Hallo Berta!
Tschuldige, dass ich mich einmische, ich bin keine "Expertin". Jedoch habe ich 2 Kaiserschnitte hinter mir. Ich muss sagen, ich leide sehr darunter. Da sich mein Muttermund nicht öffnete, ging es leider nicht anders. Mein Appell an dich: Bitte, überleg dir das nochmal. Sicher - die Angst, die du da beschreibst, ist jeder - wirklich jeder - werdenden Mutter bekannt, glaub mir. Der weibliche Körper ist ausgelegt und gemacht für die Belastungen. Und, nicht zuletzt, Arzt und Hebamme lassen dich nicht alleine mit den Schmerzen. Ich hatte bei meiner ersten Geburt 20 Std. Wehen, bevor der Kaiserschnitt gemacht wurde, aber MÖCHTE DIE ERFAHRUNG AUF KEINEN FALL MISSEN! Die Schmerzen sind anfangs nicht stark, ähnlich wie bei der Periode...ich glaube fest, dass du das packst! und noch eins: Lass dich nicht verunsichern duch Horrorgeschichten anderer Mütter. Unter uns: ETWAS Prahlerei ist schon ab und zu dabei (andere Mütter: bitte nicht böse sein!) Ich sage immer, was bei den Männern die Kriegsverletzungen, das sind bei Frauen die Geburten. So; das war eine sehr emotionale Meinung einer Kaiserschnittgeschädigten. Nicht zuletzt solltest du bedenken, dass ein Sectio eine schwere OP mit 10 Tagen Krankenhausaufenthalt und Vollnarkose ist. Ich brauchte jedes Mal 5 Tage, bis ich so gut beieinander war wie die, die normal entbunden haben.
Es würd mich freuen, von dir zu hören
Gudrun

Vor einiger Zeit hatten wir verschiedene Fachleute zu diesem Thema befragt. Hier Finden Sie deren Meinungen.
http://www.9monate.de/Aktuelles_thema_kaiserschnitt_statements

Liebe Gudrun,
tausend Dank für Deine Mut machenden Zeilen zum Thema Kaiserschnitt. Vielleicht habe ich ja wirklich eine etwas zu pragmatische Vorstellung von dieser OP, habe auch noch nie mit einer Frau gesprochen, die per Kaiserschnitt entbunden hat. Selbst habe ich allerdings schon 4 mal eine z.T. aufwendige Laparoskopie über mich ergehen lassen müssen, die zwar keine vollständige Bauchhöhleneröffnung ist, allerdings auch mit Vollnarkose und allem drum und dran abläuft. Bin also ein alter "OP-Routinier" und habe da keinerlei Ängste mehr. Hinterher auch Wundschmerzen etc., ging aber jedesmal recht flott mit der Genesung. Aber vielleicht kann man das mit einem Kaiserschnitt auch überhaupt nicht vergleichen. Leider habe ich bislang wirklich nur abschreckende Horrorgeschichten über den Brachialakt der Geburt gehört, auch aus der eigenen Familie, in der es mehrere extrem schwere Geburten gab, so daß mir dieses Ereignis zwar als "notwendiges Übel", aber deswegen keineswegs verlockend erscheint. Und leider bin ich auch absolut kein Held, was die Leidensfähigkeit bei Schmerzen anbelangt. Naja - noch bin ich am Anfang des zweiten Trimesters und vielleicht fasse ich noch Mut zur Normalgeburt!? Im Moment kann ich mir jedenfalls - rational - noch nicht vorstellen, daß extreme Schmerzen eine schöne Erfahrung sein können - doch vielleicht geht das so theoretisch auch nicht und man sieht das erst im Nachhinein so? Naja - all das sind wahrscheinlich Bedenken, die viele Schwangere erst einmal mit sich herumtragen...
Ganz liebe Grüße
Berta

Hallo,
ich möcht vorausschicken, dass ich diese Diskussion um Wunschkaiserschnitte absolut unmöglich finde.Das ist eine sehr persönlich Meinung, und daher kann die Antwort nicht objektiv aufallen.Also bitte nich böse sein!
Eine Sectio ist und sollte ein Noteingriff bleiben!Es gibt viele Risiken, die nie angesprochen werden!
Die Müttersterblichkeit ist danach wesentlich höher, als nach normalen Geburten.Den Kindern geht es von den Blutwerten her nicht so gut, wie Kindern, die den Streß der Geburt augehalten haben und besser "vorbereitet" sind.
Infektionsgefahr, Blasenverletzung, verzögerter Milcheinschuß...Tagelang Wundheilungsschmerzen.Man ist viel unbeweglicher und kann das Kind nicht so prima versorgen.
Das sind nur ein paar Nachteile!
Frauen sind in der Regel gut geeignet, Kinder zu bekommen.Es gibt viele Möglichkeiten der Schmerzlinderung bei normalen Geburten.Viele Hilfen auch vorher, z.B. in Vorbereitungskursen. Manche Frauen sind mit einem Kaiserschnitt auch ganz zufrieden, bis sie dann das nächste Kind normal bekommen, und Vergleichsmöglichkeiten haben!
Lasse das doch erstmal auf Dich zukommen, und am besten sind Oropax für diese Horrorgeschichten!

Sehr geehrte Frau Grein,
ich bin genau Ihrer Meinung...dieser Brief erreichte wohl die Falsche.
Liebe Grüße
Gudrun

Oh, sorry.... ;-))

Hallo Berta,
du hast nun ja schon viele Antworten bekommen, aber aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen möchte ich doch auch etwas schreiben. Ich habe zwei Kinder.
Die erste Geburt fand ich damals ganz furchtbar. 17 Stunden Wehen, die schnell sehr stark waren, nichts genutzt haben, dann Wehentropf, mit Schmerzen die noch stärker waren, obwohl ich mir das vorher gar nicht vorstellen konnte. Hat alles nichts genutzt, dann PDA und am Ende doch noch Saugglocke. Der ganze Horror eben und ich dachte, schlimmeres kann es nicht geben. Aber: sofort nach der Geburt war alles vorbei! Nach 12 Stunden bin ich trotz Dammschnitt nach Hause gegangen. Es ging mir gut.
Beim zweiten Kind in einem anderen Krankenhaus kam es zum Kaiserschnitt und das fand ich viel schlimmer. Es ist eben nicht vorbei danach !!! Ich war zu schwach um mich um mein Kind zu kümmern, konnte es beim stillen noch nicht mal von einer auf die andere Seite heben, konnte tagelang nicht aufstehen (ich weiss, manchen geht es anders), musste zehn Tage im Krankenhaus bleiben und mein Bauch tat mir noch monatelang weh. (Übrigens kein Vergleich mit einer Laparoskopie, die ich auch schon erlebt habe,danach war ich auch schnell wieder fit.)
Fazit: auch wenn eine vaginale Entbindung (bei mir) schrecklich weh tut, lieber noch fünf "normale" Geburten als einen Kaiserschnitt.
Aber klar, ist es nur meine persönliche Erfahrung, sicher haben andere ganz andere gemacht.
Liebe Grüße
Susanne