Boah, ich bin so sauer, dass ich eben sogar schon geheult habe. Wie einige hier wissen, haben wir kein gutes Verhältnis zu dem Vater meines Mannes. Die Vater-Sohn-Beziehung war schon kaputt als ich meinen Mann vor über 10 Jahren kennengelernt habe. Ich wurde in der Familie ausser von der SchwieMu nie akzeptiert. Ich bin zu alt für meinen Mann (fast 5 Jahre älter), war vorher mal mit dem falschen Mann zusammen (die Beziehung hielt exakt 3 Monate und war ewig her), habe kein Abitur und mache meinen Mann zum Pantoffelhelden. Das zur Vorgeschichte! Nach der Scheidung konnten wir endlich offiziell Partei für meine SchwieMu ergreifen, zu der wir ein super Verhältnis haben. Seit der Geburt von der Kleinen, dachten wir, dass sich mein SchwieVa mal langsam berappelt. Aber so richtig kümmert er sich nicht! Er sieht sie 2x im Jahr, wenn es hochkommt und ein paar Mal zufällig, wenn mein Mann mit ihr spazieren geht oder beim Einkaufen. Zu Ostern kam er sogar mal zu uns und hat ein Geschenk vorbeigebracht, während er zum 1. Geburtstag sich nicht mal gemeldet hat. Heute kam dann der Hammer! Wir haben den Fehler gemacht, dass wir offen und ehrlich über die Probleme mit Jolina geredet haben. Und nun hat der SchwieVa bei meiner SchwieMu angerufen wegen einer anderen Sache. Dann hat er scheinheilig gefragt, ob sie ihre Enkelin sehr oft sieht. Das Gespräch lief dann in etwa so ab:
Sie: Nein, nur 1x die Woche!
Er: Naja, ich habe das Gefühl, dass A. mit der Kleinen überfordert ist. Es kann ja nicht sein, dass sie immer noch Schlafprobleme hat und auch sonst anstrengend ist. Ausserdem sehe ich ja immer nur P. mit ihr. Dabei hat er doch selbst ein 10 Stunden-Tag. Warum geht denn A. nicht mit raus, wenn er mit der Kleinen spazierengeht?
Sie: Weil sie vielleicht noch andere Sachen machen muss, die du gar nicht siehst oder beurteilen kannst.
Er: Aber der P. arbeitet doch so viel, wieso muss er dann die Kleine noch ständig übernehmen.
Sie: Vielleicht weil er das gerne macht?
Fazit dieses Gespräches, ich bin in seinen Augen immer noch total unfähig. Ich zwinge seinen Sohn zu Sachen, die er doch eigentlich gar nicht machen müsste, weil es in seinen Augen reicht, wenn er die Kohle mit nach Hause bringt. Und überhaupt bin ich mal wieder an allem schuld. Und natürlich erzählt er das hinter meinem Rücken! Dass die Oma meines Mannes ähnlich denkt, weiss ich ja schon eine ganze Weile. Und wahrscheinlich denkt P.'s Patenonkel, dass ich ihm mit meiner Unfähigkeit die Karriere versaue.
Ich weiss, ich müsste über diesen Dingen stehen, aber es hat mich sooo verletzt. Vielleicht weil ich mich selbst oft frage, ob ich mit meiner Tochter wirklich überfordert bin.
Bei mir war das jetzt wirklich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, Jolina zuliebe, diese Sachen ruhen zu lassen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen, damit sie eine Chance hat ihren Opa zu sehen. Aber jetzt ist bei mir entgültig Feierabend. Er kann die Kleine sehen, wenn er es möchte, aber er muss einen Termin mit meinem Mann ausmachen. Ich will ihn weder hier in der Wohnung haben, noch werde ich ihn noch einmal besuchen.
Keiner von dieser Familienseite hat jemals gefragt, ob mein Mann glücklich mit seinem Leben ist oder warum er so viel Zeit mit seiner Tochter verbringt. Niemand hat gefragt, ob wir Hilfe brauchen, wenn ich denn schon so überfordert bin, könnte ich ja vielleicht welche benötigen. Nein, man setzt sich nur hin, lästert über mich und meine Unfähigkeit und erzählt es auch noch herum.
Es dauert wirklich lange bis man mich so wütend macht, da ich Erfahrung in Familienfehden besitze. Aber nun haben sie es entgültig geschafft. Reden nutzt übrigens überhaupt nichts. Er dreht sich das immer so, wie er es braucht. Er ist nie schuld, immer nur die anderen! Danke fürs Zuhören! Liebe Grüße Zauseline