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Öhm ... Missverständnis????

Hallo Mädels,
erst mal LIEBEN DANK für Eure Beiträge. Aber irgendwie kam nicht rüber, was ich eigentlich schreiben wollte ...
Mein Problem ist nicht, WIE ich meine Kids erziehen soll, sondern was gerade MIT MIR passiert ... Ich muss ständig heulen, bin viel am grübeln, weil ich das Gefühl habe, zu spüren, was gerade in meiner Grossen vorgeht, wenn sie so weint.
Ich weiss, dass Grenzen sein müssen und dass es ihnen auch nicht an Liebe mangelt. Ich weiß, dass Tränen dazugehören.
Aber ich erinnere mich auch an meine eigenen Gefühle als Kind. Ich fühlte mich in solchen Momenten häufig machtlos und hilflos und es war nun mal für mich ein Drama, wenn ich nach dem Essen lieber spielen wollte und meine Mum mich zum Händewaschen zwang. Dann war die ganze Welt schlecht und ich heulte dementsprechend ... Ihr kennt das sicher ...
Jetzt ist mein Problem, dass ich also meine grosse Tochter sehe und ihren Schmerz förmlich spüren kann. Ich weiss, dass es uns nicht hilft, wenn ich dann sagen würde "Ach, wenn es so schlimm für dich ist, dann waschen wir eben keine Hände!" - das ist nicht das Thema!!
Aber ich brauche einen Weg für mich. War heute morgen bei einer befreundeten Seelsorgerin, die sich viel Zeit für mich nahm. Vielleicht ist es an der Zeit, sich mit den alten kleinen Verletzungen auseinanderzusetzen. Ich weiß nur nicht wie´. Meinen Eltern kann und will ich nichts davon erzählen, die würden sich Vorwürfe machen und dazu haben sie keinen Grund.
Ich weiß einfach nicht, warum ich jahrelang damit nix zu tun hatte und plötzlich so ein Riesenproblem damit habe ... und wie ich jetzt weitermache ...
Danke Euch und LG Anett
Bisherige Antworten

Re: Öhm ... Missverständnis????

Liebe Anett,
na ja, für uns hier ist das eine Lösung:
"Ach, wenn es so schlimm für dich ist, dann waschen wir eben keine Hände!"
Ehrlich, wenn mein Kleiner beim Händewaschen brüllen würde, würde ich es nicht machen. Meinem Mann putze ich ja auch nicht einfach den Mund ab, wenn er schlabbert. Da weise ich ihn dann darauf hin und entweder er wischt es sich weg oder nicht. Falls ich dann den Anblick nicht ertragen kann, wende ich mich eben ab.
Beim Händewaschen mache ich es ebenso. Ich sage Colin z.B. "Deine Hände sind schmutzig!" Reagiert er nicht, frage ich ihn, ob er sie waschen oder nur abputzen will (Trick! Er wird nicht gefragt, ob er sie überhaupt saubermachen will und denkt darüber gar nicht erst nach...*g*) und meistens entscheidet er sich fürs Waschen, denn da kann er planschen. Wenn nicht, geht's auch mit dem Feuchttuch oder halt mal ganz ohne HÄnde waschen.
Entgegen aller Ratgeber glaube ich nämlich nicht, dass Kinder mehr Grenzen brauchen als die von der Natur oder der sie umgebenden Umwelt gegebenen. MEINE Grenzen erfahren die Kinder sowieso, das reicht eigentlich schon für eine ganze Menge Frust, da muss ich nicht noch aus irgendwelcher 'Erziehungskonsequenz' eins draufsetzen.
LG Steffi, die jetzt nicht DEIN inneres Problem lösen kann...ich finde es aber toll, dass Du so mit Deiner Kleinen mitfühlst! Frage Dich doch, wie Du hättest behandelt werden wollen und mach' das dann!

Re: Öhm ... Missverständnis????

Hallo Steffi,
erst mal DANKE für Dein Feedback!
Mich hat Deine Aussage berührt "MEINE Grenzen erfahren die Kinder sowieso, das reicht eigentlich schon für eine ganze Menge Frust" - ist auf jeden Fall überdenkenswert und wird mich noch ne Weile beschäftigen - wenngleich ich immer noch auf Händewaschen nach Spaghettiessen stehe und das jetzt auch nicht zum Thema machen will ...
LG Anett

Re: Öhm ... Missverständnis????

Hallo Anett,
ich glaube, daß wenn man eigene Kinder hat, die "Verletzungen" (können ja Kleinigkeiten sein) aus der eigenen Kindheit nochmal "hochkommen" einfach weil man zwangsläufig an das kleine Kind, das man selber war, erinnert wird. Bei mir ist es auch so. Vielleicht mußt Du es einfach erstmal akzeptieren und beobachten. Ansonsten gibt es Bücher zum Thema "das innere Kind heilen". Ich habe verschiedene Übungen und Techniken von meiner Therapeutin dazu bekommen, die ganz gut sind (ohne daß ich meinen Eltern davon erzählt habe). Wichtig ist, daß Du Deinen Kindern Deine Gefühle nicht "überstülpst" oder ihnen eben aus diesen Gefühlen heraus keine Grenzen setzt. Aber das tust Du ja nicht.
LG und nur Mut, das wird besser!
Katja

Re: Öhm ... Missverständnis????

Hallo Katja,
danke für den Tipp "das innere Kind heilen" - da werd ich definitiv noch ein bisschen weitergraben! Guter Ansatz!!!
Dank Dir und LG Anett

Re: Öhm ... Missverständnis????

Liebe Anett...erstmal kann ich dir nachfühlen,mir gehts und gings genauso...bei Tom spür ich heut noch(er wird 9)seine Gefühle,das tut manchmal sehr weh...Wenn er z.B.mit Kindern spielen will,die ihn dann fies ärgern und ich das sehe,dann tut mir mein Kind nicht nur leid,nein,ich spüre es körperlich,wie er leidet...So ist es in vielen Situationen...Die eingene Kindheit spielt sicher eine Rolle,evt.nicht verarbeitete Gefühle,aber man kann sein Kind nicht vor allem Frust bewahren,dann wird die Frustrationstoleranzgrenze sehr niedrig,so dass die Kinder auch oft nicht wissen,wie sie was aushalten sollen...Da ich damals mit Tom allein war und Mama und Papa war,war es auch mitunter sehr schwer,da die eigenen Schuldgefühle usw.hinten anstehen zu lassen....aber das ist eine eigene Geschichte...
Vielleicht gehts dir besser,wenn du deine Gefühle einfach auslebst um sie so zu verarbeiten...Ich lasse meine zu,dann gehts wieder ...Denn ich wollte nie Kinder,die ihre Gefühle nie zeigen dürfen,das war daheim MEIN Problem...immer wurde abgelenkt usw...Daher versuch ich hier,dass meine Kinder Gefühle zeigen dürfen(positive wie negative) und eben auch erfahren,wo die Grenzen sind...Sie sind hier nicht so,dass ich meine Meinung durchboxe,sondern ich versuche vorab,wenn es öfter die gleichen Frustsituationen gibt,schon einen Schonraum zu schaffen...
Z.B.das Händewaschen:Hier liegt dann halt ein Waschlappen neben Felix`s Teller,den er selber nass machen durfte und er putzt sich dann selber immer mal Mund und Hände damit ab...LG Tina

Re: Öhm ... Missverständnis????

Liebe Tina,
dank Dir erst mal für Dein Verständnis - hat gut getan, ähnliches zu lesen!! Gefühle zeigen ist bei mir eben auch gerade ganz stark Thema und da les ich viel drüber und auch dieser Austausch bringt mir einiges. Ich hoffe, dass ich das einigermassen gut hinkriege ...
Danke auch für den tipp "Schonraum". Händewaschen war jetzt ein blödes Beispiel, da das kein wirkliches Problem ist bei uns. Aber diese Situation gabs eben trotzdem schon. Na wie auch immer, ich hab Dein beispiel mit dem Waschlappen im Hinterkopf und schon 1-2 Ideen für andere Probleme!!
LG Anett (und Dir gehts gut??? Was macht der Bauchzwerg???)

Re: Öhm ... Missverständnis????

Hi,Anett...ich denke schon,dass es dem Zwerg gut geht,jedenfalls ist alles am Platz;O)...Bin heut 14+4 und schon dick*g*...Felix hatte heut z.B.partout nur eine Weste anziehen wollen samt Pulli,da liess ich ihn auch...Muss ja selber die Erfahrung machen,ob er friert oder nicht;O)...er hat nicht gefroren...LG Tina,sich freut,geholfen zu haben...

Re: Öhm ... Missverständnis????

Hallo Anett,
so, nun nochmal...jetzt weiß ich auch was Du meinst :-)
Also, bei meinem Kind merke ich das auch. Allerdings finde ich , dass Maurice sehr wenig Frust empfindet und sich ganz einfach und ganz schnell beruhigen lässt. Er hat das sonnige Gemüt seines Vaters...das finde ich sehr schön...
Ich bin für Gefühlsregungen sehr empfänglich.
Letzte Woche war meine 13jähre Nichte zwei Nächte verschwunden und ich bin dabei echt durch die Hölle gegangen. Als sie wieder da war hab ich kurz mit ihr telefoniert und ihr mein Ohr angeboten falls sie mal reden wolle.
Ein Tag später hat sie mich heulend angerufen und ich bin hingefahren. Ich dachte, naja pubertät, da kann man sicher gut vermitteln.
Ich kam dann in ihr Zimmer und hab ein höchstdepressives Mädchen mit mittlerweile Herokeseschnitt und Punkeroutfit vorgefunden. Ihre Gefühlswelt ist 1:1 auf mich übergegangen und mir war sofort zum weinen.....
Ich fand das sehr erschrecken, erstens dass meine Nichte die sonst so _vernünftig_ ist, und die absolut _vernünftig und durchdacht_ großgezogen wurde sich so drastisch äußerlich und auch innerlich verändert hatte.
Und zweitens, dass ich ihre Gefühle so _hautnah_ selber fühlen konnte....ich konnte die ganze folgende Nacht nicht schlafen.....
Ich denke beim eigenen Kind ist das ganz normal und man kann sich glücklich schätzen, wenn man diese Verbindung hat...sieh es nicht als Schwäche, sondern als Chance so gut es geht _in Verbindung_ mit Deinem Kind zu sein!
Übrigens denke ich, dass jeder irgendwann beginnt seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Bei einigen beginnt es mitten in einer Lebenskrise bei anderen mitten in einer eigentlich sehr harmonsichen und schönen Lebenszeit.
LG von Natascha, auch gerade dabei die Vergangenheit aufzuarbeiten....

Re: Öhm ... Missverständnis????

Liebe Natascha,
ich noch mal. Dank Dir für Dein Posting und auch für dein Verständnis!! Du hast mir ein wirklich gutes Feedback gegeben!
Ich hoffe, dass auch Du Deine Vergangenheit gut "durchwühlst" - was auch immer gerade bei Dir Thema ist. Ich stecke wohl mittendrin und bin gespannt, wo es mich noch hinführt ...
Liebe Grüße - Anett

Re: Öhm ... Missverständnis????

Bist du vielleicht schwanger *grins*
Liebe Grüße
Nadine

*ggg* ... ist ja auch mal ne Gegenfrage .. aber NÖ

Re: Öhm ... Missverständnis????

LIebe Anett, ja, da hab ich wohl auch was missverstanden.
Aber, wie ich im Elternkurs lernte, kannst DU die emotionalen Probleme andere nicht lösen, Kinder brauchen kein Mitleid, das hält sie "klein", MItgefühl dagegen macht sie stark. Also wenn Du mich fragst sind Deine Kinder bestimmt überglücklich, eine Mutter zu haben die weiss was in ihnen vorgeht. TEil es ihr doch mit z.B. "du wirkst so traurig oder unglücklich oder niedergeschlagen oder "gell, das gefällt dir jetzt nicht" das weiss ich, dass es dir keine freude macht u.s.w.. Wenn Deine Tochter sich verstanden fühlt von Dir u. Du es ihr mitteilst was Du siehst, wird es euch beiden besser gehen.
Was DU gerade durchmachst macht die menschlich u. liebenswert, das kann leider nichtjeder von sich behaupten.
Als ich mit meiner Tochter montags zum spielplatz wollte, kam ein Unwetter, wir k onnten nicht gehen, sie war sehr geknickt u. spürte wie traurig sie war, wir klingelten bei 2 Nachbarn, keiner öffnete, die kleine Maus wurde immer trauriger, ich habe so deutlich wie shcon lange nicht mehr gespürt wie enttäuscht, traurig u. hilflos sie sich fühlte u. ich bin dankbar dafür, auch wenn es mir mitwehtut, aber ich finde, etwas besseres kann uns nicht passieren.
Auch ich habe viel aufzuarbeiten, uns wurde gesagt, wie soll ich es ausdrücken, wenn etwas an dem Verhalten von unseren Kindern etwas in uns zum aufbrechen bringt, sind dies unverarbeitete Situationen aus unserer Kindheit. Mich z.B: nervt es tierisch wenn sie heult, da könnt ich an die Decke gehn. Mich tröstete niemand, mich nahm niemand in den arm, nie, mir sagte keiner dass sie mich lieben.dies passierte auch heute nur halbherzig u. ich kann nähe schlecht zulassen bei meinen Eltern, da verkrampf ich derart dass ich m ich übergeben könnte. Schade für meine Tochter, daran muss ich arbeiten, unbedingt. Allerdings kann ich ohne ihre heulerei Nähe sehr gut zulassen u. kuscheln u. ihr sagen wie sehr ich sie liebe, auch wenn sie gerade "spinnt".
Huch, lang geworden.
LG Diana
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