Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Immer wieder lese ich Postings mit Überschriften wie ?Wird er je alleine einschlafen? oder ?Kriegen wir ihn je aus unserem Bett? und immer wieder liest man von Müttern, die ein schlechtes Gewissen haben, weil das Kind im Elternbett schläft, es in den Schlaf gekuschelt wird und dass die lieben Verwandten darüber blöde Kommentare abgeben.
Auch ich ? das möchte ich vorneweg stellen ? bin von alldem nicht frei. Ich frage mich, werde ich jemals wieder so ungestört schlafen können wie vor der Schwangerschaft. Auch ich kriege blöde Kommentare zu hören, z.B. wenn es um das abendliche Zubettbring-Ritual geht.
Ich habe im Krankenhaus und in der Zeit danach ein schlechtes Gefühl dabei gehabt, weil Leon erst nur auf mir schlief. Irgendetwas machte mir ein schlechtes Gewissen, obwohl ich merkte, dass er das, dass er MICH brauchte. Damals wählte ich den Weg, ihn nach und nach an seinen Stubenwagen zu gewöhnen. Manchmal tut mir das jetzt leid. Leon schläft auch heute mit seinen bald 10 Monaten jeden Abend in meinen Armen ein. Wir sitzen in einer Kuschelposition auf unserem Sessel im KiZi, ich bin seine Liegewiese und gebe ihm die Flasche. Er hält mir seine Händchen hin, die ich dann streichle, innen, außen, jeden Finger. Dabei summe ich LaLeLu und zwar Nonstop. Manchal 15 Minuten, manchmal eine halbe Stunde. Er entspannt dabei, sein Körper wird schlaff, er saugt und läßt sich streicheln. Ich lehne meinen Kopf gegen seinen und summe, küsse seine Stirn. Wann sonst hat er am Tag die Ruhe, nur in meinen Armen zu liegen und sich liebhaben zu lassen? Wann habe ich sonst die Chance, seine kleinen Hände zu streicheln, seine warme Haut zu riechen, seinen Körper zu fühlen? Der Tag-Leon ist nonstop in Bewegung, spielt, kreischt, krabbelt, lernt ständig ? er hat keine Zeit zu kuscheln. Der Tag ? Leon ist in seinen begrenzten Möglichkeiten mobil, selbständig und ein Kleinkind. Ein Menschlein, das mit uns seine ersten kleinen Kämpfe ausficht, Grenzen kennenlernt, Grenzen einhalten muss und Grenzen bricht. Ein kleiner Forscher, der sich über seine eigenen Fortschritte freut und sich ständig bei uns rückversichert, ob wir seine Freude teilen. Der Abend ? Leon im Sessel, der geht einen Schritt zurück. Klein, zart, empfindlich und liebebedürftig bei Mama ankuscheln, der Abend ? Leon ist ein kleines Baby. Wie lange wird er das noch sein? Wie lange dauert es, bis er mir abends mal sagt: ?Mama ich will nicht auf den Schoß, ich bin doch kein Baby mehr?? Wenn wir abends dort sitzen habe auch ich die Zeit, den Tag revuepassieren zu lassen. War ich zu streng mit dir? Oder war ich inkonsequent? Habe ich mit dir zu viel gemault, weil du rumgenölt hast? Habe ich mich genug gekümmert? Was habe ich falsch, was richtig gemacht? Hast du heute das Gefühl gehabt, dass ich dich liebhabe?
Wenn dann das kleine Gesicht friedlich schlafend in meinen Armen liegt, der Nucki wackelt oder er ihn gar nicht erst gebraucht hat, dann habe ich auch Frieden geschlossen mit dem kleinen wütenden und jaulenden Leon. Auch alles, was mich Nerven gekostet hat, fällt dann von mir ab. Ein Küsschen auf die feuchte Sabberschnute, lege ich ihn LaLeLu summend in sein Bettchen.
Warum sollte ich uns um diese Zeit bringen? Warum soll er alleine einschlafen, wenn ich ihn mit Nähe und Liebe begleiten kann? Weil ein Kind das in dem Alter können MUSS? Und warum soll denn Mama diese kleinen Babymomente am Tag nicht auch ganz egoistisch genießen?
Ich werde weiter in den Schlaf kuscheln, Nachts bekuscheln, wenn er es braucht, ihn durch die Gegend schleppen und ihn nicht unnötig weinen lassen und für ihn da sein, so wie er es braucht. Und ich werde sicherlich auch weiter jammern und fluchen, wenn er mich an meine Grenzen bringt. Ich habe mir ja nur vorgenommen, eine gute Mutter zu sein, keine Heilige.
Ich schreibe seine guten Entwicklungsschritte mal der Tatsache zugute, dass wir immer für ihn da sind, ihn fördern und fordern, Zeit für ihn haben und ihm auch Momente der Ruhe, Halt und Geborgenheit geben. Und vor allem Liebe. Dass wir Eltern nicht nur aus dem Bauch heraus handeln, sondern insbesonders hier in den Foren immer wieder dazu angeregt sind, unser eigenes Handeln und Denken zu reflektieren. Deshalb bin ich froh und dankbar, dass man hier positive Resonanz erfährt, wenn man diesen ?anderen? Weg geht. Ich vermute, dass ich ohne die Anregungen seitens des Forums einen distanzierteren Umgang mit Leon gehabt hätte, indem meine Einstellung sicher mehr von der ?der muss alleine schlafen können?-Erziehungsmentalität geprägt worden wäre.
Schade, dass ich diese Selbstsicherheit in diesem Maße nicht direkt nach meinem KS hatte und ich Leon immer mit einer Spur schlechtem Gewissen ?an mir kleben? ließ. Aber es muss ja auch etwas bleiben, was man beim Zweiten besser machen kann ;o)
Vielleicht kann ich mit meinen Gedanken auch all denen ein wenig helfen, die wie ich dieses ?schlechte Gefühl? kennen, weil man merkt, dass der eigene Weg ?anders? ist als der ?der anderen Leute?.
Mir gelingt es jetzt übrigens schon entschieden besser, voller Überzeugung unser Abendritual zu erklären oder auch die (erst seit Neuestem nicht mehr gebrauchte) Nacht-Kuschelflasche.
Ich wollte nie so sein wie alle Anderen ? also warum sollte ich jetzt eine Mainstream-Mama werden?
Liebe Grüße, Conny
PS: Leon hat heute Nacht wieder unruhig geschlafen, ich bin dann zu ihm rüber und der Rest der Nacht lief gut. Um 5.30 war er dann wach, ich habe das Licht angemacht und er hat 90 Minuten, neben mir, an mir, mit mir gespielt, ohne ein jaulendes Tönchen.
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
ist schon lustig wie früh man von kindern erwartet, dass sie alleine einschlafen und durchschlafen in der gesellschaft. ein kleines kidn, dass sich tagsüber nur kurze zeit alleine beschäftigen kann, soll nachts im dunkeln alleine wieder einschlafen können?. wir machen so eien art zwischending. sie schläft zwar in ihrem bett aber mein kissen ist direkt vor ihrem bett auf meinem bett und nachts wird dann bei unruhe händchen gehalten und kopf gestreichelt. geht ohen dass ich aufstehen muss. sie wird schon mal lernen alleine zu schlafen und durchzuschlafen. das hat zeit. auserdem muss man sich fragen, wem denn das durchschlafen dient mama oder kind. und ich habe noch von keinem pubertierenden kind gehört, das bei mama noch schläft oder händchen hält. einmal schlafen sie schon allein.
lg heidi
Respekt!
Des weiteren hoffe ich, dass ihr noch sehr viele Kinder in die Welt setzen und ihnen diese Einstellung und diese Werte vermitteln werdet.
Hut ab.
Christina mit Erik, der 1 Tag älter ist als Leon
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Im Übrigen kenne ich die Rolle der menschlichen Perpetuum Mobile Spieluhr, die man nicht aufziehen muss, nur zu gut!!!
GLG,
Clara
Liebe Conny,
Mona mit momentan zwei sehr schwierigen Kiddies, die mich täglich an meine Grenzen bringen, heute genau 9 Monate alt.
Schön gesagt!
das hast Du wirklich schön geschrieben. Es ist toll, hier mal wieder solche "Töne" zu hören.
Ich war eine schreckliche Vor-Mutter. Ich rümpfte die Nase über Eltern, die ihr Kind im Elternbett schlafen lassen, alle Stunden stillten und sich zum Sklaven ihres Kindes machten (das Kast-Zahn Buch hatte ich schon in der Schwangerschaft zu hause stehen). Ich hatte zwar Ahnung von Kindern, hab meine viel jüngeren Geschwister großgezogen (meine Mutter hat auch nie schreien gelassen und sie durfen im Elternbett schlafen), aber trotzdem war ich sehr von der aktuellen gesellschaftlichen Meinung geprägt. Ich wollte nie Nur-Mutter sein, mein Ego bewahren, mich nicht selbst verlieren, blablabla.
Und jetzt, sieht es total anders aus. Ich sorge immer noch gut für mich (bin einfach manchmal ein kleiner Egoist) und nehme mir Freiräume, gehe meinen beruflichen Ambitionen nach, mache nebenbei noch Fortbildungen usw.
Aber mein Verhalten zu Merlin ist ein ganz anderes, als ich es mir vorgenommen hatte.
Unsere erste Zeit war sehr hart, weil meine Vorstellungen und gesellschaftliche Prägung sehr mit meinem Bauchgefühl kollidiert sind. Heute tut es mir leid, um die verlorenen Monate. Ich hab Merlin zwar nie schreien lassen, das hab ich nicht über mich gebracht, aber haufenweise Ratgeber gelesen, vieles ausprobiert und war nie zufrieden mit meinem Kind, weil es anders und so anstrengend war, gar nicht so wie Kinder sein sollten.
Inzwischen hab ich mir abgewöhnt ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich ihn viel trage, er meistens bei uns im Bett schläft, ich schnell reagiere, wenn er etwas will. Auch wenn meine Schwiegermutter meint, ich verziehe ihn, das ist mir egal. Und ich bin Psychologin genug um zu verstehen, warum es so wichtig ist, dass ich genau so handle. Ich mußte weinen (ist sonst nicht so meine Art) als ich in Jean Liedloffs Buch die Passage gelesen habe, wo sie aus der Sicht des Kindes beschreibt, was in ihm vorgeht, wenn es schreien gelassen wird. Das ging mir total an die Nieren und war so nachvollziehbar, dass ich seitdem schon Magenschmerzen bekomme, wenn ich wieder höre, wie jemand stolz von seinen Ferber-"Erfolgen" erzählt. Ja, der Erfolg, dass die Eltern wieder ungestört schlafen und vor allem ihre Nerven erholen können, das Kind wieder ausgeglichener wirkt - aber um welchen Preis?
Ich stelle mittlerweile eine Stärke in mir fest, an die ich nie geglaubt hätte: nicht den einfachen Weg zu gehen, um es mir angenehm zu machen, sondern mit einem Lächeln, den für mich schwereren Weg zu gehen, um es Merlin angenehm zu machen. Das ist eine Entwicklung, die ich nie vorhergesehen hätte. Wobei es natürlich für mich nicht schwer ist, mit Merlin zu kuscheln bis er einschläft *gg*
In dem Sinne, laß uns unseren Jungs jeden Tag zeigen, dass sie unsere uneingeschränkte Liebe haben, einfach so, weil sie da sind, nicht weil sie irgendwie sind.
Ich drück Dich
alles Liebe
Aline
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
du sprichst mir aus dem Herzen, genauso empfinde ich es auch. Und dieses Hinundhergerissensein wegen dem was nun richtig ist, z.B. bei Anna und mir ist es eher das Eßproblem als das Schlafen und dem Sich-fast-schon-verteidigen-müssen, weil man eben sehr auf die Bedürfnisse seines Kindes eingeht, das verunsichert mich auch oft. Aber Dank auch dem Forum hier, dank Dr. Gonzales *gg* und einigen anderen aufbauenden Meinungen habe ich auch den Entschluß gefaßt, es weiterhin so zu handhaben. Gerade auch was das Einschlafritual angeht, ich versuche auch, Anna da die Kuschel- und Streicheleinheiten zu geben, die sie eigentlich so den Tag über kaum einfordert. Nur wenn sie müde wird, ist, dann will sie geknuddelt werden. Und wird dabei ruhiger, läßt sich Vorsingen und genießt es manchmal richtig, einfach nur in meinen Armen zu sein. Warum sollte ich das ihr verweigern?! Klar, wenn das Einschlafdrama über Stunden geht und die mutter restlos aufgezehrt wird dadurch, kann ich auch verstehen, dass es der Mutter reicht. Das ist aber ein anderer Fall auch. Ich kann Anna auch wach ablegen, wenn ich vorher mit ihr geknuddelt und gekuschelt habe, oft dreht ise sich dann nur noch rum und macht die Augen zu, warum sollte ich dann an meiner methode etwas ändern. Wir Mütter sind keine Heilige und brauchen das auch nicht zu sein, wir sind nur Menschen, mit Nerven, mit schlechten Tagen usw. Aber wir sollten wirklich öfter und mehr auf unser Herz hören als auf gewisse Experten, Verwandten etc.
Anna war auch ein Kaiserschnitt, sogar ein NKS, ich hatte am Anfang schon ein bißchen Probleme, damit umzugehen, auch ein schlechtes Gewissen Anna gegenüber, weil ich ihr keine normale Geburt ermöglichen konnte, so irrational das auch ist. Ich habe leider am Anfang viel zu sehr auf andere gehört, so dass ich sie auch öfter in den Stubenwagen abgelegt habe als ich eigentlich wollte. Ich wollte sie anfangs stundenlang im Arm halten und habs oft nicht getan, wegen der dämlichen Ansicht anderer Leute, blöd was? Ich bereue es im Nachhinein, aber ich denke mittlerweile auch, dass Anna davon wohl keinen Schaden getragen hat, so gut wie sie sich entwickelt.
Tja, beim nächsten Kind wird alles anders, oder ;-))?!
GLG
Astrid, die in der Nacht auch 4mal aufstehen mußte, um die kleine Maus wieder zu beruhigen, zum Glück schläft sie schnell wieder ein.
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Mir ging es auch wie Dir - ich bin reingewachsen. Ich hatte in der ersten SS genau dieselben Ansichten wie der Rest der GEsellschaft auch. Aber ich hatte ein kind, das mit gezeigt hat, wo es langgeht. Gott sei dank war Malte anstrengend, wäre er total pflegeleicht gewesen hätte ich meine Meinung vielleicht bis heute nicht geändert.
Arne ist von Anfang an in den Genuß dieser Ansichten gekommen (auch wenn ich mir manches anders vorstellte, immerhin konnte ich mich selbst ohne schlechtes Gewissen berichtigen, das muß man ja auch erstmal gelernt haben). Und wir genießen es alle total.
Was ich sagen will: es geht nicht nur um das Seelenheil des Kindes, sondern genauso um das Wohlfühlen der Eltern! Nie habe ich mich besser, sicherer, selbstzufriedener gefühlt, als wenn ich Arne das gebe, was er braucht, und es genießen kann.
so viel wollte ich gar nicht schreiben, einfach nur *Daumen hoch*
LG Franziska
P.S. hast du den Link bekommen?
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Leider erfahren wir immer wieder Rückschläge, weil irgendwelche Menschen uns andere Sachen erzählen. Also ich bin ja davon überzeugt wie wir mit Felix umgehen und wie wir ihn behandeln, auch sein Schlafverhalten. Mein Mann hat aber manchmal Probleme damit. Wenn z.B. die SChwiegereltern meinen ich soll ihn doch schreien lassen. Mir ist egal was sie sagen, aber er kann da irgendwie nix dagegen sagen *ärger* Oder wenn er bei Freunden sieht, die ihren Kleinen von Anfang an im Kizi hatten und der auch jetzt dort schläft und wir auf besuch sind und er das alles mitbekommt, dass sie das Schlafzimmer für sich alleine haben usw. Dann merke ich immer einen RÜckschlag, denn er hätte es wahrscheinlich auch gerne so. Aber deren Kind schreit dafür tagsüber viel und ist oft sehr unzufrieden. Sowas kennen wir von Felix nicht. Da soll er lieber nachts bei uns schlafen und tagsüber lustig sein. Das muss ich meinem lieben Mann dann immer verdeutlichen, bis ich ihn wieder auf unseren Weg gebracht habe. Aber schön langsam wirds besser!
Also auf eine lange Kuschelzeit mit unsern Babys!
@Teenager im Elternbett: Ich kenne einen ;) Meinen kleinen Bruder, er ist direkt vom Elternbett ins Bett der Freundin übersiedelt ;) sie hatten aber ein Familienbett mit 3 Matratzen.
liebe Grüße,
Babsl
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Du sprichst mir aus der Seele.
Wir haben mit Benni auch das "Problem" dass er einfach nicht alleine einschalfen will - nach vielen Versuchen, das Kind doch alleine dazu zu bewegen einzuschlafen, sind wir wieder beim "In-den-Schlaf-kuscheln" geblieben. Es tut Benjamin und uns einfach am Besten!
Bei uns im Schlafzimmer haben wir wieder den Babybalkon installiert und wenn Benni es braucht, kann er zu mir rüberrutschen und in meinen Armen weiterschlafen. Oder mit seinem Papa kuscheln.
Für uns ist das die beste Lösung. Und Benjamin wird, wenn ER so weit ist, auch selber einschlafen können. Da bin ich mir ganz sicher.
Liebe Grüße von einer Uschi, die gerade ein Tränchen verdrückt hat, als sie deinen Beitrag gelesen hat!
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
danke für den Beitrag! Er ist soooo schön!!!
Ich genieße es auch total, wenn Fynn abends in meinen Armen liegt, die Flasche süppelt und mir -genau wie bei Leon- seine Fingerchen hinhält. Die streichel ich dann auch immer, oder küsse sie... Und manchmal streichelt er mich dann auch. Und irgendwann werden dann Fynns Augen schwerer und schwerer, er kuschelt sich an mich, seufzt nochmal und schläft ein. Und genau wie du sitze ich dann auch da und genieße mein Baby, das Baby, das tagsüber einfach kaum noch Baby ist, sondern ständig in Bewegung ist, entdeckt, erforscht und gar keine Zeit zum Kuscheln hat.
Fynn schläft zwar trotzdem meist allein in seinem Bett ein, aber manchmal braucht er einfach meinen Arm oder meine Hand- na und? Dann bekommt er sie auch.
Was ich halt eigentlich nur sagen wollte, war, dass ich deinen Beitrag einfach nur wundervoll finde. Er ist soooo schön und irgendwie rührend geschrieben... Danke!
Viele liebe Grüße, Käthe
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Bin hin und weg!!
Gratuliere zu dem schönen Plädoyer - hab selten so was gutes zum Thema gelesen!! *hutzieh*
Ich werde den Text gleich ins Word kopieren und aufheben. Und umgehend einer Freundin weiterleiten, die vor zwei Wochen ihr erstes Kind gekriegt hat und auch etwas mit der Umgebung "kämpft" weil er so gut bei ihr im Ehebett schläft!
Und will es auch aufheben, damit ich den Text selbst zwischendurch wieder lesen kann, wenn ich Zweifel habe, ob ich es auch richtig mache. Dein Satz "ich habe mir ja nur vorgenommen, eine gute Mutter zu sein, keine Heilige" wird mir bestimmt auch das eine oder andere Mal weiterhelfen!
Danke für diese schönen Worte!
Liebste Grüsse und eine feste Umarmung,
Corinne
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
liebe conny, wir hatten am anfang sooo zoff miteinander... und im laufe der letzten monate hat sich das fast wie eine innere überinstimmung entwickelt.. wir sind uns ähnlicher als wir glauben :-)
lg katina
Re: danke, das tat gut!!!
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
du schreibst mal wieder das, was hier wohl viele denken. Auch ich habe in einem Telefongespräch heute zu einer Freundin gesagt:"Und wenn ich sie damit jetzt verwöhne, ists mir ehrlich gesagt egal. Schliesslich muss ich es ja auch ausbaden, wenn es mich irgendwann mal massiv stört!" Seitdem ich Jolina so akzeptiert habe, wie sie ist, mit all ihren Macken, sehe ich plötzlich nämlich auch ihre guten Seiten. Und davon hat sie ne ganze Menge! Das Einschlafproblem tagsüber nervt mich tierisch, aber gestern und heute ging mir dann doch das Herz auf, als Jolina auf meiner Brust mit ihrem Kopf lag, seelig eingeschlummert ist und ich ihr Gesichtchen in Ruhe betrachten konnte. *seufz* Liebe Grüße Zauseline und Jolina, die anscheinend irgendwas ausbrütet, weil seit gestern ihre gute Laune nachlässt
Re: Sehr schön geschrieben....
Re: Sehr schön geschrieben....
dann ist Anna ja auch am 7.2. geboren, wie mein Merlin.
Das ist ja nett.
Schönen 8Monats-Geburtstag morgen.
lieben Gruß
Aline und sleeping Merlin
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
du schreibst immer sooo schöööön !!! ich habe jetzt auch ein tränchen verdrückt.
lilli schläft auch nur mit mir bzw. an meiner brust ein, obwohl sie "schon" 8 monate ist. ich bin aber auch froh darüber, denn dann ist sie mir ganz nah. da sie so mobil und immer auf entdeckungsreise ist, merke ich dann abends auch, dass mir eigentlich das schmusen fehlt. aber wie du schreibst, abends sind sie immer noch unsere babies ;-)) und dann hole ich das nach. gglg petra
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Erstmal bewunderung für die schönen zeilen.ich habe mich eingeschlichen ,so wie du geschrieben hast ,du wärst ein guter gespräch partner.ich unterhalte mich gern mit anderen mamis ,schon weil ich deren meinung höre und sehen möchte wie verschieden jeder ist. ich denke daher jeder muß seinen weg gehen und den besten für sich und sein kind finden.ich finde es sehr schön wie ihr miteinander umgeht ,gerade weil ich auch manchmal ein schlechtes gefühl habe ,davon nehme ich mich nicht aus.leider kann man viele dinge nicht einfach übernehmen weil jedes kind anders ist .Fabian hatte immer einschlafschwierigkeiten ,ich würde sagen weil er einfach unsere nähe braucht .aber er ist größer wie euer spatz und vieles ändert sich .Er würde nie und niemmermehr so schön gekuschelt in meinem arm liegen ,dafür ist er ein zu großer wirbelwind.Ne zeitlang konnte man ihn nicht in sein bettchen legen ,sondern es ging nur einschaukeln (aber je älter er wurde um so schwieriger wurde dies weil er einfach nicht still liegen blieb und auf wollte)und wenn man ihn ablegen wollte nachdem er eingeschlafen ist ,wurde er sofort wach. Wir verbrachten stunden!!!! bei ihm bis er richtig fest schlief beim einschaukel oder zusammen in unserem bett schlief.ich finde deine einstellung schön ,ich denke ich habe fabian immer meine ganze liebe gegeben,auch wenn wir einen anderen weg gehen wir ihr .Fabian schläft jetzt in seinem eigenen bettchen ein,einer von uns ist immer bei ihm ,spieluhr aufziehen oder singen bis er schläft egal ob es 5min dauert oder über 1h dauert.es war ein langer weg bis dahin aber es war richtig so ,auch die zeit in der er nur eingeschaukelt wurde ,man lernt einfach .Fabian wurde jetzt ausquartiert aber nicht weil ihn nicht lieben oder weil ihn loswerden wollten nein -wir wußten einen weg finden damit er wieder ruhiger schläft ,das schaffte er leider nicht in unserem bett(das für ihn eher ein spiel war)und anderen probierten wegen nein er schläft seidher zwar nicht regelmäßig durch aber ruhiger ,wir haben seid anfang august probleme waren immer wieder nächte auf und das nicht nur zum milch geben nein 3 1/2h war keine seltenheit ,viele tränen ,verschiedene ursachen aber man muß ja verschiedene dinge ausprobieren weil er konstant 30 min nachdem wir im bett waren ,mit wach war und nicht mehr schlafen wollte.war dies auch ne möglichkeit,im moment läufts besser,sobald er weint und nicht mehr schlafen kann,kommt er zu uns ins bett,dort schläft seid dem weiter,vorher nein leider nicht,aber es läuft besser und wir geben unsere ganze liebe fabian daher auch unsicherheit und "schlechte" gefühle gedanken aber ich denke unserer weg ist irgentwo trotzdem richtig auch wenn er anders aussieht wie eurer,denn ein lachendes kind was seid langen wirklich wieder eine nacht komplett durchgeschlafen hat ,den ganzen tag lachte ,freundlich war,fröhlich war und nur kuschelte mit mama und papa ist auch für mich ein zeichen das der weg richtig war:-)Und wies weiter geht werden sehen .genieße diese zeit ,macht weiter so und ich finde es toll:-) Liebe grüße aus einem nachbarforum wurmel mit fabian 9.09.2003
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
das hast du sehr schön geschrieben! Vieles davon trifft auf uns auch zu. Rebecca hat anfangs nachts auch fast nur auf meinem Bauch geschlafen und ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, jedenfalls aber ein ungutes Gefühl dabei, weil ich eben von der gängigen Meinung ("Du kriegst sie nie wieder aus deinem Bett... etc.") geprägt war. Nach einiger Zeit wollte sie von sich aus allein einschlafen, da war ich dann aber irgendwie traurig darüber.
Inzwischen will sie (seit sie im Sommer wochenlang einen argen Husten hatte) abends wieder nur auf meinem Bauch einschlafen und inzwischen bin ich soweit gereift bzw. unabhängig von fremden Meinungen geworden, dass ich es ganz einfach genießen kann, dieses kleine Wesen so nah bei mir zu spüren und daran von mir aus gar nichts ändern will. Auch wenn sie (ebenfalls seit diesem Husten) nicht mehr durchschläft, ich sie nachts mehrmals stille (ist ja praktisch, wenn sie neben mir im Bett liegt und ich sie im Halbschlaf zu mir holen kann), ich im Bett fast keinen Platz mehr habe, weil sie sich so ausbreitet...
Mir geht es so wie dir: Ich wollte auch nie so sein wie die anderen und gehe auch so manches Mal bewusst nicht den "üblichen" Weg, manchmal eben auch im Umgang mit dem Baby.
LG
Sabine
PS: Erst gestern hat mir meine Schwester (Mutter einer 14-jährigen Tochter und eigentlich sehr liebevoll und verständnisvoll im Umgang mit Kindern) wieder ans Herz gelegt: "Jetzt solltest du endlich schauen, dass du sie aus deinem Bett raus kriegst...."
Schön...
Liebe Grüße
Anett
Re: Plädoyer fürs Hören auf das Herz (sehr lang)
zwar haben dir schon so viele geantwortet, doch ich muss dir auch noch schreiben, weil du mir auch aus dem Herzen sprichst. Ich finde es nämlich auch toll Matti auf dem Schaukelsruhl in den Schlaf zu singen. Zum Glück geht das meistens sehr schnell-obwohl ich schon vermute, dass er sich schlafend stellt, damit ich aufhöre zu singen;-) Wenn er nachts quakt und kein Schnulli hilft, kommt er auch zu uns ins Bett, ist doch viel entspannter als die halbe Nacht an seinem Bett Händchen halten. Und so lange es uns allen dabei gut geht, wird sich daran auch nichts ändern.
LG Kerstin und Matti
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