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Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

...so jetzt muss ich euch doch mal was fragen.
Ich weiß es ist ewig her ;o), bei mir zumindest *schnief* und es gab sicher schon Diskussionen oder Beiträge dazu aber ich möchte allen Muttis, die schon mal einen Kaiserschnitt hatten, gern eine Frage stellen.
Ich persönlich empfand meinen Kaiserschnitt an sich als sehr schön. Dass ich meine Tochter zum ersten Mal sehen konte als sie 3 Tage alt war wisst ihr ja auch schon. Als ich damals vor diesem Glaskasten saß betrachtete ich dieses Kind und mir liefen die Tränen, weil ich ein komisches und nicht gewolltes Gefühl in mir hatte. Ich konnte diese plötzlichen Muttergefühle, von denen immer alle sprechen, einfach nicht finden. Ich dacht immer "Das ist mein Kind? Woher weiß ich das eigentlich? ...eigentlich könnten sie mich an einen X-beliebigen Inkubator füren und ich müsste hinnehmen, dass das mein Baby ist" Ich weiß, das sind absurde Gedanken, aber ich konnte an ihnen nichts ändern!
Ich habe die Bindung zu meinem Kind erst aufgebaut und jetzt ist sie sicher genauso stark wie bei jeder anderen Mutter!
Ich dachte bis gestern auch, das sei vielleicht ein Phänomen der Frühgeburtlichkeit. Ich konnte jedoch in einem Gespräch feststellen, dass es auch einer anderen Mutti so geht, die einen KS hatte. Dass ihr das "auf den Bauch legen" nach der Geburt genauso fehlt/e wie mir, dass auch sie gern ihr Kind in den Arm genommen hätte, ihm in die Augen gesehen hätte und dieses Gefühl Mutter zu sein sich auch erst einstellen musste.
Es gibt natürlich auch andere Mütter, die trotz Vollnarkose damit überhaupt keinen Schwierigkeiten hatten.
Wie ging es euch denn dabei?
LG Melli
Bisherige Antworten

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli,
fünf Jahre sind vergangen von der Planung zur Durchführung. Fünf Jahre, in denen wir uns ausmalen konnten, wie wunderbar dieser erste Moment sein würde. Der, in dem unser Kind auf meinen Bauch gelegt und mich vertrauensvoll ansehen wird.
Und er kam nicht, dieser Moment. Natürlich habe ich gesehen, wie Hendrik hinter der Plane hervorgehoben wurde. Und jedem dürfte klar sein, daß ich NIEMALS zur Beseitigung aller Unklarheiten auf diese Plane hätte verzichten können. Er wurde mir für ein Begrüßungsküsschen hingehalten und dann weggetragen.
Natürlich weiß ich, daß er mein Sohn ist. Aber als ich ihn das erste Mal im Arm hatte, kam er mir so fremd vor. Er war mir so gar nicht vertraut, und ich bilde mir ein, unser Start wäre viel leichter gewesen, hätte ich Hendrik auf ganz normalem Wege entbunden.
Ich liebe dieses Kind. Ich platze vor Liebe. Aber das mußte erst wachsen. Es gab sie nicht, die sofort angeschaltete Vertrautheit. Sie mußte mühsam erarbeitet werden. Du bist damit nicht allein. Und ich WEISS, wie sehr Du Janelle liebst. Und vor allem auch, was Du alles in Kauf genommen hast, um ihr Leben zu schützen. Und sie weiß es auch.
Fühl Dich gedrückt, Süße.
Lena

Dabei gings mir ganz ganz schlecht, Melli

und ich wurde erst heuer im Februar von den Nachwirkungen meines Notkaiserschnittes von vor 6 Jahren erlöst. Obwohl ich meinen Michael sofort annehmen konnte blieb immer ein fahler Nachgeschmack, und ich kann nur bestätigen dass man wesentlich schneller mit seinem Kind in Kontakt kommt wenn man es spontan gebären kann und sofort in Empfang nimmt. Michael habe ich erst nach einer knappen Woche kennen gelernt, er wurde sofort nach dem KS in eine andere Klinik gebracht und alles was blieb war ein Foto auf meinem Nachtkästchen. Es war einfach schlimm und ich kann es erst jetzt so annehmen wie das damals gelaufen ist, weil ich zum Glück jetzt im Februar eine andere Erfahrung machen durfte. Soweit so gut, wünsch Dir einen schönen Tag, Melli! Tschüß Conny

Re: Dabei gings mir ganz ganz schlecht, Melli

Hallo Melli,
wenn ich Deine Zeilen lese, kommen mir die Tränen und alles was ich d. J. im Januar erlebt habe wieder hoch. Wie habe ich mich auf die Geburt gefreut, und dann dieser NotKS und Kind auf Intensiv. Ich durft Lennart auch erst am nächsten Tag besuchen!! Als ich ihn damals gesehen habe mit diesen vielen Schläuchen und Geräten ist in mir eine Welt zusammen gebrochen!! Ich durfte ihn ja auch erst 4 Tage nach der Geburt das erste mal auf den Arm nehmen, aber was meine Gefühle angeht, ich habe ihn vom ersten moment an geliebt, mehr als ich mir jemals als zweifach Mutter hätte vorstellen können!!! Ich kann nicht genau sagen, ob es mir fehlt das er mir nicht direkt gezeigt wurde und ich ihn nicht haben durfte. Mir hat mehr gefehlt das ich nicht die erste war die ihn berührt hat, nicht die erste die ihn füttern durfte, und nicht die erste die ihn gewickelt hat!! Das fehlt mir viel mehr!!
Soviel zu mir und meinen KS!!
LG
Sandra

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli, wegen BEL war mein Kaiserschnitt geplant. Durch zu frühe Wehen kam Fabian aber dann doch ungeplant zu früh. Durch die PDA konnte ich alles miterleben und habe das Kleine Wesen auch gleich an meinen Hals gelegt bekommen. So konnte ich ihn sofort berühren und fühlen.
Die richtige Bindung kam später. Ich kann mich noch an die Worte zu meinem Mann am ersten Tag erinnern: "Der Kleine muss jetzt in mein Herz wachsen". Wie er so bei uns lag. Ich habe immer nur gedacht: "Das ist jetzt unser Sohn". Es war alles so unwirklich. Mittlerweile ist das natürlich gaaaanz anders.
Viele können das jetzt sicher nicht nachvollziehen, aber ich würde mich wieder für einen Kaiserschnitt entscheiden. LG Ines

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli,
ich hatte bei Alexander einen mehr oder weniger geplanten Kaiserschnitt mit PDA. Ich konnte meinen Sohn kurz küssen, dann kümmerte sich mein Mann um ihn. Ich hatte sofort eine ganz enge Bindung zu ihm. Ich habe oft gehört und gelesen, dass die Mutter-Kind-Bindung nach einem Kaiserschnitt mehr erarbeitet werden muss. Bei uns war das aber nicht so.
Bei Katharina hatte ich eine natürliche Geburt. Ich war danach so fertig, dass ich am liebsten gesagt hätte, sie sollen sie runter nehmen von meinem Bauch. Ich halte das nicht aus. Es hat mir den Kreislauf total zusammen gehaut. Nach dem KS fühlte ich mich besser. Den ersten Tag konnte ich mein Kind nicht wirklich annehmen. Ich war offen gesagt zu sehr mit mir beschäftigt. Sie war von der Geburt auch überfordert und sehr unruhig. Ich musste mich sehr anstrengen sie zufrieden zu stellen. Dadurch habe ich sie aber dann doch ganz fest in mein Herz geschlossen.
Das war unsere Geschichte. Total untypisch und zu mir als "alternativen" Mama auch nicht passend, aber so war es nun einmal.
Ich finde es gut, dass du dich mit deinen Gefühlen beschäftigst. Nur so kann man etwas verarbeiten. Ich knabbere auch immer noch an meiner natürlichen Geburt und habe das Gefühl irgendwie versagt zu haben. Dafür kann ich jetzt den KS mehr annehmen, da ich jetzt gesehen habe, dass er wirklich notwendig war.
Liebe Grüße
Hanne

Hallo Hanne

Sehr interessant mal die andere Version zu hören!
LG Melli

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli,
ich habe auch schon oft überlegt, ob ich ein Posting zu dem Thema reinsetze, dachte dann aber, daß ich mich bestimmt zu sehr anstelle.
Jannis wurde aufgrund BEL per geplanten Kaiserschnitt geholt. Es verlief alles gut und auch der Kaiserschnitt an sich hat mich nicht gestört. Ich habe das sogenannte Geubrtserlebnis nicht vermißt.
Fast verrückt wurde ich, als um 08.10 Uhr unser Sohn zur Welt kam und sofort weggebracht wurde. Ich konnte ihn nicht mal sehen, wie man es immer im Fernsehen sieht. Jannis hatte dann leider ein paar Anpassungsschwierigkeiten (wurde ich aber vorher drüber aufgeklärt) und mußte bis 15.00 Uhr in den Brutkasten. In dieser Zeit habe ich mich an ein Foto von ihm festgekrallt und geheult. Sie gaben mir Beruhigungsmittel. Aufgrund des KS konnte ich nicht zu ihm und er nicht zu mir. Mein Mann rannte zwischen uns beiden hin und her.
Wenn ich jetzt noch daran denke und dieses schreibe, kommen mir die Tränen. Ich kann es selbst nicht glauben, wie oft ich daran denke.
Als Jannis dann endlich zu mir gebracht wurde, konnte ich ihn zunächst gar nicht anfassen. Ich mußte ihn erstmal anschauen, dann konnte ich ihn auch auf den Arm nehmen.
Wie gesagt, ich dachte immer, daß ich damit alleine dastehe und "spinne".
Danke für dein Posting und die Möglichkeit zu sehen, daß es nicht nur mir so geht.
Liebe Grüße
Nic

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo
mein ersten Sohn habe ich auf natürliche Art und Weise zur Welt gebracht. Die Geburt war sehr schön und dauerte auch nur ca. zwei Stunden. Und mein Sohn war von Beginn an bei mir.
Bei Carlos war aber leider alles anders.
Nach ca. 14 Stunden Wehen (5 Stunden zu Haus und 9 Stunden in der Klinik) war der Muttermund immer noch bei 3cm und der Kopf über Becken. Und ich schon fast am Ende. Da wurde für ein Kaiserschnitt entschieden, ich war nervlich am Ende denn das ist nicht das was ich wollte. Alle redeten du schaffst das usw. Ha Ha die haben leicht reden denn mir wurde ja der Bauch aufgeschnitten und nicht denen. Naja es half nichts unter zittern und hohen Blutdruck wurde die PDA gelegt.
Carlos wurde mir nur zwei Sekunden gezeigt, er war total blau, kein schreien, einfach nichts und toten Stille im OP. Für einen Moment wusste ich echt nicht ob er lebt oder tot ist. Es waren die schlimmsten Minuten meines Lebens. Nach cirka 5 Minuten kam ein Arzt rein und sagte nur der Bub hat ein stolzes Gewicht von 4545g. Man war ich da erleichtert.
Bis ich ihn dann sah verging eine Stunde. Es war eine Ewigkeit für mich.
Ich kann echt niemanden verstehen der den Kaiserschnitt plant (ausser medizinisch notwendige), denn ich empfand es als Horror und möchte dies auch nie wieder erleben.
LG eine weinende nicenic die stark unter ihrem KS leidet.

Hallo Nicenic

Und wie war es als du deinen Sohn gesehen hast? Welche Gedanken und Gefühle hattest du da? Waren die anders als bei deinem ersten Sohn?
LG Melli

Re: Hallo Nicenic

Hallo
die gefühle zu ihm sind die selben wie zu meinem grossen. mich macht es nur sehr traurig das er nicht auf meinem bauch lag, das ich ihn nicht berühren konnte, das ich so lang warten musste bis ich ihn richtig sah. die zeit des wartens war so unendlich lang.
die gedanken waren: wie sieht er wohl aus, ist alles okay u.s.w.
als ich ihn dann sah lag er im wärmebett und sah meinem anderen sohn zum verwechseln ähnlich, ich dachte nur dieses gesicht kennst du doch.
lg nicenic mit stark zappelnden carlos auf dem arm

ähmm ist wohl etwas länger...

also
ich hab meine zwei ja auch per ks mit teilnarkose bekommen..
hmm also bei der ersten fand ich den not ks.. erhlich eher erlösend..10 stunden hatte ich wirklich jede minute ne wehe (tropf) ich dachte ich muss sterben..und dann kam das angelinas herztöne sich wärend den wehen auf 80 senken und nicht wieder erholen.. kurz vorher hab ich die pda bekommen ( zum glück) als di edann sagten los schnell ks.. hab ich nichmal angst gehabt...ich dachte ok.gleich hast es geschafft und endlich dein baby..ich hab sin "scheißegal" mittel bekommen..davon war ich ein bisschen benebelt.. und ok so im ersten moment hab ich nich so ganz gerafft das das jetzt mein baby ist das da schreit..aber ein paar min später hab ich sie ja dann in den arm bekommen und mir hat es nie was ausgemacht das ich si enich "selber"gebeoren hab und dann auf den bauch bekommen hab..ich hab rotz und wasser geheult als sie mir die kleine dann erstmal wieder weg genommen haben um sie ins kinderzimmer zu bringen.. hab den ganzen tag nich geschlafen nur geheult.. und erst als mein mann abends wieder kam, hab cih dsie wieder bekommen.. und dann hab ich nicht mehr ins kizi gegeben..und nach 3,5 tagen bin ich wieder heim..
vanessa hab ich direkt per wunsch ks bekommen..nach der erstengeb..wollte ich einfach das ich weiß was auf mich zu kommt und ich das alles planen kann..und vorallem bestandt bei mir wieder ein erhötes not ks risiko.. wenn die geb zur lange dauert, stellt bei mir die plazenta zu früh die versorgung ein..( was auch bei angelina der ks grund war) und das risiko nochmal stunden lange wehen auszuhalten ohne "erfolg" wollte ich einfach nich nochmal eingehen..und ich bin voll zufrieden damit, ich hatte nie das gefühöl das was fehlt ..
lg tanja

Super Glücksgefühl

Hallo Melli, nein das war bei mir ganz anders. Ich hatte zweimal KS und beides Mal ein irre Glücksgefühl eigentlich gleich nach der Geburt. Ich war auch in einer sehr guten Klinik und die Kleinen wurden jeweils grad mir in die Arme gelegt usw. Ich glaube nicht, dass es mit dem KS als solchem zusammenhängt, vielleicht eher mit der Einstellung der Frauen zum KS. Ich habe überhaupt keine Probleme damit und fand beide KS-Geburten super schön. LG Susanne

Hallo Susanne

Also meine Einstellung zu einem medizinisch notwendigen KS an sich war nie und ist nicht schlecht! Wie auch gesagt, ich habe meine Geburt an sich als schön empfunden nur das "danach" war nicht so wie erwartet.
Und ich freue mich für dich, dass du deine Kinder danach in die Arme geschlossen hast und dieses undenkbar große Gefühl der Liebe in dir aufstieg!
LG Melli

Re: Hallo Susanne

Liebe Melli, das ist wahrscheinlich alles auch sehr individuell. Wenn ich ganz ehrlich bin, gings bei meinem 2. Kind auch etwas länger, bis ich wirklich DIE grosse Bindung hatte. Ich war zwar nach der Geburt sehr glücklich, aber da meine "grosse" Tochter ja kurz vorher diesen schweren Unfall hatte, war ich in Gedanken auch sehr viel bei ihr. Und die ganze Krankenhauserfahrung mit ihr hat uns sehr zusammengeschweisst, da war es für Amadou nicht einfach, in dieses "Zweierteam" reinzukommen. Denkst Du denn schon an ein weiteres Kind und machst Du dir deshalb Gedanken? Tschuldigung, dass ich Neugierig bin! Alles Liebe, Susanne.

Re: Hallo Susanne

Na wir wollen schon noch ein wieteres Kind, aber noch nicht jetzt. Und JA ich denke oft daran, wie die nächste Schwangerschaft und Geburt verlaufen könnten. Ich hätte natürlich gern eine natürliche Geburt und habe Angst, dass es mir nach einem erneuten KS wieder so gehen könnte.
Naja wir werden sehen! ;o)
LG Melli

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

"Wie ging es euch denn dabei?"
mir gings genauso wie Dir, Melli. und auch diese bindung mit dem kind habe ich mir erkämpfen müssen, oder eher wir uns. uns hat das stillen sehr geholfen, ich kann mir aber vorstellen, daß es nicht nur eine sache des stillens allein ist.
lg,e
ps ich hoff ja, daß es nicht meine letzte geburtserfahrung bleibt.

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli!
Mir ging es genauso "bescheiden".
Nach 9 Stunden Wehen (2 Stunden Presswehen), Saugglocke und Dammschnitt dann doch einen Notkaiserschnitt zu bekommen (mit Vollnarkose) war für mich der pure Horror. Als ich dann meine Maus nach einigen Stunden das erste Mal frisch gewickelt und angezogen in ihrem Bettchen liegend, sehen durfte, habe ich nur gedacht "Aha, das ist jetzt also mein Kind".
Ich habe lange gebraucht um richtig zu realisieren, daß dieses kleine Bündel Mensch meine Tochter ist. Dann kam noch dazu, daß ich dann die Nacht über noch auf die Intensivstation gebracht wurde und somit keine Gelegenheit hatte, meine Maus in den Arm zu nehmen.
Erst am nächsten Tag durfte ich sie ein paar Minuten halten und erst gegen 21.00 Uhr das erste Mal anlegen und stillen. Ich hatte eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben mein Kind jemals stillen zu können. Aber es hat sich doch dann alles zum Guten gewant.
Wenn ich immer höre, wie andere Mütter ihre tollen und vorallem positiven Gefühle nach der Entbindung beschreiben, macht mich dies wahnsinnig traurig, denn ich wollte auch solche Gefühle und mußte darauf verzichten.
Aber dafür liebe ich meine Tochter an jedem Tag mehr.
LG Sandra

Ganz furchtbar...

Liebe Melli,
mein Großer war ja auch ein ungeplanter Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand (Bericht im Profil). Dadurch dass ich auch hinterher enorme körperliche Probleme und Schmerzen hatte, konnte ich die erste Zeit mit ihm nicht genießen.
Am schlimmsten war für mich aber dieses Gefühl versagt zu haben. Völlig schwachsinnig, klar! Aber es war da und ich habe es, glaube ich, erst jetzt nach der Spontangeburt von Cillian überwunden. Ich konnte ja nichts dafür und gewollt habe ich den KS nicht. Ohne ihn, wäre Ron wahrscheinlich nicht am Leben und ich? Wer weiß. Also die beste Entscheidung, aber das ist der Kopf, der hier spricht. Mein Gefühl war anders, ich habe gelitten ohne Ende. Auch wenn ich den ersten Schrei und alles dank Spinale miterlebt habe. Auch konnte ich ihn direkt danach sehen, aber mir fehlte einfach das Wichtigste, das, worauf ich mich Monate lang vorbereitet hatte. Dass das Stillen auch nicht klappte, hat mich noch weiter runtergerissen. Die körperliche Nähe war völlig flöten und ich habe mich als absolute Rabenmutter gefühlt, die ihr Kind nicht normal bekommen konnte und nicht normal ernähren konnte.
Es ist schwer zu erklären, aber es hat lange, lange gedauert, das wegzustecken. Bis heute verfolgt mich das und es gibt noch immer Situationen, in denen ich mein Verhalten für diese Ereignisse verantwortlich mache.
LG
Helgard

Geburt war grässlich und ohne Glücksgefühle

Hi Melli! Ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt, fand die Geburt aber schrecklich, grauenhaft und grässlich u bin davon auch immernoch traumatisiert. Als mir das Kind auf den Bauch gelegt wurde war in mir alles leer. Ich habe es zwar pflichtbewusst im Arm gehalten, aber von Glücksgefühl überhaupt keine Spur. Als er mit auf meinem Bett auf meinem Schoß lag u wir vom Kreissaal ins Zimmer geschoben wurden, wäre es mir viel lieber, ich hätte meine Katze auf dem Schoß, als dieses fremde Wesen. Ich hatte Julian um 20 Uhr geboren und in der ersten Nacht war er auch nicht bei mir, weil ich Diabetes hatte und sein Blutzuckerspiegel gefährlich runtergesackt ist u er eine Magensonde bekam. Ich hatte mir extra diese Klinik ausgesucht, weil ich wußte, dass sie dort auf dem Säuglingszimmer gut aber auch mutig sind u immer alles versuchen, damit die Kinder nicht in die Kinderklinik müssen, sondern bei der Mutter bleiben können. Außerdem war der diensthabende Kinderarzt der Ex-Chef meiner Schwiegermutter. Mit seinen schlechten Werten hätte jeder andere Kinderarzt Julian längst in eine Kinderklinik eingewiesen. In der Nacht vor der Geburt hatte ich keinen Schlaf u in der Nacht nach der Geburt auch nicht, weil meine Zimmernachbarin dermaßen geschnarcht hat. Tagsüber auch nicht, weil sie ständig von einer Horde Leuten besucht wurde. Ich hab dann in der dritten Nacht Julian auch völlig erschöpft ins Säuglingszimmer abgegeben, bin aber nachts aufgewacht u hab ihn total vermisst u hatte ein ganz schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Die Anfangszeit war für mich dermaßen stressig, dass da auch keine Glücksgefühle aufkamen, sondern eher Depri-Gefühle und ich hab tagelang nur geheult. Natürlich liebe ich meinen Sohn jetzt abgöttisch und ich würde wohl jedem an die Gurgel gehen, der ihm etwas anhaben wollte, aber ich kann nicht behaupten besondere Glücks- oder besondere Muttergefühle zu empfinden. Ich kann mir keine neugeborenen Säuglinge mehr ansehen ohne, dass das grässliche Geburtserlebnis wieder hochkommt. Von Schwangerschaft u Geburt hab ich absolut die Nase voll. Mein Mann möchte allerdings gern noch 2 Kinder. Ich hab ihm noch 1 versprochen. So, ist etwas lang geworden, aber ich wollte Dir nur sagen, dass ich auch keine Glücks- oder Muttergefühle hatte.
Falls es Dich interessiert, der Geburtsbericht ist im Profil.
Liebe Grüße,
Steffi

Ergänzung...

Stillen hat ja auch nicht lange geklappt, weshalb ich mich als totale Versagerin gefühlt habe. Ich hab mich noch nie so unfähig und verloren gefühlt wie zu der Anfangszeit nach der Geburt. Eine Kollegin von mir war gleichzeitig schwanger u sie hatte die absolute Traumgeburt. Sie hatte wohl ne PDA und Spinale zusammen u war O-Ton "absolut schmerzfrei", hatte keinen Schnitt oder Riss, hatte ne Traum-Schwangerschaft u Stillen hat auch geklappt. Das hat dann nochmal weh getan. Ich dachte, alle um mich rum haben ihre Schwangerschaft genossen, erzählten vom traumhaften Geburtserlebnis und stillen klappte sowieso, nur ich war zu blöd zum stillen. Diese negativen Gefühle hängen mir immernoch nach und ich hoffe, dass ich es irgendwann vergesse.
Sorry, wenn ich mich jetzt so ausgeheult habe, aber es belastet mich wirklich noch sehr.
LG, Steffi

So was ähnliches wie Kaiserschnitt......

......habe ich vielleicht auch erlebt, denn Klara wurde im OP (Papa durfte nicht dabei sein) in KS-Bereitschaft per Saugglocke entbunden - danach durfte ich sie einige Zeit halten, dann wurde sie jedoch auch hinaus gebracht und ich genäht.....
Dann vergingen schon ein paar Minuten (ca ne halbe Stunde) bis ich sie und meinen Mann endlich wieder sah.
Hm....bei mir waren es sehr unterschiedliche Gefühle - aber ich will hier schon hervorheben, dass ich glaube bei einer Spontangeburt wären sie genauso gewesen - : als ich sie sofort nach der Geburt im Arm hatte, war ich erleichtert, dass sie endlich da und "heil" ist, aber sie kam mir total fremd vor, und auch in den nächsten paar Tagen noch hatte ich mit Abstand nicht solche Gefühle für sie wie heute - ich fand das aber o.k und habe gedacht: woher auch, Ihr kennt Euch doch gar nicht - lass es wachsen. Ich war da recht entspannt - und nach 2-4 Tagen war alles so, als wäre ich nie ohne sie gewesen :)
ICh hoffe, Du verarbeitest Dein negativ-Erlebnis und wünsche Euch nur das Beste!!!!
LG Meike

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli,
also ich hatte eine normale Geburt, die sehr schlimm für mich war. Sie hat zwar nur 7,5 Stunden gedauert aber die letzte Stunde war der blanke Horror. Luca war ein Sternengucker (((das haben die garantiert auf dem US kurz vorher gesehen und nix gesagt). Es kam dann wie es kommen mußte, er blieb stecken und es ging nix mehr. Sie haben ihn dann mit der SSaugglocke geholt, die Hebamme hat wie wild auf meinem Bauch gedrückt und die Ärztin unten mit der Glocke gerissen. Vorher wurde natürlich geschnitten und es ist dann alles bis einschl. dem Schließmuskel noch gar weiter aufgerissen. Ich mußte dann noch ca. 40 Minuten genäht werden und war mit dem Kind, welches auf meinem Bauch lag total überfordert. Ich bat meine Mutti, ihn runter zú nehmen. Irgendwie konnte ich mit ihm in diesem Moment nix anfangen und war froh, daß er da nicht mehr lag. Ich könnte noch heute darüber heulen, weil ich mich so schlecht fühle und in diesem Moment nie diese große Mutterliebe und das große Mutterglück verspürt habe. Ich liebe Luca heute wie verrückt, aber das hat auch etwas Zeit gebraucht, da ich sehr lange mit der Geburtverletzung zu kämpfen hatte, da ich mich kaum bewegen/laufen konnte und leider noch dazu inkontinent war... Das nächste Kind kommt garantiert nur mit KS, das möchte ich so nie mehr erleben..
LG
Dani

Ich fand alles okay! LG

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Liebe Melli,
während meiner Schwangerschaft habe ich mir immer vorgestellt, wie wunderbar dieser Moment sein wird, an dem ich meinen Sohn das erste Mal in den Armen halten werde. Meine Vorstellung hatte mit der Realität nichts gemein. Nachdem ich nach dem Notkaiserschnitt aus der Narkose erwachte, hielt mir mein Mann ein Foto meines Sohnes hin und ich empfand so gar nichts. Ich war mit mir beschäftigt. Erst am nächsten Tag konnte ich ihn sehen. Ich saß vor seinem Brutkasten (Laurens hatte Anpassungsschwierigkeiten) und starrte mein Kind an, aber überschwengliche Muttergefühle hatte ich nicht. Als ich ihn im Arm hielt, war es schön, aber nicht berauschend. Ich habe mich wochenlang für eine schlechte Mutter gehalten, weil ich das Gefühl hatte, mein Kind nicht so blind zu lieben, wie ich erwartet hatte. Dieses tiefe Gefühl bedingungsloser Liebe habe ich erstmals empfunden, als mich mein Sohn das erste Mal bewußt anlächelte. Da war er knapp 6 Wochen alt. Ich habe geheult wie ein Schloßhund. Mitlerweile liebe ich meinen Sohn abgöttisch, doch ich bin traurig, wenn ich an die ersten Woche denke.
GLG Eileen
GLG Eileen

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli,
ich fand es ganz ok. Wir haben ja sehr lange auf unseren Sonnenschein warten müssen deshalb hatte ich vielleicht auch schon mit dem positiven Schwangerschaftstest extreme Muttergefühle. Nach dem Aufwachen aus der Vollnarkose war ich überwältigt vom Anblick unseres Sohnes und meinem weinenden Mann...
LG Petra

Re: Der Kaiserschnitt und die Muttergefühle...

Hallo Melli!!!
Riana wurde per Not-KS unter Vollnarkose geholt. Klar vermisse ich bis heute, die ersten Minuten in ihrem Leben verpasst zu haben. Ich habe sie ja erst kennengelernt, als sie schon eine Stunde alt war. Allerdings gab es für mich gefühlsmäßig keinen Unterschied zu Noemi, die ich ja gleich auf dem Bauch hatte. Ich war einfach nur überglücklich mein Kind GESUND im Arm zu halten, da auf einmal die herztöne fast weg waren und ich solche Angst hatte, das ihr was passiert. Ich war eher überrascht mit welcher Wucht einen dieses unglaubliche Glücksgefühl umhaut, wenn man sein Mäuschen das erste Mal sieht.
LG Jassy(bis heute immer noch einfach nur superstolz, glücklich, verliebt, begeistert....... von/auf Riana und Noemi)
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