr
könnt ja sonst nicht mal mehr die Zeit geniessen, wenn es Lovis gut
geht. Darum würde ich auch Richtung Babysitter am Tag gehen. Wenn es
einigermassen geht draussen mit dem Kinderwagen oder eventuell im
Tragtuch, dann würden euch pro Tag 2 Stunden sicher schon viel
bringen, wenn das finanziell drinliegt. Dann seid ihr nämlich nachher
wieder ausgeruhter oder zufriedener weil ihr was geschafft habt und das
wirkt sich sicher positiv auf euch alle aus. Ich bin immer soo froh, wenn
ich Y&A mal abgeben kann. Endlich Zeit für mich und dann kann ich sie
auch mal vermissen und mich nachher darüber freuen, dass sie wieder
da sind.
Weisst du, ich kann dir so gut nachfühlen, wie es ist, an seine totalen
Grenzen zu kommen und ich finde es einfach extrem wichtig, dass man
dann auch sich selber pflegt. Wenn ihr nämlich zusammen klappt, dann
geht nachher gar nichts mehr für Lovis und ihr seid die wichtigsten
Personen für ihn, darum muss es euch auch gut gehen.
Auch das Ausrasten kenne ich nur zu gut, ich möchte nicht, dass es mir
passiert, aber es geschieht halt doch, weil es sind wirklich
Extremsituationen und da sollte man sich nicht schämen deswegen,
sondern Hilfe finden.
So genug der Buchstaben. Ich hoffe, dass ihr bald eine Lösung findet
und ich denke an euch ;-))
lg, Corinne

Kommt mir bekannt vor....

Hallo Tini!
Ziemlich ähnlich ging es die letzen Wochen bei uns zu. Ich war teilweise wirklich mit den Nerven am Ende... und war sehr erschrocken, dass ich eine solche innerliche Wut gegenüber meinem Kind entwickeln kann. Ich bin froh, dass ich mich hier relativ gut im Zaum habe...
Ich ?muss? auch immer wieder zu Hause arbeiten. Ich gehe einmal die Woche (fester Mittwoch) ganz in die Firma (da hütet meine Mum die kleine Maus (arbeitet für uns nur noch eine 4-Tage-Woche)). Oft werde ich aber gebeten noch einige Dinge vorzubereiten oder Ende der Woche fertig zu stellen.
Bisher hatte das auch ganz gut geklappt, denn das Pensum waren max. 2h am Tag, und das hat sich gut mit Julias beiden Tagesschläfchen vereinbaren lassen.
Nun... aber eben bis zu dem Zeitpunkt als alles Anders wurde.. genau wie Du beschrieben hast. (Seit ca. 3 Wochen so).
Julia hat auch kein Interesse sich alleine zu beschäftigen... möchte NICHT schlafen (am Tag sind es max. 45 Minuten auf zwei Schläfchen aufgeteilt, und auch in der Nacht max. von 20.00h bis 5.30h.
Kurz: Das ganze Mädel ist total übermüdet und schlecht gelaunt.
So die Verbesserungsvorschläge (hat bei mir ganz gut geholfen):
- Auch Julia ist ein ganz anderes Kind, wenn wir an der Luft sind. Also Isomatte, Decke, Spielzeug eingepackt; plus Verpflegung. UND: Laptop!
Ich war an manchen Tagen 5-6 h mit Julia bei uns am See in der Wiese (geht natürlich nur bei akzeptablen Wetter).
- Pekip-Freundin gebeten vorbeizukommen und die beiden Kinder gleichzeitig zu bespielen (hat wunderbar funktioniert, da Julia sehr gerne Gesellschaft hat). Wärendessen habe ich gearbeitet. Könntest ja vereinbaren, dass Du auch aushilfst im Gegenzug...
- Wir haben zum Teil in Schichten geschlafen und gearbeitet. (Mein Mann arbeitet aber ganz normal in der Firma). Das heißt er ging später zur Arbeit, ich habe in der Zeit gearbeitet und umgekehrt.
So... kleine Mittelchen dies dann doch irgendwie erleichtern. Seit gestern ist sie etwas besser drauf... und hat heute sogar 1,5h Mittagsschlaf gehalten JUBEL!!!
Auch wenn´s abgedroschen klingt: Es geht auch wieder bergauf!
Auch wenn man sonst nicht wirklich viel von mir hört, ich aber doch oft mitlese (Hiermit Grüsse an Anabel ;-) hoffe ich, dass Du vielleicht ein paar Vorschläge für Dich übernehmen kannst.
LG Karin mit Julia

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini, ich kenne das nur zu gut! Bei Sabeth war das so, ein paar Wochen bevor sie krabbeln konnte. Sie hat damals schon losgebrüllt, wenn sie nur in die Nähe des Bodens kam. Ich habe dann gemerkt, dass es daran lag, dass sie sich von mir "abgestellt", bzw. "geparkt" gefühlt hat. Ich habe mich dann öfter einfach zu ihr auf den Boden gesetzt, mit meinen Lese-Unterlagen oder zum telefonieren, oder auch zum Gemüse Schneiden. Das hat super geklappt. Sie hat dann gemerkt, dass es auf dem Boden auch nett sein kann und sie nicht dorthin MUSS, wenn keiner Zeit oder Lust hat sich um sie zu kümmern. Tragetuch ist für dieses Alter vielleicht genau das Falsche, weil sich Lovis ja langsam auch alleine fortbewegen könnte (bei Sabeth hats aber 9 Monate gedauert).
Soviel Tip von mir und viele Grüße und viel Kraft,
Sonja

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini,
ich poste ja im Moment eher etwas selten da wir gerade zahnen aber das was Du geschrieben hast kommt mir bekannt vor.
Wir haben gerade den 37er Schub geschafft (und nun kommt das Zahnen...heul) und ich hatte auch das Gefühl, dass dies recht anstrengend war. Chris war ewig gelangweilt und mit nichts länger zu beschäftigen, der ganze Tagesrhythmus war irgendwie durcheinander. Die anderen Schübe habe ich nie so wahrgenommen aber dieser Schub war heftig. Vielleicht befindet sich ja Lovis in einer ähnlichen Situation ?
Bei Chris war es anfänglich schon immer so, dass er nur schlecht immer und überall tagsüber einschlafen konnte, erst nachdem ich ihn immer tagsüber zu ungefähr gleichen Zeiten konsequent in sein Bettchen gelegt habe wurde uns beiden geholfen. Überhaupt hat sich dadurch der ganze Tagesablauf dann sehr strukturiert und das hat Chris sehr gut angenommen.
Das waren so meine Erfahrungen, vielleicht konnte ich Dir etwas weiterhelfen... Ich schicke Dir eine Extraportion Durchhaltevermögen durchs Netz und wünsche Dir, dass Du Deine Kraftreserven bald wieder auffüllen kannst,liebe Grüße Erja

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hi Tini!
Ich weiß nicht, wo Eure Eltern wohnen und wie stark sie beruflich eingespannt sind, aber wir haben für uns die beste Lösung gefunden:
Ich lege sehr viel Wert darauf, daß Keno sich auch woanders wohl fühlt, denn ich war in der Hinsicht als Kind eine Katastrophe... Wollte immer Zuhause sein, habe nie irgendwo geschlafen, usw.
Also machen wir es jetzt so, daß Keno alle 2 Wochen den ganzen Mittwoch zu seiner Oma geht. Ich kann dann daheim alles schaffen, was schon lange liegen geblieben ist. Und dann geht Keno noch alle 2 Wochen abewechselnd zu einer Oma zum schlafen. Das ist wirklich soooo schön... ich kann mal wieder etwas Zeit mit meinem Mann allein verbringen, wir können schön ausschlafen, kuscheln, usw. Und falls noch Arbeit anliegen sollte, erledigen wir sie dann schnell.
Die Omas und Opas von Keno sind alle vier Rentner, deshalb geht das bei uns ohne Probleme. Aber vielleicht könnt Ihr es ja am Wochenende probieren. Hauptsache es bleibt Zeit für Dich zum arbeiten und Kraft tanken.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen!
Kopf hoch, auch die Zeit vergeht...
LG
Nicole mit Keno *15.08.2003

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini!
Gleich mal vorweg: du machst das ganz toll! Nicht jedes Kind kann sich glücklich schätzen, so eine geduldige liebevolle Mama zu haben, die ihm in solchen Phasen trotzdem gibt, was es gerade braucht...nämlich extrem viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Da kommen wir auch gleich zum nächsten Stichwort ? Phasen! Das ist natürlich auch wieder eine (zugegeben mühsame) Phase....die geht auch vorüber! Du tust genau das Richtige....versuchst möglichst viel Kraft zu schöpfen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Dass du beruflich unter Druck stehst ist natürlich zusätzlich belastend, gut möglich, dass der Lovis das auch spürt und deshalb auch ein bisschen so drauf ist im Moment. Vielleicht kannst du einfach versuchen, dir (irgendwie ? keine Ahnung welche Möglichkeiten du da hast) den beruflichen Druck zu nehmen. Das wirkt sich sicher auch positiv auf Lovis aus. Oder vielleicht kannst du Lovis ja mal für zwei Stunden oder so einer guten Freundin oder Person deines Vertrauens ?umhängen?, entweder um beruflich in Ruhe ein bisschen was weiter zu bringen (was dir dann sicher auch gleich ein gutes Gefühl gibt) oder um dich auszuruhen und Kräfte zu sammeln. Zu guter Letzt kann ich dich nur in so weit trösten, dass es uns im Moment in Etwa genau so geht, nur dass auf mir kein beruflicher Druck lastet. Ich setz mich aber selber so weit unter Druck, dass ich einfach bestimmte Ansprüche an mich als Mutter, Hausfrau und Partnerin setze...und im Moment schaffe ich es gerade mal, die Mutterpflichten zu erfüllen. Und am Besten kann man im Moment mit Oskar im Freien auskommen....also sind wir auch dementsprechend viel unterwegs. Dafür siehts zuhause aus und das macht mich auch komplett unrund. Und dass mein Mann dann am WOE auch noch bügeln und kochen muss....Emanzipation hin oder her...ich denk halt, dazu müsste wohl genügend Zeit sein! Ist aber momentan nicht! Wird wieder besser. Also liebe Tini.....take it easy, so weit es geht. Und Lovis kann sich glücklich schätzen über so eine starke Mama (auch wenn du dich gerade nicht so fühlst). So, das war jetzt aber lang ;-)! Einen schönen Abend, liebe Grüße von Uschi!

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini,
*dicherstmalganzfestdrückeunddenStresseinwenigwegpuste*, vielleicht hilfts ja ein wenig? Jetzt aber richtig zum Thema: Lovis ist ja anscheinend (so weit ich das mitbekommen habe) im "Normalfall" ein ziemlich ausgeglichenes Kind, oder? Darin ähnelt er Paulchen. Und auch wir hatten eine ziemlich schlimme Phase, als Paulchen so alt war wie euer Lovis. Ich kannte unser sonniges, zufriedenes Baby gar nicht wieder. Diese Phase hat ein paar Tage (es werden vielleicht so 10-14 gewesen sein) gedauert - und dann war der ganze Spuk wieder vorbei. Während dieser Phase habe ich mich auch intensiver um Paul gekümmert, was für mich ebenfalls nicht leicht war, denn ich bin - wie du - freiberuflich tätig und muss auch zusehen, dass ich meine Aufträge bewältige. Ich kann dich jetzt nur damit trösten, dass diese Phase sicher bald ein Ende haben wird - und Lovis wird anschließend wieder etwas Neues können (auch wenn ich dem Buch "Oje, ich wachse" nicht besonders zugetan bin, in diesem Fall hatte es bei uns mal Recht!).
Ich wünsche euch sehr viel Kraft und versuch, zwischendurch - wie du es ja schon tust - möglichst oft einfach auszuspannen bzw. dir Ruheinseln zu schaffen.
GlG Simone, die sich schon wieder eingeschlichen hat

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo, Tini!
Meine bescheidene
Erfahrung nach zwei Kindern ist: ändere Deinen Ryhthmus und stehe für
Dich ein.
1. Ich gehöre zu den Menschen, die sich damit
abgefunden haben, dass sie ihre Kinder zumindest meistens nicht
wirklich erziehen können. Zum bitte/danke sagen (die Große) oder auch
mal zum Hinlegen (mit viel Glück), aber tendentiell nehme ich mir Druck
aus dem geschehen, wenn ich mich hin und wieder einfach
fremdbestimmen lasse. Das sind die Phasen, in denen ich akzeptiere,
dass ich tagsüber nix gebacken kirege und in denen ich abends meinem
Mann die Kinder übergeben, joggen gehe und mich anschließend an die
Arbeit mache. Das kostet Kraft aber beileibe nicht so viel wie das
tägliche Hin-und her. Dazwischen versuche ich natürlich trotzdem,
Jonathan, dessen Schreiphasen Gottdank mit zunehmendem Radius und
mit zunehmender Kompetenzen weniger werden, mal abzulegen und ihn
nicht dauaernd zu entertainen, aber mitunter gebe ich einfach auf und
hin;-))
2. Mein Mann. Er muss mir helfen. mit zwei so kleine kann ich nicht
anders, wenn ich arbeiten muss. Dann machen wir einen Plan und er
richtet sich danach. z.Bsp. steht er früh auf und geht sehr früh zur
Arbeit, sodass ich ihm dann gegen Abend die Kindlein übergeben kann.
Rumtragen: mache ich manchmal (auf dem Rücken) aber ehrlich gesagt,
ich fahre lieber Rad mit den beiden oder gehe raus. Ich treffe mich mit
anderen, denen es ebenso geht und es wird besser aushaltbar
LG Bea

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo,Tini.Verbesserungsvorschläge hab ich leider nicht,nur den Trost,das auch diese Phasen vorbeigehen.Kannst du nicht beruflich ein WENIG kürzertreten oder wär es finanziell nicht drin(ich sage mir immer,ich komme auch mit wenig aus,weil wir halt müssen)?
Könntest du den beruflichen Anschluss verlieren,wenn du beruflich kürzer trittst?Ich finde zuhause arbeiten und Kind kann echt anstrengender sein als raus zum arbeiten.Hast du mal in Richtung Tagesmutter oder Krippe überleg,was nun ja nicht für mich selber in Frage käme in dem Alter,aber einige praktizieren es doch ganz gut.Vielleicht so 2-3 mal die Woche ein paar Stunden?Oder einen Babysitter für eine kleine Weile?Habt ihr(wie ich)auch keine Eltern in der Nähe,die Lovis mal nehmen könnten?
Ich kenn deine Situation in ähnlicher Weise,nur das ich damals alleinerziehend war und in keiner Weise Hilfe bekam oder Entlastung.Somit bin ich dann,als Tom 2,5 Jahre war,echt am Ende gewesen,weil ich keine Zeit zum Auftanken hatte.Ich hoffe,das diese Phase bald vorbei ist aber glaub mir,es kommen noch viele Phasen,die dich an deine Grenzen kommen lassen.Darum meine Überlegung einer geegneten Betreuung für Stunden am Tag oder halt eine berufliche Kürzung.Ich wünsche dir viel Kraft.GLG feechen,die eine Mutter-Kind-Kur machen wird irgendwann:O)

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini, das ist das konstruktivste Jammerposting, das ich je gelesen habe! Im Ernst, Du machst sehr viel und nimmst Lovis sehr, sehr ernst mit seinen Bedürfnissen, ich finde, dass Du ziemlich viele mögliche Entlastungen in dieser Situation schon beschreibst. Das macht es natürlich schwerer, mit neuen Ideen zu kommen. Ich schlage deshalb zwei Dinge vor, von denen ich natürlich nicht weiß, wie sie im Moment in Dein Leben passen.
Erstens, falls es die Seminarplanung irgendwie zulässt, nimm Dir zwei oder drei Tage reine Lovis-Zeit, versuch erst gar nicht, Dich dem Schreibtisch zu nähern, vergiss, dass es den Schreibtisch überhaupt gibt und lass Lovis ganz viel Mama tanken (und nimm Dir dadurch in diesen Tagen den Druck, eigentlich etwas anderes tun zu müssen). Falls das nicht geht, die Termine zu knapp sind, oder nach diesen wenigen Tagen: Hol Dir Hilfe. Es ist jetzt, wo Lovis nicht gut drauf ist, natürlich doppelt schwer, aber Ihr braucht jemanden, der ihn Euch für zwei oder drei Stunden tagsüber abnimmt. Wenn zwei Leute arbeiten, ist das ohne Fremdbetreuung schon anstrengend, wenn das Baby gut drauf ist. Mit einem Baby, das eine solche Phase durchlebt, ist es eine Herkulesaufgabe. Gibt es denn irgend jemandem, dem Du Lovis auch in dieser schwierigen Phase anvertrauen würdest? Zwei Stunden können kleine Wunder wirken, so meine Erfahrung (im Moment haben wir nach dem Umzug noch niemanden, und das fehlt mir inzwischen).
Und ich schicke Dir viel, viel Kraft! LG Ulli

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini, erst mal spendiere ich Dir eine Runde Mitleid und muß Dir sagen, daß Du nicht wirklich ein schlechtes Gewissen haben muß, wenn Du "nur" Babybespaßer bist. Ich habe zwar auch mit Kind gearbeitet, aber das war in der Zeit dann auch bei der Tagesmutter. Ich hätte nie gewagt zu arbeiten und gleichzeitig aufs Kind aufzupassen. Selbst mit einem fast 3jährigen Kind ist das unmöglich. Wenn ich mal so 15 Minuten am Stück für mich habe (wenn die Kinder wach sind), ist das schon viel. Da würde mir auch die Konzentration fehlen und sowohl Job als auch Kinder kämen zu kurz. Wenn Niklas bei der TM war, hatte ich den Kopf frei und wenn ich bei Niklas war, war ich auch wirklich bei ihm (außer vielleicht mal ne Mail oder ein Telefonat). Beides zusammen wäre mir viel zu stressig und keiner hätte was davon.
vlG Susanne, die ein ganz tolles Forentreffwochenende vom Kleinkindforum hinter sich hat und alle müden Kinder nur noch ins Bett geschmissen hat ;-)

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini Du machst es schon so super!!!! Dein Kind braucht dich im Moment intensiv und du gibst ihm diese Nähe. Mehr kannst du sicher nicht machen.
Mir kommt dein Bericht so bekannt vor.
Ich habe soeben ein Protokoll der letzten Montagssitzung getippt, welches eigentlich schon seit Mittwoch bei meinen Teammitgliedern sein müsste und morgen ist die nächste Sitzung.
Auch bei uns ist es so, dass ich während dem Tag eh zu nichts komme. Levin ist unglaublich anlehnungsbedürftig im Moment. Will ich ihn zum Schlafen hinlegen (was vorher zusammen mit stillen um 21 Uhr kein Problem war), kriecht er förmlich in mich hinein. Seine Position kann er vielleicht 5 Sekunden behalten, dann muss er sich wieder neu orientieren: Auf Mamis Bauch, Kopf nach links, Kopf nach rechts, 5 cm höher kriechen, 5 cm runter usw.....
Ich laufe auch voll im roten Bereich und wenn dann Levin noch wie ein Wilder sich auf dem Wickeltisch benimmt und nichts nützt, um ihn dazu zu bewegen einigermassen stillzuhalten, dann wächst meine Verzweiflung.
Aber - ich weiss, dass Levin sein Verhalten noch nicht steuern kann und mich nicht provozieren kann, sondern im Moment für die grosse, weite Welt trainiert. Ebenso weiss ich, dass er diese körperliche Nähe im Moment braucht, um ein eigenständiges soziales Wesen werden zu können und darum kann ich trotz allem ruhig auf ihn reagieren und ihm die geforderte Nähe geben.
Ich weiss, dass du dies bei Lovis auch versuchst und ihm auch gibst.LG Susanne

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini,
tja, da hat Lovis anscheinend auch "Oje, ich wachse" ganz genau gelesen. Mich tröstet das immer in solchen Zeiten, denn solche Entwicklungsschübe sind sooo normal und dadurch relativiert sich einiges. so viele Tipps hab ich auch nicht. Wg. des Schlafens tagsüber macht es Sinn da ein bisschen regelmässigkeit reinzubringen. Das klappt bei uns z.B. dadurch, dass ich mittags mit dem Kinderwagen rausgehe, ca. 1 Std. nach dem Essen. Wenn ich Zeir für mich brauche, komm ich zeitig zurück und lass sie weiterschlafen. Funktioniert auch mit dem Tragetuch oder Autositz. Aber ich hab gut reden, bin Fulltime-Mammi und dadurch sicherlich wesentlich entspannter. Ich glaub, diese Kuschelphase geht bestimmt bald vorbei, meistens passiert erst was und dann wirds ruhiger. Bei uns war´s das Krabbeln und hinsetzen. Vielleicht machst Du auch beruflich und auch sonst zu viel. Kannst Du Dir nicht mal eine Auszeit nehmen? z.B. nach den beiden Seminaren erstmal Pause? Ich glaub auch, dass sich der Druck auf Deinen Kleinen überträgt und dann beginnt ganz schnell ein Kreislauf. Vielleicht hilft Euch ja mal ein langes Wochenende zu zweit oder zu dritt, einfach mal raus aus dem Alltag, das bringt ja manchmal ein bisschen Entspannung.
Du wirst sehen, ganz bald kommen bessere Zeiten, ich bin da ganz zuversichtlich! Liebe Grüße von Carla und Co.

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo tini
also ich kenne deine situation nur allzugut mit dem unterschied, dass ich nicht noch beruflich tätig bin, sondern mich "anderwertig" viel zu sehr unter druck setze. so in der richtung, du musst als "hausfrau und mutter" alles schaffen um deinen mann zu entlassten, denn schliesslich geht der täglich für euch arbeiten und verdient das geld und ausserdem möchte ich ihm auch eine attraktive und umsorgende partnerin sein. also die totale altertümliche variante die sich irgendwo in meinem kopf festgesetzt hat. Zudem kommen dann auch noch drei, bald vier, kleine würmer die alle gleichviel mama haben wollen und ich dies auch gleich verteilen muss, da ja keines der dreien wegstecken soll. aber ich habe auch gelernt in den letzten jahren, dass genau dieser druck sich ?negativ? auf die mäuse auswirkt und versuche täglich die dinge tagsüber gelassener anzugehn. Ich mach mir keinen kopf mehr ob alles perfekt ist und geniesse die momente mit meinen kindern ausschliesslich mit ihnen. Leider habe ich keinen dem ich die mäuse mal ?aufdrücken? könnte, aber ich bin mir sicher, wenn ich noch beruflich tätig wäre (von zuhause aus) dann würde ich definitiv einen babysitter für einige stunden am tag in anspruch nehmen. Genau das ist auch der grund wieso man mich morgens (nachts) um 4 schon mit dem sauger durchs haus laufen sieht, oder ich schon vorm frühstück frische bügelwäsche sortiere. Ich teile mir meinen tag so ein, dass ich mich ohne den druck ?nichts auf die reihe zu kriegen? meinen kindern widmen kann. Ich denke auch nur so kann ich es mit mir persönlich zu vereinbaren viele kinder zu haben und trotzdem allen und allem gerecht zu werden.
Schau, so könnstest du dir den tag in ?reine lovis-zeit? und in ?reine arbeits-zeit? einteilen. Automatisch wärst du gelassener und hättest den kopf ganz frei für deinen spatz, da du ja dein ? tägliches arbeitspensum? schaffst. Ausserdem hättest du deinen kopf dann auch frei für deine arbeit, denn du wüsstest deinen kleinen mann gut versorgt. Ich denke dein lovis spürt dass du unter druck stehst, die kleinen haben sehr empfindliche ?antennen? für sowas. Ich bin sicher du gibst ihm alle nähe und wärme, bist eine bewundernswerte mama für deinen kleinen, doch er spürt trotzdem, dass es dir nicht so gut geht. Auf sowas reagieren die kleinen meist, dass sie noch mehr nähe brauchen, denn sie können es ja gar nicht einordnen was da ?stört?.
Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du die nächsten tage einfach etwas entspannter an alles rangehst. Du wirst sehn, dann geht es lovis bald wieder richtig gut und du kriegst auch deine arbeit wieder in den griff.
Liebe grüsse, deborah

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

hallo tini,
ich habe jetzt nicht die antworten der anderen gelesen (habe leider gerade keine zeit dazu), so dass ich nicht weiß, ob ich mich jetzt wiederhole. aber das, was du schreibst, kommt mir soooo sehr bekannt vor. bei uns fing es vor 2 1/2 wochen an:
nina wollte nur noch getragen werden, auf keinen fall abgesetzt werden, sie war nur nörgelig, viel am weinen, ich durfte den raum auf keinen fall verlassen, sie kam tagsüber nur schlecht zum schlafen, abend hat es manchmal bis zu 3 stunden gedauert, bis sie endlich eingeschlafen ist, sie wurde nachts wach und es hat 1,5 bis 2 stunden gedauert, bis sie wieder am schlafen war, dass essen war auch anders als sonst (mal hat sie gar nichts gegessen, mal hat sie mehr als sonst gegessen, mal hat sie ihren lieblingsbrei ausgespuckt) und ich z.t. alleine mit ihr zu hause, da mein mann hin und wieder beruflich unterwegs ist. ich hatte hier auch gepostet und jeder meinte, dass das eine normal phase sei und diese nach 2-3 wochen beendet ist.
und bei uns ist sie nun endlich beendet. nach 2 wochen war es deutlich besser und jetzt nach 2,5 wochen ist sie endlich beendet.
mir hat sehr gut geholfen, dass ich wußte, dass die phase bald rum ist.
ich wünsche dir auf jeden fall für diese zeit viel kraft!
glg,
snowy

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Liebe Tini! ICh kann gut verstehen, dass Dir dies alles über den Kopf wächst im Moment. Hannah hatte genau mit 8 Moanten eine sehr schwierige Phase (sie fremdelte sehr stark und wollte auch ständig beschäftigt werden, war in der Nacht tw. 2 Stunden am Stück munter) und ich musste gottseidank nicht auch noch beruflich da sein. Ich denke auch, dass, obwohl Lovis im Moment sehr Deine Nähe braucht, trotzdem ein Babysitter Deines Vertrauens zumindest 1x pro Woche 2-3 Stunden schon ein wenig Abhilfe schaffen könnte. Was bei uns auch gut funktioniert ist, dass ich die Dinge, die ich erledigen will bei Hannah am Fußboden mache oder auch im Freien. Hausarbeit ist sowieso das letzte, worum ich mich im Moment kümmere.
Wirklich Neues konnte ich Dir also auch nicht sagen außer, versuch Dir Zeit für Dich zu nehmen ohne schlechtes Gewissen und es kommen auch wieder bessere Zeiten. ganz viel Kraft und lG, Lisa

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

Hallo Tini,
ich schreib erst so spät, da ich nicht immer mitlese, eben nur sporadisch! Trotzdem möchte ich dir meine Gedanken mitteilen, da ich vor kurzer Zeit gezwungen war, mir genau über diese Probleme welche zu machen. Ja, mein Kleiner hatte diese Phase auch: Kein Ablegen war möglich, alleine einschlafen (vorher lief das perfekt) war und ist noch immer ein Unding,... - kurz: Genau was du beschreibst! Aber ich denke, das Gröbste haben wir überstanden! Gott sei Dank hatte diese Phase ihren Höhepunkt in den Ferien, als ich nicht zum unterrichten musste! Aber nun zu dir:
Als erstes und Wichtigstes: Akzeptier deinen kleinen Lovis so, wie er gerade ist! (Ich weiß, das tust du, aber mach dir das immer wieder bewusst!). Ja, er war einfacher in der "Handhabung" - aber Schnee von gestern: Jetzt ist er so! Du hast keinen Einfluss darauf, wann das wieder besser wird! Gib ihm alles, was in deiner Kraft steht ABER: Darüberhinaus ist Schluss! Du musst auch an dich denken! Ich glaube, er braucht dich momentan einfach rund um die Uhr, aber auch wenn du ihn einmal ablegst und in Sichtweite etwas erledigst zeigst du ihm: Ich bin da! Keine Sorge, ich sehe dich und gehe nicht aus deinem Blickfeld! Jedes Ungnädigsein seinerseits hat dann nichts mehr mit Angst zu tun, denn du bist ja bei ihm! Er hat dich halt nicht 100%ig, zum fühlen, riechen und schmecken, aber du bist bei ihm und lässt ihn nicht alleine, also mach das ruhig einmal! Habt ihr schon einen Hochstuhl? Der war in unserer "Unzeit

Re: Am Ende meiner Kraft (Jammerposting, lang)

" wirklich eine Erleichterung! Ich setzte ihn einfach zu mir an den Tisch und so war er live bei allem, was ich machte dabei!
Kannst du deine Seminarvorbereitungen nicht an den Küchentisch verlagern und Lovis mit einem Hochstuhl dazusetzen?
Nun noch zum Schlafen: Bei uns wurde es erst besser, als ich die Situation wirklich 100%ig so akzeptiert habe, wie sie war! Ich verinnerlichte mir vor dem Schlafengehen (was für mich von Tag zu Tag mehr und mehr bereits beim Gedanken daran Magenschmerzen verursacht hat): Du wirst jetzt, wenn es schlecht läuft 2 Stunden an seinem Bettchen sitzen, ihn immer wieder hoch nehmen, beruhigen.....!
Mit dieser "halbherzigen" Gelassenheit (trotz "Einreden" kribbelte es doch ;0) ) wurde die Situation entschärft und er fand von Mal zu Mal schneller in den Schlaf!
Allerdings ist das noch immer so - ich muss bei ihm sitzen bleiben - aber eben nur noch bis zu einer halben Stunde!
Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst! Ich kann so gut nachempfinden, wie es ist, Unerledigtes im Nacken zu haben und dabei genau zu wissen: Es MUSS bis ... hin erledigt sein!
GLG, lilo
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