Wie geht man mit Trotzanfällen um?
ich weiß ja, dass das bei Zweijährigen normal ist, aber irgendwie kann ich nicht vernünftig damit umgehen. Rebecca hat sich bis jetzt nicht wirklich arg aufgeführt, aber seit neuestem fängt sie offensichtlich total zu trotzen an. Vielleicht hängt es auch mit Vanessa zusammen bzw. mit der Tatsache, dass ich mich natürlich viel um das Baby kümmere. Das verstehe ich ja auch alles, versuche mich aber auch soviel wie möglich mit Rebecca zu beschäftigen.
In der Wohnung finde ich ihre Trotzanfälle auch nicht so schlimm, aber seit kurzem fängt sie im Stiegenhaus damit an. Wir wohnen im dritten Stock ohne Lift und sie geht eigentlich schon seit Monaten problemlos die Stiegen hinauf, ich habe sie auch in der SS kaum mehr raufgetragen. Aber jetzt plötzlich wirft sie sich hin, kreischt in einer Lautstärke, wie wenn sonst was passiert wäre und ist so gut wie gar nicht mehr zum Weitergehen zu bewegen. Tragen will ich sie nicht, geht auch kaum, denn ich habe in einer Hand die Tragetasche mit Vanessa, in der anderen meistens einen vollen Einkaufskorb und außerdem seit Tagen starke Rückenschmerzen. Aber wie reagiere ich am besten? Vernünftig mit ihr reden hilft nichts (das hört sie vor lauter Kreischen ja gar nicht), endlos Geduld habe ich leider nicht, ich muss mich sowieso immer am Riemen reißen, dass ich nicht ständig mit ihr rumschreie (macht sich im Stiegenhaus außerdem auch nicht besonders gut).
Daheim ging der Anfall heute (mit Unterbrechungen) noch fast zwei Stunden weiter, da habe ich erstmal mitgeheult, aber das ist ja auch keine Dauerlösung. Eigentlich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, dass ich nicht vernünftig mit ihr umgehen kann. Habt ihr Tipps?
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Ich habe mal gelesen, dass es sehr gut sein soll, wenn man
die kinder einfach ein wenig trotzen lassen soll, gar nicht stark reagieren, sie beruhigen sich dann eh meist von alleine.
ist wohl nicht einfach.
phil hat auch manchmal so anfälle, sind aber nur ganz kurz.
anfangs habe ich ihn angeschrien, was mir aber dann sehr leid tat.
jetzt mach ich es so, dass ich einfach weg gehe, ihn trotzen lasse, und dann beruhigt er sich wieder.
alles liebe
doris
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
daheim mache ich es meistens eh so, dass ich nicht reagiere (wenn normal reden oder ablenken nichts hilft), dann beruhigt sie sich irgendwann schon wieder, aber jetzt hat sie eben leider dauernd im Stiegenhaus solche Anfälle und da kann ich sie nicht einfach allein lassen, das wäre zu gefährlich. Ich bin nicht 100%ig sicher, ob sie nicht die Stiegen runterfallen würde, falls unten die Haustüre offen ist, kann sie raus und außerdem läutet sie gerne an den Türklingeln der einzelnen Wohnungen. Also da kann ich nicht einfach weggehen und das macht mich irgendwie hilflos.
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
vielleicht hilft einfach, kurz duchatmen, an was schönes denken.... ( ich denke dann oft, an unseren nächsten Urlaub am Meer....) und dann ganz ruhig mit ihm reden.
Es wird schon....
Lg
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
ja amélie hat momentan auch so peinliche momente. die letzte peinliche war mitten in der strassenbahn naja ich hab sie heulen lassen und habe so getan als würdes mich nich interessieren sie hat sich dann auch ganz bald wieder eingegriegt. was anderes bleibt einem auch nich übrig.wenn sie das zuhause anfängt dann verweisen wir sie in ihr zimmer aber nur mit reden sag dann nur "kannst in dein zimmer gehen und da toben bis dich ausgeheult bzw.beruhigt hast" meist geht sie sofort anstandslos heulend in ihr zimmer und flennt sich dort aus wenn sie ruhiger is gehen wir wieder rein und kuscheln.
Hatten jez mal eine mutter unterwegs gesehen mit einem zornigen 3jährigen sie hat es genau falsche gemacht nach meiner meinung sie redete immer wieder auf das kind ein und jedesmal wenn er ruhiger wurde und sie wieder was sagte gings von vorne los,musste mich echt beherrschen der nich ma den tip zugeben einfach mal nichts zu sagen.da das ja offensichtlich das kind beruhigte.
ich hatte auch schon drauf amélie im treppen haus stehen zulassen.wenn sie total bockig is.musste dann alleine die treppen raufklettern .nach 4 treppen wollte sie dann doch wieder meine hilfe.
Wegen dem treppenhaus da würd ich mich einfach auf die treppe setzen warten was passiert.oder erst die kleine hochbringen und dann rebecca ansacken.
Ich weiss hilfreich ists vielleicht nicht grade wasich geschrieben habe aber es zeigt das wirklich alle im momentan damit zu kämpfen haben.Da hilft nur durchhalten und über der sache stehen auch wenn es im treppenhaus passiert.
LG annett die dir durchhaltevermögen wünscht.
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
im Stiegenhaus mache ich es jetzt es so, dass ich erst Vanessa und den Einkaufskorb ins nächste Stockwerk bringe und dann Rebecca mehr oder weniger die Treppe hochziehe. Auf die Treppe setzen habe ich noch nicht ausprobiert, wäre vielleicht mal einen Versuch wert, denn damit rechnet sie sicher nicht.
Tja, ich glaube, man muss sich einfach in Geduld üben, daran muss ich arbeiten, ist im Moment nicht meine Stärke.
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Naja mit zweien ist es sicher nicht einfach,was ich ja noch nicht nach voll ziehen kann da amélie noch einzelkind is.
aber das wird schon.....immer tief durchatmen:)
LG annett
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Also erstens finde ich es durchaus wichtig, sich klar zu machen, daß zumindest die Heftigkeit sicher auch durchs Baby verursacht ist. Die "GRoße" ist ja noch total klein, wie soll sie es sonst äußern.
Ich finde auch, daß es ihr durchaus zusteht, nochmal Baby sein zu wollen (und getragen werden zu wollen).
Ist immer schwierig, auf die konkrete Situation einzugehen, aber was bei uns sehr gut hilft (vor allem auf Dauer) ist, zuerst mal Verständnis zu zeigen. Einkaufstasche abstellen, Babytasche wenn es geht auch, mal danebenhocken und die Hand auf den Rücken legen oder so, wenn sie nichts hört. Ich spreche Arne dann ein paarmal an, wenn ich merke, er hört, dann sag ich ihm, daß ich verstehe/merke daß er sauer ist, weil er gerne die Treppe hochgetragen werden will. Evtl. ein "stimmt's?", dann kommt oft schon ein schluchzendes "ja". In der Art rede ich weiter mit ihm, sage ihm auch, daß es trotzdem nicht geht, weil mir der Rücken weh tut (das Baby würde ich in dem Fall möglichst außen vor lassen als Grund, die Eifersucht soll ja nicht noch mehr geschürt werden). Wenn er nochmal zu weinen anfängt, dasselbe von vorne.
Ich würde mich auf jeden fall nicht hetzen lassen, das merkt sie und heult erst recht.
Ich finde, pures ignorieren bringt es nicht, obwohl ich das mal gedacht hab. Ich glaube, daß die Kinder sich dann schnell nicht ernstgenommen fühlen. Klar muß man aufpassen, daß es nicht umschlägt und als MIttel zum Zweck eingesetzt wird, aber wie gesagt, ich finde, Deine Kleine hat allen Grund, Baby sein zu wollen und Aufmerksamkeit einzufordern.
Malte war zwei als Arne geboren wurde, und bei schlimmen Eifersuchtsphasen half es, ihm wirklich jede Minute zu widem, möglichst mit Baby zusammen, Arne im Tragetuch und mit Malte raus spielen, beim stillen Buchvorlesen usw, auch mal Sachen durchgehen lassen wie dieses Treppe hochtragen (wenn es geht). Meist dauerte das dann so zwei Wochen und dann war alles wieder ok und man konnte wieder andere Anforderungen stellen.
Liebe Grüße und ich wünsch Dir starke Nerven,mit zwei kleinnen kindern kann es echt anstrengend werden
Franziska
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
ich denke auch, dass es nicht nur altersbedingt ist, sondern auch das Baby eine Rolle spielt. Eifersüchtig kam mir Rebecca bis jetzt nicht vor, sie kuschelt viel mit Vanessa, küsst sie dauernd und sucht sie sofort, wenn sie mal nicht dort ist, wo sie sie vermutet.
Dass sie vermehrt Aufmerksamkeit einfordert und nochmal "Baby sein" will, ist allerdings offensichtlich, das finde ich auch ganz normal uns versuche darauf soviel wie möglich einzugehen. Ich trage sie auch immer wieder herum, allerdings normalerweise daheim und nicht auf den Stiegen. Dass diese Szenen im Stiegenhaus etwas mit dem Baby sein wollen zu tun haben kann, war mir ehrlich gesagt bis zu deinem Posting nicht bewusst, klingt aber durchaus einleuchtend.
Das mit dem Verständnis zeigen und erstmal reden versuche ich eh, aber wenn darauf Null Reaktion kommt, ist meine Geduld leider recht schnell zu Ende. So extreme Ausbrüche kamen bis jetzt auch erst ein paarmal vor und ich bin das noch nicht wirklich gewöhnt, hatt bis jetzt ja (fast) immer ein sehr pflegeleichtes Kind.
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Aber ich hab auch nur ein Kind, deswegen kann ich da leichter drauf reagieren. Wenn Jolina mal ganz doll austickt, dann lass ich sie in Ruhe und mach in der Zeit was anderes. Ich versuche mich abzulenken, damit ich mich durch das Geschrei nicht auch noch hochgehen lässt, denn dann komme ich bei ihr gar nicht mehr weiter.
Unterwegs ist sie bisher nur auf dem Feldweg ausgetickt. Dann setz ich sie kreischend in den Wagen und schieb den dann einfach weiter, während ich versuche ruhig zu bleiben.
Ich denke bei euch kommt wahrscheinlich die Eifersucht dazu und da kann ich dir leider keine Ratschläge geben, denn das Problem habe ich ja nicht. Ich wünsche dir viel Kraft! Liebe Grüße Zauseline
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
unterwegs ist Rebecca bis jetzt (noch?) nie ausgetickt, in der Wohnung komme ich damit auch halbwegs klar, nur diese Stiegenhaus-Ausbrüche machen mich fertig. Ganz sicher bin ich leider nicht, ob sie nicht die Treppe runterstürzt, sie kann zwar eigentlich problemlos Stiegen steigen, aber wenn sie an meiner Hand geht, stolpert sie manchmal, weil sie einfach nicht aufpasst.
Aber bei uns hängt es wohl auch mit Vanessa zusammen. Franziska hat ja in ihrem Posting geschrieben, dass sie dadurch vielleicht "nochmal Baby sein" und die Treppe hochgetragen werden will und das kommt mir recht einleuchtend vor (selbst wäre ich allerdings nicht drauf gekommen).
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Vielleicht kannst du Rebecca ja fragen, ob sie unten warten möchte bis du die Sachen und Vanessa hochgetragen hast und du sie danach holst. Bei uns ist es nur 1 Treppe, da wäre das überhaupt kein Problem. Liebe Grüße Zauseline
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Dass ich Rebecca frage, habe ich zwar noch nicht probiert, aber ich denke, dass das nicht funktioniert, weil ich ja während ihrer Trotzanfälle mit normalem Reden überhaupt nicht an sie rankomme (und das ist es, was mich am meisten an der Situation stört).
Aber im Moment bin ich sowieso wegen dem Hinauftragen am Überlegen. Ab der SS habe ich Rebecca kaum mehr raufgetragen, denn zuerst war ich wegen meiner Übelkeit froh, wenn ich mich selbst (ohne Rebecca) hochschleppen konnte und danach fand ich die zusätzlichen 13 kg schon arg beschwerlich (sind ja drei Treppen bei uns). Daher war das Thema "Rebecca hinauftragen" irgendwie kein Thema mehr für mich. Durch eure Postings angeregt denke ich jetzt schon wieder drüber nach. Wenn ich damit erstens die Tobsuchtsanfälle vermeiden kann und zweitens Rebecca sogar eine Freude machen, warum nicht? Vanessa in der einen Hand, Rebecca unter den anderen Arm geklemmt, das würde schon gehen. Der Einkauf kann auch unten im Auto warten, bis der Papa heimkommt und ihn hochträgt. Mal sehen, ist wohl einen Versuch wert. Nur mein Rücken wird sich wohl bedanken, aber man kann nicht alles haben *g*.
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Mir sind die 13 Kilo auch oft viel zu schwer, aber ehrlich gesagt, schlepp ich sie lieber die paar Stufen hoch, als wenn ich stundenlang unten diskutieren muss, während meine bepackten Arme immer länger werden, um sie dann doch hochzutragen. *grins* Liebe Grüße Zauseline
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
man muss sich immer bewusst machen, dass es die Kleinen innerlich zerreisst und dass dahinter kein böser Willen steht. Ich versuche dann, Jana was zu erklären, manchmal klappts...wenn nicht, dann bleibe ich in ihrer Nähe und frage, wenn ich meine, es geht langsam wieder, ob ich sie in die Arme nehmen darf. Meist ist sie dann auch schon so weit und kommt. Wenn nicht, dann lasse ich ihr noch Zeit. Ich persönlich finde es nicht gut, wenn man einfach geht und das Kind dann alleine klar kommen muss.
Ist zwar total schwer, aber da muss man irgendwie neben sich stehen und das rational sehen, auch wenn schrecklich viele Emotionen mitspielen....ist meine Meinung ;-)
LG
Jenda
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
das mit dem Erklären bzw. vernünftig reden klappt bei uns eben leider nicht, wenn Rebecca gerade einen Trotzanfall hat. Dann versuche ich es mit ignorieren. Einfach gehen und das Kind allein lassen würde ich sowieso nicht tun, ich bleibe schon bei ihr, also im selben Zimmer und sie kommt dann immer gleich zu mir her, kreischt mir aber die Ohren voll.
LG
Sabine
Re: Wie geht man mit Trotzanfällen um?
Ich muss sagen, ich kenne sowas von Clemens kaum. Das hilft Dir jetzt wenig, aber vielleicht liest Du ja irgendwas heraus, was Dir helfen könnte:
Wenn er sich aufregt, ist er meist in kürzester Zeit wieder ruhig. Ich denke erstmal, wir haben einfach viel Glück. Vielleicht ist das aber auch erblich. Mein Mann, aber noch viel mehr ich, wir sind eigentlich sehr ruhige Typen. Ich raste so gut wie nie aus. Ich habe wohl ein dickes Fell. Mich regt es nicht auf, von meinem Kind angeschrien zu werden. Manchmal schlägt oder trampelt Clemens ein bisschen, dann rutscht mir mal ein "Hey!" heraus, und ich halte seinen Arm dann fest, um mich zu schützen. Ansonsten frage ich mich und ihn, was denn so schlimm ist, bzw. sage ihm, dass ich nicht wusste, dass ihm gerade dies oder das sooo wichtig sei. Entweder gehe ich dann darauf ein, was er will, oder ich sage, dass es mir Leid tut, aber dass wir keine andere Wahl haben (als z.B. die Siku-Abteilung bei Karstadt wieder zu verlassen). Dann sage ich ihm, was wir stattdessen tun müssen und lenke ihn möglichst darauf hin. Oft kann er dann aktiviert werden, zu helfen. Wenn's im Geschäft an die Kasse gehen soll, dann sage ich ihm z.B., dass er dann bezahlen darf o.ä.
Aber wie egsagt, ich selber rege mich nicht auf dabei, und warum nicht, das kann ich nicht erklären. Ich denke, wenn ich mich aufregen würde, dann könnte ich es nicht wirklich verbergen. Vielleicht kannst Du ja eine Methode finden, EHRLICH Gelassenheit zu üben. Was weiß ich, das Absetzen und Durchatmen vielleicht, oder auch sich selber sagen "Stopp!", wenn Wut aufkommt.
Ich habe hier häufig von Beispielen gelesen, wo es sich hochschaukelt, und ich denke dann immer, wie gut, dass unser Kind so einfach ist, aber vielleicht überträgt sich ja sowas wie die Schwelle zum Gereiztsein.
Und eine vielleicht gewöhnungsbedürftige Idee: Wäre es möglich, Vanessa auf einem sicheren Absatz kurz stehn zu lassen, und zuerst Rebecca hochzubringen? Ich weiß nicht, wie alt sie ist, aber als Clemens noch sehr klein war und in der Tragetasche meist schlif, dann habe ich ihn auf dem weg nach draußen auch ein paar Mal unten abgestellt, um noch etwas aus der Wohnung zu holen. Ich bin natürlich gefetzt wie wild, aber die paar Male hatte er nie was bemerkt. Passieren konnte ihm jedenfalls weniger als wenn man ihn jetzt alleine ließe.
LG, Enna2
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