Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
wir brüten schon wieder über dem Impfthema, obwohl wir Hendrik sowieso erst impfen lassen, wenn er ein halbes Jahr alt ist. Das heißt, wir beten noch eineinhalb Monate, daß uns niemand hier eine fiese Seuche einschleppt.
Jetzt sind wir gefragt worden, ob wir gegen Windpocken impfen lassen, weil das angeblich verhindert, daß die Kinder später mal an Gürtelrose erkranken. (Naja, im Ganzen kenne ich genau einen Menschen, der mal eine Gürtelrose hatte...)
Und eine befreundete Apothekerin sagte mir, daß der Impfstoff aber doch noch sehr neu sei und sie deswegen ihre Tochter nicht gegen Windpocken impfen ließe.
So, nun haben wir das Chaos komplett. Ich finde eigentlich, 'ne Woche Streuselkuchen kann man aushalten. Wir haben beide die Windpocken auch schon gehabt und leben tatsächlich noch.
Was macht Ihr?
Ganz liebe Grüße
Lena, die außer Windpocken GAR keine Kinderkrankheit hatte
Hab ich gar nicht gewusst
Re: Hab ich gar nicht gewusst
nee, ich bin nämlich auch nicht so ein Impf-Fan. Und wenn die Impfung sogar einer Apothekerin zu neu ist, dann werde ich auch die Finger weg lassen. Außerdem: Gerade wenn sie neu ist, kann mir ja keiner sagen, ob diejenigen, die sie bekommen haben, TATSÄCHLICH nie Gürtelrose bekommen.
Ganz liebe Grüße
Lena
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
da bin ich auch noch am Überlegen.
Meine großen hatten auch beide die Windpocken und haben es überlebt.Sicher war es nicht angenehm.
Überlege aber trotz alle dem da es dadurch ja auch zur Hirnhautentzündung kommen kann.Wenn das so richtig ist!
Im großen und ganzen find ich die Kinderkrankheiten nicht so schlimm aber die folgen die auftreten könnten von denen ich leider jetzt erst weis.In der Familie hatten wir zwei fälle von Gürtelrose.Eine Bekannte hat kürzlich ihre Tochter Impfen lassen und es sind keinerlei Nebenwirkungen aufgetreten.Ich glaub ich werde Melina wohl Impfen lassen sagen wir mal zu 80 % werd ich das wohl machen lassen.
GLG Manuela die sich Endschuldigt so viel geschrieben zu haben :-)
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
Du hast nicht zuviel geschrieben. Ich wollte ja schließlich Antworten. Wie äußert sich denn Gürtelrose eigentlich?
Ganz liebe Grüße
Lena, die dachte, Gürtelrose käme auch durch Streß
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
also ich lasse nur eine Person dagegen impfen und zwar mich ;-). Ich habe letztens den KiA gefragt und der meinte es wäre nur dann zu überlegen, wenn man mehrere Kinder hat ( die das dann schön nacheinander bekommen )und deswegen nicht arbeiten gehen kann, um da keinen finanziellen Nachteil zu haben. Ich lasse erst mal nicht impfen.
LG Kerstin
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
für Erwachsene sind die Windpocken auch schlimmer, habe ich mir sagen lassen. Wenn Hendrik verschont bleibt, kann er sich immer noch impfen lassen, wenn er mich zur Oma macht, denke ich. ;)
Ganz liebe Grüße
Lena, die denkt, daß einen im Büro auch niemand haben will, wenn man zuhause eine Seuche hat ;)
Hhhmm gute Frage...
Ich habe gerade mal gegoogelt und folgendes gefunden:
"Die Gürtelrose tritt nur bei Menschen auf, die in ihrer Kindheit an Windpocken erkrankt waren."
Hmm ist schon erwägenswert, doch ich glaube ich werde mich gegen diese Impfung entscheiden. Vielleicht auch deshalb, weil ich niemanden kenne der Gürtelrose hatte aber eine Menge, die Windpocken hatten.
LG Melli
Re: Hhhmm gute Frage...
STIMMT! Ich kenne eigentlich NUR Leute, die schon Windpocken hatten. Aber Gürtelrose hatte nur eine, und zwar als sie mitten in einer sehr häßlichen Scheidung steckte. Gegen Scheidung kann man nicht impfen, oder?
Ganz liebe Grüße
Lena, die gemein ist und Fotos macht, wenn Hendrik Windpocken hat
Ich meine auch gehört zu haben, dass...
Ist natürlich kein 100%iger Schutz!
LG Melli
Re: Hhhmm gute Frage...
Das mit den Fotos ist nicht gemein sondern witzig ;-) Riana lacht sich jedesmal kaputt wenn sie die Bilder sieht die ich damals von ihr gemacht habe g Sah ja auch echt komsch aus, obwohl man als mama vielleicht eher mitleidig sein sollte???
LG Jassy (die Noemi auch nicht dagegen impfen lassen wird, da sie es schon selbst überlebt hat, und Riana auch keinen Schaden davongetragen hat)
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
1.: auch nach windpockenimpfung kann man an gürtelrose erkranken. der
vorteil der impfung ist allerdings, daß ein virenstamm geimpft wird, der keine
nervenschmerzen (="neuropathie") bei einer eventuell später auftretenden
gürtelrose verursacht. und gürtelrosen treten insgesamt seltener auf.
2. die windpockenimpfung wird seit etwa 20 jahren flächendeckend in japan
verwendet, seit 20 jahren wird ihr eine gute verträglichkeit bescheinigt.
unsere entscheidung?
wir lassen impfen.
erst hatte ich entschieden, nach der alten stiko-empfehlung vorzugehen,
nämlich bis zum 11-12. lebensjahr abzuwartenn und dann, falls das kind bis
dahin nichts hatte, impfen zu lassen.
jetzt haben wir aber bei unserem älteren kind folgendes erlebt:
ein kind aus annikas spielgruppe hat mehr oder weniger überraschend 1 tag,
nachdem die kinder zusammen gespielt hatten, windpocken bekommen. da
windpocken ab 2 tage _vor_ ausbrechen des exanthems ansteckend werden,
war es wahrscheinlich, daß annika sich angesteckt hatte. die inkubationszeit
beträgt 10-max. 28 tage. das heißt streng genommen (und ich habe es
streng genommen), daß man verantwortundsvollerweise sein potenziell
ansteckendes kind für über 2 wochen unter quarantäne halten kann *örks*
annika hatte sich _nicht_ angesteckt. quarantäne umsonst. hätte sie
windpocken bekommen, hätte sie als nächstes david angesteckt, was nicht zu
vermeiden gewesen wäre. kaum das annika wieder gesundet und für die
öffentlichkeit frei gewesen wäre, hatte ich mit david in quarantäne leben
müssen.
das ist sowas von ätzend, wenn an mit 2 kindern an die wohnung gefesselt
ist!
ich habe meine ursprüngliche entscheidung revidiert:
annika wird in 2 wochen geimpft und david, wenn er das entsprechende alter
erreicht hat.
lg,
maria
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
na, das sind ja jetzt schonmal ziemlich fundierte Infos! Ganz liebe Dank dafür!
Hmm, noch haben wir ja nur diesen einen kleinen Furz hier. Wenn wir uns noch weiter vermehren (So die Repromedizin will), dann überlegen wir wahrscheinlich nochmal neu.
Ganz liebe Grüße
Lena, die gehört hat, daß die Nervenschmerzen bei Gürtelrose ekelhaft seien
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
Unser KIA sagt zu dem Thema, dass er die Impfung bei Kindern empfiehlt, die beim Schuleintritt noch keine Windpocken hatten. Der Verlauf wird immer schwerer, je älter man wird.
Ich weiss das aus eigener Erfahrung, ich hatte die WP mit 22 Jahren. Ich war 4 Wochen lang richtig schwer krank.....
Ich denke das ich es so machen werde wie der Doc das sagt. Er ist eigentlich von seiner Einstellung her ganz gut, wenn er nur Geschäfte machen wollte würde er sagen: sofort impfen!, denn die Impfung wird ja nicht von der Kasse bezahlt.
LG Ute
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
das ist mal ein richtig guter Mittelweg. Ich versuche nämlich, Hendrik so viele Impfungen wie möglich zu ersparen, solange er noch so klein ist. Irgendwie bin ich da schissig.
Die Impfung wird nicht bezahlt! Na, das ist ja nur noch eine Sache mehr in einer langen Reihe, nicht von der Kasse bezahlter Leistungen (siehe Beitrag unten!).
Ganz liebe Grüße
Lena, die sich jetzt mal wieder ein bißchen über die Kassen ärgert!
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
ich hab mich da mal sehr mit beschäftigt, weil wir unsere Grosse impfen lassen wollen.
Die Kinder sind etwa 4 Wochen ansteckend für empfängliche Personen (also kein Kiga, kein Kontakt mit Schwangeren), und vor Gürtelrose schützt es kein bisschen, es schützt noch nichtmal zu 100 Prozent vor Windpocken :) (siehe Seiten vom Robert-Koch-Institut).
Wir lassen unsere Grosse vor den Ferien impfen, und den kleinen sobald es erlaubt ist (ein Jahr).
Die KK zahlen die Impfung nicht, sie kostet 50 Euro.
Ich lasse impfen, weil ich es hasse wenn die Kleinen leiden und ich er vermeiden kann, wie alle Krankheiten kann man Wipos leicht und super schlimm bekommen, sogar mehrmals.
Es gibt einen brandneuen Impfstoff und einen 'alten'.
LG,
Cara
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
Ich habe dieselben Infos wie Maria. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Jakob die Windpocken ruhig kriegen soll. Aber es ist schon war: Mit 2 oder mehr Kindern hat man ziemlich lange und ätzende Quarantäne- und Krankheitszeiten. Und ich finde, die sollte man auch einhalten, denn ich finde es unverschämt und gemein, andere Kinder wissentlich mit dem Ansteckungsrisiko zu konfrontieren (für Neurodermitiskinder sind Windpocken echt nicht ohne...).
Naja, und die Kinderärztin meinte, dass die Kinder 2 Wochen eben richtig krank seinen. Sie leiden, man muss zu Hause bleiben...*örgs*
Naja, noch wird der Impfstoff nicht bezahlt, aber laut Kinderärztin ist das wohl bald der Fall. Ich überlege noch, aber denke, dass ich JAkob impfen werde. Levin vielleicht, wenn er 1 ist...
Wenn du mal ganz fundierte Informationen haben willst:
http://kind.qualimedic.de/Q-5868978.html
Die Schreiberin ist Immunbiologin und hat zu dem Thema mehr Ahnung als wir alle hier. Ich finde ganz gut, was sie schreibt.
LG;
Cundrie mit Jakob und Levin
Schlaganfall...
wie so oft kann ich mich nicht erinnern wer es war, aber irgendjemand hat geschrieben oder mir erzählt, dass ganz kürzlich Schlaganfälle nach Windpocken sich gehäuft hätten. Das wurde wohl nur herausgefunden, weil der Sohn von einem KiA einen hatte.
Eigentlich wollte ich nicht impfen, weil ich Windpocken für echt läppisch gehalten hatte und ich denke, die Kiddies haben auch was davon, wenn sie mal ne Kinderkrankheit haben, aber wenn da nun ein neuer Verdacht besteht, dann impfen wir vielleicht doch. Ist ja noch ein Jahr hin.
Ansosten impfen wir auch auf keinen Fall vor einem halben Jahr und auch nicht 6-Fach, sondern nur 5-Fach und dann HepA/B kombiniert, weil wir ja nach Argentinien fliegen.
LG Mirja und jetzt ab nach Bett...
wir auf keinen Fall - ist ja nix schlimmes
Auf keinen Fall!
ich habe die anderen Beiträge nicht gelesen, aber ich rate dir von der Impfung in jedem Fall ab. Windpocken sind doch harmlos. Jedes Kind hat sie und ich habe in meinem großen Verwandten- und Bekanntenkreis noch niemals von Komplikationen gehört. Die Amerikaner impfen ja schon länger dagegen und als Resultat daraus kriegen die die Gürtelrose nicht erst mit 80 wie bei uns sondern schon mit 40. Also nix mit Vorbeugung gegen Gürtelrose, sondern das Gegenteil. Außerdem muss alle 10 Jahre nachgeimpft werden, da man sonst den Schutz verliert und im Erwachsenenalter können die Windpocken sehr unangenehm werden, wenn man mal vergisst.
Liebe Grüße
Hanne
Re: Auf keinen Fall!
Das Windpocken im Erwachsenenalter unangenehm werden können weiss ich aus eigener Erfahrung. Ich hatte sie mit 21.
Allerdings nicht, weil ich die Auffrischimpfung vergessen habe, sondern weil ich sie als Kind NICHT hatte...
Mein Mann übrigens auch NICHT, den habe ich dann angesteckt.
Du siehst, es kann auch so kommen.
Mein Kia empfiehlt die Kinder zu impfen, wenn sie noch keine WP hatten, wenn sie in die Schule kommen.
Ich denke das ist ein guter Mittelweg.
Bei Kindern mit Neurodermitis denke ich, kann diese Impfung sehr hilfreich sein, denn sie erspart ihnen noch mehr Leiden.
Nicht böse sein das ich Dir widerspreche, aber ich habe andere Erfahrungen gemacht als "harmlose" Windpocken die "alle" Kinder bekommen....
Liebe Grüsse und einen schönen Tag
Ute
Re: Auf keinen Fall!
bei Neurodermitis gebe ich dir recht, da kann die Impfung hilfreich sein. Obwohl ich auch da der Meinung bin, dass man zu allererst etwas gegen die Neurodermitis machen soll - alternativmedizinisch.
Wegen der Erkrankung im Erwachsenenalter sind wir ja ähnlicher Meinung, da widersprechen wir uns ja nicht. Was glaubst du, was passiert, wenn immer mehr Leute impfen lassen: richtig, immer weniger werden daran erkranken und immer mehr Kinder bekommen keinen lebenslangen Schutz durch die Erkrankung, da sie sich nicht im Kindesalter angesteckt haben. Heutzutage machen noch die meisten Kinder die Erkrankung durch und das ist gut so, wie du selber gesehen hast. Ich finde, dass diese Impfung ein großer Fehler ist, außer in den zwei Ausnahmen schwer neurodermitiskrankes Kind oder chronisch krankes Kind.
Liebe Grüße und ebenfalls einen schönen Tag
Hanne
Hab gegoogelt:
Windpocken seien gefährlicher, als bislang angenommen, heißt es in der Begründung. Bei rund 750.000 Windpockenfällen im Jahr in Deutschland ließen sich nach einer Hochrechnung 150 Millionen Euro durch die Impfung einsparen. Nicht nur die medizinische Behandlung, auch der Zeitaufwand der Eltern, die nicht zur Arbeit gehen, sondern bei ihren kranken Kindern bleiben müssen, schlagen dabei zu Buche.
Gelänge es, das Windpockenvirus einzudämmen, so würden schließlich auch jene davon profitieren, denen etwa wegen schlechter Immunabwehr besonders schwerwiegende Verläufe drohen. Man verweist nicht zuletzt auf die guten Erfahrungen in den Vereinigten Staaten, wo es schon seit 1995 ein Impfprogramm gegen Windpocken gibt. Dort haben die Erkankungen bis zum Jahr 2000 - je nach Region - um 70 bis 85 Prozent abgenommen.
Weniger Komplikationen als angenommen
Da mag es verwundern, daß sich trotzdem Widerstand regt. Die Gegner halten die derzeit verbreiteten Nachrichten über schwerwiegende Verläufe von Windpocken für überzogen. Tatsächlich gesteht auch die Stiko ein, es gebe dazu widersprüchliche Angaben. Aus einer Umfrage unter Ärzten, die von einem Impfstoffhersteller gesponsert wurde, errechnet sich etwa die sehr hohe Rate von sechs Prozent Komplikationen bei Windpocken. Die unabhängige Erhebungseinheit für seltene Kinderkrankheiten kommt indes nur auf 0,85 Komplikationen unter 100.000 Kindern. Zu den Komplikationen der Windpocken zählen bakterielle Hautinfektionen oder Reizungen zentralnervöser Strukturen des Gehirns, die wie so oft im Kindesalter gutartig verlaufen. Gefährliche Lungenentzündungen bedrohen am ehesten Erwachsene, die noch keine Windpocken durchgemacht haben.
Auch die Einschätzung des Spareffektes ist womöglich zu optimistisch. Eine im Juni veröffentlichte Analyse stellt unmißverständlich fest, es gebe derzeit keinerlei Beweise dafür, daß die Impfstrategie bislang die Zahl der Krankenhauseinweisungen oder die Todesfälle infolge Windpockeninfektionen verringert habe. Zudem gibt es immer mehr Berichte über "Durchbruchinfektionen". Das sind Windpockenerkrankungen unter geimpften Kindern in Schulen oder Kindergärten. Zeugten frühere Beobachtungen noch von einem vergleichsweise umfassenden Schutz, so läßt eine der jüngsten Studien erkennen, daß die Impfung nur in gut der Hälfte der Fälle vor einer echten Windpockeninfektion bewahrte. Zwar verlief die Krankheit dann in der Regel weniger schwer, aber bei immerhin einem Zehntel der geimpften Kinder kam es dennoch zu beträchtlichen Beschwerden.
Schutzwirkung läßt nach
Mit den Jahren scheint die Schutzwirkung deutlich nachzulassen. Sind anfangs noch 97 von 100 Kindern geschützt, sind es nach einem Jahr nur noch 84. Faktoren, die die Impfwirkung von vorneherein schmälern, sind vermutlich Asthma, eine Behandlung mit Kortison, eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung unmittelbar zuvor und ein frühes Impfen vor dem 15. Monat. Um so unverständlicher ist, warum schon eine komplette Vierfachimpfung - Masern-Mumps-Röteln-Windpocken zusammen - getestet wird und warum hierzulande die Empfehlung lautet, weit vor dem 15. Lebensmonat zu impfen.
Nicht nur auf das einzelne Kind bezogen, auch im Hinblick auf die gesamte Bevölkerung wird der Sinn einer umfassenden Windpockenimpfung in Zweifel gezogen. So besteht die Gefahr, daß es zunehmend Kinder geben wird, die einerseits nicht geimpft sind, aber andererseits wegen mangelnder Ansteckungsmöglichkeiten auch nicht mehr dem Wildvirus rechtzeitig begegnen. Ihnen drohen als Jugendlichen oder Erwachsenen tatsächlich schwerwiegende Komplikationen bei einer Windpockeninfektion. Ob man hierzulande die erstrebten Durchimpfungsraten von 85 bis 90 Prozent erzielt, scheint fraglich. Abgesehen von der Fraktion der ohnehin nicht Impfwilligen, gibt es in Deutschland (richtigerweise) keinen Impfzwang - wie etwa in den Vereinigten Staaten, wo einem Kind nur dann in Gemeinschaftseinrichtungen Zulaß gewährt wird, wenn es gegen Windpocken geimpft ist. Aber selbst dort erreicht man nur Impfraten von 60 bis 80 Prozent.
Zweitinfektion Gürtelrose
Zudem erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Windpockenimpfung in den meisten Bundesländern nicht, Ausnahme ist zum Beispiel Baden-Württemberg. Ein noch weitgehend ungeklärtes Risiko betrifft die Zweitinfektion als Gürtelrose. Jeder, der einmal Windpocken durchgemacht hat, beherbergt die Viren als stille Gäste in Nervenknotenpunkten entlang der Wirbelsäule. Bei manchen alten Menschen erwachen sie zu neuer Aktivität und befallen gürtelförmig Hautareale - daher der Name. Offenbar schützt ein steter Kontakt mit Windpockenviren der Umgebung vor einer Gürtelrose. Man weiß, daß Kinderärzte oder Erwachsene, die eng mit kleinen Kindern zusammenleben, selten eine Gürtelrose entwickeln.
Wenn wegen der Impfungen die Wildviren als natürlicher Reiz für das Abwehrsystem entfallen, könnte die Zahl der Gürtelrosefälle zunehmen. Genau das hat man in den Vereinigten Staaten bei nicht geimpften Kindern beobachtet, in deren Umgebung wegen der Impfungen die Wildviren selten geworden waren. Niemand weiß derzeit, wie lange der Impfschutz anhält und wie viele Auffrischungsimpfungen womöglich im Laufe eines Lebens noch notwendig werden, um jenen lebenslangen Effekt zu erzielen, den eine natürliche Windpockeninfektion bietet. Eltern stehen folglich vor der Frage, ob sie impfen lassen, dann aber befürchten müssen, daß der Schutz mit der Zeit nachläßt, daß es trotzdem zur Infektion kommt oder daß immer wieder nachgeimpft werden muß. Lassen sie nicht impfen, müßten sie dringend nach Ansteckungsquellen fahnden, damit ihr Kind nur ja in frühen Jahren Windpocken bekommt.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2004, Nr. 234 / Seite 9
Bildmaterial: kinderaertze-im-netz.de
Das wäre für mich kein Grund!
Gürtelrose kann man doch zu jedem Zeitpunkt und in jedem Alter bekommen, wenn man die Windpocken hatte. Meine Schwester (Windpocken durchgemacht) hatte sie mit Mitte 20, eine Freundin von mir hatte eine Gürtelrose im Abistress, meine Schwiegermutter hatte vor 3 Jahren eine Gürtelrose, mit 55 Jahren.
Das wäre für mich also wirklich kein Grund, nicht im impfen. Im gegenteil. Nach Windpocken ist die Wahrscheinlichkeit, eine schmerzhafte Gürtelrose mit Neuropathie zu bekommen größer als nach einer Windpockenimpfung (s. u.a. Marias Posting oder hier http://kind.qualimedic.de/Q-5868978.html).
Naja, ich weiß auch noch nicht, was ich mache, aber die Gürtelrose wäre kein auschlaggebender Grund dagegen...
LG;
Cundrie
Re: Das wäre für mich kein Grund!
lies dir dazu das:
http://kind.qualimedic.de/Q-7109493.html
Liebe Grüße
Hanne
Re: Das wäre für mich kein Grund!
Schon klar. Frage wäre dann eben (wenn es einem wirklich vor allem um die Gürtelrose ginge): Möchte ich die Wahrscheinlichkeit senken, an einer Gürtelrose zu erkranken (wie es in dem von dir zitierte Text vermutet wird), dann sollte ich nicht impfen (wobei aber wie gesagt jeder in jedem Alter eine Gürtelrose bekommen kann, wenn er WP hatte).
Oder will ich für den fall, _dass_ ich eine Gürtelrose bekomme, lieber die schmerzlosere variante? dann sollte ich impfen.
Es ist gehupft wie gesprungen.
Aber wie gesagt, das wäre für mich nicht der ausschlaggebende Punkt. Hast du dir Violas Posting mal durchgelesen? Da wird die ganze Problematik ja ganz gut auf den Punkt gebracht und wissenschaftlich fundiert erläutert,m wie ich finde.
LG;
Cundrie
Re: Das wäre für mich kein Grund!
jetzt hatte ich die Antwort fertig und der PC hat mich rausgeworfen. :-)) Jedenfalls nochmals etwas kürzer, da Katharina aufgewacht ist. Ich bin wie du der Meinung, dass die Gürtelrose nicht so wichtig ist bezüglicher der Diskussion zum Impfen. Der Artikel ist interessant. Wenn das Hauptziel der Impfung die Ausrottung der Krankheit sein soll, dann können die das aber vergessen. Es gibt immer mehr impfkritische Leute. Die schaffen die hohe Durchimpfungsrate nie.
Liebe Grüße
Hanne
Hallo Lena!
Das einzige was mich so gestört hat, war die ewige Blutabnahme bei den Kleinen. Grauenvoll.
Das war dann auch der Grund, warum ich es bei Zoe nicht machen lassen habe und bei Juma auch nicht machen werde. Obwohl alle sehr Hellhäutig sind.
Es hatte hier auch noch niemand die Windpocken.
LG Carmen
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
lies dir unbedingt den Artikel:
http://kind.qualimedic.de/Q-7109493.html
Liebe Grüße
Hanne
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
Emma-Charlotte wurde vor 14 Tagen mit genau vier Monaten 5-fach geimpft und hats weggesteckt wie nix. Kein Schreien beim Pieks und keinerlei Impfreaktion. Hoffentlich gehen die nächsten Termine ähnlich unspektakulär vor sich.
Liebe Grüße,
Kirsten, die im ersten Lebensjahr jede erdenkliche Kinderkrankheit hatte, an Keuchhusten mit acht Monaten fast gestorben wäre und ihre Mutter mit Windpocken angesteckt hat, die dann sehr gelitten hat.
Nö! ich hatte mal windpocken und fands klasse ...
man stirbt ja nicht davon und man muss es nicht übertreiben mit den impfungen. Mia bekommt mit 5,5 monaten ihre erste impfung und die "nur" fünffach - dat reicht erst ma, denk ich...
GLG Annie
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
ich werde Dominik wahrscheinlich auch erst impfen lassen, wenn er sie bis zum Schuleintritt nicht hatte. Allerdings werde ich mich nach dem Abstillen impfen lassen, da ich nachweislich (Titerbestimmung während der letzte Schwangerschaft) keine hatte. Und wenn Dominik sie einschleppt, könnte die Gefahr bestehen, dass ich sie auch bekomme und das ist in meinem Alter dann doch schwerwiegend (eine Freundin hatte sie vor 2 Jahren, obwohl sie sie als Kind schon hatte, das gibts auch, und die war auch richtig schwer krank). Die 6-fach und die 2 MMR hat er alle im empfohlenen Zeitraum bekommen und toitoitoi nie drauf reagiert. Ich werde das deswegen auch bei Emilia so machen und hoffen, dass es bei ihr auch so ist. Die bisherigen 2 hat sie gsd auch ohne Probleme überstanden.
ganz liebe grüße Christine
Re: Macht Ihr eigentlich die Windpockenimpfung?
bei uns hat sich das erledigt. Nachdem Chiara vor 4 Wochen Windpocken aus dem Kiga mitgebracht hat, hat Raphael sie vor zwei Wochen bekommen. Er hatte aber höchstens 15 Pocken u. ich hoffe das er trotzdem Immun ist. Chiara dagegen hatte es echt schlimm, zu dem Zeitpunkt habe ich mir aber echt überlegt Raphael impfen zu lassen.
LG Andrea, Chiara *23.12.2001, Raphael *01.02.2005
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