Hallo Yvonne. Wir lassen Fabian nicht taufen. Ich bin auch nicht getauft, habe auch keinen Glauben. Mein Mann ist zwar in der Kirche, aber möchte austreten. Er hat nur noch so lange gewartet, bis wir uns mit der Taufe einig waren. Es sollte aus Überzeugung und Glaube geschehen und nicht weil man es heute so macht. Unser Sohn kann später immer noch entscheiden, welchen Weg er gehen möchte. Sollte er durch andere oder wie auch immer Interesse bekommen, dann kann er jederzeit getauft werden. Ich hätte dann keinesfalls etwas dagegen. LG Ines

Hallo Yvonne,
zunächst einmal: lass dich nicht von deinem Papa verunsichern. Ihr seit Luis' Eltern und Ihr allein entscheidet in den kommenden Jahren über seinen Lebensweg, ob getauft oder nicht. Und egal wie Eure Entscheidung ausfällt: die Verwandtschaft wird sich schon irgendwann damit abfinden.
Zu deiner Frage, ob wir taufen lassen: Ja, und zwar aus Überzeugung. Ich selbst bin Relilehrerin und sicherlich nicht mit allem einverstanden, was in der kath. Amtskirche geschieht (Frauenfrage, die Einstellung zur Homosexualität und Schwangerschaftskonfliktberatung sind nur einige Bereiche, in denen ich eine komplett andere Meinung vertrete). Trotzdem halte ich das "Programm Jesu" und seine Botschaft für existentiell wichtig, auch für die Erziehung meiner Kinder. Glaube kann, richtig vermittelt, ein Grundpfeiler von Vertrauen und Lebenshalt sein. Und diesen zusätzlichen Halt (neben dem in unserer Familie), bestimmte Bibelgeschichten, Gebete, Gottesdienste, Feste und das Leben in einer Gemeinde möchte ich Elias nicht vorenthalten.
Problematisch finde ich die Aussagen "Wenn er/sie will, kann er/sie sich später immer noch taufen lassen" - denn man kann sich nicht für oder gegen etwas entscheiden, was man nie kennengelernt, erfahren und/oder gelebt hat. Deshalb halte ich es für wichtig, Elias diese Erfahrungen zu ermöglichen und DANN kann er später immer noch selbst entscheiden, ob er weiterhin christlichen Bekenntnisses sein möchte oder nicht.
Nur, weil es "irgendwie dazugehört" würde ich persönlich nicht taufen lassen, denn Werte, Moral und Achtung vor dem Leben können auch in einer humanistischen Erziehung vermittelt werden. Bevor ich taufen ließ, weil's dazughört, würde ich eher ein schönes "Namens-" oder "Willkommensfest" mit lieben Freunden und Verwandten feiern ;o).
Ich wünsche dir auf jeden Fall eine gute Entscheidung!
Viele Grüße
Sonja

Glauben.
Hallo Yvonne,
mein Mann ist Relilehrer und in der ev. Landeskirche und ich bin in einer ev. Freikirche (in der die Erwachsenentaufe vertreten wird). Da wir zwar beide gläubig sind aber eben aus völlig verschiedenen Traditionen kommen, haben wir uns dazu entschieden, dass unsere Kinder beides kennenlernen sollen und später selbst entscheiden, wo sie sich zugehörig fühlen. Da wir aber trotz allem gerne einen "Initiationsritus" hätten, bei dem wir um Gottes Segen für unser Kind bitten und auch die Paten dem Kind "offiziell" zur Seite gestellt werden, haben wir uns für eine sogenannte Einsegnung entschieden, die wir dann eben genauso groß feiern wie eine Säuglingstaufe.
Lass' dich aber letztlich wirklich nicht von deinem Vater beirren - ihr seid die Eltern und müsst entscheiden, wie ihr das mit eurem Kind handhaben wollt. Ich denke nicht, dass Gott, so wie er im christlichen Glauben gepredigt wird, es von einer stattgefundenen Taufe abhängig macht, ob jemand zu ihm gehört oder nicht ...
LG Lana