unsere Tochter wird im Februar 3 Jahre alt und fing bereits mit ca. 20 Monaten an, die ersten richtigen Sätze zu sprechen. Seit sie 8 Monate alt ist, besucht sie eine kleine altersgemischte Gruppe einer KITA. Wir haben ihr, seit sie erstes Interesse zeigt, immer sehr viel vorgelesen, jedoch in keinster Weise versucht, sie zu ?dressieren?. An kurzen Liedern und Gedichten hatte sie immer sehr viel Spaß und konnte schon recht früh mit einem kleinen Repertoire aufwarten, ohne daß wir sie je gedrängt hätten. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse ? weil man mit ihr von allen ?Kleinen? am meisten anfangen konnte ? haben sich die ?großen? Vorschulkinder immer besonders gern mit ihr beschäftigt und mit ihr gespielt, was sie sicherlich im Hinblick auf den Spracherwerb auch angespornt hat.
Von den Kindern ihres Alters (Mädchen, 2 bis knapp 4) in der KITA ist sie in Bezug auf Sprache mit Abstand am weitesten, spricht ganze Sätze flüssig, gibt kleine Geschichten und Erlebnisse in eigenen Worten grammatikalisch überwiegend korrekt wieder, Fehler sind Ausnahmen. Sie hat ein gutes Gedächtnis und kann sich noch lange an Erlebnisse oder Begebenheiten erinnern, die nach ihren Worten ?gestern? (bezeichnet alles vergangene) passiert sind. Sie hat viel Phantasie und spielt sehr schön mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln und denkt sich die tollsten Sachen aus.
Zu sagen ist in diesem Zusammenhang, daß wir von Anfang an Wert darauf gelegt haben, daß sie nicht den ganzen Tag in der KITA verbringt; bis sie ca. 1 Jahr alt war, haben wir sie vor dem Mittagessen abgeholt, seitdem nach dem Mittagessen. Seit geraumer Zeit verbringt sie mindestens einen, meist 2 Tage in der Woche bis 15 Uhr in der KITA.
Kürzlich hatten wir ein Elterngespräch in der KITA, bei dem wir ? nicht zum ersten Mal ? darauf angesprochen wurden, daß unser Kind nicht mit den anderen Kindern spielt und überwiegend mit sich selbst und den vorhandenen Spielzeugen beschäftigt ist oder Bücher ?liest?. Gelegentlich spielt sie Brettspiele nach Aufforderung mit anderen Kindern, lieber jedoch mit den Erziehern. Nachmittags ist uns auch schon sehr oft aufgefallen, daß sie auf dem Spielplatz ganz für sich selbst spielt (sofern sie nicht uns zum mitspielen auffordert, was häufig vorkommt) und sich völlig zurückzieht, wenn ein anderes Kind Kontakt aufnehmen möchte. Ist unsere Tochter verhaltensgestört? Sollten wir mal mit unserem Kinderarzt sprechen? Oder sollten wir abwarten, ob sich die Sache von allein klärt, wenn unser zweites Kind ? das wir im Dezember erwarten ? alt genug ist, mit ihr zu spielen?