Was bedenken bei Deutschlandurlaub?
wir leben in Südamerika und wir werden im Dezember / Januar nach Deutschland reisen; unser Sohn ist dann 6 / 7 Monate alt und bis dahin auch voll abgestillt, d.h. er bekommt zu dem Zeitpunkt nur noch Milchpulver-Fläschchen, die wir hier mit abgekochtem Leitungswasser (Fencheltee) machen.
Laut Anweisung unseres Kinderarztes hier geben wir außer täglichen Vitamintröpfchen (A, C, D) nichts Weiteres, da im Leitungswasser ausreichend Flour wäre (und eine Menge anderer Sachen - ob nun gut oder nicht ;-)). Zumindest verträgt unser Sohn das Wasser hier problemlos, wohingegen ich selbst an manchen Tagen (wenn es starke Regenfälle gab, wird das Wasser mehr gechlort) Darmreizungen habe.
Was müssen wir für die "Umstellung" in Deutschland beachten? Wenn es in D so ist, dass das Flour nicht im Leitungswasser ist, dann müsten wir ihm solche Extra-Tabletten geben? Wie heißen die und kann man sie rezeptfrei bekommen?
Dürfen wir in D Leitungswasser nehmen? Wenn nicht: Sind alle stillen Miteralwasser geeignet?
Im Bezug auf das Milchpulver: Für einen 6-wöchigen Urlaub Milchpulver mitzunehmen wäre uns nur ganz unlieb; können wir einfach auf ein deutsches Milchpulver wechseln? Nur werden wir vor dem Regal stehen und groß gucken; hier haben wir "Schritt 1" (bis 6 Monate) und "Schritt 2" (ab 6 Monate), so einfach ist das. In D ist die Auswahl größer, nicht wahr? Was sollten wir da nehmen? Außer einer Penicillin-Hypersensibilität (ich) gibt es keine Allergien in der Familie. Außerdem denke ich fast, dass unser Sohn "schon ganz schön abgehärtet ist"... ;-)(Großstadt mit Inversionswetterlage, Smog)
Würden Sie uns empfehlen, als allererstes einen Kinderarzt in D aufzusuchen, der uns für unseren D-Aufenthalt alle Tipps gibt? Unser KiA hier kann uns verständlicherweise nicht beraten, nur sensibilisieren (deswegen meine erste Anfrage hier).
Eine andere Frage: Unser Sohn wäre in der Zeit des Urlaubs mit der 3. Kombiimpfung dran (zumindest nach dem Landesplan hier, geimpft wird im 2., 4. und 6. Monat). Lassen wir ihn dann in D impfen (Infanrix und Prevenar), oder können wir das "aufschieben", bis wir wieder zuhause sind?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
LG aus Santiago,
Maya
Re: Was bedenken bei Deutschlandurlaub?
das Leitungswasser in Deutschland ist Trinkwasser. Ob es fluoriert ist, müssen Sie örtlich herausfinden. Ab 6 Monaten können Sie Breie einzeln einführen. Sie können Fertignahrung kaufen. Einen Kinderarzt brauchen Sie nur, wenn Ihr Kind krank ist oder Sie die Impfungen hier durchführen lassen.
Gruß Dr. Luick
Re: Was bedenken bei Deutschlandurlaub?
auch wenn ich kein Experte bin, sondern "nur" Mutter kann ich Ihnen vielleicht mit einigen Hinweisen weiterhelfen.
Unser Sohn war ebenfalls 6/7 Monate, als es uns beruflich für 2 Monate nach Toronto verschlagen hat und ich mir ähnliche Fragen gestellt habe.
Nebenbei: Kinder in dem Alter scheinen die Zeitverschiebung besser wegzustecken als wir Erwachsenen, Sebastian hat einfach 6 Stunden an den Tag drangehängt und dann ganz normal weitergeschlafen - ohne Jetlag.
Ich habe damals nur für die ersten Tage das bekannte Milchpulver mitgenommen, um nicht gleichzeitig ihm die Klimaumstellung und die Nahrungsumstellung zuzumuten.
Dananch bin ich auf einheimliche Produkte umgestiegen - ohne Probleme. Bei der Vielzahl von Milchpulvern hier in Deutschland ist besonders das von Nestle Beba hervorzuheben - wird auch meistens von den Ärzten favourisiert und in Kinderkrankenhäusern gefüttert. Für dich käme dann 2 (ab 4 Monaten)in Frage. Bei Allergiegefährdung mit dem Zusatz H.A. (hypoallergen). Scheint mir bei Ihnen nicht zwingend notwenig zu sein, das H.A.-Produkt ist auch einiges teurer. Das Milchpluver ist in jedem Drogerie-Markt (DM, Schlecker etc.) und in größeren Supermärkten zu finden.
Ich habe in Toronto das Wasser immer noch abgekocht. Das können Sie auch tun (zumindest am Anfang), ist aber später vielleicht auch nicht mehr nötig. Leitungswasser gilt in D als sehr gut. Nicht alle stillen Mineralwasser sind geeignet - nur die mit dem Zusatz "als Babynahrung geeignet". Es gibt auch spezielles Babywasser zu kaufen (Märkte s.o.), das ist keimfrei und muß nicht mehr extra abgekocht werden.
Fluortabletten sind freiverkäuflich, unsere Babies hier bekommen das ganze 1. Lebensjahr ein Kombinationsprodukt aus Fluor und Vitamin D.
Ich habe damals Sebastian nicht extra einem kanadischen Kinder-Arzt vorgestellt, sondern ihn kurz vorher in D noch einmal durchchecken und impfen lassen (lag auch gerade an). Allerdings habe ich mich schlau gemacht, wo in Toronto eine sehr gute Kinderklinik für eventuelle Notfälle zu finden ist. Jedes Kinderkrankenhaus in D hat idR auch Abends und am Wochenende Notfall-Sprechstunden (auch für die "kleinen " Wehwehchen wie grippale Infekte etc.).
Versicherungsfrage noch von Chile aus klären!
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit einigen Hinweisen weiterhelfen. Falls noch Fragen offen sind, bitte einfach nachfragen. Aus eingener Erfahrung heraus: man macht sich viel zuviele Gedanken, bei uns ging es einfacher als in den kühnsten Träumen erwartet "über die Bühne".
Noch ein Hinweis: im Flugzeug nach Babybetten fragen, die werden nach dem Start in die Boardwand vor einem eingehängt und die Kinder können so recht bequem schlafen. Es gibt spezielle "Mutter-Kind-Reihen", wo das möglich ist.
Viele Grüße und einen schönen Urlaub
binalisa
P.S. Viele Grüße an Chile!!! Wir haben Verwandschaft in Vina del Mar und kennen das Land daher aus einem längeren Urlaub mit Rundreise heraus. Das mit der "Abhärtung" Ihres Sohnes kann ich bestätigen!
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