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Kind verweigert Nahrung

Unsere Tochter Alicia ist 19 Monate. Sie ist und trinkt so gut wie nichts, egal was und wie ich es ihr anbiete. Vor wenigen Monaten war sie 7 Wochen in der Klinik, sie hatte das Hämalytisch- urämische-Syndrom, war 8 Tage an der Hämodialyse, bekam 14 Bluttransfusionen und hatte eine starke Beteiligung des ZNS, darum mußte auch mehrmals eine Plasmapharese durchgeführt werden. Wir sind so glücklich, daß sie überlebt hat, aber jetzt ist es so wichtig, daß sie ißt und trinkt. Wenn sie zwei Tage in Folge unter 800 ml zu sich nimmt, müssen wir wieder ins Krankenhaus zur Infusion. Wir machen den ganzen Tag nichts anderes, als sie zum essen zu animieren. Niemand kann uns einen Rat geben, außer es immer wieder zu versuchen. Es ist für die ganze Familie total nervenaufreibend. Wir haben auch schon versucht, es ohne den starken Druck zu probieren, das Resultat war die abendliche Fahrt in die Klinik. Wer kann uns helfen? Vielen Dank für jede Antwort, Sabine Barth
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Re: Kind verweigert Nahrung

Liebe Sabine,
dies ist wirklich ein schwieriges Problem, da ja einmal diese Dringlichkeit zur Nahrungsaufnahme vorliegt. Andererseits wissen wir, dass Appetit auf Nahrung gar nicht erzwungen werden kann. Das ist ähnlich wie beim SChlaf, den können wir auch keinesfalls willentlich direkt herbeiholen. Wir können nur gute Bedingungen schaffen. Bei Kindern ist es nun so, dass Gelassenheit und Gutlaunigkeit Voraussetzungen für Appetit sind. Nur wie kann man in dieser Situation das hinbekommen als Vater und Mutter? Zunächst hilft die Einsicht über diese Zusammenhänge, das allein kann schon Gelassenheit hervorrufen, zumal dem Kind ja nötigenfalls im Krankenhaus geholfen wird. Dann helfen gemeinsame Mahlzeiten mit dem Kind, da das Kind ja ganz in der Nachahmung lebt. Um Überdruss zu vermeiden, sollte immer nur wenig angeboten werden und bei Bedarf nachgegeben werden. Wenn das Kind mal nichts zu sich nimmt, sollte das akzeptiert und bis zur nächsten regulären Mahlzeit gewartet werden, ohne dass ein zu großes Enttäuschungsgefühl auftritt, was das Kind ja eh merkt und mit Appetitmangel beantwortet. Eigentlich ist bei dieser Problematik eine persönliche therapeutische Beziehung zwischen Kind, Eltern und Arzt/Ärztin erforderlich.
MfG
Dr. R. Olbeter
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