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noch mal wegen "Erziehungsunterschieden"

Hallo!
In der Nacht scheint sich mein armes Gehirn anscheinend noch weiter mit dem "Klapsen" auseinandergesetzt zu haben. Kann es daran liegen, dass in Deutschland beinah jeder einer Mutter seine Meinung aus Auge druecken muss? Ich hab ja von meinen Erlebnissen berichtet). Anscheinend muss ein Kind in Deutschland immer perfekt funktionieren, ansonsten bist du schon drann als Mutter. Am Ende unseres Urlaubs war ich irgendwie schon megahysterisch, dass Emily sich ja nur benimmt, weil man von allen Seiten vollgelabert wird.
Das soll nun nicht als Entschuldigung fuers Schlagen dienen! Aber vielleicht liegt ja einn Körnchen Wahrheit drinnen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen.
LG Leena
Bisherige Antworten

Re: noch mal wegen "Erziehungsunterschieden"

Das Problem steckt wohl in der Erwartungshaltung der Gesellschaft an das Kind. Die ist absolut nicht kindgerecht und nur schwer zu erfüllen. Aber der Druck von aussen auf die Eltern ist enorm. Dazu werden Erziehungsmethoden und Inhalte von Generation zu Generation weitergegeben. Das zu durchbrechen ist schwierig! So viel ich weiss, sind die Nordeuropäer in dieser Hinsicht schon sehr viel weiter als wir. Und die Südeuropäer sind wohl noch schlechter dran. Liebe Grüße Zauseline

Deutschland leidet meiner Meinung nach....

... noch sehr stark an den Nachwehen der NS-Zeit!
Stichworte:
-Nichtverwöhnen
-Schreien stärkt die Lungen
-Loslösen von der Mutter
-Nach Rhythmus füttern
-Gehorchen
-Benehmen
-Strafen
Damals war ja die Mutter vom Prinzip dazu da, "artgerechten" Nachwuchs aufzuziehen, aber bitte nicht zu klammernd und verwöhnt, dafür folgsam, biegsam... einen perfekten Biedermann, der mitläuft, nachplappert und nicht zu viel denkt.
Daher glaube ich, dass auch heute noch alles, was nicht so ins Normschema paßt, hier extrem kritisch beäugt wird. Also das LZS-Kind, das nicht gehauene Kind, das sehr selbstbewußte Kind, was früh zu seiner Meinung steht.
Oder eben die Mutter, die den "anderen" Weg wählt. Ich glaube, Individualität in der Erziehung steht hier noch nicht wirklich in hohem Ansehen.
Ich hätte da ja noch viel krassere Theorien, aber die verkneife ich mir lieber.
GLG Conny

Re: noch mal wegen "Erziehungsunterschieden"

Ja, dieser Erwarttungshaltung der Gesellschaft an Eltern und Kinder ist in Deutschland echt enorm, denke ich mir manchmal auch. Und wird viel unnötiger Zerv drum gemacht. Perfekte Kinder, perfekte Eltern, perfekte Welt. Und als Mutter bist du immer dran, kriegst immer von allen Seiten die Meinung aufs Auge gedrückt, nur wenn dann dein Kind echt lieb und problemlos ist, dann hast du auf einmal nicht irgendetwas richtig gemacht, sondern dann hast du Glück gehabt *grrr*. Umgekehrt wird meistens die Schuld bei den Eltern gesucht.
Ich glaube allerdings nicht, dass hier in Deutschland allein das Klapsen mehr verbreitet ist als anderswo, zumal ja die Diskussion öffentlich sich eh gegen Schlagen und Stafen wendet, das färbt auch auf die Erziehung heute ab. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass Klapsen etwas bringt und wenn ich solche Worte höre "verwöhn sie ja blos nicht zu sehr", dann krieg ich die Krätze!
LG
Astrid

Re: noch mal wegen "Erziehungsunterschieden"

Hm, ich fuehle mich durch mich selbst unter Druck gesetzt. Manchmal denke ich mir, ich muss vor allen anderen als gute Mama dastehen. Mit Deutschland hat das wenig zu tun.
Letztens lobte mich ein aelterer Mann, weil mein Sohn, nachdem er uebel hingefallen war gleich weiterlief. (Das hat er nur gemacht, weil er etwas spannend fand und hinwollte, sonst weint er schon...). Das find ich irgendwie befremdlich.
Zum Schlagen hab ich irgendwie keine Meinung, meine Eltern haben uns nie geschlagen. Hab da nie drueber nachgedacht, gibt aber sicher auch gemeinere Methoden als Schlagen. Bin mir nicht sicher, was das Bessere ist.
LG
dareen

Re: noch mal wegen "Erziehungsunterschieden"

Ja, ich empfinde das ähnlich. Ich fühle mich immer beobachtet mit Anton, ständig bin ich auf der Hut und checke erstmal ab, wie die Umgebung so drauf ist. Da bin ich erst immer mega angespannt und das ist natürlich für Anton auch doof. Ich finde, dass man mit jeder "Entgleisung" beobachtet und bewertet wird, als Mutter.
Ich fand es soooo entspannend, als ich mit ANton in der HP-Praxis war, und alles sooooo locker war, das hat man gleich gemerkt, da konnte ich dann auch ein bissel entspannter sein.
LG,
Clara
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