Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!
ich muß seit 2 Wochen mit meinem Sohn (15 Wochen) Vojta-Gymnastik machen. Die ersten Übungen waren ja nicht so schlimm, Max hat kaum geweint und es haben sich schnell Erfolge gezeigt. Nun haben wir heute eine neue Übung gezeigt bekommen (in Bauchlage - das haßt er sowieso) und dabei brüllt er wie am Spieß. Und zwar so sehr, daß ihm regelmäßig die Luft wegbleibt. Ich weiß nicht, wie meine Nerven das mitmachen sollen! Diese blöde Gymnastik nimmt jetzt schon einen größeren Teil seiner Wachphasen in Anspruch und das Schmusen und Spielen kommt dabei zu kurz. Ich weiß ja, daß die Gymnastik wichtig ist, aber unser Tagesablauf ist irgendwie aus den Fugen und es macht einfach nicht mehr so viel Spaß. Wen geht es ebenso? Und wie lange muß man diese Gymnastik denn durchschnittlich so machen?
Viele Grüße, Susanne
Re: Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!
Gruß
Dr. Elfrath
Re: Vojta-Gymnastik - meine Nerven!!!!
an Susanne
ja das war ich. Zu dem Zeitpunkt mussten wir nur eine Übung machen und die war nicht so schlimm. Aber die Übung, die jetzt dazugekommen ist, ist echt ätzend. Ich könnte auch immer mitheulen. Ich hab zur Zeit das Gefühl, daß einem dadurch der ganze Tag verdorben ist. Das ist natürlich übertrieben, vielleicht gewöhnt man sich ja dran...
Wir sollen die Übungen auch 4 mal am Tag machen, aber wir kommen nur auf 3 mal. Ich finde, das reicht wirklich. Vor allem soll Max ausserdem auch noch öfter mal auf den Bauch gelegt werden, was er ebenfalls haßt! Und ich kann das Kind doch nicht NUR quälen. Wenn er krank wäre, würde ich auch nix machen.
Gerade haben wir wieder eine "Turnstunde" hinter uns gebracht. Angeblich sollen die Kinder danach ja sofort aufhören zu weinen. Aber Max schreit dann noch eine ganze Weile, man hat richtig das Gefühl, daß er seinem Ärger Luft machen muß. Aber jetzt schläft er - völlig fertig!
Ich würde mich freuen, wenn wir uns öfter mal schreiben könnten! Wie kann man das mit dem privaten email denn machen, ohne die Adresse hier öffentlich bekanntzugeben?
Viele Grüße,
Susanne
Re: an Susanne
ich habe einen inzwischen 3-jährigen Sohn, der wegen einer Entwicklungsstörung mit Ergotherapie und "Einrenken" der Halswirbelsäule behandelt worden ist. Es haben sich sehr gute Erfolge gezeigt. Ich weiß, daß die Vojta-Methode nicht unumstritten ist und frage mich, wieso wir aufgrund einer rein defizitorientierten Betrachtung unserer Kinder, ihnen im frühesten Leben eine solche Qual zumuten sollen. Mein Sohn ist motorisch immer noch nicht topfit, aber das war ich auch nicht und mein Mann auch nicht. Dennoch sind wir alle hochintelligente und sensible Menschen, und meistern unser Leben. Vielleicht solltest Du auch mal Behandlungsalternativen in Betracht ziehen, mir scheint die Vojta-Methode recht hart zu sein.
Na, das baut die beiden Susannes jetzt so richtig auf...!
Allerdings gebe ich Salome Recht, dass man vorher auch Alternativen in Betracht gezogen haben sollte und etwaige Verschiebungen der Halswirbelsäule o.ä. ausgeschlossen haben sollte. Aber davon gehe ich einfach aus.
Viel Kraft wünsche ich Susanne und Susanne und alles Gute für die Kinder!
Anja
Re: Na, das baut die beiden Susannes jetzt so richtig auf...!
Vojta-Gymnastik
Ich habe jetzt einen 3 1/4 Jahre alten Sohn. Er kam 9 Wochen zu früh auf die Welt, mit einer Zerebralparese, die sich in Bewegungsstörungen und Überstreckung äußerte.
Schon im Krankenhaus turnte die Physiotherapeutin mit ihm nach Vojta und wir setzten das dann fort. Auch für uns war es hart und wir kamen wirklich an unsere Grenzen, besonders als wir hörten, dass es Länder gibt, wo die Therapie abgelehnt wird, weil sie so umstritten ist.
Am Anfang turnten wir nur 2x, und es traten keine Erfolge ein. Die Ärzte machten uns nicht viel Hoffnung, wenn wir nicht mind. 3x turnten, ansonsten könnte sogar eine Spastik die Folge sein. Wir hatten immer meine Schwägerin vor Augen , die Spastikerin ist (und mit Bobath therapiert wird) und schafften es so, 3x am Tag zu turnen. 1 Jahr lang machten wir das, mit dem Ziel, das Lukas krabbeln können soll. Das konnte er mit 11 Monaten!!!!! Und heute ist nichts mehr von dieser Bewegungsstörung zu beobachten!
Ich denke, für den Augenblick ist das Turnen schlimm, wahrscheinlich schlimmer für die Eltern, als für das Kind, aber wenn man dem Kind zu den anderen Zeiten mit all seiner Liebe und Fürsorge begegnet, entsteht da auch das vollste Vertrauen beim Kind, und kein Schaden - im Gegenteil, man muß sich nur immer wieder sagen, dass man diese Therapie ja gerade aus Liebe zum Kind macht! Diese Tortur vergessen die Kinder schnell, aber das Vertrauen zu den Eltern bleibt.
Ich wünsche euch viel Kraft und Durchhaltevermögen!
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