interessanter Text über "Grenzen" gefunden *lang*
»Kinder brauchen Grenzen. Man muss Kindern Grenzen setzen.« In einer solchen Aussage schwingt mit, dass es ohne Grenzen nicht gehe, und dass es falsch und unrealistisch sei, so etwas zu fordern.
Aber Grenzen gibt es immer, denn niemand ist allein im Universum, und das gilt auch für Kinder. »Man muss Kindern Grenzen setzen« ist von daher überflüssig.
Es fragt sich etwas anderes: Wie kann man mit Grenzen umgehen? Wie gehen Kinder mit Grenzen um? Wie gehe ich mit Grenzen um? Welche Bedeutung hat die Grenzproblematik für mich? Ist eine Grenze wirklich unverrückbar? Soll sie hingenommen werden? Wann? Heimlich? Verletzt die äußere Grenze auch meine Gefühle? Demoralisiert mich eine Grenze? Ist sie mir gleichgültig? Finde ich sie unangenehm, aber nicht weiter tragisch? Wer hilft mir, eine Grenze zu verrücken? Welche Grenze ertrage ich nicht? Akzeptiere ich, dass eine Grenze zu Recht besteht? In wessen Interesse gibt es diese Grenze? Kann ich auf diese Grenze, die ich anderen setzen will, nicht doch verzichten?
»Kinder brauchen Grenzen.« Brauchen Kinder Grenzen? Brauche ich Grenzen? Wer hat das schon gern? Grenzen lassen sich nicht vermeiden. Aber vielleicht verringern. Ich erlebe Grenzen als unangenehm. Kinder auch. Wenn ich Grenzen als Teil der Wirklichkeit erkenne, die es immer wieder gibt, dann kommt es darauf an, dies erst einmal zu akzeptieren. Welche Grenze sich im konkreten Einzelfall ändern kann, muss ich dann von Fall zu Fall sehen. Aber daran zu leiden, dass ich überhaupt Grenzen habe, ist überflüssig und kostet nur Kraft.
Der amicative Ansatz entdramatisiert die Grenzproblematik, ohne wehrlos zu machen. Ich bin nicht verstrickt in eine Abwehrhaltung gegen die Grenzen, die zu nichts führt, weil sich die Grenzen ja doch immer wieder einstellen. Aber ich bin aufmerksam, ob eine konkrete Grenze wirklich so bestehen muss, und was sich zu ihrer Veränderung tun lässt.
Wie gehen die Kinder mit den Grenzen um, die sie von amicativen Eltern bekommen, und die ihre Eltern nicht gegen sie setzen (oder gar für sie), sondern stets für sich selbst?
Da amicative Menschen nicht die innere Unterwerfung anderer wollen, wenn sie ihre Grenzen ziehen, können die anderen, ohne sich innerlich angegriffen zu fühlen, sehen, was denn diese Grenze soll: was sie für den Grenzzieher bedeutet. »Du grenzt mich ein ? wie wichtig ist das für Dich?« Und nicht: »Du grenzt mich ein, und damit setzt Du mich herab«.
In meinem Zusammenleben mit Kindern erlebe ich diese von seelischer Verletzung freie Art der Grenzen. Sie nehmen mir meine Grenzen nicht übel. Und sie überlegen und intervenieren, um die Grenzen, meine Grenzen, zu verändern. Da ich mich dabei in meinem Grenzensetzen ernst genommen fühle (ohne dass sie über meine Grenzziehung begeistert sind oder ihr zustimmen), kann ich ihnen oft in der Grenzfrage entgegenkommen und Grenzen zurücknehmen oder ganz aufheben.
Im Zusammenhang mit »Kinder und Grenzen« wird meist darüber nachgedacht, welche Grenzen den Kinder gezogen werden sollten. Mit geht es aber jetzt einmal um die Grenzen, die Kinder (wie alle Menschen) um sich selbst haben. Wenn Grenzüberschreitungen den Kindern gegenüber passieren, und wie man das verhindern kann.
Wenn man es merkt, dass Kinder auch Grenzen haben, ist man schon den ersten Schritt gegangen. Natürlich haben sie viele Bereiche, wovor ihr Stoppschild steht. Wenn man jedoch meint, dass Kinder (noch) keine vollwertigen Menschen sind, sondern erst richtige Menschen werden, kommt man kaum auf die Idee, ihnen richtige individuell-spezielle Grenzen zuzubilligen. Aber natürlich: jedes Lebewesen hat seine Grenzen. Allgemeine und spezielle.
Die allgemeinen Grenzen der Kinder werden heutzutage ganz gut bedacht: Kinder dürfen nicht in zu dünne Zonen von Liebe, Achtung, Würde, und äußeren Lebensumständen (Essen, Kleidung, Wohnen usw.) geraten.
Es geht mir aber um die speziellen Grenzen: um die Stoppschilder dieses Kindes, dieses einzelnen Menschen. Jeder hat da andere, manche/viele sind gemeinsam.
Klaus (5) ist ein Acht-Uhr-Ins-Bett-Geh-Kind: Es macht keinen Sinn, von ihm zu verlangen, um Sieben ins Bett zugehen.
Ulrike (3) ist im Gummibärchen-Fan-Club: Es macht keinen Sinn, von ihr die Herausgabe der Club-Karte zu verlangen.
Moritz (9) ist ein Ich-Räume-Nicht-Auf-Kind. So geworden im Laufe der Jahre, bei diesen Eltern, bei dieser Oma. Es macht keinen Sinn, darauf zu bestehen, dass erst aufgeräumt wird, bevor ...
Monika (14) raucht, und zwar eine Menge: Ihr das Rauchen zu verbieten macht keinen Sinn. Doch? Was passiert, wenn sie raucht, weiß sie längst. Aber sie hat ihre Grenze eben anders gezogen. Zigaretten gehören zu ihr, zu ihrem Selbstbild. Wie bei ihrer Tante. Und dem Klassenlehrer. Ihr die Zigaretten zu verbieten, missachtet ihre Grenze: missachtet sie.
Die Beispiele lassen sich unendlich fortsetzen.
Eine Grenzüberschreitung ist eine Grenzüberschreitung. Da sollte man sich nichts vormachen. Unzulässig aus der Sicht des Betroffenen. Aber ich sage nicht, dass man nun alles hinnehmen soll: Hinnehmen, wie mein Kind zuwenig Schlaf bekommt (meine Grenze »Er braucht aber 12 Stunden Schlaf« wird missachtet). Hinnehmen, wie der Süßkram die Zähne kaputtmacht (meine Grenze »Sie soll gesunde Zähne haben« wird missachtet), usw.
Ich will etwas anderes: Wenn einem präsent ist, dass die Kinder da vor einem auch Grenzen haben, berechtigte Grenzen ? dann wird man etwas einfühlsamer, umgänglicher, stressfreier in dieser Frage. Ich habe das immer dabei gehabt, dieses Wissen: dass Kinder vollwertige Grenzen-Menschen sind. Und dass Fingerspitzengefühl dazugehört, mit ihren Grenzen umzugehen. Wie bei »allen« Menschen und Lebewesen (ich halte keine Katze gegen ihren Willen fest, ich hänge mich nicht an einen zu dünnen Ast).
Wenn ich eine Grenzüberschreitung nicht vermeiden will (ich verstoße gegen Deine Grenze, damit dies nicht mit mir passiert), dann ohne Lüge. »Ich weiß, dass ich Deine Grenze missachte. Hier stehe ich und kann nicht anders.« Ohne Tricks »Sieh das ein. Es ist besser für Dich«.
Menschen haben vielfältige Liebenswürdigkeiten oder Behinderungen (beides ist dasselbe, je nach Perspektive): lila Haare, Gurken zum Frühstück, krank im Hirn, zu kurzes Bein, Bus statt Auto, Auto statt Bus.
Es macht keinen Sinn, von jemandem zu verlangen, er soll sein Bein nachwachsen lassen. Es macht keinen Sinn, einen Hund zum Unterricht zu schicken, damit er Staubsaugen lernt. Es macht keinen Sinn, von der Schwerkraft zu verlangen, dass sie aufhört, damit ich fliegen kann. Realitäten. Kennen wir. Können wir mit umgehen.
Klaus geht um 8 ins Bett. Ulrike isst Gummibärchen. Moritz räumt nicht auf. Monika raucht. Realitäten. Kennen wir. Können wir mit umgehen. So einfach ist das.
Was willst ich wirklich? (Die Praxisfrage von Amication!) Mit diesem Kind leben? »Ja.« Es ist ein Acht-Uhr-Ins-Bett-Geh-Kind und kein Sieben-Uhr-Ins-Bett-Geh-Kind. »Es soll sich ändern.« Soll sein Bein nachwachsen? »Das ist nicht zu vergleichen. Niemand muss morgens Gurken essen.« Wirklich? Wer sagt das? Vergleicht doch. Was passiert, wenn man vergleicht? Geht die Welt unter? Was steht auf dem Spiel?
Ich habe immer gemerkt, dass Krieg oder Frieden auf dem Spiel stehen. Natürlich kann ich in den Krieg ziehen, und ich habe auch oft gewonnen. Und oft verloren. Aber: Ich muss nicht in den Krieg ziehen. Nicht für 1 Stunde eher ins Bett, für noch gesündere Zähne, für 30 Minuten Aufräumen, für körpergesund und dafür seelenkrank.
Ich habe mich eingependelt im Grenzland, wo die Grenzen aufeinander treffen. Und da ich über mich bestimme, bin ich auch der Souverän, der die eigenen Grenzlinien hin- und herschieben kann. Das ist kein Nachgeben! Das ist Augenzwinkern, Halb-So-Wild, Friede, Harmonie. Es sieht so aus, als wäre ich großzügig, einfühlsam, tolerant. Es ist eine andere Quelle: Ich billige mir alle möglichen Liebenswürdigkeiten zu, ich liebe meine Macken ? und das kann ich auch den anderen lassen. Auch den Kindern. Ich weiß, wie gut das tut. Ich habe Grenzen, die flexibel sind. Je nachdem. Und wenn sie hart sind, dann ist es eben so ein Tag. Wir nehmen uns unsere Grenzen nicht so übel, weil sie keiner zur heiligen Kuh macht.
Wenn es unordentlich ist
Es ist klar, dass jeder die Ordnung macht oder eben nicht macht, bei der er sich wohl fühlt. Und es ist auch klar, dass es hierbei die verschiedensten Vorstellungen gibt, besonders zwischen Erwachsenen und Kindern.
Was soll man machen, wenn die Kinder nicht eigene Zimmer haben? Wo sie die (Un)Ordnung machen können, die sie wollen? Wenn also zwei Lebensarten kollidieren? Wenn die Kinder sich in den Räumen der Erwachsenen aufhalten und wie einen Kometenschweif ihre (Un)Ordnung hinter sich herziehen? Oder wenn die Kinder in ihren eigenen Zimmern ein unerträgliches Chaos anrichten?
Wenn man dann den Kindern sagt, wie man es gern hätte ? na gut. Wenn es nur eine Information ist. Aber was soll's? Die Vorstellungen der Eltern von Ordnung ? von der Erwachsenen-Ordnung ? kennen die Kinder längst. Das noch mal auszusprechen ist doch meist nur der Beginn, Druck auszuüben, damit die Kinder tun, was man will. Wenn es nicht das notwendige Signal ist, eine Vereinbarung zum Aufräumen anzumahnen, der die Kinder dann auch zustimmend nachkommen.
Auch amicative Eltern können in der (Un)Ordnung ihrer Kinder eine Grenzüberschreitung erleben, die sie nicht hinnehmen wollen. Die Macht, die sie dann zur Durchsetzung ihrer Ordnung ausüben, erfolgt ohne Demütigung und Herabsetzung der Kinder. Denn die Kinder müssen nicht einsehen, dass der Erwachsene recht hat. Er besteht auf seiner Ordnung nicht deswegen, weil er wertvoller als das Kind ist, über ihm steht und recht hat, sondern weil er in Not ist und seine Grenze verteidigt.
Aber es gibt für amicative Eltern auch noch eine andere Möglichkeit: Man kann selbst die Ordnung herstellen, die einem wichtig ist ? ohne sich dann herabgesetzt und ausgenutzt zu fühlen. Weil man weiß, dass die Kinder ihre (Un)Ordnung nicht aus irgendwelcher bösen Absicht, Nachlässigkeit oder sonst einer Unart machen, sondern weil sie als souveräne und selbstverantwortliche Menschen ihren eigenen Weg gehen ? auch in der Ordnungsfrage. Und dem begegnet man mit Respekt und ohne Ärger. Man sorgt dann dafür, dass die eigene Ordnung entweder nicht gestört wird (indem man die Kinder an bestimmte Sachen nicht mehr heran lässt) oder man lässt die Kinder spielen und räumt dann selbst in seinem Sinne auf.
Die Gedanken solcher amicativer Eltern sind etwa diese: »Was hat es für einen Sinn, andere meine Ordnung herstellen zu lassen, außer dem, dass ich diesen Ordnungskrieg gewinne? Die Unordnung der Kinder in meinem Bereich provoziert mich nicht. Ich freue mich doch, dass die Kinder da sind und dass sie bei mir leben. Und klar ? das hat auch Auswirkungen, eben Kometenschweife. Einem Hund sehen wir nach, wenn er Dreck in die Wohnung bringt ? aber die Kinder sollen unsere Ordnung halten? Ich liebe die Kinder und auch ihre Unordnung, ihre Botschaften, ihre Symbole, dass sie bei mir leben. Ich habe dadurch am Tag ein paar Minuten Mehrarbeit, stimmt. Ja und? Wie viel Energie und Zeitverschwendung würde es kosten, einen Ordnungskrieg zu führen?« Und konkret: »Ich habe diese ganze Ordnungsproblematik hinter mir, ausdiskutiert. Ich finde mich zurecht in unseren verschiedenen Welten. Und ich finde immer wieder etwas, das mir wirklich hilft: Bei mir gibt es eine Kiste, in die alle Kindersachen reinkommen, die herumliegen. Mein Aufräumen geht mir von der Hand.«
Solche amicative Eltern räumen auf, so wie sie Windeln wechseln, Brei kochen, Wäsche waschen, Hausaufgaben nachsehen, die Kinder zum Reit- und Klavierunterricht fahren. In beiläufiger Freundlichkeit, ohne Anstoß zu nehmen und ohne sich dabei zu überfordern. Und die Erfahrung solcher Familien hat gezeigt, dass die Kinder nach und nach ihre Zimmer selbst aufräumen wollen ? wenn sie nicht bedrängt werden. Und zwar so, dass auch ihre Eltern mit der dann erreichten Ordnung zufrieden sind.
Wenn es mir zuviel wird
»Was soll ich machen, wenn es mir zuviel wird, freundlich zu den Kindern zu sein?« Je mehr man sich vornimmt, desto höher wird oft der Anspruch an sich selbst, nun tatsächlich freundlich und achtungsvoll zu sein. Und dann kommt der Punkt, an dem man sich überfordert fühlt. »Eigentlich müsste ich mehr Zeit und Ruhe haben. Ich will mein Kind doch nicht vernachlässigen.« Aber das Kind geht einem jetzt gerade so sehr auf die Nerven, dass man einfach nicht die Kraft hat, sich seiner Wünsche anzunehmen. »Jetzt nicht!« ? »Lass mich in Ruhe!« Und dann geht man fort und nimmt ein schlechtes Gewissen mit.
In der Amication kommt man ohne schlechtes Gewissen zurecht. Ja ? ich gehe weg von diesem nach mir rufenden Kind und kümmere mich jetzt nicht um seine Wünsche. Es geht nicht darum, über die eigenen Kräfte hinaus für andere da zu sein ? auch nicht für Kinder. Wenn Erwachsene die Kinder in ihren Bedürfnissen und Wünschen ernst nehmen und achten wollen, dann geht das wirklich nur, wenn sie sich selbst in ihren Bedürfnissen und Wünschen auch ernst nehmen. Und das heißt hier: Was ich tue ? den Wünschen der Kinder jetzt nicht nachzugeben ?, ist vor mir verantwortet und ich brauche deswegen kein schlechtes Gewissen zu bekommen. Einmal ganz abgesehen davon, dass Kinder ein ehrliches jetzt nicht viel leichter vertragen können als die aufreibende »Nimm doch Rücksicht«-Forderung von Erwachsenen, die ihre Wünsche denen der Kinder nicht offen gegenüberstellen.
Wenn es einer Mutter oder einem Vater zuviel wird, sich um ihr Kind zu kümmern, dann haben sie das Recht, sich um sich selbst zu kümmern. Eigentlich könnte man sogar sagen, dass dann die Pflicht besteht, sich um sich selbst zu kümmern. Zu entspannen, eigene Dinge zu verfolgen ? denn dann können Energie, Kraft und Gelassenheit auch wieder zurückkommen. Wenn Kinder anstrengend sind, ist es wichtig, irgendwo aufzutanken. Und dies wird oft nur so gehen, dass die Kinder nicht mit dabei sind. Es wird vielleicht schwer zu machen sein ? aber es kann dabei überhaupt kein schlechtes Gewissen geben.
Wer den Kindern zuliebe auf sich verzichtet ? obwohl er eigentlich gar nicht verzichten will ?der tut weder den Kindern noch sich selbst einen Gefallen. Er tut eigentlich etwas, das sowohl den Kindern als auch dem Erwachsenen selbst Schaden zufügt. Es ist in der Amication gerade umgekehrt, wie es so oft zu hören ist: Dass man sich für die Kinder aufopfern sollte. Wer dies aus echter Überzeugung tut, für den entsteht kein Problem, und der mag dies auch tun. Wer sich aber nach dieser »Grundregel« richtet, obwohl es in ihm rumort und er sich eigentlich gar nicht aufopfern will, der ist schlimm dran. Es käme darauf an, ihm zu helfen, von so einer wirklichkeitsfremden Position herunterzukommen. »Kaufst Du mir noch ein Eis?« ? »Liest Du mir noch eine Geschichte vor?« ? »Spielst Du mit mir?« ? »Wann gehen wir denn endlich zum Einkaufen?«
Wenn es Eltern zuviel wird und sie an sich selbst denken, bedeutet das, dass man das Kind (jetzt) zurückweist und sich seiner (jetzt) erwehrt. Man wird den Kindern dann oft nicht vermitteln können, dass man sie nicht ablehnt. Denn man tut ja nicht, was sie von einem wollen, und das kann sie schon sehr wütend machen. »Du bist richtig gemein.« Doch wenn sie ärgerlich werden, hat das denselben Stellenwert wie die Rückzugsgefühle der Erwachsenen. Aber niemand sollte sich wegen des ? berechtigten ? Ärgers der Kinder davon abbringen lassen, sich um sich selbst zu kümmern, wenn dies ansteht.
Rote Karte
Wer beim Fußballspielen gegen die Regeln verstößt, bekommt schließlich die Rote Karte. »Rote Karte« bedeutet eine Auszeit, der Spieler sitzt am Rand und kann (für eine bestimmte Zeit) nicht mehr mitspielen. Die Rote Karte hat etwas mit der Thematik Grenzen-Achten, Grenzen-Überschreiten, Regeln, Strafe, Unterordnung, Einsicht, Sinn, Würde, Achtung zu tun. Mit einem ganzen Themenbereich. Ich denke darüber nach, was sich vom Fußballspiel und der Roten Karte auf die Beziehungen zu Kindern übertragen lässt.
Es geht um Regeln und Regelverstoß, und darum, wie man damit umgeht. Wer stellt die Regeln auf? Wir Erwachsene. Was sind das für Regeln? Sie sind das Ergebnis unserer Erfahrung, unseres Wissens, unserer Ängste, unseres Muts, unserer großen und kleinen Befindlichkeiten. Die Regeln, die wir den Kindern vorsetzen, sind immer unsere Regeln. Sie sind wichtig, damit wir im Zusammensein mit den Kindern uns selbst nicht verlieren, aus dem Gleichgewicht geraten, uns selbst wieder finden in der Eltern-Kind-Beziehung. Sie schützen uns. Und viele dieser Regeln schützen auch die anderen: die Kinder. Vor Folgen, die sie nicht übersehen. Vor Folgen, die ihnen selbst oder anderen schaden können. Wie wir meinen. Wir Erwachsene bestimmen diese Regeln, in der Familie, in der Schule, im Kindergarten, in der Gesellschaft. Wir legen das Spiel fest: Handspiel ist beim Fußball nicht erlaubt. Rote Karte!
Egal, wie sinnvoll oder unsinnig die Regeln auch sein mögen. Sie stehen fest, bis wir sie ändern, und sie gelten für die Kinder. Die Kinder kennen die jeweiligen Regeln der jeweiligen Erwachsenen. Bei Mutter so, bei Vater so, bei Oma so, bei Lehrer Müller so, bei Lehrer Meier so. Viele sind gleich, viele sind anders. Sei es drum: die Kinder wissen Bescheid, mit wem sie es zu tun haben, und wie es mit dessen Regeln beschaffen ist. So, wie sie viele Spiele und die zugehörigen Spielregeln kennen.
Wenn die Kinder sich an die Regeln der Erwachsenenwelt halten ? das kann man o.k. finden, das kann man kritisch unter die Lupe nehmen. Je nach eigener Position wird man so oder so darüber urteilen. Für einen Erwachsenen, dessen Regeln von den Kindern eingehalten werden, ergibt sich ein solches Problematisieren selten, wer fragt sich schon, weshalb seine Kinder folgsam sind.
Wenn die Kinder sich nicht an eine Regel halten ? was dann? Was gilt dann für amicative Menschen? Für Menschen, die davon ausgehen, dass Kinder eine eigene souveräne Innere Welt haben? Dass es nicht Gut und Böse in einem objektiven Sinn gibt? Dass Regeln niemals wirklich zu Recht für einen anderen erlassen werden können? Dass uns unsere Regeln aber unverzichtbar sind?
Der Regelverstoß ist zunächst einmal nur ein Regelverstoß aus der Perspektive des Regelsetzers. Kinder können unsere Regeln als auch für sie gültig anerkennen. Aber sie können sie auch ablehnen, aus ihrem Königtum heraus. Das wissen und das achten wir als amicative Erwachsene. Jeder Mensch deutet die Welt nach seinen eigenen Gesetzen, und niemals steht einer dabei über dem anderen. Die Regelwerke der Kinder haben dasselbe Gewicht wie die der Erwachsenen. In der Bewertung der Regeln gibt es Gleichwertigkeit (meine Regel steht nicht wirklich über deiner) und Verschiedenheit (meine Regel ist anders als deine). Von daher ? Gleichwertigkeit bei aller Verschiedenheit ? gibt es auch keinen Regelverstoß, den wir Erwachsene irgendwo geltend machen könnten, bei einer über uns und den Kindern schwebenden Schiedsstelle. Es gibt im Spiel von Erwachsenen und Kindern keinen Schiedsrichter. Was nicht ausschließt, dass der eine von beiden »Regelverstoß« ruft. So können Erwachsene die Kinder sehen, und umgekehrt.
Wenn sich also ein Kind nicht an meine Regeln hält: Was dann? Ich möchte meinen »Regelfrieden« wiederherstellen. Meine Regel hat etwas mit meiner Grenze zu tun. Mein Schild: »Bis hierher und nicht weiter« wurde nicht beachtet. Wenn mir das zuviel ist, muss ich etwas gegen diese Grenzverletzung tun. Ohne Herabsetzung dessen, der mein Stoppschild nicht als seins angesehen hat. Wenn ich nichts tue, wird sich das Kind in einem Bezirk aufhalten, wo es ? für mich, meine Weltsicht, Identität ? nichts zu suchen hat. Ich werde diese Grenzverletzung heilen, damit ich daran nicht krank werde. Ich sorge dafür, dass meine Regel als Stoppschild vor meiner Identität repariert wird: Sie wurde verletzt, aber sie soll weiterhin gelten. Eine Regelverletzung lässt sich rückgängig machen. Wirklich? Besser: Sie lässt sich heilen. Aber wie?
Im Fußball durch die Rote Karte. Auszeit. Im Alltag mit Kindern durch ? durch was? Was sind unsere Roten Karten für die Kinder, wenn sie unsere (unsere) Regeln verletzen? Wie verteidigen wir unsere Stoppschilder? (Wenn wir sie nicht ändern.)
Dein Kind: wirft mit Steinen, ärgert den Bruder, bleibt nicht an der Kreuzung stehen, ach, tausend Situationen. Die Kinder tun nicht, was sie sollen. Regelverstoß. Rote Karte. Nur: welche Karte funktioniert wirklich? Was ist die Zauberkarte?
Ich weiß das natürlich auch nicht. Jeder hat da seine eigenen Erfahrungen, und es ist auch bei allen Roten Karten immer so, dass sie etwas aus der jeweiligen Beziehung zwischen Dir und dem Kind sind, und was in der einen Familie funktioniert, ist in der anderen völlig unangemessen.
Ich weiß aber, was alle Karten »verdirbt«, was keine Heilung, sondern nur noch mehr Unfrieden schafft. Und das möchte ich gern in Erinnerung rufen. Es ist das »Ich habe recht« und das »Sieh das ein« und das »Du bist böse/schlecht/unverschämt/bescheuert/ dämlich ...« Es ist die Haltung, der Bessere zu sein, und die Kinder hätten aber doch. Rote Karten mit Herabsetzung sind etwas anderes als Rote Karten ohne Herabsetzung. Wenn schon Rote Karten, dann mit Respekt und Achtung. Wie beim Fußball!
Sind die Kinder nicht den Regeln und den Roten Karten der Erwachsenen schutzlos ausgesetzt? Kinder sind Erwachsenen immer ausgesetzt. Das Rufen nach »Schutz« für die Kinder kommt von denen, die ihrerseits Regeln und Rote Karten festsetzen wollen (den Erwachsenen gegenüber), und über diese (Schutz)Regeln und Karten ist in derselben Weise nachzudenken. So ein Gedanke liegt zwar nahe (der »Willkür« der Erwachsenenregeln etwas entgegenzusetzen), aber er bringt keine neue Erkenntnis. Wir werden immer Regeln und Rote Karten haben, es fragt sich: welche? Und hier gibt es so viele Lösungen, wie es Menschen gibt. Es fragt sich also: Was sind meine Regeln und was sind meine Roten Karten? Hierüber kann man sich austauschen, durchaus auch mit den Kindern. Klar, es ist super, wenn man »offen«, »großzügig«, »freundlich« usw. usw. in dieser Problematik ist. Aber auch der, der das alles enger sieht, muss für sich einstehen, oder er geht unter. Jeder hat da seinen eigenen Weg. Der sich immer auch verändern lässt.
Die Rote Karte wird das Verhalten der Kinder (beim nächsten Mal) kaum ändern können. Nicht die Rote Karte! Die Rote Karte ist etwas für jetzt, für die Heilung der Verletzung. Für das Wiederherstellen meines Regelwerks und meiner erbetenen/benötigten Achtung, die ich nicht gewahrt sah. (Die Kinder wissen genau, dass Du mit Empörung reagierst, wenn sie sich treten.) Anders beim nächsten Mal wird es, wenn die Kinder das selbst wollen. Sie kennen alle Zusammenhänge, die Regeln sind bekannt. Auch die Roten Karten, die im Fall des Falles ins Haus stehen. Wer auf eine Änderung beim nächsten Mal aus ist, der betritt glitschigen Boden: da schlittert man leicht in das Seele-Verändern, in das »So wie du bist, bist du nicht richtig«. Das Ändere-Dich kann nur ein Wunsch, eine Bitte, ein Hilferuf sein. Bitten werden nicht immer erfüllt. Stein werfen ist doch super! Wozu sind Steine denn da? Das Auge, das in Gefahr ist: Das wird erst dann geschützt, wenn die Idee von Schützen und Achten in der gesamten Beziehung lebt, jenseits von Seele-Ändern, Vorschriften machen, Recht haben, gut und böse.
Wen man länger amicativ lebt, wird diese Problematik immer unbedeutender. Und es gelingt mehr und mehr, die Stoppschilder der Kinder zu sehen und zu beachten: »Ich will nicht« ? »Das ziehe ich nicht an« ?»Das will ich haben« ? »Das schmeckt mir nicht« ? »Warum?« ? »Wieso?« ? »Später« ? »Lass mich« ? Jammern, Heulen, schrille Töne, sanfte Blicke, Clownerien, entschiedene Haltung, Humor, Lachen, absurde Ausreden, verzogene Münder, stampfende Füße, »Papa!!«, »Mama!!« ? tausend Varianten, und immer die Möglichkeit, zu verstehen, ihre Grenze zu sehen und zu achten. Die Kinder zücken keine Rote Karte, das ist im Spiel nicht vorgesehen, und sie haben diese Macht nicht (andere schon). Aber sie zeigen ihre Stoppschilder, unmissverständlich eigentlich. Man kann um diese Dinge wissen und, ohne Stress, daran denken und vielleicht, ohne Stress, ab und zu oder auch öfter mal halt machen. Sich selbst die Rote Karte verpassen, augenzwinkernd, aber wirksam.
Wer ist dieses Kind jetzt?
Wenn wir Kinder um uns haben, sehen wir sie so, wie wir gesehen wurden: als Wesen, die werden. Und wir sehen sie weniger oder nicht oder ganz und gar nicht als Wesen die sind. Und dennoch: Als wir selbst Kinder waren, war uns präsent, selbstverständlich, Basis: Dass wir sind. Jetzt. Und gleich. Und eben. Wir lebten uns und waren in der Zeit, mit der Zeit, nicht im Gegensatz zur Zeit, nicht im Streit mit der Zeit, nicht jenseits oder vor der Zeit, der eigentlichen Zeit. Wir waren nicht im Werden, sondern im Sein.
Wer ist dieses Kind vor mir? Wer ist dieses Jetztwesen? Das interessiert mich, das ist meine Frage, meine Aufmerksamkeit, meine Intuition. Ich habe mich gelöst von der Werden-Perspektive. Ich habe diese Perspektive nicht gänzlich verlassen, aber sie kommt mir nicht zur Unzeit dazwischen, sie hat mich nicht im Griff. Ich habe sie bei Bedarf, ich wende sie an, nicht sie mich. Wer ist also dieses Kind vor mir jetzt?
Ein NochEinBrotKind. KeinHausaufgabenMacheKind. Ein BruderKämpfeKind. EinJammerUndGeschreiKind. Ein MitTierenBehutsamUmgeheKind. Ein MüdeKind. Ein JetztEinschlafeKind. Ein DuHastHierNichtsVerlorenKind. Ein IchBinSchonFertigKind. Ein DannSpielIchEbenGarNichtMehrKind. Ein LaßMichInRuheKind. Ein IchHelfeDirKind. Kein SchnallDichAnKind. Ein TreppengeländerRutscheKind. Ein HonigSchmierKind. Kein ZähnePutzKind. Kein MitDemHundRausgehKind. Ein MeinZahnIstWegKind. Ein IchHabeSchlechtGeträumtKind. Kein HändeWaschKind. Kein FährtVernünftigMitDemRadKind. Ein MirIstKaltKind. Ein WieSpätIstEsKind. Ein WannSindWirDaKind. Ein SagIchNichtKind. Ein HabIchAberWohlKind. Ein KlavierspielenÜbeKind. Ein KarateTrainingKind. Ein BlumenstraußPflückeKind. Ein DiskoBesucheKind. Ein NichtraucherKind. Ein IchGehZumReitenKind. Kein IchHabDenSchlüsselVergessenKind. Ein IchHabeMeinZimmerAufgeräumtKind. Ein DaranHabeIchNichtGedachtKind. Ein DasHabeIchDirMitgebrachtKind. Kein FrühstücksbrotAufesseKind. Ein DasWarIchNichtKind. Ein SpielstDuMitMirKind. Ein KicherKind. Ein IchFreuMichAufKind.
Re: interessanter Text über "Grenzen" gefunden *lang*
Der Text ist mir ein bißchen zu anstrengend, muss ich ehrlich sagen, das ist so einer, bei dem man im Folgesatz nicht mehr weiß, was man gelesen hat. (Oder ich bin einfach zu müde um ihn aufzunehmen)
Zum Thema Grenzen meine Meinung:
Grenzen sind wichtig, Grenzen geben Halt. Ich habe Grenzen, die ich nicht überschritten haben möchte, jeder Mensch hat sie.
Gibt es eine Grenze, die ich nicht akzeptieren kann, setze ich mich auseinander und fordere eine Neue. Das funktioniert auch bei Kindern, wenn man es konsequent betreibt.
Eine Gesellschaft ohne Grenzen funktioniert genauso wenig wie eine anarchistische. Aber das kommt in meine Augen auf das Gleiche raus.
GLG Conny
Re: interessanter Text über "Grenzen" gefunden *lang*
mir gehts wie dir. Ich bin wohl zu doof für diesen Text. *grins* Und auch ich bin der Meinung, dass Kinder unbedingt Grenzen brauchen und die auch wollen. Denn nur, wenn sie genau wissen, wo die Grenzen sind, können sie sich auch daran orientieren. Bei manchen Kinder muss man weniger Grenzen setzen, bei anderen mehr. Das beste Beispiel (negativ) ist für mich mein Bruder. Meine Mutter hätte ihm viel mehr Grenzen setzen müssen. Sie war aber mich gewohnt und ich habe selten Regeln verletzt. Durch die Scheidung meiner Eltern hatte meine Mutter dann auch noch ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Bruder, weil sie ihm nicht so viel ermöglichen konnte wie mir. Leider ist sie dadurch immer sehr inkonsequent gewesen und mein Bruder ist ziemlich auf die schiefe Bahn geraten. Und ich kann euch sagen, einmal die Erziehung verpennt, kann man es in einem bestimmten Alter kaum noch rückgängig machen. Mittlerweile kommt er etwas besser durchs Leben, aber ist noch weit davon entfernt sein Leben selbstständig in die Hand zu nehmen. Und er ist jetzt 26!!!
Mal abgesehen von meinem Bruder, habe ich lange Zeit als Basketballtrainer Kinder in verschiedem Alter betreut. Und ich habe genau gemerkt, welche Kinder zu Hause kaum Grenzen einhalten müssen. Das waren nämlich meistens die Unruhestifter! So ein Kind möchte ich mir niemals ranerziehen. Liebe Grüße Zauseline
Re: interessanter Text über "Grenzen" gefunden *lang*
aber wenn ich da bin, kann ich ihm doch zeigen, das angst etwas natürliches ist. er lernt es auch so, damit umzugehen, auch wenn ich nicht da bin :-)
lg katina
Bin gespannt auf die Antworten der anderen! ;-)
auch ich kenne diesen Text und ja, ich weiß das er jetzt auch meiner Meinung entspricht. Dazu hat es aber 4Jahre-Grenze-setzen-Versuche und unzählige unnütze Kämpfe gebraucht. Und ich bin davon noch nicht frei, von diesem "Er soll aber leiser sein. Er muß aber mit aufräumen. Er soll sich im Bus festhalten. Er soll nicht so trödeln. ...." Und ich merke wie die eigene Verfassung da mitspielt, ob ich gelassen bin, ja auch wie der Große überhaupt drauf ist hängt nicht wenig davon ab wie ich drauf bin. Und das hängt auch davon ab, ob die U-Bahn voll ist, ob die Leute ignorant sind, wie sehr ich in Eile bin, ob mich nervt das ich den ganzen TAg allein Verantwortung hab für die Kids, usw.
Desshalb denke ich, das der Text ein Ideal beschreibt, dass oft am Alltag scheitert. Zumindest bei mir.
Marlon muß sich morgens eben zügig anziehen auch wenn er ein MorgensTrödelIchKind ist, weil wir den Bus schaffen müssen. Er muß manchmal still sein, damit ich zu zwei Sätzen mit meinem Mann komme, auch wenn er ein RundUmDieUhrErzählenKind ist. Ja und er muß auch leise mit mir sprechen, auch wenn er momentan ein IchKönnteDenGanzenTagSchreiendSprechenKind ist.
Aber ich versuche mein möglichstes, seine Grenzen zu akzeptieren, wo es eben geht. Weil ich noch von mir weiß, das sinnlose Grenzen eher dazu geführt haben, das ich die Sachen trotzdem gemacht habe, eben heimlich.
In diesem Sinne,
liebe Grüße, Franka.
Re: Bin gespannt auf die Antworten der anderen! ;-)
habe weiter unten an voce noch kurz was geschrieben, gerade keine zeit hab ich, deshalb nur ganz kurz, dass ich deinen letzten satz auch voll unterstreichen kann.
lg
yvonne
Re: interessanter Text über "Grenzen" gefunden *la
ich kenne den Text NICHT, und ich habe ihn mir nun
ausgedruckt, um in Ruhe darüber nachzudenken. Ich
glaube, da sind ganz neue Impulse drin, die
wahrscheinlich ein paar Generationen brauchen, um
wirklich ins Bewusstsein zu dringen und umgesetzt zu
werden.
Was ich besonders gut kenne sind diese Spiralen von
lieb sein wollen, nicht mehr können, überfordert sein,
schlechtes Gewissen haben.... Zu mir schauen - wahr,
aber schwer, sehr schwer. Ich denke, dran bleiben,
üben, im Bewusstsein haben ist der erste Schritt.
Ich kenne eine Frau, die nach diesen Grundsätzen zu
leben schein (ist mir jetzt beim Lesen aufgefallen) Und
für mich ist das Zusammensein mit ihr oft schwierig,
ich fühle Arroganz, Überheblichkeit, wenig Bereitschaft,
sich auf jemand anderen einzulassen. Würde ich ihr
das sagen, wäre ihre Antwort: Das ist dein Problem.
Und dieses sich aus jeder Verantwortung füreinander
stehlen macht mir Mühe. Aber wie gesagt, ich habe den
Text noch nicht richtig gelesen, geschweige denn
verstanden. Es sind erst so ein paar Assoziationen.
Verräts du noch, woher er kommt? Hellinger?
LG gabi mit ihren sechs
IchBinAndersAlsMeineGeschwisterKindern
Re: interessanter Text über "Grenzen" gefunden *la
keine ahnung von wem der text ist, habe ihn ganz zufällig auf der internet-seite:
amication
gefunden, als ich was für meine diplomarbeit gesucht habe und da hier in den letzten tagen einiges zum thema geschrieben wurde, wollte ich ihn den anderen nicht vorenthalten.
habe ihn erst einmal durchgelesen und fand ihn auch recht schwer zu verstehen, aber trotzdem interessant, auch wenn ich ihn mir sicherlich noch mindestens einmal durchlesen muss, um alles zu verstehen.
finde auf jeden fall, dass der text ganz neue perspektiven eröffnet, muss aber noch mal in ruhe darüber nachdenken, wie ich ihn im einzelnen finde...
lg
yvonne
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