Hallo! das ist ja eine blöde Situation. Wenn Du Dich gegen die Erzieherinnen
stellst, ist das nicht unbedingt zu Junes bestem und wenn Du es nicht tust
auch nicht. ich denke, es ist zumindest nicht schlecht zu signalisieren, dass
Du Dich für das alles interessierst. Eine Stellungnahme oder ähnliches muss
es ja nicht sein, es genügt ja die gesprächssuche und vielleicht findet ihr
zusammen einen Weg, june den Schuleinstieg zu erleichtern? Immerhin ist sie
gerade wieder Schwester geworden und das dauert einfach seine zeit denke
ich (auch wenn sie darin Übung hat). hat sie denn auch keine Lust, mit Euch
ihren Namen zu üben (wenn das so weltbewegend wichtig zu sein scheint).
Wie gehst Du denn mit ihr um, wenn sie twas "tun" soll/ akzeptieren soll, was
sie nicht will? Du beschreibst, dass Du ihr verhalten kennst, vielleicht hast Du
ja ein paar ideen, wie man damit umgehen kann? Oder ihr findet mit den
Erzieherinnnen gemeinsam einen Weg, wie man zu June durchdringen kann?
Ich würde zu allererst glaube ich den Dialog wählen und abwarten was
geschieht. bis dahin würde ich versuchen, June den Rücken zu stärken, sie
aber nicht gegen die Schue rebellisch zu machen. So richtig helfen kann ich
Dir auch nicht, aber ich denke, ihr findet bestimmt eine Lösung June ist ja
knapp 5 und keine 20, also gute Chancen für sie, beim nächsten pisa noch
voll mitzumischen;-)) Lg und alles Gute die bea

hallo bea,
ich habe es jetzt erstmal so gemacht, dass ich das büchlein ohne jeweiligen kommentar unterschrieben habe. morgen früh werde ich june extra 5 minuten später hinbringen, dann sind die anderen kinder alle schon in der klasse und falls die lehrerin mir was zu sagen hat, dann wird sie dies dann wohl auch tun. ich denke wir werden eh bald zu einem gespräch gerufen werden, bzw uns noch vor den ferien um eines bemühen. hier zuhause mache ich nun mal keinen wind drum, ich hab ihr zwar sehr wohl gesagt, dass solches benehmen nicht geht, aber das wars auch schon, ich denke sie ist heute morgen schon genug gerügt worden...
hmmm, wie bringe ich june was bei? gute frage, gar nicht eigentlich. ich lebe ihr vieles vor, wovon ich gerne hätte dass sie es übernimmt, aber mit beibrigen, fordern und lernen kommt man mit june nicht voran. ein kleines beispiel: june konnte kein links und recht unterscheiden. seit sie sprechen kann betiteln wir in jedem satz die seiten, aber sie nahm es nie an. auf rückfragen hin kam nie ne antwort, auch nicht wenn ich es zwei sekunden vorher erklärt hatte. sie schaltete höchstens auf stur und schrie rum. letzte woche haben wir weihnachtskarten gemalt und jerome ist ja linkshänder. sie wollte durchsetzen, dass jerome den stift wie sie hält (also rechts). da hab ich dann nebenbei erwähnt, dass bei jerome die "gute" hand links sei. tja seither kann sie den unterschied erkennen und betitelt nun auch. war ja nun auch ihre eigene entscheidung...
so ist es bei allem. fragt man sie geziehlt nach den farbennamen, so weiss sie keine. erwähnt man ganz nebenbei "hol mal den roten becher" klappts einwandfrei.
ganz alltägliche dinge wie putzen *g*, anziehn, aufräumen erledigt sie mit spass und ohne sich dagegen zu stellen, aber es ist ja auch kein "lerndruck" da dahinter, sondern gehört zum leben einfach dazu.
das mit dem namen schreiben ist in der tat weltbewegend (für die lehrerin), ich persönlich finde es ziemlich übertrieben, füge mich aber dem geforderten und übe, übe, übe mit der kurzen. solange ich ihre hand dabei führe, ist das auch kein problem. sobald sie aber selber versuchen soll das vorgeschriebene wort "abzumalen" geht der zauber los. so verbrachte sie letztens 1 ganze stunde heulend am küchentisch, weil ich mich in konsequenz üben wollte. ich saß die ganze zeit daneben und führte schlussendlich wieder ihre hand. sogar das versprochene sandmännchen motiviert sie nicht...sie will halt einfach nicht.
bei june funktionniert alles nur ohne druck und zwang. so wars mit dem sauberwerden (erst mit 3,5 jahren, in der nacht nun am tag von liams ankunft), mit dem an- und ausziehn, baden, etc...irgendwann kommt sie mit allem an und kanns dann einfach so. da in der schule aber soviel druck ausgeübt wird, denke ich schaltet sie momentan auf "dauerstur" und macht komplett dicht. auch hier zuhause ist es momentan in allem was die schule betrifft, ne wahre katastrophe.
komischerweise ist sie an den wochenenden und freitagen die liebste tochter der welt.
lg, deborah mit anscheinend ultrakomplizierter tochter. zumindest weiss sie was sie möchte und kann sich super durchsetzen *g*

Hallo Debbie,
hmm, ich verstehe euer Luxemburgisches Schulmodell leider nicht, ist das üblich bei euch, daß man mit 4 zur Schule soll ??? Meines Erachtens ist June noch überhaupt nicht reif für die vhule, bei uns geht man in diesem Alter noch 1,5 Jahre lang in den Kindergarten. Hätte ich bei Noah mit 4 verlangt: So, nun schreib mal deinen Namen, und sage mir, wo rechts und links ist, dann hätt der mir auch nen Vogel gezeigt, abgesehen davon, daß er mit 4 auch nur Krickelkrackel gemalt hat. jetzt ist er knapp 6, schreibt mit Begeisterung, und ist halt jetzt seit den Sommerferien im Kindergarten Vorschulkind, wo sie ganz spielerisch auf die Schule vorbereitet werden.
Gibt es bei euch keine Kindergärten, wo June reingehen kann, bis sie richtig bereit für die Schule ist ???
Erklär mir vielleicht nochmal euer Schulsystem, zur besseren Verständnis.
LG, Mona

hallo mona,
also hier nochmal schnell.
in L sind die kids ab dem 5. lebensjahr schulpflichtig. damals bei uns wurde im ersten jahr noch viel frei gespielt und frei gemalt. heute ist es jedoch anders. freies spiel ist nur von 8-9. dann wird von anhand von arbeitsblättern gearbeitet, gebastelt oder stuhlkreis. letztere dinge sind alles sachen die june sehr wohl spaß machen, aber nur solange sie auch die lust dazu hat. sobald sie keine lust mehr hat, es aber trotzdem machen muss geht gar nichts mehr. daher die vielen tränen in der schule selber. freies spiel hat sie leider auch nicht mehr täglich, da sie fast jeden morgen während dieser stunde in die gruppe der sprachförderung geht. das heisst sie wird eigentlich nur noch gefordert, muss volle konzentration bringen, auch wenn das alles recht spielerich gemacht wird, ist es doch viel für ein kind. wenn nachmittags auch noch schule ist, wird meist gebastelt oder die kinder wo nicht fertig wurden mit den arbeitsdingen, müssen fertig machen (so june auch immer).
june ist schulpflichtig, von daher gibst im moment keine alternative zur schule, ausser eben die sprachförderschule auf welche sie kommen soll. ich erwarte mir hiervon, dass sie irgendwann mal gerne zur schule geht, da dort grösstenteils wert auf die sprachförderung gelegt wird und nicht so ein gesamtleistungsdruck herrscht.
lg, deborah