Endlich zu Hause.... Richard ist da
Es ist sehr viel geschehen... ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Am besten ich stelle euch erst mal unser neues Familienmitglied vor:
Richard Benjamin, 4040g, 52cm und 36 cm Kopfumfang. Geboren am 17.Februar bei 39+6.
Aber die Geburt war alles andere als normal und das Wochenbett noch viel schlimmer. Also fange ich mal von vorne an. Es war Mittwoch, der 16.Februar. Ich hatte einen Vorsorgetermin im Krankenhaus, da meine Ärztin im Urlaub war. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, das der Muttermund bereits 2 bis 3 cm geöffnet war und ich sollte deshalb stationär aufgenommen werden. Vor allem weil ja heftige Schneefälle gemeldet waren und wir bei guter Witterung schon 45 min fahren bis ins Krankenhaus.
Ich habe dann nachmittags um 16:00 einen Wehencocktail bekommen und aller halben Stunde geburtseinleitende Akkupunktur. Um 20:00 hatte ich dann regelmäßige Wehen. Ich bin in den Kreissaal gegangen und bekam einen Einlauf. Danach habe ich ca. eine halbe Stunde in der Geburtswanne gesessen, mußte aber raus weil die Herztöne runtergingen. Die Wehen wurden immer stärker. Um 22:00 ruft die Hebamme Holger an das er kommen kann, eine halbe Stunde später ist der Muttermund 6cm geöffnet und ich sage der Hebamme das bei mir die Fruchtblase nicht von alleine aufgeht, also wird sie aufgestochen. 23:00 ist Holger da, ich bekomme Sauerstoff da bei Richard die Herztöne abfallen. Meine Narbe beginnt etwas zu schmerzen. 23:45, die Schmerzen in der Narbe werden immer schlimmer, ich schreie nur noch und es tut selbst in den Wehenpausen weh. Ich habe das Gefühl als wenn etwas reißt. Der Muttermund ist zu diesem Zeitpunkt fast vollständig eröffnet. Die Stationsärztin und die Oberärztin (sie hat auch schon Max und Paul entbunden) entschließen sich sofort zu einem Kaiserschnitt, auch die Herztöne von Richard fallen massiv ab. Ich kam an die Tokolyse, konnte mich vor Schmerzen nicht mehr bewegen. Ich weiß auch nicht mehr viel, ich denke mal ich bekam da schon langsam einen Schock. Im OP habe ich dann 2 Presswehen bekommen, alle schrieen nur "nicht pressen" ich konnte nicht anders... ich konnte vor Schmerzen kaum denken, ich dachte nur "gebt mir endlich die Vollnarkose" . Um 0:15 ist unser kleiner geboren.
2:00 ich wache sehr langsam im Kreissaal-OP auf und habe starke Schmerzen. Mein erstes Wort lautet "aua". Ich höre irgendwo Richard schreien, Holger saß neben mir.
Dann kamen die beiden Ärztinnen. Sie sagten ich und Richard, wir hätten großes Glück gehabt. Ich hatte eine Uterusruptur erlitten, die Narbe hat nicht standgehalten und Richard wurde nicht mehr richtig versorgt. Ihm ginge es jetzt gut. Meine Gebärmutter war sehr dünnwandig wie Pergamentpapier und auch die Blase, die Gebärmutter konnten sie retten. Sie hatten gerade noch rechtzeitig operiert, 10 min später und wir beide wären jetzt tot. Ich darf nie wieder schwanger werden, es besteht sonst Lebensgefahr für mich und das Kind.
Um 4:30 legt mir die Hebamme Richard zum Stillen an.
Mein Urin lief im Katheder total blutig ab. Ich bekomme 2 Bluttransfusionen da mein Hb auf 5,4 abgefallen ist. 2 Wochen vorher war er noch bei 7,5.
Aber es ist noch nicht überstanden. Am 3. Tag wird der Katheder entfernt und 2 Stunden später bekomme ich plötzlich starke Schmerzen in der Blase. Und über Nacht kam dann so viel Wochenfluss, ich sagte es zur Visite ob es normal sei. 6 große Vorlagen in einer Stunde total durchnäßt. Sie holen mich sofort nach der Visite zur Untersuchung, sämtlich Ärzte der Station waren dabei. Sie spritzten mir eine blaue Lösung in die Blase und prompt kam es zur Scheide blau rausgelaufen. Binnen einer Stunde wurde ich in die Uniklinik nach Leipzig verlegt, eine halbe Stunde Fahrt. Gott sei Dank konnte Richard mit. Ich kam dort auf die Entbindungsstation. Gleich am nächsten Tag wurden etliche Untersuchungen gemacht: i.v. Urogramm (Kontrastmittelröntgen), CT und eine Zystoskopie. Der Verdacht auf eine Uterus-Blasen-Fistel bestätigte sich damit. Leider durfte ich durch das Kontrastmittel zwei Tage lang nicht stillen. Ich hatte natürlich noch in Oschatz wo ich entbunden habe, einen Katheder gelegt bekommen. Der sollte nun 10 Tage drin bleiben, die Chancen auf eine Spontanheilung sind eigendlich sehr gut sagte der Professor, der mich untersucht hat. Eigendlich... Nach 5 Tagen läuft es plötzlich wieder zur Scheide raus, trotz Katheder. Übrigens war die gesamte Zeit mein Urin extrem blutig. Am nächsten Tag wurde ich operiert, wieder ein 2 Stunden-Eingriff. Sie haben ein Stück von der Blase entfernt, ein Netz eingelegt und dann alles zugenäht und mit Fibrinkleber zusätzlich verklebt. Die Gebärmutter konnte man drinlassen, vorher war von entfernen die Rede. Ein paar Tage nach der OP bekam ich plötzlich keine Luft mehr, wegen der Schmerzen habe ich viel zu tief geatmet und dadurch einen Hyperventilationsanfall erlitten. Ich hatte richtig Panik. Als Richard 15 Tage alt war, bekam er plötzlich 38,7° Fieber. Am nächsten Morgen zur Kinderarztvisite nahm man ihm Blut ab, da er ganz apatisch war und kaum noch an der Brust trank, und als das Ergebnis vorlag, kam die Kinder-Oberärztin und holte Richard ab in die Neugeborenen-Intensiv. Er hat sich eine beidseitige Nierenbeckenentzündung eingefangen, war in dem Alter extrem selten ist, dazu noch eine Sepsis (Blutvergiftung) und das Rotavirus. Auch eine Gehirnblutung hatte er durch die Geburt. Das kommt aber häufiger vor. Leider hatte auch ich Fieber bekommen.
7 Tage nach der OP wurde mein Bauch oberhalb der Narbe zunehmend dicker und rot. Ich bekam wieder Fieber, diesmal 39,0° und es ging mir richtig schlecht. Trotzdem bin ich zu meinem Baby gegangen und habe ihn gestillt. Die Schmerzen waren schon seit der OP ziemlich unangenehm, doch dann wurde es so schlimm das ich kaum noch gehen konnte oder sitzen. Es war eine Qual. Beim Ultraschall stellte sich heraus, das ich ein Serom habe und eine Wundinfektion. Ich bekomme die Antibiotika wieder intravenös als Kurzinfusion verabreicht. Als wenn das nicht genug wär, ich bekam natürlich auch noch eine Nierenbeckenentzündung. Am 10.Tag nach der OP wurde der Katheder endlich entfernt (seit über 3 Wochen hatte ich den), das Wasserlassen klappte gut. Auch Richard ging es besser. Am 17.März, nach 4 langen Wochen Krankenhausaufenthalt, durften wir nach Hause. Doch das ging nicht, weil meine beiden Kinder und mein Mann eine Bronchitis und Kehlkopfentzündung hatten, weil unsere Abwehr so geschwächt war zogen Richard und ich bei meiner Mutter ein. Endlich wurden meine Schmerzen weniger.
Doch gestern war ich beim Bereitschaftsarzt, ich habe eine Blasenentzündung. Wieder Antibiotika nehmen. Und gestern abend bekam ich plötzlich Nierenkoliken auf der rechten Seite. Ich konnte weder sitzen, noch liegen oder stehen trotz Schmerztablette. Um 23:00 sind wir ins Krankenhaus gefahren. Beim Ultraschall stellte man fest, das die rechte Niere stark angestaut ist. Sie vermuten das ist eine Folge von der Blasenverletzung. Ich sollte in ein anderes Krankenhaus, da eine Schiene in den Harnleiter gelegt werden muß und so was kann man dort nicht machen.
Am nächsten Tag sollte ich in der Urologie sein.
Doch über Nacht geschah das Wunder: die Schmerzen waren weg. Als ich heute in der Urologie untersucht wurde, war die Niere nur noch gering gestaut. Ich durfte wieder nach Hause. Aber ich muß am Dienstag zum Urologen und da soll Kontrastmittelröntgen gemacht werden.
Meine Frauenärztin hat auch gesagt ich dürfe nicht mehr schwanger werden. Sie hat mir wie schon die anderen Ärzte zu einer Sterilisation geraten und auch gleich einen Termin ausgemacht. Am Mittwoch muß ich nochmal ins Krankenhaus zur Sterilisation.
Ich habe das alles noch gar nicht verarbeitet. Es ist so viel geschehen. Wir haben uns doch noch ein Kind gewünscht. Ich wollte mich immer mental auf meine letzte Schwangerschaft vorbereiten. Das wollte ich so richtig genießen. Und nun darf ich nicht mehr schwanger werden. Als ich noch schwanger war dachte ich, das schlimmste was mir passieren könnte ist, wenn ich keine Kinder mehr bekommen kann...
Ich habe die ganzen 4 Wochen Antibiotika bekommen, mir wurden über 15 Flexülen gelegt und ich mußte über 20 Blutentnahmen ertragen. Das ich überhaupt noch stillen kann wundert viele. Ich hatte mehrmals Fieber, da ging jedesmal die Milch zurück, auch heute habe ich etwas wenig Milch. Seit heute wohne ich wieder zu Hause.
Ich habe geweint als ich meine Kinder sah. Über 5 Wochen habe ich sie nicht mehr gesehen.
Richard ist ein nicht ganz einfaches Kind, er hat oft Bauchweh und ist sehr nervös. Er schreit viel und schläft sehr wenig. Gestillt werden möchte er aller 2 Stunden.
Aber ich denke mal es liegt auch daran, das wir halt viel durchhaben.
Liebe Grüße, Katja
Tja...
ich weiß gar nicht, ob 'Herzlichen Glückwunsch' überhaupt angebracht ist. Ich sage es trotzdem. Und dann würde ich Dich gerne in die Arme nehmen und feste drücken für all das, was Ihr durchgemacht habt.
Ganz liebe Grüße und trotzdem ein schönes Osterfest
Lena, die gedacht hat, sie hätte Pech gehabt mit Hendriks Geburt
Re: Endlich zu Hause.... Richard ist da
Re: Endlich zu Hause.... Richard ist da
mensch, lass Dich erstmal ganz feste drücken, mir ist eben auch ganz kalt den Rücken runtergelaufen; es muß schrecklich gewesen sein, aber ich denke wenn man es für das kleine Wunder durchgemacht hat, ist es noch etwas leichter zu ertragen als es wirklich war, oder?
Ich wünsche Euch jetzt alles erdenklich Gute und hoffe, ihr könnt Euer "neues Leben" in vollen Zügen genießen.
Wunderschöne Ostern für Euch und ganz liebe Grüße Steffi
Herzlichen Glückwunsch
Aber Du weisst ja: In einem halben Jahr ist fast wieder alles vergessen"""" Und: Ihr seid beide jetzt gesund.
Liebe Grüße
Mel
Also, erstmal...
Re: Endlich zu Hause.... Richard ist da
also ich muss ja echt sagen, dass mich dein Geburtsbericht richtig geschockt hat! Zum Glück geht es euch beiden gut!
Ich wünsche dir und deiner Familie ein super-schönes Osterfest! Genießt die Zeit mit euren drei Rackern!
Liebe Grüße,
Tina
Hey Katja
Und jetzt: Also Du arme Maus machst wohl alles mit, wa?! Puh, das ist wirklich noch mal gut gegangen! Fühl Dich feste gedrückt! Mir ist richtig komisch geworden, als ich Deinen Bericht gelesen habe. Mein Mann wünscht Dir übrigens auch alles Liebe und Gute (brüllt er gerade aus der Küche, hihi). Wenn ich bedenke, was für ein Jammerlappen ich war und dabei hatte ich einen geplanten KS (wegen BEL). Und Du???? Au weiha!
Ich wünsche Dir und Deiner Family alles erdenklich Gute. Und der kleine Richard ist sicherlich ein ganz Süßer.
GGGLG aus Irland
Nicky und Jasmin (10. Wochen)
Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Sohn und ...
Ich hoffe, Ihr könnt Euch nun endlich alle als Familie erst einmal kennenlernen und genießen! Alles Gute und sei ganz fest gedrückt!
Liebe Grüße
Sonja
Das war ja die Hölle...
Ich sitze hier und muss heulen wo ich das lese was Dir passiert ist!
Ich wünsche Euch alles alles Gute, und dass es nun mit dem beginnenden Frühling immer nur Bergauf geht!
LG,
Cara
Re: Endlich zu Hause.... Richard ist da
...so stellt man sich aber einen der eigentlich 'schönsten Tage' im seinem Leben überhaupt nicht vor. Ich bewundere dich, wie gut du durchgehalten hast und deinen Kleinen trotzdem stillst. Viele geben da ja schon bei Kleinigkeiten auf. Und dann noch 4Wochen Krankenhaus!! Ich bin schon bei meinen 10Tagen halb wahnsinnig geworden und hatte nur geheult. Ich hatte auch nicht unbedingt eine 'Traum'-Geburt, aber dein Erlebnis klingt ja echt nach Albtraum.
Aber jetzt ist ja auch vorbei. Und ich hoffe dass sich dein Kleiner auch bald beruhigt und ihr 2 das Leben endlich zusammen genießen könnt. Ich drück dich ganz fest...
Ach ja,
und natürlich: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu eurem Sohnemann!
Lg, Petra und Julia
Re: Wow :-( Alles alles Gute für Euch
Re: Endlich zu Hause.... Richard ist da
Dass der kleine Richard nicht ganz ausgeglichen ist, wundert sicher niemanden, auch dich selbst nicht, oder? Schön, dass er gestillt werden kann, und das mit der Milch geht ja zum Glück schnell -- bei Bedarf wird gesteigert. Aber da sage ich dir ja nichts Neues.
Ich schicke dir viel Energie und wünsche alles, alles Gute, ulli
Jetzt geht´s bestimmt aufwärts *drück*
Ach Katja....
Es tut mir so leid, dass Du die Geburt Deines Kindes und die Wochenbett Zeit so erleben musstest.
Manchmal gibt es einfach keine Erklärung dafür, dass manche Menschen so leiden müssn.
Ich wünsche Dir an dieser Stelle alles Gute und vor allem nur gute Nachrichten am Dienstag. Und beglückwünschen zu Deinem kleinen Richard, der sicherlich berechtigt erstmal ein wenig nervös ist, möchte ich Dir auch.
liebe Grüsse
charlotte, die Dir heute Frohe Ostern wünscht.
Ach du meine Güte...
Ich hoffe ab jetzt geht alles wieder steil bergauf!!!!
Alles LIEBE!!!
LG Melli
Viel Glück, dass es jetzt bergauf geht.
oh man, es ist wirklich unglaublich, was Du und Dein Kleiner Sohnemann so alles durchmachen musstet. Da kann ich mich meinen Vorredner nur anschließen.
Ich drücke die Daumen, dass es ab jetzt nur noch bergauf geht, und Ihr (als ganze Familie) endlich anfangen könnt, die Zeit mit dem Würmchen zu genießen.
Ich bewundere Dich, dass Du so toll durchgehalten hast, mit dem Aufstehen und Stillen, und so weiter. Es muss ungeheuer hart gewesen sein. Ich bewundere aber auch Deinen Mann. Ich mag mir kaum vorstellen, wie er mit dem Gefühlschaos zurechtgekommen ist, dass Du, als seine Frau, so knapp dem Tod entkommen bist. Und dann nach Hause fahren, und sich um eure beiden älteren Kinder kümmern, und nicht noch den Kopf verlieren, stell ich mir nicht einfach vor.
Ganz liebe Grüße,
Andrea (Larissa *16.02.2005)
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