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Liebe Stillende und Nicht-Stillende...

Ich habe mir schon gedacht, dass ich mit meinem Beitrag so eine riesige Diskussionslawine lostrete. Ich möchte mich zuerst einmal dafür entschuldigen manche Leser mit meiner vielleicht überzogenen Ausdrucksweise beleidigt zu haben. Sorry!
Ich habe aber genau das so empfunden und bin froh, dass man in Deutschland seine Meinung frei äußern darf.
In Kurzform für die, die es interessiert nun das WARUM ich nicht voll stille: Ich habe 4 Wochen voll gestillt u hätte es auch gerne weiter getan. Leider wurden mir im Krankenhaus Stillhütchen verpasst, weil ich Flachwarzen habe u sie dort meinten, dass ich sonst nicht stillen könnte. In meiner Familie hat bisher keiner länger als 2 Monate gestillt, weshalb ich mir dort keine Tipps holen konnte. Meine Hebammen (sind zu dritt in einer Praxis) haben mir auch nicht helfen können. Da mein Sohn 3 Wochen zu früh u viel zu leicht u zu schwach auf die Welt kam, weil mein Schwangerschaftsdiabetes viel zu streng eingestellt u er unterversorgt war, hat er immer nur die durch den Milchspendereflex einschießende Milch getrunken und konnte nicht einen ganzen "Mund voll Brust" nehmen, so dass die Milchbildung nicht weiter angeregt wurde u die Milch zurückging. Ohne Hütchen hat er meine Brust leider absolut verweigert. Ich hab wirklich alles versucht ihn "oben ohne" anzulegen u versuche es auch jetzt noch ab und zu. Ich habe mir oft genug mit schmerzenden Brüsten nichts sehnlicher gewünscht, als dass er meine Brust "pur" annimmt. Ich habe mir Wochenlang Vorwürfe gemacht, dass ich als Mutter versagt habe, weil ich es nicht schaffe mein Kind auf die von der Natur vorgesehene Weise zu ernähren und habe mir die Augen ausgeheult. Ich habe mir aber dann die Mühe gemacht (auch nachts) abzupumpen, damit mein Sohn wenigstens Muttermilch und keine Fertigmilch erhält, egal auf welchem Weg. Dadurch konnte ich sogar die Milchmenge steigern. Ich weiß nicht, ob jeder weiß, was das für ein Aufwand ist und dass man den ganzen Tag nix anderes mehr macht als pumpen, sterilisieren, füttern, pumpen, Kind 10 mal am Tag umziehen, weil man ein Spuckkind mit Reflux hat, das auch mit 14 Wochen nur Frühchenmengen zu sich nehmen kann u darum alle 1,5 bis 3 Std. Hunger hat. Mein Mann ist dann auch noch krank geworden u musste stationär behandelt werden u ich war mit einem Neugeborenen, das wie gesagt auch noch totales Spuckkind ist quasi alleinerziehend. Ich habe viel im Stillforum gelesen u mir auch teilweise dort Rat geholt. Auch im Langzeitstillforum hab ich gelesen u habe für mich festgestellt, dass viele Mütter dort eine ganz andere Weltansicht als ich haben, die ich nicht teilen kann und dass sich viele von ihnen auch über die Mütter stellen die-warum auch immer- nicht stillen oder nicht jahrelang stillen und teils auch ziemlich herablassend und auch beleidigend über diese schreiben. Mir ist auch klargeworden, dass ich keine schlechtere Mutter bin, nur weil ich nicht mehr stille. Sonst würde ich mir gewiss nicht so eine Mühe mit dem Pumpen machen. Ich bin bestimmt neidisch auf Frauen, die ihr Kind 6 Monate voll stillen u dann langsam auf feste Nahrung umstellen u nach ca nem Jahr auch abstillen, denn ich denke, dass die Natur uns nicht umsonst Brüste geschenkt hat, aber ich bin nicht neidisch auf Mütter oder generell auf Menschen, die solche Extreme ausleben und Kinder stillen die schon so alt sind. Egal was WHO oder sonst wer empfiehlt. Als ich geboren wurde, wurde einer Schwangeren auch empfohlen nicht mehr als 1L Flüssigkeit inklusive der Flüssigkeit die in der Nahrung enthalten ist, am Tag zu sich zu nehmen. Heute weiß auch jeder, dass das Unfug ist. Vielleicht bin ich nicht tolerant genug, aber ich empfinde das in unserer Gesellschaft nun mal als abartig und glaube auch nicht, dass es dem Kind von Nutzen ist. Das ist wie gesagt meine persönliche Meinung. Ich hätte meinen Beitrag gewiss anders formulieren können. Vielleicht wollte ich mal sehen wie sehr sich manche Leserinnen provozieren lassen. Ich kann mich auch durch viele andere Beiträge die irgendwie auf mich zutreffen provoziert u beleidigt fühlen. Eigentlich kann sich dann jeder bei irgendeinem Beitrag irgendwie beleidigt fühlen, wenn es gerade so zutrifft. Deshalb renne ich nicht gleich zum Qualimedic-Team. Auch habe ich bewusst keine Namen genannt u ich denke nicht, dass sich jemand die Mühe macht u alle Userinnen durchforstet um die Person zu finden, durch die ich mich genötigt gefühlt habe, meinen ersten Beitrag zu verfassen.
In diesem Sinne: Mea culpa!
Steffi
Bisherige Antworten

Re: Liebe Stillende und Nicht-Stillende...

Hi Steffi, schleiche mich mal aus dem Juli/Aug.-Forum ein; ich habe eure Stilldiskussion hier ein wenig mitverfolgt. Ich gehöre auch zu den Mamis, die gerne stillen wollte, aber es hat nicht geklappt und so habe ich schon nach sehr kurzer Zeit abgestillt. Und mir auch fast die Augen ausgeheult deswegen. Es kamen auch gemeine Vorwürfe von vielen, die stillen konnten, und meinten, ich hätte es halt nicht richtig probiert bzw. mache es mir halt schon einfach. Ausserdem wurde mir öfters gesagt, wie schlecht Flaschenernährung ist. Naja, mittlerweile bin ich drüber hinweg und kann nicht nur die Nachteile, sondern auch die Vorteile des Nicht-Stillens sehen.
Ich persönlich finde es auch komisch, wenn ein Kind sooo lange gestillt wird, aber das ist halt meine persönliche Einstellung zu dem Thema. Wer es machen will, solls tun, ist eh ok.
Aber Angriffe kommen von Stillmamis gegenüber Nicht-Stillmamis genauso vor, wie umgekehrt, es sind halt ganz verschiedene Einstellung.
LG Andie

Re: Liebe Stillende und Nicht-Stillende...

Liebe Steffi,
bei dir ist es ganz doof gelaufen mit dem Stillen und ich finde es bewundernswert, wenn Frauen monatelang pumpstillen.
Ich finde es gut, dass du dich entschuldigt hast. Ich selbst habe Jakob 2 Jahe lang gestillt. Wir hatten auch einen schlechten Start (8 Wochen blutige, verkraterte Brustwarzen, hätte bei jedem Stillen heulen können (und habs manchmal getan)). Danach wurde alles besser. Ich wollte ein halbes Jahr voll, dann bis zum ersten Geburtstag weiterstillen, dann abstillen. Nur wollte sich mein Sohn nicht abstillen lassen. Im gegenteil. Er hat es genossen, es hat ihm gut getan und ich konnte nicht so recht einsehen, warum ich ihn dann abstillen sollte. Es ist also einfach passiert. Irgendwan nach seinem 2. Geburtstag hat das Stillen dann aufgehört (ich war wieder schwanger).
So kann es gehen. Ich hatte das nicht geplant und fand davor meine Schwägerin, die ihr Kind 1,5 Jahre lang gestillt hatte, komisch und unterstellte ihr insgeheim gemeine Sachen ("Kann sich nicht lösen" "Will nur weiter abnehmen"). Das tut mir heute total leid.
Vielleicht kannst du doch ein bisschen Verständnis aufbringen für Mütter, die länger stillen. Und wenn du nächstes Mal deine Wortwahl überdenkst, dann wird wohl die Resonanz auch eine andere sein.
Cundrie
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