23Uhr-tägliches Aufwachen mit schlimmen Weinen :-(
seit über einer Woche wird Maurice ziemlich genau um 23Uhr wach und weint wie verrückt. Dabei ist er eigentlich nie richtig war, das dauert immer min. 5 minuten. Wenn er dann wach ist und ansprechbar, dann beruhigt er sich auch ziemlich schnell wieder.
Zweimal hat er sogar weinend- zitternd auf den kniend im Bett gesitzt als ich sofort zu ihm gegangen bin :-(...das tut mir immer so leid und ich bin immer ganz fertig wenn er so schlimm weinen muss.
Könnte es am Träumen liegen? Er wird am Tag auch nicht überanstrengt, so dass man sagen könnte er muss zu viel Eindrücke verarbeiten...
Ich hoffe das ist bald wieder vorbei und mein armes Kind muss nicht mehr weinend wach werden :-(
LG von Natascha, die jetzt schon wieder nervös wird und so sehr hofft, dass er heute um 23Uhr einfach friedlich weiterschlafen darf...
Re: 23Uhr-tägliches Aufwachen mit schlimmen Weinen :-(
Seehr lange Antwort ;-)
Das kommt mir sehr bekannt vor. Lisa hat dies vor einigen Monaten auch gehabt, es war der "Nachtschreck", ist gut im Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" beschrieben, ich schreibe es mal hier auf:
"Mit dem Schlafwandeln eng verwandt, jedoch wesentlicher besorgniserregender ist der Nachtschreck, in der Fachsprache "Pavor nocturnus" genannt: Das Kind fängt ein bis vier Stunden nach dem Einschlafen plötzlich an, gellend und durchdringend zu schreien. Im schlimmsten Fall schlägt oder tritt es zusätzlich um sich. Meist lässt es sich kaum anfassen, erst recht nicht beruhigen. Sein Blick geht ins Leere, es schein sie nicht zu erkennen. Vielleicht steht es auf und läuft herum, als ob es vor etwas wegrennen wollte. Vielleicht schwitzt das Kind, und sein Herz schläft heftig. So eine Attacke kann sehr kurz sein, aber auch bis zu 30 Min. dauern. So plötzlich, wie sie begonnen hat, ist sie auch wieder vorbei. Auf einmal entspannt sich das Kind, lässt sich ins Bett bringen und schläft friedlich weiter. Wie beim ruhigen Schlafwandeln kann es sich am nächsten Tag an nichts erinnern. Genügend Schlaf und ein regelmäßier Rhythmus mit festen Zeiten ist für solche Kinder besonders wichtig. Übermüdete Kinder scheinen besonders tief zu schlafen. Der Wechsel zum halbwachen Zustand und wieder zurück zum Tiefschlaf ist dadurch besonders schwierig. Es wird wahrscheinlicher, dass der Übergang nicht klappt. Das Schlafwandeln oder der Nachtschreck kann dann als Reaktion auf das "Steckenbleiben" im halbwachen Zustand auftreten. Das trifft allerdings nur auf Kinder zu, die entsprehend veranlagt sind. Das Wichtigste kurz ;-) zusammengefasst:
1. Wenn Ihr Kind jünger als 6 Jahre ist und häufig Nachtschreck-Attacken hat, brauchen sie sich keine Sorgen machen. Sehr wahrscheinlich hat Ihr Kinde weder ernsthafte Probleme noch eine seelische Störung. Die Ursache liegt vielmehr in der noch nicht abgeschlossenen Reifung des Schlafablaufs.
2.Kindern unter 6 Jahren hilft man am besten, indem man nichts tut. Wenn Ihr Kind sich nicht beruhigen lassen, will, ziehen sie sich zurück und warten sie ab.
3. Wecken sie ihr Kind nicht.
4. Nachtschreck kann nicht wegbehandelt werden. Zu einem gewissen Teil müssen sie den Nachtschreck ihres Kindes aber annehmen und damit leben, mit der Zuversicht das sich das Problem mit der Zeit von selbst löst.
Bei uns hat es sich mit der Zeit selbst gelöst. Es kommt aber manchmal vor, wenn sie außergewöhnliche Sachen erlebt (z.B. unseren 1.Urlaub zusammen)das sie dann wieder einige Tage/Wochen diesen Nachtschreck hat, der dann wieder von selbst verschwindet.
Falls Du Dir trotzdem unsicher bist, frage lieber Euren Kinderarzt, der kann Dir mit Sicherheit beruhigen/weiterhelfen...
Liebe Grüße,
Diana
Re: Seehr lange Antwort ;-)
vielen Dank für deine Zeilen.
Ja, wenn ich es so lese dann ist es bei Maurice ganz sicher der Nachtschreck...und irgendwie bin ich jetzt auch schon wieder beruhigter....
Bei sowas fällt mir immer wieder auf, wie wenig ich doch weiß...ich hatte noch nie in meinem Leben von einem Nachtschreck gehört...jetzt vergess ich das sicher nie wieder..
Danke Dir und schön, dass sich das Problem bei Euch von alleine wieder gelöst hat..ich bin nun ganz zuversichtlich das es das bei uns sicher auch bald wieder löst...
LG von Natascha
Re: 23Uhr-tägliches Aufwachen mit schlimmen Weinen
das hört sich Pavor nocturnus an. Typisch sind diese Panik- und Schreckanzeichen und die Nichtansprechbarkeit. Wir haben das hier auch, selten allerdings, und zwar nach aufregenden Tagen, zum Beispiel wenn Besuch da war und unser Sohn einfach nicht genug Gelegenheit hatte, alleine zu spielen.
Wir sind dann immer einfach da, warten ab, schauen, ob er sich in den Arm nehmen lassen mag (meistens nicht: "Weg! Weg!"), machen etwas Licht an, bieten was zu trinken an. Er wacht dann meistens binnnen maximal 2 Minuten auf und lässt sich bald wieder streicheln und in den Schlaf kuscheln.
Liebe Grüße und alles Gute für Maurice
Tini
Re: 23Uhr-tägliches Aufwachen mit schlimmen Weinen
diese Nacht ging ohne Pavor noctunus vorbei...gott sei dank!
Ich hatte mich wirklich sehr dabei erschrocken und sehr viel Angst um ihn.
Nun bin ich schlauer und sehr beruhigt, hab mich im Internet gestern abend noch ein bißchen durchgelesen und jetzt bin ich auch schon wieder gelassener..
Danke Dir!
LG von Natascha
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