Ich kann diese Verrücktheit nach Autos einfach nicht begreifen, aber Clemens hat sie voll und ganz gepackt: Autos, Autos, Autos - das offenbar Wichtigste in seinem Leben.
Mit 10 Mon. konnte er sogar schon ganz perfekt, wenn auch etwas langsam "Auto" sagen - mittlerweile ist er aber zum wohl bequemeren "Ako" übergegangen, das sich auch ganz schnell hintereinander sagen lässt.
Gestern beim Spaziergang an einer vielbefahrenen Straße entlang nannte er wirklich JEDES Auto, das kam, beim Namen: "Ako, Ako, Ako, Ako, Ako...".
In Bilderbüchern, Zeitschriften, überall sieht er nur die Autos, die so zwischendurch, oft bloß im Hintergrund und nur halb, abgebildet sind ("Daaa! Akooo!").
Sein eigener Fuhrpark besteht aus seinem Bobbycar und drei weiteren Autos: Eins aus Holz, etwa so groß wie eine erwachsene Faust, ein gleichgroßes Gummiauto und, sein Favorit, ein kleines echtes Matchboxauto (okay, ist eigentlich erst ab drei Jahren, aber das musste einfach sein).
Naja, gestern führte unser Weg in einen Spielwarenladen, weil ich mal nach Steckspielen oder Sortierkästen schauen wollte, also vielleicht mal ein neues Spielzeug - aber kaum waren wir drin, rief er in unbändiger Lautstärke "Ako!Akooo!" - da auf meinem Rücken sitzend, war es für mich ohrenbetäubend und für die Verkäuferinnen einfach nur amüsant. Wie ich feststellte, sind im Spielwarenladen in jeder Ecke irgendwelche Autos ausgestellt, in alptraumhafter Menge. Und Clemens sah sie alle!
Und jetzt kommt das Schärfste: Wisst Ihr, was er zu Lastwagen und Bussen sagt? "Mamaaa". Ich fasse es nicht - zum Haareraufen! Glaubt mir keiner, dem ich das erzähle, alle denken, "Mama" würde neben meiner Wenigkeit sowas wie "ich möchte das" oder etwas an mich gerichtetes bedeuten. Aber nein - es ist bloß ein Universalwort, das ganz eindeutig mich, größere Fahrzeuge und Bälle/Räder beinhaltet.
Als er neulich im Schlaf einmal Mama sagte, ging mir zunächst das Herz auf - dann wurde mir klar, dass er gerade möglicherweise von LKWs träumt. :-/
In letzter Zeit schläft er nicht mehr ganz so gut - er muss etwas später einschlafen und wacht in der ersten Nachthälfte einige Male auf, und ich muss ihn dann aufrecht halten. Das ist mir eigentlich nicht neu. Nur komme ich neuerdings in sein Zimmer, er steht im Bett und will hochgenommen werden, und sobald er auf meinem Arm ist, geht es gleich los: "Ako, Ako!", und er windet sich hin in Richtung Fenster. Wobei er nachts um drei natürlich draußen nicht gar so viele Autos fahren sehen kann...
Autos beschäftigen ihn also Tag und Nacht. Geht es noch anderen so in diesem extremen Ausmaß? Mein Mann meint (aus männlicher Erfahrung heraus), das müsste eigentlich eher noch mehr werden mit der Zeit. Wie sieht es denn bei denen aus, die schon etwas ältere Kinder haben?
Ich hatte vorher immer gedacht, Eltern von Jungen führen ihre Kinder durch Geschenke so an diese technischen Dinge heran, aber das ist durch Clemens total widerlegt. Es ist ein unbändiger innerer Drang nach Autos in ihm!
LG, Enna2, die sich einfach nur wundert