Mal was zum Thema Stillen...
LG Andrea
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
Re: Wow, das ist mal ein toller Beitrag!Danke!!
Dazu habe ich eine Frage...
ich würde auch gern über den 6. Monat hinaus statt Flaschenmilch zu geben stillen, d.h. nach dem Einführen der verschiedenen Breimahlzeiten noch abends und morgens. Den Durst möchte ich dann aber gern anderweitig mit Tee oder Saftschorlen löschen. Wenn die Kleinen Brei essen, trinken sie ja auch nicht dauernd Flaschenmilch. Nun möchte ich gern wissen, ob das jemand so gemacht hat und was zu beachten ist bzw. welche Erfahrungen ihr dann mit dem Abstillen gemacht habt.
LG Jesi
Also...
Jonas hat neben der Milch noch Saftschorle (fast nur Wasser mit wenig Apfelsaft) getrunken. Das wurde erst mehr, als er immer mehr Beikost bekommen hat. Zu Beginn hat er das verweigert. Er hat auch nie aus einer Flasche getrunken. Erst als Jonas richtig aus einem Trinklernbecher trinken konnte, wurde das mehr. Ich hatte meinen KIA gefragt und er hat mir gesagt, dass er mit der Milch noch genug Flüssigkeit bekommt.
Ich habe irgendwann dann nur noch abends und morgens gestillt und mit ca. 13 Monaten ist dann die Abendmumi auch weggefallen. Morgens war es dann mit 15 Monaten vorbei. Sonst hatten wir immer noch bei mir im Bett gestillt und weil ich ja wollte, dass er von selbst aufhört, hab ich angefangen ohne Stillen mit ihm aufzustehen und dann wollte er auch gar nicht mehr. Er hat gar nicht mehr nach der Mumi gefragt.
Traurig war ich schon ein wenig, aber ich wollte das auch so. Ich war da wieder schwanger und mir gings zu diesem Zeitpunkt auch nicht besonders gut.
Mittlweile trinkt Jonas ganz, ganz viel, nur keine Milch ;-))
LG Andrea
Re: Dazu habe ich eine Frage...
Ich hab das so gemacht. Jakob hat einfach weiter, wann er wollte, Muttermilch bekommen. Das wurde von alleine weniger, so wie die anderen Sachen, die er aß, mehr wurden. Er hat dann nebenbei Wasser und tee und Saftschorlen getunken. Da er nie ein Fläschchen bekam, hat er recht früh gelernt (schon so mit 6 oder 7 Monaten) aus einem Glas zu trinken und später aus dem Trinklernbecher.
Abgestillen war nicht sooo einfach. Ich wollte eigentlich nur ein Jahr stillen, aber Jakob wollte mit einem Jahr partout nicht abgestillt werden. :-) Also hab ich ihn gelassen und abgestillt wurde er dann mit 2 Jahren und 2 Monaten. Da war ich schwanger und er hat eh über Monate nur noch morgens getrunken. Das fiel dann irgendwann weg und gut wars.
Mal schauen, wie es jetzt bei Levin wird. Mit Flaschennahrung werde ich aber definitiv nicht anfangen, das ist mir zu nervig, zu teuer und zu unlogisch. :-)
LG;
Cundrie
Re: Mal was zum Thema Stillen...
lg
yvonne
Ja, aber
das ist ein netter Text, aber meine Kleine hat zig Allergien und ist oft krank OBWOHL sie 6 Monate voll und dann bis 9 Monate halb gestillt wurde.
Ich finds halt einfach praktisch :)
LG,
Cara
Re: Ja, aber
wie hast Du das mit dem "halb stillen" denn gemacht? Siehe meine Antwort zu dem Stilltext, ich überlege nämlich, wie ich nach den 6 Monaten weiter mache.
LG Jesi
Re: Ja, aber
erst 1, dann 2 Mahlzeiten (usw.) ersetzt. Die Brust gewöhnt sich daran immer nur um X Uhr 'voll' zu sein :)
LG,
Cara
Re: Ja, aber
Wer weiß, was gewesen wäre, wenn du sie nicht gestillt hättest. Jakob ist arg vorbelastet mit allergien und hat Gott-sei-Dank noch keine (auch knapp 6 Monate voll gestillt und dann noch weiter, bis er gut 2 Jahre alt war). Seine erste Erkältung hatte er mit 5 Monaten. Levinchen hatte jetzt mit seinen 2 Wochen schon 2 Mal Schnupfen, obwohl er voll gestillt wird. Aber er hatte das Pech, ein Winterkind zu sein und einen großen Bruder zu haben, der ihn eben ständig mit Schnupfenfingern angrabbelt. Es spielen eben immer viele Faktoren eine Rolle. falsch macht man mit dem Stillen sicher nichts. :-)
LG;
Cundrie
@cundrie
...die stilldemenz, ich weiß...
Re: @cundrie
:-)
-
Jungen oder Mädchen zeugen: Wie bekomme ich...
Seit jeher versuchen Eltern, das Geschlecht ihres Nachwuchses zu beeinflussen. So kann es klappen. → Weiterlesen
-
Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es...
Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Doch ab wann lässt es sich erkennen? → Weiterlesen
-
AU, KU, BPD & Co.: Die Messdaten in der...
Die wichtigsten Werte und worauf es hindeuten kann, wenn sie außerhalb der Norm liegen. → Weiterlesen
-
Einnistung: Was dabei genau passiert
Die Einnistung erfolgt etwa fünf bis zehn Tage nach der Befruchtung der Eizelle. → Weiterlesen
-
Bauchumfang in der Schwangerschaft: Wie...
Du bist schwanger? Dann dreht sich jetzt alles um deinen Bauch. Wie groß er wird und was seinen Umfang beeinflusst. → Weiterlesen
-
Gelnägel in der Schwangerschaft: Harmlos...
Harmlos oder voller Chemikalien? Warum Gelnägel in der Schwangerschaft umstritten sind. → Weiterlesen
-
6. SSW: Ab dieser Woche schlägt das Herz...
In der 6. Schwangerschaftswoche entwickelt sich dein Baby rasant weiter. → Weiterlesen
-
Wann ist der Eisprung? Wichtige Symptome...
Wenn eine Frau ein Baby möchte, ist das Wissen rund um den Eisprung ein zentraler Punkt. → Weiterlesen
-
Ultraschall: Messdaten (Sonodaten)...
KU, AU, APD, ATD, BPD & Co.: Vergleiche hier die Ultraschallwerte & Babys Gewicht mit Durchschnittswerten für jede SSW! → Weiterlesen
-
Schwangerschaftsanzeichen: Daran erkennst...
Übelkeit, Müdigkeit, Ausfluss: Bin ich schwanger? Diese Anzeichen verraten es dir. → Weiterlesen