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Unglaublich, was dieser Staat den Familien antut!

aus yahoo-Nachrichten kopiert....
Kein Geld für die Pille
Frankfurt/Main (AP) Zehn Euro im Monat für die Pille - das ist für manche Sozialhilfeempfängerin zu viel. Bis Ende 2003 übernahmen die Sozialämter die Kosten für Verhütungsmittel. Damit ist seit dem 1. Januar vielerorts Schluss: An diesem Tag trat das Gesundheitsmodernisierungsgesetz in Kraft, das auch Änderungen im Sozialhilferecht beinhaltet. «Wir befürchten, dass sich viele Sozialhilfeempfänger die Verhütung nicht mehr leisten können und es deshalb in Zukunft vermehrt zu ungewollten Schwangerschaften kommt», sagt Sören Bangert von der Organisation Pro Familia in Köln.
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Wie schön, wenn eine Frau gewollt schwanger wird, und wie schlimm, wenn sie es kaum verhindern kann. Sollen/Dürfen Sozialhilfeempfänger zukünftig keinen Sex mehr haben, weil sie es sich nicht leisten können? Das ist doch ein Eigentor. Die Kinder, die dann auf die Welt kommen, müssen doch auch unterstützt werden...
Wo soll das alles noch hinführen? Welche "Fammilienpolitik" wird hier nur betrieben.
Kopfschüttelnde Grüße
Peggy
Bisherige Antworten

Muss mich einmischen (wieder mal *gg*)

Hallo Peggy
Ich komme zwar aus Österreich aber ich schüttle jedesmal den Kopf, wenn ich in Talkshows höre, wie manche über Frauen herziehen, die ungewollt schwanger wurden. Ich weiss nciht, was da los ist, aber anscheinend haben sie vergessen, dass die Geburtenrate sinkt und dass es in Zukunft immer weniger Steuerzahler geben wird und dass das in der demographischen Entwicklung sehr dramatisch aussehen wird. Und mir kommt es so vor, als würden sie bei euch Müttern, v.a. Sozialhifeempfängern systematisch ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Ich muss dazu sagen,ich weiss nicht genau, wie es in andern österreichischen Bundesländern ist, aber hier in Kärnten bieten sie seit 2002 einen Kinderscheck an, dass noch mehr Frauen Kinder kriegen weil jeder weiss, dass in 10 Jahren mehr als die Hälfte der Bevölkerung alt sein wird und wir viel zu wenig Kinder haben. Und in D ist das noch dramatischer. Und dieser Kinderscheck wird jedem gegeben, ob man nun gearbeitet hat oder nciht und das für 2 Jahre. Ich kapier den Sinn hinter dieser Familienpolitik, wie du es nennst in Deutschland auch nicht...was wollen sie damit nur erreichen? So, das wollt ich nur loswerden und ich wollte noch sagen, dass ich finde, dass jeder das Recht hat, entscheiden zu dürfen, ob er Kinder haben will oder nicht. Ob Sozialhilfeempfänger oder nciht, denn im Endeffekt sind es diese Kinder, die in Zukunft Steuern und Pensionen (Renten) zahlen für die Alten, die jetzt jung sind und sich so aufregen.
Lg Julia

Re: Muss mich einmischen (wieder mal *gg*)

Hallo ihr beiden,
das schlimme an der ganzen Sache ist ja, dass durch diesen Unsinn sowohl die Zahl der Abtreibungen (bezahlt von Vater Staat bzw. KK - unsinniger gehts nun wirklich nicht mehr) und die Zahl der Kinder steigt, die dann an der sozial kritischen Grenze leben.
Ich bin auch der Meinung, dass jeder entscheiden sollte, wann und ob er ein Kind bekommt. Deshalb finde ich es auch genauso dreist, zu den Paaren, die an einem unerfüllten KiWu leiden, zu sagen, das Kinder "Privatvergnügen" sind und deshalb nur noch max. 50% der Behandlungskosten tragen. Nicht ein Politiker denkt dabei daran, dass hinter der ungewollten Kinderlosigkeit ernstzunehmende Krankheiten stecken. So sieht das die WHO, nur Deutschland verschließt seine Augen vor den eigentlichen Problemen. Leider, leider.
Ich hab letzte Woche 200 Euro für zwei Brillengläser ausgeben müssen (die waren im Angebot! regulär kosten die 320 Euro). Uns gehts finanziell nicht sooooo schlecht, aber wenn ich dran denke, dass eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern und ohne Job genau dasselbe für die Brillengläser zahlen muss und nicht einen Cent von der KK für ihr HILFSMITTEL Brille dazu bekommt...
Nä, ich mag nimmer. Es ist immer leicht, die Subventionen bei den Privatleuten zu streichen. An die großen Firmen, die hier erst Millionen an Unterstützung einsacken und dann ins steuer- und lohngünstigere Ausland abwandern, traut sich ja keiner ran.
Das war mein Rundumschlag zu diesen ganzen Themen.
LG Susanne

Teil 1...

Hi Susanne, Du wirfst aber jetzt zwei völlig unterschiedliche Dinge in einen Topf. Zum Einen das Gesundheitssystem und auf der anderen Seite Firmen. Die haben mit unserem Versicherungssystem überhaupt nichts zu tun. Das Problem ist meiner Meinung nach bei unserem Gesundheitssystem die Einstellung des Staates - also uns, jeder Einzelne von uns. Die wenigsten wissen, daß unser Gesundheitssystem nach dem sog. "Solidaritätsprinzip" aufgebaut ist, d.h. alle zahlen ein und der, der es wegen Krankheit braucht, bekommt es. Bei uns ist es doch schon lage so, daß jeder, der einbezahlt, bei jedem Pups der ihm querliegt kommt mit dem Spruch "ich zahle doch genug ein, dann können die mir doch auch mal 'ne Kur zahlen, die Kosten fürs Fitneßstudio weil doch mein Kreuz weh tut (oder was immer es ist)". Keiner von denen weiß aber, ob er nicht in 2 Jahren einen schweren Unfall erleidet, eine lebenslange und kostenintensive Krankheit bekommt oder ähnliches. Das ist das Problem. Und so lange wir immer nur die Hand aufhalten und fordern "was uns zusteht" anstelle froh zu sein, durch einen monatlichen Beitrag auf Lebzeiten vor hohen Behandlungskosten geschützt zu sein, wird nur gemeckert.
Und daß die Rechnung mit Pille bezahlen und dadurch Abtreibungen verhindern nicht aufgeht, sieht man an den aktuellen Zahlen: trotzdem, daß seit vielen Jahren unter 18jährigen die Pille bezahlt wird, sind bei der gleichen Altersgruppe die Zahl der Abtreibungen gestiegen!

TEil 2...

Dazu kann ich nur sagen: ich bin seitdem ich 15 Jahre alt bin mit meinem Mann zusammen, damals waren wir beide noch Schüler, ich kam aus ziemlich armen Verhältnissen mit einem Mini-Taschengeld und wir haben damals die Pille noch nicht bezahlt bekommen. Trotzdem habe ich (z. B. durch Nebenjobs wie Zeitunausfahren, im Schlepptau meine 2 kleinen Geschwister) mir alle 3 Monate die Pille gekauft (manchmal hat das Geld auch nur für einen Monat gereicht) und ich bin nicht schwanger geworden. Natürlich hatte ich keine Geräte wie Playstation, DVD-Player, Mofa oder was auch sonst immer. Für mich war das selbstverständlich, daß die Pille (eben wegen der Folgekosten...) wichtiger ist wenn ich GV haben will als sonst irgendeine Annehmlichkeit. Und Du kannst mir glauben, unsere Familie hätte Sozialhilfe bekommen, wenn wir sie beantragt hätten, stattdessen haben alle in der Familie zusammengeholfen und alle möglichen Jobs gemacht, damit wir das nicht mußten. Ich kenne das von meinen Eltern nicht, daß ständig alle Energien nur fürs Jammern verwendet wurden, dort wurden die Energien genutzt, um anzupacken und etwas zu bewirken! Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber manchmal muß man auch Verantwortung für sich selbst übernehmen und die Schuld nicht immer nur dem Staat zuschieben... LG Nic :)

Re: TEil 2...

Hallo Nic,
sicher hast du Recht, wenn du meinst, alle müssen mit anpacken und auch Verantwortung übernehmen.
Und sicher habe ich gestern zwei verschiedene Paar Schuhe "angezogen". Das war doch aber nur zur Verdeutlichung, WO in diesem Staat zuerst gespart wird. IMMER, egal wer jetzt gerade regiert, wird bei den privaten Haushalten gestrichen.
An Firmen traut sich halt keiner ran, weil sie ja immer wieder betonen, dass Deutschland ein unattraktiver Standort ist. Bloß, dass die Firmenbosse, die sich über Dtl. beschwerden, erst die großen Subventionen einsacken und wenn die Geldquelle versiegt ist, ins billigere Ausland abhauen (z. B. Infineon verlegt seinen Geschäftssitz in die Schweiz, nachdem hier Subv. in Millionenhöhe abkassiert wurden und nun nichts mehr zu holen ist).
Und genau solche Subvention ist eben auch das Geld für die Pille, welches jetzt gestrichen wurde.
Nur das wollte ich damit zum Ausdruck bringen :-)
LG Susanne
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