...bin ich wohl wirklich ne LZSlerin *lach*
Heute waren wir bei meinen Eltern, meine Schwester (24) kam auch und wir kamen aufs Thema Stillen. Sie hat eine Freundin mit 6monatigem Baby, das sie voll stillt und das wohl mit großer Hingabe auf dem Weg zum LZS. Meine Schwester findet die völlig nervig mit ihrer "dauernden Stillerei", egal wo man mit ihr hingeht, SIE STILLT (ach was!). Meine Schwester brachte dann so Dinger wie "sie kann ja wohl unterwegs die Flasche geben", "im Restaurant muss das nicht sein, das ist ja eklig" und "2jährige Stillen ist pervers" usw.
Lustigerweise hab ich ihre Freundin verteidigt, mit allem, was mir durch die Auseinandersetzung mit dem (LZ)S so zur Verfügung steht (Argumentation mit WHO, Bedarfstillen, Vorteile des Stillens, Ursprung der Brust als Futter- und nicht als Lustquelle, durchschnittliche Weltstilldauer, Qualität der Muttermilch und ihre Bedeutung für Allergie- und Übergewichtsprävention), ich hab gequasselt wie ein wandelndes Stillbuch *gröhl* Na jedenfalls wurde sie dann ein bißchen zickig, weil ich nicht mit ihr gelästert habe sondern gesagt habe, dass ich finde, dass ihre Freundin das mit der "dauernden Stillerei" echt toll macht und sie sich schon mal darauf gefasst machen soll, dass ich - so ich ein zweites Kind bekomme - ihr tatsächlich den widerlichen Blick auf die Mahlzeit meines Kindes zumuten werde und NICHT wie bei Leon den Fehler mache, mich für ne dreiviertelstunde ins Nebenzimmer zu verpieseln, damit ja keiner einen seelischen Schmerz dabei erleidet, eine Mutter zu sehen, die ihr Kind auf natürlichstem Weg füttert. Und ach ja, so meine Kraft reicht, dass mein Kind dann so lange stillen darf, bis es nicht mehr danach verlangt. Ich glaube, ich bin jetzt bei ihr in der Kategorie Dachschaden. Wir waren uns aber einig, dass man schon in der Öffentlichkeit dezent stillen kann und nun nicht bei jedem seine Milchbar vor den Augen rumschwenken muss.
Sie selber würde übrigens auch stillen, "aber nicht so" und nur so lange es nötig ist (?).
Ich hab mich dann hinterher gewundert, warum ICH mich angegriffen gefühlt habe, wo ich ja selber nur 8 Wochen durchgehalten habe. Und im Inneren war auch ein bißchen der Kummer da, dass ich ihr nicht zeigen konnte, dass es wirklich eine schöne Sache ist zu stillen.
Wenn ich noch mal ein Kind kriegen sollte und tatsächlich eine schönere Stillbeziehung haben sollte, dann hab ich mit meiner Familie einen harten Weg vor mir. Ich habe heute auch erklärt, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt. Entweder ich "darf" im Raum bleiben und mein Kind "dezent" stillen oder für die Stillzeit gibts keine Besuche.
Ich geb zu, ein bißchen bin ich stolz auf mich. *g*
GLG Conny, die es nur in der Theorie kann *seufz*