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Kindersprache ??

Wenn ich Clemens von einem Hund erzähle, sagt er sofort "wauwau".
Zwischendurch wackelt er mit dem Zeigefinger und sagt ernsthaft "dududu!".
Gern schiebt er auch ein Auto durch die Gegend und sagt "brrrrr" (das "r" mit den Lippen). Dieser Laut ist auch sein Gesprächsbeitrag, wenn Papa und ich uns über unser Auto unterhalten (Clemens will sich immer mit unterhalten).
Ganz niedlich, aber: Woher zum Teufel hat er das?? Er hat wenig Kontakt zu anderen Menschen, und meist bin ich dabei. Papa schwört, ihm nie in Zusammenhang mit einem Hund das Wort "wauwau" beigebracht zu haben. Schlimm finden wir das nicht, aber wir haben das einfach nicht gemacht.
Ist sowas doch irgendwie angeboren? Ich meine, die Silben Mama oder Baba/Papa kommen ja auch bei jedem Baby vor. Da denke ich schon, dass eher die Erwachsenen diese einfachen Dinge irgendwann übernommen haben und sich selber Mama und Papa nennen, weil das die Kinder schnell können. Aber "dududu"? Ist ja eigentlich auch kein richtiges Wort.
Unser kleiner Nachbar sagt auch schon länger "dududu!". Aber die Eltern machen das in dem Fall auch. Vielleicht wissen sie gar nicht, dass er es wohl auch ohne sie gemacht hätte. Ich denke daran, wie unsere Babys letztes Jahr alle ungefähr gleichzeitig "hörö", bzw. "heureux" gesagt hatten und wir uns drüber totgelacht haben. Vielleicht gibt es das ja auch komplexer mit Gestik oder auf bestimmte Dinge/Tiere bezogen?
LG, Enna2
Bisherige Antworten

Re: Kindersprache ??

Also, das "brrr" kenn ich, allerdings macht Anton es meistens mit dem Zungen "r". Aber wauwau sagt er nicht. Manchmal dachte ich schon, dass er "huhu" sagt, wenn er einen Hund sieht oder hört. Das hört sich wie ein Zwischending zwischen dem Wort und dem Bellen an (ich frage immer "Wie macht der Hund" und dann mach ich sowas ähnliches wie "houhou" *g*).
Bin auch gespannt, wie es weiter geht.
LG,
Clara

Re: Kindersprache ??

Hallo Enna2,
ich krame ein bissl Wissen aus meinem Studium hervor (bzw. ein Buch) und hoffe, es hilft dir:
Die Sprachentwicklung fängt schon im Mutterleib an (hat mit der Asymetrie der Gehirnhälften zu tun), nach der Geburt geht es dann ruckzuck:
Mit ca. 20 Tagen erkennt der Säugling die Stimme der Mutter, mit 2 Monaten kann er anfangen, ihren Tonfall zu imitieren. Dann kommen in die eigene Sprache Melodie und Rhythmus, man kann schon bei einem 1-jährigen Kind nur durch das Gebrabbel sagen, was seine Muttersprache ist.
Mit ca. 8 Monaten kommt die Verdopplungsphase, v.a. mama, papa, tata, nana,... Mama und Papa sind also praktisch universell, im Georgischen heisst mama übrigens "Vater"). Und dann fängt das Kind an zu üben. Einige Forscher sind überzeugt, dass es da eine fixe Reihenfolge gibt, an deren Ende dann die Kinder gewisse "Urlaute" können, die in jeder Sprache vorkommen. Bei dem vielen Üben kommen viele Zufallsprodukte heraus - aber auch "sinnvolle" Sachen - und auf die reagiert die Umwelt stärker. ("Mama" und "wauwau" lösen bei dir also mehr aus als "gigigi" oder "trrrrrtrrrr")
Und was für uns ein Wort ist, ist für die Kinder mehr, es hat eher die Bedeutung eines Satzes.
Nachahmung spielt eine relativ kleine Rolle (auch taube Kinder plappern), imitiert wird nur, um das Gelernte zu üben. Am leichtesten ist es für Kinder, wenn sie viel hören und selber viel reden, das Korrigieren hilft wenig.
Ich hoffe, das war nicht zu wissenschaftlich-langweilig!!
lg
Birgit mit Tobias (1 Jahr 3 Tage)

Das war superinteressant! Danke Birgit!

Gar nicht langweilig!

Finde ich sehr einleuchtend - natürlich horche ich auf, wenn er zum Hund "wauwau" sagt. Das bestätigt ihn dann, es weiter in dieem Zusammenhang zu verwenden.
Korrigieren tue ich ihn sowieso nicht - sein Gehör wird das alles schon richtgen, das hatte ich nicht anders erwartet.
Solange man halt selber richtig spricht.
Vielen Dank, Enna2
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