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Das macht mich sooo traurig!

Ich muss euch mal von einem Telefongespräch gestern erzählen. Allerdings muss ich dafür weiter ausholen. Vor ca. 2 1/2 Jahren fing mein Mann an Badminton zu spielen und traf dort einen entfernten Bekannten namens O.. Zeitgleich machte ich ein Tennisschnuppertraining bei diesem gewissen O. und verstand mich auch sehr gut mit ihm. Zufällig trafen wir dann auf der Unisommerfete mit ihm und seiner Frau zusammen und hatten ganz viel Spass zusammen. Wir waren ein paar Mal zusammen weg und trafen uns auch beim Badminton. Naja, leider mochte mich seine Frau nicht besonders, bzw. wir wurden nie wirklich warm miteinander und sie ging mir ehrlich gesagt, mit ihrer negativen Art auf die Nerven. Dann musste O. seinen Meister machen und hatte kaum noch Zeit. Der Kontakt brach ab! Ab und an sehen wir ihn nochmal und es ist immer total witzig mit ihm zu quatschen. Ich mag ihn wirklich gerne! Naja, O. ist nun am 6.10. Papa geworden und gestern rief er bei uns an, weil sie mit uns spazieren gehen wollten. Wir waren aber nicht da und riefen zurück. Zuerst sprach mein Mann mit ihm und dann bin ich ans Telefon. Ich erfuhr, dass die Kleine nicht gestillt wurde, weil man seiner Frau in der Klinik gesagt hatte, sie hätte nicht genug Milch! *halllloooo?* Sie war 2 Tage in der Klinik, hatte also noch nicht mal einen Milcheinschuss. Die spinnen ja wirklich. Naja, seine Frau wollte wohl auch nicht so wirklich stillen und war wahrscheinlich froh über so eine Aussage. So weit so gut! Ich bin aber anscheinend schon so stillmillitant geworden, dass mich sowas wirklich traurig macht. Wir unterhielten uns dann über die Nützlichkeit des Stillens und ich versuchte nicht wertend zu klingen. Dabei ist mir klargeworden, dass O. total falsch informiert ist. Ein Hautarzt hat ihm gesagt, er hätte die Erfahrung gemacht, das Stillkinder mehr Allergien entwickeln. Die Hebamme empfahl die Seitenlage und zeigte ihnen noch nicht mal, wie die Kleine gebadet wird. Aber sie ist wohl eine annerkannte Hebamme in seinem Bekanntenkreis. Er war total frustriert, weil ihm jeder etwas anderes erzählt und ich hätte ihm so gerne weitergeholfen, doch letztendlich war ich ja dann nur eine von 10 verschiedenen Meinungen. Ich habe ihm trotzdem angeboten, immer für ihn da zu sein, wenn er Fragen hat, ob er mir dann glaubt, muss er selbst entscheiden. Irgendwie macht mich das so traurig und andererseits so wütend. Ich habe ihm dann gesagt, dass es gerade eine schwierige Zeit für junge Eltern ist, weil wirklich jeder etwas anderes sagt und dass es sogar noch schlimmer wird, wenn die Kinder älter werden. Aber ich bin mir sicher, dass in 10 Jahren die meisten den Weg eingeschlagen haben, den wir durch Jolina zu gehen gezwungen wurden. Und dann bin ich meiner Tochter überaus dankbar, dass sie ihre Bedürfnisse so klar zeigt und durchsetzt, auch wenn ich so lange deswegen frustriert war. Mittlerweile weiss ich es zu schätzen. Ist ein bissl lang geworden, aber die Geschichte beschäftigt mich schon den ganzen Tag. Liebe Grüße Zauseline
Bisherige Antworten

Re: Das macht mich sooo traurig!

Hallo Zauseline!!
Ich kann Dich sowas von verstehen!!! Ich hatte ähnliche Anfangsschwierigkeiten. Vorne an meine Mutter: "Du hast sowieso nicht genug Milch, hatte ich auch nicht, liegt in den Genen usw.!!??" Das macht mich heute noch so wütend! Ich bin deswegen nachher unsicher geworden und habe zugefüttert. Finia hatte mich dabei fast schon abgestillt. Gottseidank habe ich im selben Moment eine Stillberaterin aufgesucht und mit ihr zusammen innerhalb von 6 Wochen (mit pumpen usw.) es wieder geschafft, voll zustillen. Ich habe Neurodermitis und wollte eigentlich von Anfang an stillen, hatte mir gar keine Gedanken gemacht. Aber ich hatte auch nicht gedacht, dass mich so viele Menschen so unsicher machen konnten (*grrrrrr* heute noch!!) Und was für schlaue Sprüche, bäh!!!
LG Lenya, die Finia bis zum 15. Monat gestillt hatte.

Re: Das macht mich sooo traurig!

Hi Zauseline!
Sei nicht traurig, es sind am Ende doch "nur fremde" Leute. Weißt du, manche Kinder müssen doch echt furchtbares mitmachen :o( da ist das nicht-gestillt-werden doch noch harmlos. Ich kenn so viele die ihre kleinen, die teilweise noch nicht alleine sitzen können, in ein Gehfrei stopfen etc. oder welche die einen Schlag auf den Po o.k. finden. Ich versuche immer wieder nicht über "fremde" nachzudenken und geb mir Mühe, bei der Erziehung meines Kindes. Das Elend anderer macht mich oft sehr traurig obwohl ich das gar nicht will. Mir geht das echt an die Nieren. Nochmal zu deiner Bekannten. In dem KH wo ich entbunden habe war es ähnlich. Die waren zwar für´s Stillen aber im Probleme lösen und unterstützen waren es echt Nieten. Ich kam mir so hilflos vor :o( und Magnus wollte leider auch nicht an die Brust. Die Hebammen waren ratlos und fanden es wohl auch besser die Flasche zu geben. Naja das ist eine andere Geschichte!
GLG Anni die jetzt doch irgendwie vom Thema abgekommen ist
P.S. Vielleicht klappt es bei der Bekannten doch noch, die Art und Weise der Krankenschwester ist ja echt der Oberhammer, schlimm :o((.

Re: Das macht mich sooo traurig!

hi zauseline,
ich kann dich soo gut verstehen. ich bin ja z.b. auch absolut überzeugt vom stillen und finde es bei den müttern, die es echt gerne gewollt hätten, wo es aber die umwelt gründlich versaut hat, echt schade, da viele darunter noch leiden und oft erst viel später bewusst wird, dass es mit dem stillen problemlos hätte klappen können, wenn nur die richtigen infos und hilfsangebote von den richtigen leuten da gewesen wären.
wenn man heutzutage nicht vollkommen selbstbewusst als mutter auftritt (und gerade erstmütter sind das ja eher selten), dann stürzen sich die besserwissenden ärzte, hebis, bekannte, krabbelgruppenmütter ect. ja nur so auf einen mit ihren gutgemeinten ratschlägen, kein wunder, dass da so viele verunsichert werden.
ich denke auch, dass ich es größtenteils meinem selbstbewusstsein zu verdanken habe, dass ich relativ wenig dumme sprüche bezüglich langem stillen, familienbett, impfgegner ect. zu hören bekomme, die meisten trauen sich da wohl nicht so recht ;-)
gerade neulich bin ich auf der straße einer entfernteren bekannten begegnet (seit 7 wo. mutter), wo sich dann zögerlich im gespräch herausstellte, dass auch sie ihren sohn im familienbett schlafen lässt. du glaubt gar nicht wie froh diese frau war, als sie hörte, dass bei uns beide kinder im familienbett schlafen, weil wir das natürlich und richtig so finden. sie sage ich wäre die erste, die sie deshalb nicht direkt verurteilen würde, sie bekäme von allen seiten nur zu hören wie verwöhnt ihr kind schon wäre udn halt das übliche, dass er sicherlich mit 8 jahren immer noch im ehebett schlafen würde...
sowas regt mich dann auch immer auf, obwohl ich mir vorgenommen habe, dass mich das nicht aufregen soll, da es ja eh nichts bringt. das muss ich wohl noch lernen... ;-)
lg
yvonne

Re: Das macht mich sooo traurig!

Hallo,
zu diversen Meinungen nur ne kurze Anekdote: Meine Freundin ist am 8.6.05 Mama geworden. Der kleine Ben hat von Anfang an viel gespuckt. Mit 6 Wochen riet ihr die Hebamme, ihm jeden Abend zermatschte Banane zu geben...seit er knapp 3 Monate ist, gibt sie ihm abends Brei...Hab sie vor 2 Wochen getroffen, sie wohnt über 400 km entfernt. Sie fragte mich, was ich davon halte und ich habe es ihr gesagt. Ich habe mich bei Tim gegen das Stillen entschieden, war für mich!!!! auch die richtige Lösung, aber gerade deshalb habe ich mich über Ernährung informiert. Habe ihr gesagt, dass es für mich falsch ist, ihr erklärt warum und sie hat jetzt den Brei und die Banane abgesetzt. Wenigstens was...Nur schade, dass so viele Meinungen zu diesem Thema bestehen und dass auch ausgebildete Leute, denen man in seiner Unsicherheit glaubt, so widersprüchliche und überholte Meinungen haben....LG, Anja
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