Ein zweites Kind?????? (lang)
Ich schreibe hier nur noch selten, lese aber Eure Beiträge immer fleißig mit. Ich weiß, daß es so eine ähnliche Diskussion schon einmal gegeben hat. Aber ich muß trotzdem dazu noch einmal einen Beitrag schreiben.
Jetzt muß ich Euch aber mal eine Frage stellen (oder auch zwei ;-).
In meinem Inneren macht sich immer mehr das Gefühl breit, daß ich noch ein 2. Kind haben möchte. Auch mein Partner ist damit einverstanden. Also demzufolge steht uns ja eigentlich nichts mehr im Wege. Aber immer, wenn ich meiner Maus (1 1/2 Jahre) sehe, beschleicht mich irgendwie das Gefühl sie zu verraten, wenn ich noch ein 2. Kind bekomme. Ich habe dann Angst, daß ich ihr einfach nicht mehr gerecht werden kann. Vorallem in der Anfangszeit, wenn das Neugeborene noch sehr viel Zuwendung braucht.
Also, wie ist das bei Euch (vorallem bei Euch Zweitmamis und mehr)? Hattet Ihr am Anfang auch solche Gefühle? Schafft man das mit zwei Kindern am Anfang eigentlich? Oder ist man maßlos überfordert? Und vorallem werdet Ihr Eurem ersten Kind noch gerecht? Wie macht Ihr das, daß keine Eifersucht aufkommt, daß Ihr noch Zeit für Eure/Euer anderes /en Kind/er habt? Würdet Ihr lieber noch 1-2Jahre warten oder sogar noch länger?
Ich weiß, Fragen über Fragen, aber ich würde mich über Antworten und vorallem Erfahrungsberichte sehr freuen.
LG Sandra + Mara
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
ich kann Dich sehr gut verstehen, und habe eine ganz ähnliche Frage gestellt (damals im KiGa-Forum, denn meine Grosse war schon fast 3).
Die Antworten haben mich sehr bestärkt, vor allem das Posting einer Mutter die mir den Kopf zurecht gesetzt hat, dass ein Geschwisterkind keine Katastrope ist sonder ein GESCHENK!!!
Und hier nun meine Meinung:
1) Zwergi ist/war ein sehr grosses Geschenk!
2) Ja, Liebe kann sich irgendwie vervielfachen.
3) Schwierig ist es natürlich manchmal, ist ja logisch. Mit einem Baby an der Brust kann man nicht gleichzeitig dem anderen die Windel wechseln. Ich finde es aber jetzt viel schwieriger, denn ich kann den Kleinen NULL aus den Augen lassen, und das merkt die Grosse natürlich, am Anfang schlafen die Kleinen ja noch sooo viel.
4) Ich finde, dass die Anzahl der Kinder, bei der eines "vernachlässigt" wird, für jede Mutter untreschiedlich ist.
Mir reichen 2 vollauf, für einen Kollegen sind 4 kein Problem und andere Mütter haben schon mit einem genug.
5) Viel schwieriger ist der Alltag: Die Wäsche scheint sich ver-10-facht zu haben, und Oma und Opa sind meist nicht sehr erbaut auf 2 gleichzeitig aufzupassen. Mal eben schnell Einkaufen fällt völlig flach, und Zeit für mich hatte ich schon lange nicht mehr :)
LG,
Cara
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
Danke für Deine Antwort.
Du hast vollkommen Recht, ein Geschwisterkind ist keine Katastrope, sondern ein Geschenk. Ich werde es mir merken, wenn ich mal wieder Zweifel habe ;-) !
LG Sandra
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
ich glaube, solche Gefühle sind total, total normal. Ich bin wieder schwanger geworden, als Jakob 20 Monate alt war. Als Levin geboren wurde, war Jakob genau 2,5 Jahre alt. Das war für uns der richtige Abstand. Ich wusste immer, dass ich mehrere Kinder haben will und habe mich sehr gefreut, als ich wieder schwanger war. Aber während der Schwangerschaft hatte ich dann doch so meine Befrürchtungen: Schaffe ich das? Was tue ich Jakob damit an? Kann ich je ein Kind so lieben, wie ich Jakob liebe (konnte ich mir nicht vorstellen)? Wie soll ich die stressige Anfangszeit schaffen? Werde ich jemals wieder Freizeit haben?
Alles Befürchtungen haben sich zum Glück in Luft aufgelöst. Jakob war von Anfang an ein liebevoller, großer Bruder (von kleinen, ganz normalen (!) Eifersuchtsattacken abgesehen. Tatsächlich kann meine auch zwei Kinder lieben und manchmal könnte ich heulen vor Liebe und Glück, wenn ich die beiden angucke.
Natürlich hat man viel zu tun, aber man unterschätzt die Gelassenheit, die man aus den Erfahrungen mit dem ersten Kind schöpft. Und diese Gelassenheit fängt den Stress so gut wieder auf, dass ich das Leben mit zwei Kinder nicht viel anstrengender fand als mit einem. Natürlich gibt es Momente, in denen man sich überfordert fühlt, aber die hat man mit einem Kind sicher auch.
Es ist nicht so, dass man das erste Kind verrät, wenn es ein Geschwisterchen bekommt, an schenkt ihm etwas: einen Gefährten fürs Leben.
Jakob sagt sehr oft zu mir: "Ich bin so froh, dass wir den Levin haben." oder "Ich habe so ein Glück, dass ich meinen kleinen Bruder habe." oder sogar "Ich wünsche mir noch ein Geschwisterchen."
Es gibt so viele tolle Momente:
Wenn die beiden morgens aufwachen, sich ansehen und vor Freude kichern.
Wenn Jakob sagt: Komm, Levin, wir gehen zusammen spielen und die beiden eine Stunde lang im Spielzimmer verschwinden, von wo ich Gekicher und Spielgeräusche höre.
Wenn die beiden sich spontan umarmen,
Wenn Jakob Levin vor uns oder anderen verteidigt.
Wenn Levin juchzt, weil Jakob aus dem Kindergarten kommt.
Wenn ich sehe, wie vertraut die beiden miteinander sind.
...
In der ersten Zeit hatte ich Levin fast ausschließlich im Tragetuch, so dass ich Jakob vollkommen gerecht werden konnte und Levin Körperkontakt hatte. Überflüssiges Regelwerk habe ich über Bort geworfen ("Kind muss wach in die Wiege gelegt werden" "Kind muss um xy Uhr ins Bett" "Kind muss im eigenen Bett schlafen" usw.) Ich habe auf mein Herz, meine Gefühle und die Harmonie unserer Familie gehorcht und alles war easy.
Wirklich. Es ist so wunderschön, dass ich unbedingt ein drittes Kind möchte. Nur nicht so bald, denn arbeiten will ich auch noch. :-)
Du musst auch immer daran denken: Die Kinder werden größer und fordern weniger direkte Zuspruchzeit. Außerdem hat Jakob seit Levins Geburt ein noch tolleres Verhältnis zu seinem Papa bekommen (und umgekehrt!), weil die beiden zwangsläufig mehr zusammen unternehmen.
Mutmachende Grüße,
Cundrie mit Jakob (morgen 4) und Levin (1,5)
aua, schmeiße ne Tüte Rechtschreibung hinterher
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
Danke für Deine wirklich aufbauende Antwort. Genau so, wie Du es beschreibst, stelle ich es mir vor *hoff*.
Ich habe mir ja auch schon so meine Gedanken darüber gemacht. (z. B. Baby ins Tragetuch und dann hätte ich beide Hände frei für Mara usw.) Sicher alles praktische Tipps, aber ich glaube, man muß erst von anderen hören bzw. lesen, daß diese auch wirklich funktionieren, um zu realisieren, daß man sich vielleicht doch zu viele Gedanken um Dinge macht, die sich dann von selbst erledigen (wie z. B. am Anfang hatten wir bei Mara ein Familienbett, auch jetzt kommt sie ab und zu noch in der Nacht mit zu uns, wie wird es mit einm Baby? Wohin mit diesem?)
Verstehst Du? Das sind alles Dinge, die sich bestimmt in der Situation dann von ganz alleine klären. Aber irgendwie braucht man doch von anderen Erfahrungsberichte um zu sagen "ich schaffe das auch und es wird schon funktionieren".
Klingt alles ein wenig wirr, aber ich hoffe Du verstehst was ich meine. Aber auf jedenfall hast Du mir mit Deiner Antwort schon sehr viel Mut gemacht!
LG Sandra
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
Ich verstehe dich sehr gut und habe heute noch mit einer sehr selbstbewussten, klugen und patenten Freundin telefoniert, die mit dem zweiten Kind schwanger ist und sich mit den gleichen Sorgen rumplagt. :-)
Familienbett hatten wir bei beiden Kinder auch und haben wir manchmal sogar heute noch. Zu 4. Meistens ab 4 Uhr morgens, da kommt einer nach dem anderen zu uns. :-) Wir haben, als Levin geboren ist, Jakobs Gitterbettchen an unser Bett gestellt und ein Gitter abgemacht ("Babybalkon"). So können wir im Zweifel immer ein Kind in dieses Bett ausquartieren und haben weiterhin genug Platz.
Tragetuch fand ich bei Jakob übrigens irgendwie "zu ökig", bei Levin war ich fast damit verwachsen und ein riesen fan. Nach einem halben Jahr kam er in den Babycarrier und manchmal stecke ich ihn da heute noch rein, wenn er Blödsinn macht und ich Mittagessen machen will. Oder wenn wir unterwegs sind. das findet sich alles. Gelassenheit, Selbstvertrauen und Mut zum kontrollierten Chaos machen vieles einfacher. ;-)
LG;
Cundrie
Das hast du schön geschrieben!!!!!!!!!
ich kann da nur voll und ganz zustimmen :-)
Jeder macht sich wohl die gleichen Gedaken, wenn er ein zweites Kind plant oder wieder schwanger ist. Und dann kommt alles ganz anders und ergibt sich einfach. Ich frage mich jetzt immer was ich mit einem Baby damals anstrengend fand ;-) Als Noemi dann da war, war auf einmal alles so selbstverständlich, wunderschön und überhaupt nicht stressig. Und das obwohl ich mit stephan nicht zusammenwohne und die ganze Woche alleine bin.
Und weil alles genau so ist, wie ich mir es immer gewpnscht habe, hoffe ich noch ein drittes Mäuschen zu bekommen. Vielleicht wider so in ca.1,5Jahren. Den Abstand von meinen Mädels (2Jahre+9Monate) finde ich klasse.
Und wenn ich jetzt mal nur von mir ausgehe finde ich, man kann als Kind nicht wichigeres und schöneres bekommen, als ein Geschwisterkind. Ich habe bis heute ein wirklich sehr gutes Verhältnis zu meiner "kleinen" Schwester und bin unheimlich froh sie zu haben. Die Vorstellung ein Einzelkind zu sein wäre für mich furchtbar. Klar sieht das jeder anders, aber ich wollte Riana immer dieses Gefühl schenken und weis das sie ihre Kleine Schwester sehr liebhat und umgekehrt!
LG Jassy (die jetzt immer mehr an ein drittes Baby denkt)
Re: Ein zweites Kind?????? (lang)
noch kann ich Dir keine Erfahrungsberichte bieten, aber in ca. 3 Wochen ;-))
Trotzdem möchte ich Dir sagen, daß ich Deine Gedanken sehr sehr gut verstehe. Ich selbst frage mich auch immer, kann ich meine Liebe aufteilen und werde ich beide Kinder gleich lieben? Wie kann ich beiden gerecht werden?
Zumal meine Kinder ja auch kaum 1,5 Jahre auseinander sein werden.
Wie im Posting vorher schon steht, habe ich jetzt schon angefangen, alles lockerer zu sehen und allgemein "so macht man das" über Bord zu werfen.
Wir sind z.B. sehr spät zum Familienbett gekommen, einfach weil ich mir den Streß in der SS nicht mehr antun wollte und Jannis oft nachts kurz aufwacht und weint. Und jetzt liebe ich es und freue mich, daß auch unser Baby bei uns schlafen wird.
Auch werde ich, wie schon geschrieben, das Baby (vorausgesetzt, es will es ;-) überwiegend tragen und Jannis im Kinderwagen lassen (so der Plan ;-). So bleibt er am gewohnten Platz und ich kann ihm mit Baby nachrennen.
Ich hoffe, wenn ich immer nach meinem Herzen und nach meinem Gefühl gehe (was ich beim Ersten leider nicht immer gemacht habe), wird es gut laufen.
Und, die anderen haben Recht, ein Geschwisterkind ist ein Geschenk. Ich bin sooooo froh, daß ich selbst 3 Schwestern habe. Könnte es mir ohne gar nicht vorstellen.
Liebe Grüße
Nic
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