Hallo zusammen!
Ich hab heute mal ein OT. Es geht um meine 8,5 jährige Stieftochter.
Seit ich sie kenne, habe ich das Problem, dass man ihr eigentlich mit nichts eine Freude machen kann. Also ich meine in dem Sinne, dass wenn meine Schwester und ich damals ein Geschenk oder irgendwas bekommen haben, wir eigentlich immer ein Strahlen im Gesicht hatten und automatisch begeistert ?Danke Oma!!!? oder so gerufen haben.
Sie nimmt Geschenke an, so richtig erfreut sieht sie nie aus und geht, ohne einen Ton zu sagen. Am 1.6. sagte sich Markos Mutter an, um Leon sein ?Kindertagsgeschenk? zu bringen. Ich finde diese Tage zwar sowas von überflüssig, aber bitte, hier ist das eben Sitte, also gewöhne ich mich eben an diesen Kinder-, Vater-, Munter-, Frauentagesquatsch inklusive Jugendweihe. *keinemaufdieFüßetretenwill* Mir fiel dann also siedendheiß ein, dass ja auch wir nichts für die Große besorgt hatten, weil ich diese Tage eben nicht wahrnehme. Da ich dachte, dass Omma sie also im Schlepptau hat, bin ich losgeflitzt und habe eine von diesen Überraschungstüten gekauft, die sie sich selber oft kauft, weil sie sie eben mag. War nicht teuer, aber ich schwimme eben auch nicht im Geld. Omma kam ohne Enkelin *staun* und wir gaben ihr die Tüte mit.
Gestern kam sie dann mit ihr hier an. Kein Wort des Dankes oder irgendwas, auch wenn es nur so ne blöde Tüte war, finde ich das aber angebracht. Egal ob es Geld gibt (vorzugsweise von Uroma) oder mal eben zu Ostern ein Fahrrad, es kommt NIE irgendwas. Vielleicht müsste man das eher den Erwachsenen anlasten, aber mich ärgert das kolossal. Ich bin da wahrscheinlich sehr konservativ erzogen, aber ich möchte auch, dass Leon später sich bedankt bei den Menschen, die ihm was schenken, dass er auch kleine Dinge wertschätzt und den guten Willen sieht, wenn er etwas größer ist.
Sie ist aber so verwöhnt, dass für sie alles selbstverständlich ist. Ich erinnere mich an unseren ersten Einkauf bei Lidl, da hatte ich innerhalb von 5 Sekunden zig Sachen im Korb, weil Püppi das alles haben wollte. Ich hab ihr dann erklärt, dass das so nicht geht, ich auch nur 20 Euro mithabe, etc. pp und sie sich EINE kleine Sache aussuchen darf. Aber sie ist eben gewohnt, dass Oma so gut wie alles kauft und kann ein Nein nur schwer akzeptieren.
Gestern hat dann meine SchwiMu Leon auf den Arm genommen, da ging es dann auch los: ?Oma, guck mal wie ich rutsche, guck mal wie ich schaukel!?, etc. Ich weiß, dass sie eifersüchtig ist und Angst hat, ihre Oma zu ?verlieren? und einerseits tut sie mir da auch leid. Andererseits nervt mich dieses egozentrische Wesen an ihr kolossal, bzw. dass dem niemand Einhalt gebietet und ihr mal klar macht, dass sie nicht der Nabel der Welt ist. Letztes Jahr hat sie auf Markos Geburtstag hysterische Anfälle bekommen, weil keiner mit ihr SOFORT Federball spielen wollte und hat es wirklich geschafft, die Stimmung auf dem Geburtstag komplett zu versauen. Als dann Markos Oma zu ihr gesagt hat, dass mal langsam genug ist, kam von Markos Mutter gleich: ?Was habt ihr immer alle gegen das Kind?? DASS es NULL Erziehung hat z.B. und sie das total okay findet. Jeder in der Familie stöhnt auf, wenn sie mit Kind um die Ecke kommt. Ich kann mir schon wirklich gut vorstellen, was für ein selbstgefälliger Mensch sie als Erwachsene sein wird. *grusel*
Nun ja, genug gelabert. Sicher hat die Kleine es in ihrer Situation nicht leicht, wie die meisten Trennungskinder. (Obwohl sie die gut verkraftet hat, es hat ihr einige Vorteile gebracht?) Aber ich merke, dass mich das total aggressiv macht und ich nur mühsam meine Wut unterdrücken kann, wenn sie hier auf dem Hof ist. Mein Mann hält sich da komplett raus, weil er von seiner Mutter sowieso übergebügelt wird, wenn er was sagt. Gab neulich erst Streit, weil er an besagtem Kindertag nicht freinehmen konnte, um bei irgendeinem Schulfest mitzumachen, und das, wobei die Mutter der Kleinen den ganzen Tag mit dem Hintern auf der Couch klebt. *grr*
Ich bin da vielleicht schon sehr voreingenommen, aber ich habe eigentlich schon keine Lust mehr mir zu überlegen, womit man der Kleinen eine Freude bereiten könnte, weil das eigentlich den Effekt hat, ein 3-Gänge-Menü zu kochen um es in den Müll zu werfen.
Ist es wirklich zu viel verlangt, dass eine fast 9jährige ein bisschen zivile Regeln einhält? Z.B. mir oder Marko zum Geburtstag gratulieren ist auch nicht drin. Selbst wenn sie hier ist, kommt höchstens ?Hallo? und das wars. Ich glaube, ich hätte mir von meiner Mutter einen verbalen Karnickelfangschlag eingefangen, wenn ich so gleichgültig und unhöflich gewesen wäre.
Ich glaub?, ich werde alt und spießig *ggg*
Trotzdem bin ich gespannt auf eure Meinungen, kann auch mit Mecker gut umgehen ;o)
GGGLG Conny, die sich anfangs viel Mühe gegeben hat, die stiefe Tochter einzubeziehen, und die jetzt einfach die Schnauze voll hat?.mit LL, der gerade bockig eingeschlafen ist?