Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
Ich bin zwar eine Berliner Göre *g*, mußte aber feststellen, dass im meiner neuen Brandenburger Heimat dreimal mehr berlinert wird, als in Berlin selber.
Mein Problem: Zu dem Berlinern kommt hier noch was dazu, was die Cousine meines Mannes als Oderbruchdeutsch bezeichnet.
Beispiele:
Komm mal bei die Oma! *wein*
Geh mal mit die Kinder spielen. *schnief*
oder auch Wortkreationen wie: Das dürfst Du nicht. *au!*
Also das Verwenden der 4 Fälle ist hier irgendwie nicht in Fleisch und Blut übergegangen, Artikel korrekt anwenden? Nicht möglich.
Und in mir wehrt sich ALLES, dass mein Kind mal unter diesen Einflüssen sprechen lernt.
Dazu muss ich sagen, dass das nicht mal eine Eigenart der Familie hier ist, sondern auch an allen öffentlichen Stellen hier im "schönsten falschen Deutsch" geredet wird.
Ich will mir ja nicht anmaßen, perfekt zu sein. Aber ich will nicht, dass mein Sohn "bei die Oma kommt" oder "mit die Katze spielt" oder "keine Schokolade essen dürf"!
Ich hatte schon Schwierigkeiten mit meiner Stieftochter. Wir sitzen im Auto, haben eben die Katze zum Thema.
Ich: Ich muss mit der Katze zum Tierarzt!
Sie: Das heißt mit DIE Katze zum Tierarzt.
Nun erklär mal ner 8jährigen, dass ihr Deutsch schlicht und einfach FALSCH ist. Sie schreiben auch so wie sie sprechen. Selbst Markos Cousine, die Abitur gemacht hat und Pädagogik studiert, haut manchmal noch solche Klötzer raus.
Sorry, mir tut das in den Ohren weh. Was mache ich denn, wenn ich arbeiten muss und mein Kind in der Obhut einer Kindergärtnerin ist, die ihm erklärt: "Du dürfst ruhig mit die anderen Kinder spielen!" *schmerz*
Hilfäää!
Ratlose Grüße, Conny, die meint, das gutes Deutsch mit die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Bildung ist. Und die will ich!
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
Die Bach, der Klo etc. Ich habe eine Freundin, die sogar ganz stolz darauf ist, dass sie ihre Kinder " zweisprachig" erzieht. Letztlich haben sie es aber einfach schwerer. Wir werden definitiv Hochdeutsch (oder das, was wir dafür halten) mit Anton sprechen. Er lernt den "Dialekt" noch früh genug. Das war bei mir auch so. In der Schule hab ich dann Dialekt sprechen gelernt - irgendwie seltsam, oder??? Andererseits korrigieren die Lehrer aber nicht in der Dialektsprache, so dass die Kinder, die kein Hochdeutsch können, einfach schlechter dran sind...
LG,
Clara
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
Wir haben aber hier genau das selbe Problem. erstmal ist ja mein Englisch nicht perfekt und deshalb gibts von mir in ihrer Gegenwart nur Deutsch. Aber die Schwiegis reisen Sachen wie " We was at the Zoo" Ist ja auch sowas von grottenfalsch.
Ich selber aus sueddeutschland und hab ja da auch ne super Dialekt :) erwisch mich auch taeglich beim NichtHochdeutschSprechen. Und da kommen dann immer Sachen wie "kumsch her jetzad" (Komm her jetzt)
Ich versuch hochdeutsch mit ihr zu reden aber mir faellt das auch schwer weil ich es nicht anders gelernt hab. Wir setzten zwar alles richtig und die Gramatik stimmt im Dialekt zwar auch, aber die Woerter an sich versteht ja dann keiner.
Gute Bildung will ich auch aber ob das bei uns so moeglich ist weiss ich nicht.
Ich hoffe auf das Beste und perfektes Deutsch braucht sie wahrscheinlich auch gar nicht.
LG Tanja
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
wo genau kommst du urpsrünglich her??? des hört sisch jo ooo wie vun do wo isch eigentlisch herkumm (Schwetzingen, in der Nähe von Heidelberg). Ich wünsche dir gutes Gelingen für die Versuche, Hochdeutsch zu sprechen, ich befürchte, ich werde kläglich scheitern;-)) GLg, Anja
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
Ich komm aus Oftersheim.
Mensch die Welt ist ja echt klein, leider bin ich jetzt viel weiter weg sonst koennt man sich ja mal treffen und dabisch durch die geschent schwaetze :)
LG Tanja
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
ja, ich weiß was du meinst, Sätze wie:"kann ich mal die Kartoffeln", machen mich z. B. fertig. was denn??? Die Kartoffeln an die Backe bekommen, an die Wand schmeißen oder was sonst??? "Wir gehen nach Bett", "wir gehen Solarium" oder eben "komm mal nach die Mama" Zu Hilfe, ich spreche zu allem Elend auch noch Dialekt (komme eigentlich aus Süddeutschland), hier am Niederrhein sind die Menschen überzeugt Hochdeutsch zu sprechen (die Hoffnung stirbt zuletzt...) Ich hoffe ich kann Tim meine lesefreude vermitteln, ich denke, damit kann man einiges wieder gutmachen...GLG, Anja
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
darüber habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Ich finde es wichtig, dass Rebecca von Anfang an "richtig" deutsch (also hochdeutsch) lernt, habe da dieselbe Meinung wie du in Bezug auf erfolgreiche Bildung etc.
Andererseits habe auch ich als Kind NUR hochdeutsch (und keinen Dialekt) gelernt, kann daher bis heute keinen richtigen Dialekt und wurde als Kind unter Gleichaltrigen immer wieder mal ausgelacht oder schief angeschaut deshalb ("Die kommt sich vor, als wäre sie was besseres...." - Was überhaupt nicht gestimmt hat, aber eben manchmal scheinbar aufgrund der Sprache den Anschein hatte).
Daher denke ich, dass es am besten ist, wenn Rebecca von Anfang an beides lernt. Von mir kann sie sowieso nur hochdeutsch lernen, mein Freund spricht eher Dialekt (nicht extrem, aber jedenfalls nicht hochdeutsch), seine Eltern genauso, so gesehen bekommt sie dann ja vielleicht von Anfang an beides mit.
Dazu kommt, dass ich den Dialekt unserer Gegend (= Wiener Dialekt oder sowas Ähnliches) selbst nicht besonders mag. Ich finde es vor allem bei Kindern eher abstoßend, wenn sie extrem Dialekt sprechen, daher will ich das bei Rebecca unbedingt vermeiden.
Die falschen Artikel oder falsche Ein-/Mehrzahl gibt es bei uns auch und in mir wehrt sich dagegen auch alles (DER Butter; DER Kabel; ein EIER...), aber ich denke, wenn sich Eltern und Großeltern (bzw. die unmittelbaren Bezugspersonen) absprechen, wie sie mit dem Kind sprechen, ist der restliche Einfluss von außen (Kindergarten, Freunde...) nicht so groß, also da würde ich mir keine Sorgen machen. Mein Vater hat von Anfang an immer alles ausgebessert, was ich falsch (weil von irgendwo aufgeschnappt) gesagt habe und ich konnte schon in frühester Kindheit zwischen hochdeusch und Dialekt unterscheiden.
Alles in allem ein schwieriges Thema, über das ich schon viel nachgedacht habe, aber die wirklich endgültige Lösung habe ich noch nicht gefunden.
LG
Sabine
Re: Mal ne Zukunftsfrage - Sprechen
vorweg muß ich gestehen, daß ich echt lachen musste, als ich Dein Posting gelesen habe... *zugeb* Gerade das berühmtberüchtigte "dürfst" hat mich schier vom Hocker gerissen! Muß dazu saaaaajen, det ick'n Onkel habe, der baliiiinat, wie'n Jroooßa. Is ja oooch eena! :)
Das hat mich also an meine Kindheit erinnert....
Nun zum eigentlichen Thema: Ich wohne ja hier in Niedersachsen und hier gibt es wenige, akute Dialekte. In meiner Family aber wird teilweise ein Mischmach aus mehreren regionalen Sprachen gesprochen. Ich bin auch so aufgewachsen, hab das also auch so gelernt. Heute stört es mich, denn ich möchte ja auch, wie Du, daß meine Kinder richtig sprechen lernen. Bei Linus klappt das GSD sehr gut, wir sind aber auch pingelig... ;)
Was die Sprache der Schwiegers, Omas etc. anbelangt wirst Du wahrscheinlich nix mehr ändern können. Ich sehe das an meiner Mama, die hat auch so einiges auf Lager... ;) Und sie meint immer, daß sie es ihr Leben lang so gesagt hat und es ihr jetzt schwer fällt, es zu ändern, auch wenn es falsch ist.
Meine Oma (81 Jahre alt) z.B. ist sich dieser Problematik sehr bewusst und meint immer, daß sie mit Kauderwelsch großgeworden ist, da ihr Papa ein Rheinländer war, ihre Mama aus Niedersachsen kam und sie aber in Bremen geboren + aufgewachsen ist. Sie sagt mir immer, ich solle sie verbessern... ;) Genau mit dieser Konstellation ist ja meine Mama auch groß geworden... :)
Ich bin sicher, daß Leon keinen großen Schaden erleidet, wenn er sich mal Spielzeug vom Buddelkumpel leihen dürf und mit die andern Kinder spielt.
Wenn ihr es zu Hause korrekt macht, ihm es zu gegebender Zeit erklärt, dann wird er es wissen und richtig lernen. *gaaanzsicherbin*
Was den täglichen K(rampf mit der einheimischen Redekultur anbelangt, wünsche ich Dir weiterhin viel Freude beim zuhören!!!
GLG Pia, die sich schon immer sehr für Sprache und auch Dialekt interessiert hat + Linus, dessen erstes Wort (ausser mama, papa, ball) "Weinaxmann" war + Leah die gerade mal bei "ppprrrrrrrr" angekommen ist
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