@Annibunny und alle, die es interessiert
Ich war ja gestern bei einem Gespräch mit einem kath. Pfarrer hier. Die Gedanken etc. wuerde ich hier gerne schreiben, weil sie vielleicht jedem von uns einmal etwas Kraft geben können. Ich schreib das nicht, um zu missionieren oder sowas. Ich brauche auch keine Antworten darauf. Und bitte schon gar keine ich glaube nicht an Gott etc. Das ist jedem seine eigene Sache!
Eigentlich bin ich recht kritisch, was Pfarrer angeht. Ich habe schon zuviel oberflächliches gehört. Aber dieses Gespräch hat mir doch etwas Kraft gegeben.
Als erstes hat er nicht diesen Fall heruntergespielt, sondern er war wirklich betroffen. Er erzählte, auch, dass es in unserer Gemeinde eine Familie gibt, die fast vollständig bei dem Tsunami letztes Jahr ausgelöscht wurde. Er meinte, dass es Dinge gibt, die zu schrecklich sind, um sie erklären zu können. Es wird lange Zeit dauern (Jahre), so einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Aber als Christ darf man darauf hoffen, dass einem eines Tages erklärt wird, warum es so war.
Er sagte, dass die Welt hier nicht perfekt ist, das es soviel Leid und Trauer und Verzweifelung gibt, aber das es eines Tages eine Welt bei Gott geben wird, die dann perfekt sein wird.
Der Mensch, der gestorben ist, ist nun bei Gott und auch wir werden eines Tages wieder mit ihm vereint sein. Solange wir hier sind, muessen wir uns daran festhalten, dass all die schönen Momente und all die Liebe fuer immer bei uns sein werden.
Das Leben war vielleicht nach unseren Massstäben kurz, kuerzer als eines z.B. von 100 Jahren, aber es wird lang sein wenn man das Ewige Leben dazuzählt.
Es gibt einen Sinn im Leben, auch wenn es manchmal nicht so erscheint. Und das Ziel das Lebens ist nicht der Tod. Der Tod ist nur der vorletzte Schritt.
Er meinte auch noch, dass man Trauernde nicht alleine lassen soll. Das es oft auch hilft einfach nur zuzuhören. Das unsere Gesellschaft immer verlangt, dass man gluecklich ist und mit einem Lächeln herumläuft, aber dass das falsch ist und dass es seine Zeit braucht. Man sollte auch nicht Medikamente verdammen. Manchmal können sie helfen. Und eventuell ist auch die Hilfe eines Psychologen notwenig. (Das fand ich fuer einen Pfarrer sehr ueberraschend).
So, jetzt habe ich Euch wohl die wichtigsten Gedanken aufgeschrieben. Dabei geweint, aber warum auch nicht. Heute findet die Beerdigung statt.
LG Leena, die traurig ist, aber froh, Euch vollheulen zu duerfen.
Danke.. dieser Pfarrer würde mich auch
Fühl Dich gedrückt.
LG
Heike
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
*drückdich*
gruß jessica
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
Darf ich mal fragen woher Du kommst ? Bei uns bei Wittlich gibt es glaube ich so ein ähnliches Schicksal finde ich auch ganz schlimm und macht mich betroffen wie mögen wohl die leute feiern und wie kann man Ihnen Mut schenken ohne das man zu aufdringlich wird.... Ich habe dieses JAhr bei der Aktion mitgemacht Wehnachten im Schuhkarton, das sind Geschenke in einem Schuhkarton , die an Kindere in Waisenhäuser verteilt werden. Ich bin so froh das ich einen gesunden Jungen habe und eine tolle Familie und denke manchmal sollte man andere an seinem Glück teilhaben lassen und mich persönlich macht das auch glüclich. Es gibt glaub ich so ein Spruch "Glück das Du weiterschenkst kommt tausendfach zu Dir zurück " so ähnlich. Also ich hofee Euch motiviert zu haben vielleoicht auch eine kleine Spende zu machen für eine Aktion ,, die man toll findet und unterstützen möchte
Wünsch euch ein fiedliches Weihnachtn
LG Anja
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
ich finde irgendwie nicht die richtigen Worte :o( aber ich freue mich, dass es dir etwas gebracht hat was der Pfarrer sagte. Viel Kraft bei der Beisetzung wünsche ich euch allen!
LG Anni
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
Viel Kraft auf der Beerdigung heute! Ich finde die Worte des Pfarrers wunderschön und ermutigend. Wenn jemand stirbt sag ich mir selbst oft so ähnliche Dinge.
Liebe Grüße,
Babsl
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
GLG,
Susanne
Re: @Annibunny und alle, die es interessiert
weißt Du, wer mir damals mit Svenja die meiste Kraft und den meisten Trost gegeben hat? Die Klinikseelsorgerin! Und das, obwohl ich in diese Richtung auch sehr kritisch bin.
Und was ich aus meiner eigenen Trauer bzw. als es mir sehr, sehr schlecht ging, auch gelernt habe: ich versuche, Menschen nicht mehr alleine zu lassen mit ihrer Trauer.
Das Schlimmste für mich war, dass sich viele zurückgezogen haben, eine "Freundin" hat sogar zu mir gesagt, ich solle mich wieder melden, wenn es mir wieder besser geht... das hat mich sehr getroffen, denn wozu habe ich Freunde, wenn sie mich nur wollen, wenn ich gut drauf und glücklich bin, und in meiner Trauer bin ich dann alleine und einsam?
Aber auch heute noch ist es so, dass sehr wenige bereit sind, sich meine Sorgen und Ängste anzuhören, und dass alle der Meinung sind, dass ich jetzt nach 2 Jahren doch die Frühgeburt und ihre für mich entsetzlichen Umstände "überwunden" haben müsse...
Ich habe mal eine Spruch gelesen, den ich jetzt nur noch so ungefähr herleiten kann, darin geht es darum, dass man das Ende der Trauer nicht selber bestimmen kann, sondern dass einem dieses Ende als Geschenk gegeben wird, aber der Zeitpunkt für dieses Ende ist bei jedem verschieden - bei manchen kommt er schnell, bei manchen nie.
Liebe Grüße von Katrin
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