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Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!

Hallo,
ich muß seit 2 Wochen mit meinem Sohn (15 Wochen) Vojta-Gymnastik machen. Die ersten Übungen waren ja nicht so schlimm, Max hat kaum geweint und es haben sich schnell Erfolge gezeigt. Nun haben wir heute eine neue Übung gezeigt bekommen (in Bauchlage - das haßt er sowieso) und dabei brüllt er wie am Spieß. Und zwar so sehr, daß ihm regelmäßig die Luft wegbleibt. Ich weiß nicht, wie meine Nerven das mitmachen sollen! Diese blöde Gymnastik nimmt jetzt schon einen größeren Teil seiner Wachphasen in Anspruch und das Schmusen und Spielen kommt dabei zu kurz. Ich weiß ja, daß die Gymnastik wichtig ist, aber unser Tagesablauf ist irgendwie aus den Fugen und es macht einfach nicht mehr so viel Spaß. Wen geht es ebenso? Und wie lange muß man diese Gymnastik denn durchschnittlich so machen?
Viele Grüße, Susanne
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Re: Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!

hallo Susanne, da es sich bei der Vojta- Methode um ein Training handelt, das versucht, durch das Auslösen von Reflexen bestimmte Bewegungen hervor zu rufen, kann man nicht pauschal sagen, wie lange es dauert, bis ein Kind mit Hilfe dieser gymnastik seine Schwäche überwunden hat. Manche "packen" es ganz schnell, ander brauchen länger. Es ist wichtig, daß Sie das Ganze nicht nur als lästiges Übel sehen und den Spaß dabei zu kurz kommen lassen. Mit ein wenig Phantasie kann man das ganze doch ein bißchen spielerisch verpacken und es so Mutter und Sohn "verträglicher" machen. Was mehr Spaß macht, wird einfach auch intensiver betrieben. Führen Sie sich immer vor Augen, daß die ganze "Turnerei" einen wichtigen grund hat und Erfolge hat es ja auch schon gezeigt. Halten Sie bitte durch (auch wenn es schwer fällt), Sie tun es für Ihr Kind!
Gruß
Dr. Elfrath

Re: Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!

Hallo Susanne! Ich glaube, Du hast mir letztes Mal auf mein Mail geantwortet. Stimmt das? Ich habe ja auch Probleme mit dieser Gymnastik, weil mein Luca auch so brüllt. Ich könnte immer mitweinen. Aber ich muß einfach denken, das ist gut für meinen Sohn und es tut ihm nicht weh. Es ist einfach unangenehm, weil die Kinder festgehalten werden. Wir müssen es im Moment machen, weil unser Sohn seinen Kopf noch nicht so kontrolliert, wie er sollte. Ich habe leider schon gehört, daß manche diese Gymnastik bis zu einem Jahr machen müssen. Das ist unterschiedlich. Im Moment ist mein Luca sehr erkältet und da machen wir überhaupt nichts. Er ist mit dem Schnupfen und Husten schon genug geplagt...Machst Du die Gymnastik total konsequent? Wie oft am Tag? Also man sagte uns, daß wir es 4x pro Tag machen müssen, aber wir machen es 2x und der Erfolg ist trotzdem da. Denn ich habe mir auch gesagt, dass das Kind mit 4x überfordert ist. Wenn Du Lust hast kannst Du mir ja nochmals schreiben, dann können wir unsere Gedanken austauschen, solange wir diese Gymnastik machen müssen. Gruß Susanne PS: Evtl. auch über privates mail, wenn Du Lust hast.

an Susanne

Hallo Susanne,
ja das war ich. Zu dem Zeitpunkt mussten wir nur eine Übung machen und die war nicht so schlimm. Aber die Übung, die jetzt dazugekommen ist, ist echt ätzend. Ich könnte auch immer mitheulen. Ich hab zur Zeit das Gefühl, daß einem dadurch der ganze Tag verdorben ist. Das ist natürlich übertrieben, vielleicht gewöhnt man sich ja dran...
Wir sollen die Übungen auch 4 mal am Tag machen, aber wir kommen nur auf 3 mal. Ich finde, das reicht wirklich. Vor allem soll Max ausserdem auch noch öfter mal auf den Bauch gelegt werden, was er ebenfalls haßt! Und ich kann das Kind doch nicht NUR quälen. Wenn er krank wäre, würde ich auch nix machen.
Gerade haben wir wieder eine "Turnstunde" hinter uns gebracht. Angeblich sollen die Kinder danach ja sofort aufhören zu weinen. Aber Max schreit dann noch eine ganze Weile, man hat richtig das Gefühl, daß er seinem Ärger Luft machen muß. Aber jetzt schläft er - völlig fertig!
Ich würde mich freuen, wenn wir uns öfter mal schreiben könnten! Wie kann man das mit dem privaten email denn machen, ohne die Adresse hier öffentlich bekanntzugeben?
Viele Grüße,
Susanne

Re: an Susanne

Hallo Susanne,
ich habe einen inzwischen 3-jährigen Sohn, der wegen einer Entwicklungsstörung mit Ergotherapie und "Einrenken" der Halswirbelsäule behandelt worden ist. Es haben sich sehr gute Erfolge gezeigt. Ich weiß, daß die Vojta-Methode nicht unumstritten ist und frage mich, wieso wir aufgrund einer rein defizitorientierten Betrachtung unserer Kinder, ihnen im frühesten Leben eine solche Qual zumuten sollen. Mein Sohn ist motorisch immer noch nicht topfit, aber das war ich auch nicht und mein Mann auch nicht. Dennoch sind wir alle hochintelligente und sensible Menschen, und meistern unser Leben. Vielleicht solltest Du auch mal Behandlungsalternativen in Betracht ziehen, mir scheint die Vojta-Methode recht hart zu sein.

Na, das baut die beiden Susannes jetzt so richtig auf...!

Ich glaube nicht, dass wir hier anhand der Infos die Notwendigkeit beurteilen können, und denke, es sollten keine Schuldgefühle geschürt werden, wenn sich Eltern verantwortungsvoll und zusammen mit den Ärzten für diese "harte" Methode entschlossen haben. (Ist aber nicht bösem gemeint, Salome!)
Allerdings gebe ich Salome Recht, dass man vorher auch Alternativen in Betracht gezogen haben sollte und etwaige Verschiebungen der Halswirbelsäule o.ä. ausgeschlossen haben sollte. Aber davon gehe ich einfach aus.
Viel Kraft wünsche ich Susanne und Susanne und alles Gute für die Kinder!
Anja

Re: Na, das baut die beiden Susannes jetzt so richtig auf...!

Ich denke nicht, daß Voijta im für irgendein Kind die einzig richtige Methode ist. Vojta, Ergotherapie und Krankengymnastik sind aus meiner Wahrnehmung (als Nichtexpertin) alternative Methoden. Womit ein Kind behandelt wird, hängt vor allem davon ab, welche Methode dem behandelnden Arzt am sympathischsten ist. Das heißt, es geht nicht darum bei den beiden Sussannes Schuldgefühle zu produzieren, ich möchte nur aus meiner Erfahrung deutlich machen, daß es immer unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Und daß man als Mutter durch so eine Diagnose immer erschreckt ist, aber nicht alles, was die Ärzte einem empfehlen für die einzige Wahrheit halten muß: es gibt immer unterschiedliche Lehrmeinungen. Vielleicht ist Vojta am effektivsten, aber wahrscheinlich auch am härtesten. Wenn man ein Kind hat, das sich nicht "normal" entwickelt, wird man sich irgendwann mal die Frage stellen, wieviel muß ich meinem Kind zumuten, damit es diese vermeintliche Normatlität erreicht? Ich persönlich finde, daß eine Mutter sich hier nach ihrem Gefühl richten sollte, und kenne keine Mutter, die nicht unter der Vojta-Behandlung ihres Kindes gelitten hat. Übrigens wurde auch der beste Freund meines Sohnes nach Vojta behandelt, ist heute aber dennoch motorisch nicht top fit. Obwohl ein Vergleich zwischen zwei Kindern immer schwierig ist, scheint es also nicht so zu sein, daß mein Sohn, der nur die weicheren Therapieansätze bekommen hat, weniger Fortschritte gemacht hat.

Vojta-Gymnastik

Hallo Susanne und Susanne!
Ich habe jetzt einen 3 1/4 Jahre alten Sohn. Er kam 9 Wochen zu früh auf die Welt, mit einer Zerebralparese, die sich in Bewegungsstörungen und Überstreckung äußerte.
Schon im Krankenhaus turnte die Physiotherapeutin mit ihm nach Vojta und wir setzten das dann fort. Auch für uns war es hart und wir kamen wirklich an unsere Grenzen, besonders als wir hörten, dass es Länder gibt, wo die Therapie abgelehnt wird, weil sie so umstritten ist.
Am Anfang turnten wir nur 2x, und es traten keine Erfolge ein. Die Ärzte machten uns nicht viel Hoffnung, wenn wir nicht mind. 3x turnten, ansonsten könnte sogar eine Spastik die Folge sein. Wir hatten immer meine Schwägerin vor Augen , die Spastikerin ist (und mit Bobath therapiert wird) und schafften es so, 3x am Tag zu turnen. 1 Jahr lang machten wir das, mit dem Ziel, das Lukas krabbeln können soll. Das konnte er mit 11 Monaten!!!!! Und heute ist nichts mehr von dieser Bewegungsstörung zu beobachten!
Ich denke, für den Augenblick ist das Turnen schlimm, wahrscheinlich schlimmer für die Eltern, als für das Kind, aber wenn man dem Kind zu den anderen Zeiten mit all seiner Liebe und Fürsorge begegnet, entsteht da auch das vollste Vertrauen beim Kind, und kein Schaden - im Gegenteil, man muß sich nur immer wieder sagen, dass man diese Therapie ja gerade aus Liebe zum Kind macht! Diese Tortur vergessen die Kinder schnell, aber das Vertrauen zu den Eltern bleibt.
Ich wünsche euch viel Kraft und Durchhaltevermögen!
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