Hallo Annie,
1. Ich hör auf mein Gefühl. Kein bestimmtes Konzept. Ich achte auf wichtige Grundsätze in der Erziehung, wie ich z.B. selbst mit meinem Kind umgehe und was es später einmal selbst anwenden soll. Das sind z.B.
Liebe, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Offenheit, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Disziplin (aber nicht übertrieben)
2. Grundsätze wie zu eins, Konzept: Mit gutem Beispiel voran! Kinder sind Nachahmer und man erzielt die Besten Erfolge, wenn man ihnen gutes Benehmen vorlebt.
3. Gute Erfahrung habe ich damit gemacht, konsequent zu sein. Drohungen nicht nur ausrufen sondern durchziehen. Und nur Drohungen aussprechen, die man auch wirklich durchziehen könnte :-) Denn wer hat schon Angst vor einem "zahnlosen Tiger"?
Außerdem ist es gut, als Eltern zusammenzuhalten. Nicht Mama sagt A und Papa B.
Literatur Tips fallen mir grad keine ein.
LG, Nadine

an.
Elternbriefe bekommen wir auch, aber man zieht sich nur die Informationen heraus die man selber gut findet.
Liebe Grüße Katja

hi nadine!
zum thema mama und papa müssen zusammenhalten habe ich neulich etwas gelesen. es ist wohl auch wichtig, den kindern vorzuleben, dass es ganz normal ist, wenn mama und papa mal nicht einer meinung sind und sich zu einem kompromiss durchringen müssen. dies sollte natürlich in einer vernünftigen form geschehen. einen familienrat in wichtigen fragen finde ich z.b. total schön. da kann jeder seine meinung sagen und dann wird gemeinsam eine entscheidung getroffen. aber ansonsten sollten sich die partner über die grundsätze der erziehung schon einig sein.
zum thema konsequenz sollte man sicherlich eines bedenken, dass man nicht zum prinzipienreiter wird und eine "strafe" um jeden Preis durchsetzen will. hier denke ich, muss man die jeweilige situaion berücksichtigen und vor allem den gemütszustand des kindes.
danke für deine antwort!!
GLG Annie

ja klar, alles was du sagst, ist richtig. Ich habe ja auch versucht mich in meiner Antwort kurz zu fassen :-)
Dass unsere Kinder sehen, wie mein Mann und ich gemeinsam Probleme lösen ist eigentlich an der Tagesordnung. Ich meinte damit auch eher Situationen, in denen Papa erlaubt z.B. noch fernzusehen, obwohl Mama es verboten hat. Wenn allerdings gute Gründe vorliegen, z.B. das Kind hat ganz toll sein Zimmer aufgeräumt und der "Verbieter" einfach diesen Grund nicht kennt, dann reden alle darüber und finden einen Kompromiss. Dann kann man gemeinsam das Fernsehen (oder was auch immer) dem Kind erlauben.
Von übertriebener Konsequenz halte ich auch nix. Es ist IMMER Kind- und Situationsabhängig!
Klassisches Beispiel: Quengelei an der Supermarktkasse. Mal gibt es was und mal nicht. Kommt drauf an. Man muss es dem Kind halt immer erklären wieso man jetzt so handelt(wenn das Kind alt genug ist). Klappt eigentlich ganz gut.
Sehr interessante und lehrreiche Umfrage übrigens. Macht Spaß!
Liebe Grüße, Nadine , die immer gerne dazu lernt (dazulernt ?)

Hallo Annie!
1. Verfolgt ihr ein bestimmtes konzept bzw. einen konzpete-Mix oder macht ihr das wie ihr so denkt?
Im Moment verfolge ich das Konzept "beobachten". Wie bei den Grossen auch, ist Louis wieder ganz anders gefusselt und wird auch seine individuelle Erziehungsmassnahmen benötigen.
2. wenn konzept (e) welche(s) bzw. welche eigenen grundsätze wendet ihr dabei an bzw. werdet ihr anwenden?
Ich entscheide viel aus dem Bauch heraus. Mein Grosser lernt eher visuel "learning by looking" und mein Mittlerer eher taktile "learning by doing". Mal sehen wie Louis sich entwickelt.
3. womit habt ihr schon gute erfahrungen gemacht . Auf das Kind einzugehen, seine guten Eigenschaften hervorzuheben und die "schlechten" anzugehen.
liebe Grüsse
Charlotte, die Deine Umfrage gut findet.

Hallo Annie,
ich kann nicht wirklich in Worte fassen, wie ich Hendrik erziehen werde, denn wir handeln da ganz nach Intuition.
Unser Motto ist "kontrolliertes Laufenlassen". Er soll seine Welt auf seinen eigenen Füßen erkunden, und wenn er fällt, bin ich da. Sicher wird es ein paar Sachen geben, die er nicht darf. Und wenn ich das richtig sehe, sind das ein paar mehr als bei vielen anderen Familien. Aber da muß er durch.
Welche Maßnahmen ich zur Erziehung ergreife, kann ich beim besten Willen noch nicht sagen. Noch weiß ich ja gar nicht, was für ihn eine Strafe wäre und was nicht. Grundsätzlich gilt: Was er anrichtet, bringt er auch wieder in Ordnung.
Erfahrungen haben wir schlicht noch keine. Aber ich denke, das wichtigste, was man für sein Kind tun kann und muß, ist zuhören, was es zu sagen hat. Ganz egal, in welcher Situation.
Ganz liebe Grüße
Lena, die sich jetzt tolle Erziehungstheorien ausmalen kann, um sie im Alltag sowieso torpedieren zu müssen

hi lena! jaja - grau ist alle theorie *gg*
mich würde ja mal interessieren, was hendrik nicht darf. kontrolliertes laufenlassen finde ich gut. zuhören finde ich auch sehr wichtig - das fällt schwerer als es klingt. nicht nur bei kindern.
mir gehts einfach um ein paar grundsätze, die wir anwenden. dass müssen nicht viele sein - das klappt dann sowieso nicht. ich will auch nicht zuviel reglementieren. aber z.b. kannte ich viele dinge noch nicht, z.b. den familienrat, wo wichtige fragen entschieden werden. ein stück demokratie in der familie. finde ich persönlich total gut.
ansonsten kam mir dabei noch ein gedanke: in unserem schönen land muss man für jeden scheiß eine prüfung oder einen schein machen - aber in eine so wichtigen sache wie der kindererziehung kann jeder machen was er will. da finde ich es gut, wenn man weinigstens ein paar infos sammelt und sei es auch von erfolgreichen müttern wie lotti :-)
GLG Annie
was machen eigenlich deine ritter? ;-)

Hallo Annie,
für mich ist es beispielsweise sehr wichtig, daß Hendrik ein höflicher Mensch wird. Dazu gehört, daß er Wörter wie "Bitte" und "Danke" verwendet, daß er grüßt und sich verabschiedet etc. Ich sehe bei meinem Neffen, daß auf sowas da kein großer Wert gelegt wird und ärgere mich immer wieder.
Ganz besonders wichtig ist es für mich, daß Hendrik die Freiräume anderer, seien es Menschen oder Tiere, zu respektieren lernt. Die Tochter der Nachbarn wirft gerne mit Gegenständen nach unserer Katze oder zieht ihr am Schwanz. Sollte ich Hendrik bei sowas je erwischen, kriegen wir echten Ärger miteinander.
Auch finde ich, daß in ein Kinderzimmer kein Fernseher und kein Computer gehören. Leider scheint es zu vielen Müttern bequemer zu erscheinen, sich ihre Kinder mit Unterhaltungselektronik vom Halse zu halten als mit ihnen rauszugehen und etwas zu unternehmen. Kinder fordern Zeit ein, die man mit ihnen verbringt. Da reicht kein Fernseher.
Aber die Liste der Dinge, die Hendrik darf oder nicht darf, wird sich im Laufe der Zeit sicher verändern.
Ein Familienrat ist eine feine Sache, aber ich finde, das ist etwas, das man einsetzen kann, wenn wirklich etwas Schlimmes passiert ist. Im Alltag sind Markus und ich die Alphatiere. Das heißt bei weitem nicht, daß unsere Kinder kritiklose Befehlsempfänger werden, aber für einige Dinge gibt es keine basisdemokratischen Entscheidungen.
Ganz liebe Grüße
Lena, die es vollkommen selbstverständlich findet, daß Kinder weder gehauen noch ignoriert werden dürfen

ich sehe die dinge genauso. bei mir kommt noch dazu: gegessen wird am tisch. die tochter meiner freundin läuft mit bananenbechmierten händen durch meine wohnung und schmiert alles voll. ich hasse es - sag aber nichts bzw. fast nichts.
allerdings will ich den familienrat nicht als tribunal einsetzen. nicht nur ;-)
auch bzw. v.a. bei größeren entscheidungen, bei denen Mia mibestimmen darf.
GLG Anie

Also das erstaunt mich, liebe Charlotte!
Ich habe doch noch gar keine Referenzobjekte vorzuweisen. Vielleicht führen meine Ansichten geradewegs in Drogenmißbrauch und Kriminalität?
Bei Dir hingegen kann man schon sehen, wie sie mal sind, wenn sie sieben und neun sind.
Ganz liebe Grüße
Lena, deren Sohn gerade ausgesprochen friedlich schläft

Hi charlotte!
sicherlich ist jedes kind anders, aber ihr habt doch bestimmt grundsätze, die für alle gelten. Das bauchgefühl sollte schon eine tragende rolle bei der erziehung spielen , der meinung bin ich auch. Aber es gibt eben solche und solche bäuche. Hier werden meiner meinung nach persönlich grundsätze und wertvorstellungen verwurstet und bei vielen stehts damit nicht zum besten. Neulich habe ich mit einer französin gesprochen, die ein halbes jahr in einer deutschen familie gelebt hat. Ihr fazit war ernüchternd: die kinder waren verwöhnt, unsozial und sehr materiell fixiert. Möglicherweise ein einzelfall, aber wenn du mich fragst, eher nicht.
Ich werde auch viel aus dem bauch heraus entscheiden, habe aber durch beschäftigung mit dem thema schon gute Tipps bekommen, z.b. den familienrat, wo wichtig fragen gemeinsam entschieden werden. Bei mir zu hause gabs immer nur ein nein und fertig. Auch legen hier alles soviel wert auf konsequenz, sogar bei babys *meineeigeneansichthabe*. Sicherlich ist das in vielen fällen richtig ? aber man muss m.E. auch nicht um jeden preis konsequent sein. Das muss man situativ entscheiden. Was meinst du dazu? Hast du gute erfahrungen damit gemacht, dass man auch mal nachgibt?
Danke für deine antwort
GLG Annie

Hallo Annie!
Die Fransösin hat recht. Leider.
Auf jeden Fall eines meiner liebsten Themen bzgl. Kinder, zumal wir doch alle sehr von den Erziehungsmassnahmen unserer Eltern geprägt sind. Ich durfte beispielsweise nie Freunde Zuhause besuchen, da meine Mutter es für unhöflich hielt. Bis heute kann ich es mr woanders nie richtig gemütlich machen.
Den Familienrat einzuberufen ist bei einer Familie unserer grösse eine absolute Notwendigkeit. Hat sich immer bewährt.
Situative Entscheidungen finde ich auch manchmal besser als die konsequenten. ABER: sobald die Kleinen (und das geht schnell) den Dreh raus haben, kann es passieren, dass sie manipulativ vorgehen um die Situation so zu lenken, dass man die Konsequenz in den Wind schlagen "muss", schliesslich würde man sich sonst wiedersprechen. Gegenlenken ist dann allerdings fast immer möglich.
Schwierig wirds, wenn sie unter dem Einfluss ihrer Freunde bzw. deren Erziehung stehen.
Der eine darf früher ins Dorf ein Eis kaufen als der andere. Da einen Mittelweg zu finden ist nicht ganz einfach.
liebe Grüsse
charlotte, die nie auslernt ;)

Hallo Annie
Ich schliesse mich voll und ganz Birgit an.Manchmal helfen mir auch Erziehungshilfen,die ich in meiner Ausbildung zur Kinderpflegerin gelernt habe aber manchmal versagen sie auch ;o)
Übrigens ich kenne diese Elternbriefe schon von meiner Großen und bekomme sie jetzt auch für den Kleinen!!!
LG Tanja

hi tanja! bzgl. versagen: ich denke, dass mir erziehung allein nicht zu 100% alles zu machen ist. da spielen auch andere dinge noch eine rolle - umwelt, freundeskreis etc.
aber man kann es versuchen :-)
danke für deine antwort
GLG Annie

Ich finde wichtiger noch als Konzepte und Erziehungsregeln, dass man das Kind seinem Alter und seiner Entwicklung gemäß behandelt. Viel zu oft werden Kinder überfordert mit dem, was man von ihnen verlangt, weil die Eltern keine Ahnung von der kindlichen Psyche haben!
Auf der anderen Seite sollte man Kindern mehr zutrauen und nicht immer davon ausgehen, sie seien von Natur aus unsozial und müssten erst zu sozialen Wesen erzogen werden! Oft macht man damit sogar mehr wieder kaputt!
Von Kinder- Konditionierung ("Jedes Kind kann schlafen lernen") halte ich nichts- das funktioniert zwar, aber richtet aber m.E große Schäden in der kindlichen Psyche an:Kinder werden so zu fremdgesteuerten Marionetten ohne Selbstwergefühl!
Wenn du gute Bücher zur Erziehung lesen willst kann ich dir folgende empfehlen:
"Smart Love" von Heinemann/ Pieper
"Das kompetente Kind" von Jesper Juul (und weitere Bücher von ihm)
LG von Claudia

hi claudia! ich teile deine meinung bzgl. der hier kursierenden "ratgeber" jedes kind kann dies und das, ob nun schlafen oder regeln lernen... davon halte ich nichts. du hast recht, es gilt eine balance zu finden zwischen gewähren lassen und grenzen setzen, das ist sicherlich schwierig und da wird oft derbauch herhalten müssen. neben diesen dingen sind aber m.E. erziehungsrgundsätze wichtig, die immer und für alle gelten. prinzipiell denke ich, mit guten beispiel voranzugehen ist der beste erziehungsratgeber. in schwierigen situation haben ich gerne bewährte tips, damit man da souvrän handeln kann, z.b. bei der konfliktlösung. danke für buchtips!!
GLG Annie