Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
war schon lange nicht mehr "aktiv" hier, aber passiv......so habe ich auch das Adoptionposting gelesen. Ich kann seitdem an fast nix anderes denken, keine Ahnung warum mir das so nahe geht?? Komisch finde ich auch, dass ich scheinbar ne völlig andere Meinung habe als alle anderen, die bisher dazu geschrieben haben. Muß jetzt meine Gedanken hier schreiben um es loszuwerden, auch wenn ich gesteinigt werde ......
Ich würde eher abtreiben, als zur Adoption freigeben und das aus folgendem Grund: denkt denn niemand an das Kind??? Welch Schmerz wird es empfinden, wenn es erfährt dass es von seiner richtigen Mutter weggegeben wurde? Wird es wirklich für das Leben an sich dankbar sein können? Ich glaube der Schmerz wird immer stärker sein als die Freude o Dankbarkeit. Ich stecke nicht in ihrer Situation, darf darüber nicht urteilen, weiß nicht wie schwer sie es hat in ihrem Lben, wie das Kind entstanden ist (Vergewalt.??).....ich wüßte nur, ich würde kämpfen und alles drum geben, es zu schaffen, mit beiden Kindern!!! Es gibt andere die von Hartz4 leben (kenne einige), kenne auch viele Alleinerziehende......es ist wirklich hart!! Bin jedesmal froh, dass ich NICHt allein bin, sondern mit meinem Mann zusammenbin, und mich selbst in dieser Situation schlapp u überfordert fühle.....es muß schwer sein, alleine mit zwei Kindern, ohne Job, ohne Ausbildung.......ABER ich könnte es meiner leiblichen Mutter nicht verzeihen, wenn sie mir diese Gründe für die Adopt. nennen würde.......steinigt mich, aber ich finde es sogar etwas egoistisch!!!Es hätte doch sicher einen Weg gegeben, wobei sie doch sogar ihre Eltern hat, die oft auf die erste Tochter aufpassen......so ein Studium dauert doch auch keine hundert Jahre.....es wäre doch nur eine gewisse Zeit gewesen, danach wäre alles besser geworden.....mann ey, ich könnte heulen! Das Kind tut mir so unendlich leid, ich habe schon einige Reportagen u Berichte gesehen, wo es um Adopt. ging........ALLE erwachsenen Kinder haben ihr Leben lang darunter gelitten, es hat sie nie losgelassen, es hat sie geprägt......tausende Fragen haben sie sich gestellt, in der Zeit wo andere Kinder einfach nur sorglos bei ihrer Mutter/Eltern aufwachsen konnten.........ich kann darin fast nichts positives sehen, AUSSER für die Adop.eltern, ja klar und wenn wirklich ein krasser Grund zur Adoption besteht......es den Kindern bei den neuen Eltern viiiiiel besser geht: Drogenkranke, Nervenkranke, Straftätige usw.Aber in ihrem Fall klingt das so nach Lebensstandart-entscheidung! Mit zwei Kindern schaff ich es nicht, dann kann ich meinem ersten ichts bieten (hat das erste mehr liebe verdient als das zweite????) schon daran wird das zweite zerbrechen......warum hat sie mich weggegeben und das andere Kind durfte bleiben....??
Liebe Michaela, sei mir nicht böse, diese Sätze sind allgemein gemeint und ich möchte dich damit nicht verletzen, ich suche einfach nur nach Antworten für soooo viele Adoptivfälle (arbeite in Berlin als Klinik-Neugeborenenfotografin, da bekomme ich viel über Adop. mit)
Viele verwirrte Grüße von Silvi, die hofft dass sie nicht nur beschimpft wird, sondern viell. Denksanstöße bekommt, das ganze doch pos. zu sehen? Gibt es hier ev.Leute die als Adoptivkinder aufgewachsen sind und dankbar für ihr Leben sind, ohne Wut auf ihre leibliche Mutter?
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Ich kann nur für mich sprechen und ich würde es definitiv nicht schaffen, ein Kind, dass ich ausgetragen habe wegzugeben. Allerdings habe ich ein tolles Umfeld, denn meine Mutter würde mich in allem unterstützen.
Es geht hier ja auch nicht um richtig oder falsch, aber ich glaube, ich würde ein Kind, dass unter solchen Umständen gezeugt wurde auch abtreiben. Aber nicht weil ein Kind Probleme damit haben könnte, wenn es erfährt, das adoptiert ist, sondern weil es irgendwann auch nach dem Vater fragen wird. Und dann? Davon mal abgesehen, wird das Kind bestimmt Merkmale vom Vater haben und das würde mich immer wieder an diesen Vorfall erinnern. Nein, das könnte ich wohl nicht. Doch wenn die Adoption für sie der richtige Weg war, dann ist das so in Ordnung. Es ist wirklich ein super heikles Thema, wo man viel Fingerspitzengefühl braucht, wenn man darüber diskutieren will.
Liebe Grüße Zauseline
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Habe leider nichts im Vorfeld dazu mitbekommen, hoffe sie ist mir nicht böse, ich würds nur so gern verstehen!
LG Silvi
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
keine Angst, ich steinige sich sicher nicht, jeder darf seine freie Meinung haben und auch äußern.
Ich habe zu diesem Thema allerdings ein persönliches Erlebnis: Als ich kürzlich im KH war, lag neben mir eine andere Schwangere, mit der ich mich gut verstanden und viel unterhalten habe. Sie hat mir erzählt, dass sie als Baby adoptiert wurde und auch gleich dazugesagt, dass für sie die Adoptiveltern immer einfach ihre Eltern waren, alles andere nur biologisch und für sie nicht zählt. Wirklich gut habe ich sie in der kurzen Zeit natürlich nicht kennengelernt, aber ich hatte absolut nicht den Eindruck, dass sie unglücklich darüber ist (zumal sie einfach von selbst und ganz offen drüber gesprochen hat). Den Adoptivvater habe ich auch selbst gesehen, weil er sie ins KH gebracht und auch wieder abgeholt hat und sie gingen miteinander so nett um, wie es z. B. bei mir und meinem (leiblichen) Vater nie war.
Aber es ist natürlich ein schwieriges Thema. Für mich perönlich würde in meiner derzeitigen Situation weder Abtreibung noch Adoption in Frage kommen, ich könnte mein Baby niemals hergeben. Aber meine familiären und auch finanziellen Verhältnisse sind zum Glück so, dass auch mehrere Kinder nicht wirklich ein Problem wären. Daher will ich wirklich nicht über andere Frauen urteilen, die dieses Glück - aus welchen Gründen auch immer - nicht haben. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, was ich vor einigen Jahren (z. B. als ich noch studierte) getan hätte, wenn ich schwanger geworden wäre und bin froh, dass ich damals nicht in der Situation war.
LG
Sabine
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
du hast das sooo schön geschrieben und ich wollte dir jetzt einfach nur sagen, dass ich komplett deiner Meinung bin. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können! Du hast mir die Worte aus dem Mund genommen. Schön, dass es noch ein paar Leutchen gibt, die auch dieser Meinung sind und ich meine es auch nicht böse, blos ich kann diese Menschen nicht verstehen, die ihre Kinder aus solchen Gründen, wie Michaelas, weggibt. Aber ich denke, das ist so, weil ich nicht in ihrer Situation bin. Wenn ich in derselben Situation wäre, würde ich es vielleicht besser verstehen. Gott sei Dank bin ich aber nicht in dieser Situation.
Also bitte auch mich nicht falsch verstehen, ja?!
GLG Dine
Muß mich nochmal melden...
Es ist wirklich sehr schwierig darüber zu diskutieren und man tritt wohl sehr oft ins Fettnäpfchen oder wird falsch verstanden, wenn man es noch so unpersönlich über irgendwelche Foren macht. Also halt ich mich jetzt lieber raus...
LG Dine
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Stell Dir vor, das Kind ist sehr anstrengend, fordernd, es gibt Probleme, zusätzlich zu den finanziellen und sonstigen. Dann wird ein Kind, was aus einer Vergewaltigung stammt mit Sicherheit noch eher mal "ungerecht" behandelt, als ein "normal" entstandenes. Das kann für die Psyche des Kindes auch schlimm sein. Und es ist echt viel verlangt von der Mutter, das komplett zu verdrängen.
Ich finde, die egoistischere Lösung ist die Abtreibung. Man muss sich gar nicht erst mit dem Kind auseinandersetzen, es geht schnell und "diskret", denn das Kind ist ja noch ein "anonymer" Zellhaufen.
Es gibt sicher genug adoptierte Kinder, die letztlich froh sind, bei ihren Adoptiveltern zu sein. Viele sind auch enttäuscht von der ersten Begegnung mit ihrer Mutter. Außerdem gibt es eine neue Form von Adoption, bei der die leibliche Mutter regelmäßig das Kind sieht, besucht etc.
Ich denke, es könnte lieber noch ein paar mehr Adoptivkinder geben als immer wieder diese schrecklichen MOrde, Misshandlungen etc.
LG,
Clara, die allerdings froh ist, so etwas nicht für sich entscheiden zu müssen
Etwas muss ich doch noch sagen
Genauso macht sich wohl auch keine Mutter leicht, abzutreiben, auch wenn man in Talkshows angeblich immer anderes hört. Ich glaube, das sind Ausnahmen, die nur gut verdrängen können. Und irgendwann wird jede Frau davon "eingeholt".
LG,
Clara, die jetzt wieder an den indianischen Spruch denken muss: Urteile nie über jemanden, wenn Du nicht mindestens eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist (nicht böse gemeint, es drückt nur aus, wie schwierig es ist, sich auch nur annähernd ein Bild von solchen Situationen zu machen)
Spruch
LG, Franka
Re: Etwas muss ich doch noch sagen
der Spruch ist wirklich toll und den werde ich mir jetzt mal abtippen, denn das ist schon immer mein Lebensmotto gewesen. Nur fehlten mir die Worte, um es auf den Punkt zu bringen. Liebe Grüße Zauseline
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
siehst du genau das sehe ich total konträr: Wenn das Kind schon ohne Liebe entstanden ist, was kann das Kind dafür, dann muss ich gerade diesem Kind doch alle Liebe der Welt als Entschädigung schenken !!!
galg Sun
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
LG,
Clara
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Es sind so viele Paare Kinderlos die dem Kind all Ihre Liebe schnken werden, was die eigene Mutter aus div. Gründen eben nicht kann.....
Ich finde Ihre Entscheidnung sehr mutig, dem Kind das so enstanden ist das Leben zu schenken, es neun Monate unter dem herzen getragen zu haben, und es auch zum Schutz des Kindes ( kann ich mir vorstellen ) an eine Liebe Familie abgegeben zu haben.
LG Schnegge der die Geschichte Leid tut, die aber glaubt, das Menschen viel zu verkraften haben manchmal, und nicht alle Adoptivkinder gleichzeitig "unglücklich" sind.
PS: Was kann die Mutter dafür das dieses Kind nicht aus Liebe enstanden ist???
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
deinen letzten Satz finde ich "treffend"....
PS: Was kann die Mutter dafür dass dieses Kind nicht aus Liebe enstanden ist??? Aber was kann denn das Kind dafür, doch mindestens genauso wenig, muss aber mit ihrer "Geschichte" leben, die Mutter dann nicht mehr...
Sehr schwierig... ich spreche ein wenig aus Erfahrung, meine Freundin wurde adoptiert unter ähnlichen Umständen, und ich kenne ihre Gedanken sehr gut.... OT von ihr damals: Warum kann ich von meiner Vergangenheit nicht einfach weglaufen, so wie es damals meine Eltern taten ? Da war sie gerademal 9 Jahre alt und hat es durch Schulfreundinnen erfahren, die hatten es wohl von zuhause mitbekommen.
Sie fühlte sich betrogen, von der ganzen Welt und im Stich gelassen. Ihre Adoptiveltern sind super nett und lieben sie über alles, es sind auch "ihre Eltern", aber über ihre eigene Vergangenheit und Historie hätten ihr die leiblichen Eltern wohl besser durchhelfen können, sie waren auch damals mit dabei und das kann sie bis heute nicht verstehen, warum sie sie mit ihrem Leid alleine gelassen haben. Sie selbst hat jetzt 2 Kinder und steht mit denen ALLES durch, das hat sie beiden bei der Geburt geschworen... bis an ihr Lebensende ...
sorry für diese Details, bin aber sehr traurig momentan, Sun
GENAU DAS meinte ich!!!!!!!!!!!! Dank dir! LG
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
LG,
Clara, die nicht meint, dass es einfach ist für adoptierte Kids (nur, um nicht falsch verstanden zu werden)
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Mit dem Gedanken einer Abtreibung kann ich mich überhaupt nicht auseinandersetzen, das ist für mich einfach Mord ....
lg Sun
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
ja, so sehe ich das auch. Daher kann ich die Gedanken von Sylvia auch nicht ganz nachvollziehen, dass sie Abtreibung besser findet, als Adoption.... Abtreibung, egal in welchem Stadium, ist für mich einfach schlicht und ergreifend Mord. Das Kind kann nie etwas dafür, es ist entstanden und nun nimmt man ihm einfach die Möglichkeit zu leben. Ich glaube kaum, dass ein adoptiertes Kind (selbst wenn es über die Adoption oder in seinem Leben unglücklich ist) lieber im Mutterleib ermordet worden wäre. Ich kenne selbst einen adoptierten Jungen, der ein total glücklicher und zufriedener Mensch ist. Klar kommt wohl bei fast jedem Adoptivkind der Zeitpunkt, wo er Nachforschungen anstellt, wo er einfach wissen, will von wem er abstammt und warum er damals weggegeben wurde. Vielleicht ist er auch wütend oder sauer darüber, aber wenn er liebevolle Eltern hatte, die ihm eine gute Basis gegeben haben, dann wird er trotz allem ein schönes und zufriedenes Leben führen können.
Abtreibung ist immer die einfachere Lösung. Klar fällt auch die oft nicht leicht, aber dann hat man die Sache "aus der Welt geschafft", das "Problem" ist weg und keiner kann sich später mehr über irgend etwas beschweren. Das ist für mich feige, sich nicht der Sache stellen wollen.
Ein Kind weggeben muss sehr schwer sein, und ich kann nicht über etwas urteilen, was ich selbst nicht durchgemacht habe. Ich finde es nach wie vor einfach toll, dass sie sich für das Leben entschieden hat, egal, ob sie oder jemand anders es großzieht!!!
LG, Alex
Soso....
Nein, ich werde das sicher nicht sein ;-)
Finde Dein Posting auch sehr mutig. Dabei ist es "nur" Deine eigene Persönliche Meinung.
Auch mich lässt das Thema seid dem nicht in ruhe und ich habe sogar mit meinem Freund gesprochen
Wir finden das auch sehr hart, aus "diesen" Gründen ein Kind wegzugeben.
Wir leben zur zeit auch von Hartz4, das mit 3 Kindern!!
Es ist nicht leicht, aber NIEMALS würde ich mich von einem meiner Kinder trennen!! Nur über meine Leiche.
Ich überlege immer wieder hin und her wie man das übers herz bringt. Ich weiss darauf keine antwort.
Aber wie ich schon in einem anderen Psoting schrieb, ich kann nicht urteilen und mir ne meinung bilden. Weiss nicht was Sie fühlt.
Finde es halt traurig.
Hoffe die Maus hat es dort sehr sehr gut.
Vieleicht kommt sie ja dann mal als Schülerin in die klasse ihrer Biol. Mutter. Wer weiss.....
Mach Dir nicht son Kopf!!
Wie schon jemand (ich glaub das war Clara) schrieb, die Positiven GEschichten werden nicht ins Fernsehen gebracht ;-)
Es gibt immer gute und schlechte Erfahrungen.
LG Serafina
Re: Soso....
LG Silvi
Re: Soso....
Ist doch meist so das die Kinder danach suchen...
also sicher, wäre zuerst unangenehm, aber dann kann sie ihr das selber in ruhe erklären...
lg Serafina
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
Ich kenne einige wenige Adoptierte, und für die sind die Adoptiveltern halt die richtigen Eltern (so wie in vielen Patchworkfamilien ja der neue vater oder die neue Mutter die richtige ist, oder eine zusätzliche). Natürlich knabbern alle mehr oder minder an ihrer Herkunft, aber mal ehrlich, alle haben irgendwas in Petto, mit dem sie noch nicht klar kommen.
Ich denke nach wie vor, es ist für sie unheimlich schwer, das Kind wegzugeben, unendlich viel schwerer, als es abtreiben zu lassen. Und was die Gründe angeht, ich glaube nicht, daß man in fünf Zeilen ausführlich schreiben kann, worum es wirklich geht. Mal abgesehen davon, daß einem ja auch überall suggeriert wird, man muß dem Kind was bieten können (sonst ist man verantwortungslos) und nur von der "Stütze" zu leben ist noch viel verantwortungsloser. Aber ich gehe davon aus, daß es das Geld allein nicht war.
Ich finde es nach wie vor bewundernswert, dem Kind wenigstens eine Chance zu geben.
LG Franziska
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
ich bin anderer Meinung als du und weil du ja auch an Denkanstößen interessiert bist, hier meine Gedanken.
Ich habe sehr viel Hochachtung vor Michaelas Entscheidung.
Ich finde es mehr als stark in ihrer Situation ihr eigenes Leben in den Hintergrund zu stellen und diesem Kind ihren Körper für die lange Zeit der Schwangerschaft zu leihen. Du wirst dir genau so wenig wie ich vorstellen können, wie das ist, ein Kind in dir zu tragen, was lebender Beweis für das Unrecht was dir wiederfahren ist ist.
Ich finde es bewundernswert, das sie ihrem Kind die Möglichkeit gibt zu leben und auch, das sie so realistisch sein kann und einsieht, das sie immer an seine Entstehung wird denken müssen und sie ihm ungerechter Weise vorwerfen würde. Auch sprechen die äußeren Umstände ja dagegen das ihr Kind bei ihr aufwächst.
Du warst nie alleinerziehen und weißt nicht wie es ist allein für alles verantwortlich zu sein. Ich war es schon, mit einem Kind. Ich habe damals auch studiert, hab 40Stunden die Woche Praktikum gemacht und Diplomarbeit geschrieben. Mein Sohn war 2 Jahre und diese Zeit war furchtbar; keine Zeit für ihn, keine Zeit für mich, die Angst im Nacken ihn ernähren zu müssen, die Demütigungen auf Ämtern, ständig ein schlechtes Gewissen auch weil ich meist keine Geduld mit ihm hatte, ...
Ich glaube nicht, das die Kleine es ewig ihrer Mutter anlasten wird. Ja, ich denke auch das sie vieleicht traurig ist und wütend auch auf ihren Erzeuger.
Aber ich denke das dieser Kleinen eine wunderbare Zukunft bevorsteht bei Eltern, die sich nichts sehnlicher gewünscht haben als ein Kind in ihrem Leben, die bestimmt auch keine materielle Not leiden und die eines im Überfluß haben - sehr viel Liebe!
Weißt du, in meinem "Krabbelmutti-Kreis" ist auch ein adoptierter Junge mit seiner Mutter. Und da ist kein Unterschied zwischen leiblich und adoptiert, sie sind genau so Mutter und Sohn wie ich umd Finn. Nur das der Junge ein wenig mehr "Geschichte" hat, mit dem er aufwachsen wird, ganz natürlich. Er hat eben 2Mütter&2Väter, genau wie mein 1.Sohn jetzt auch 2Väter hat.
Es ist bestimmt nicht einfach, nicht für Michaela, nicht für die Adoptiveltern und auch nicht für die Kleine. Ich bin froh und dankbar, das ich nicht in Michaelas Situation bin.
Ich denke auch an sie seit dem Posting, aber eher weil sie mir unendlich Leid tut mit ihrer Geschichte.
LG, Franka
PS: Es gibt da einen ziemlich treffenden Spruch:
"Bevor du über andere Urteil sprichst, laufe 3(?)Tage in seinen Mokkasins!"(so oder ähnlich)
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
wirklich mutig... ich habe noch gar nichts zu diesem Thema geschrieben, ich bin froh, mich nicht direkt damit auseinander setzen zu müssen.
Nur so viel: ich kann Dich bzw. Deine Gedanken dazu sehr gut verstehen. Eine Therapeutin von mir sagte mir einmal:
Lieber eine schlechte Mutter als gar keine. Und das gibt mir zu denken. Ich glaube nämlich auch dass die adoptierten Kinder irgendwann auch wissen wollen, woher sie wirklich kommen und wieso sie ihre Mutter weggegeben hat. Allerdings kenne ich keine adopierten Kinder oder Adoptionseltern, und ich denke, man kann nichts pauschalisieren. Ich kann nur von mir und meinen Emotionen sprechen, bei anderen mag das wieder völlig anders sein.
Ich jedenfalls würde alles vorher versuchen, bevor ich mein Kind zu Adoption frei gebe, notfalls mit Hilfe vom Staat (ja ja, ich weiß *g*).
GLG Mona mit Fabian und Eva-Maria *6.1.04
soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreiben ..
Zu 100 Prozent sind das meine Gedanken und meine Meinung zu dem Thema, ich kann es auch nicht verstehen, habe jetzt erst alles nachgelesen und kann mich nur voll und ganz deiner Meinung anschließen.
Ich habe Zwillinge bekommen, also zwei Kinder und hätte NIE und NIMMER nur eines behalten und eines weggeben können !!!! Wenn ich jetzt beide sehe, welches hätte es denn getroffen ???? Macht es nur der Unterschied, dass sie hintereinander gekommen sind aus, oder was wäre bei Zwillingen beim ersten Kind passiert ????
Ich verstehs ehrlich auch nicht, und könnte NIE ein Kind weggeben, nie MEIN Kind weggeben, ganz egal wie schlimm es mir geht, dann werde ich einfach bei mir alles einsparen, und da ist einiges drinnen, Hauptsache ich muss mein Kind nicht "verkaufen" oder "verschenken" oder einfach nur "verlassen".
traurige Grüße,
Sun
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreiben ..
LG,
Clara
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreiben ..
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreibe
LG,
Clara
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreibe
Auch wenn es nicht Michaela ihre (vorder)Gründe waren, so gibt es sicherlich welche die das als grund nehmen.
Das fängt bei einer Abtreibung an und geht bei dem "weggeben" der Kinder weiter. Sogar bei nicht Säuglingen.
Wir leben in einer Welt in der nicht alles nur schön ist ;-)
LG Serafina
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreibe
LG,
Clara, die nochmal auf den Spruch mit den Mokkassins hinweist
..................................................
die frauen haben es aufjedenfall nicht leicht.
und ich finde es schrecklich, das wir in einer geselschaft leben in der Geld mehr wert ist als alles andere. In der man Kinder weggibt, weil es "nicht reicht", in der man kritisiert wird für seine lebenssituation, ohne zu hinterfragen....
....*grübel*
naja, was ich sagen will ist...viele Menschen verhungern in anderen Ländern, und hier werden Kinder wegegeben weil man nicht "über die runden" kommt....oder seiner Kariere im weg ist, weil man alleine ist, die wohnung zu klein, die nerven zu schwach etc.
Dabei braucht so ein kleiner mensch nicht viel...leine Villa, kein eigenes zimmer, kein eigenes bett die erste zeit, anziehsachen gibt es genügend auf flohmärkten, unser staat hilft auch mit einigen leistungen, die man nur beantragen muss,
ach, ich schweife ab.....
ich möchte niemals diese mokassins anziehen um wirklich darüber urteilen zu können ;-)
ich urteile ja nicht, sondern überlege nur was einen Menschen dazu bringt....
und rabenmütter sind für mich andere menschen, die die ihre kinder misshandeln, weil sie keine nerven etc. haben, ihre kinder gar umbringen....aber nicht frauen die das beste denken zu tun für ihr kind.....ob es das beste ist, weiss keiner ;-) das wird die zeit bringen.
Wie es Michaela wohl geht? Wenn sie das alles hier liesst??? Die ganzen meinungen....ob es ihr das Herz noch schwerer macht??? Das Sie eigentlich nicht wirklich unterstüzung von uns hat. WEil hier diskutiert wird ob es richtig oder falsch ist....
so, nun muss ich aber wieder.....genug gegrübelt....
lieben gruß serafina
Re: soll ich dir was sagen: Das hätte ich schreiben ..
Man muss schon den ganzen Umstand der Geschichte lesen und nur ganz wenig in sich hineinhören, was man selber in der Situation getan hätte.....ich glaube die viele die das Kind nicht zur Adopt. freigeben hätten , hätten anders entschieden......man muss sich den Umstand echt mal vor Augen halten ( schrecklich )
LG Schnegge die niemanden wünscht mal vor so einer Entscheidung stehen zu müssen
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
nein, ich schreibe nicht, um zu steinigen! Ich frage mich bloss, woher diese
einseitige Sicht von Adoptivkindern kommt? Klar gibt es die, das weiss ich
und verstehe ich ja auch.
Ich habe jedoch in meinem persönlichen Umfeld gleich vier Familien mit
adoptierten Kindern, in dreien sind die Kindern von jungen Müttern zur
Adoption frei gegeben worden. Alle diese Familien leben ein normales und
normal glückliches Leben. Die Kinder wissen, dass ihre Mutter nicht identisch
ist mit der Bauch-Mutter, lernen den Unterschied von diesen verschiedenen
Ebenen auf diese Weise kennen. In allen Familien wird von der leiblichen
Mutter mit Respekt gesprochen. Von zwei der Elternpaaren weiss ich, dass sie
in professionell geleiteten Selbsthilfegruppen sind.
Ich denke, heute gibt es so unendlich verschiedene Schicksale, die des
Adoptivkindes ist eines davon und nicht mehr oder weniger gut zu bewältigen
als die von anderen. Wichtig ist doch, wie der Mensch in seiner Kindheit sein
Selbstvertrauen, seine Liebesfähigkeit, seine Mitte entwickeln und später
entfalten kann. Mit einer solchen Grundlage, welche gute Adoptiveltern
genausogut anlegen helfen können, wird ein adoptiertes Kind sein ganz
persönliches Schicksal annehmen und bejahen können.
Meine Schwester hat vor 18 Jahren Zwillinge hergegeben, in der 10. SSW, weil
sie Angst hatte, dazu zu stehen, dass sie von ihrem EX schwanger geworden
ist. Sie trägt daran heute noch schwer. Sie hat sich selber diese Entscheidung
zum Schicksal gemacht.
So gesehen wirken wir immer in unser Leben und in das unserer Kinder, wie
wir uns auch entscheiden.
Ich stehe mit grossem Respekt vor dieser Entscheidung von M., im Sinne des
Zitates, welches Clara in ihr Posting gestellt hat.
lg gabi
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
einerseits stimme ich Dir da zu. Ich verstehe auch gerade nicht so ganz, warum der EX ein Grund für eine Abtreibung sein kann. (Wäre mir egal gewesen, ich hätte es immer behalten). Aber ich glaube zum Beispiel, dass ich als Schwangere in diesen Umständen nicht in der Lage gewesen wäre, das Kind auszutragen, um es abzugeben. Das ist für mich persönlich nicht vorstellbar.
Ich stelle es mir auch von der mütterlichen Seite leichter vor, in einem Fall wie dem von Michaela, einen frühen SS-Abbruch zu verarbeiten als sich ein Leben lang zu fragen, "was ist aus meinem Kind geworden?"
Sicher sehr egoistisch, aber das würde ich nicht packen.
LG Conny
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
LG,
Clara
Re: Steinigt mich: nochmal Thema Adoption...
etwas anders aus. Ich selber könnte mir NIE vorstellen, ein Kind abzutreiben
oder aber weg zu geben. Ich würde mich sowohl bei einem getöteten als auch
bei einem weggegebenen Kind ständig fragen, was wohl wäre, wenn.... Aber
das sage ich als glückliche Mutter und Frau in einer intakten gesunden
Familie. So hat Michaela aus ihrem persönlichen Verantwortungsbewusstsein
heraus entschieden, und daher habe ich Respekt. Wie diese Entscheinung ihr
Leben beeinflussen wird, gehört mit zu diesem individuellen Weg, genauso
wie es dies eine Entscheidung gegen das Leben gewesen wäre.
LG gabi
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