Fremdeln
bei unserer Tochter - sie wird am 16.12.2001 4 Monate alt - beobachte ich seit 2 Wochen ein neues Verhalten. Vor einigen Tagen habe ich meine Eltern seit über 2 Monaten besucht. Die Kleine saß bei meiner Mutter auf den Schoß, schaute meine Mutter an, schaute mich an, schaute ihre Oma an und letzt endlich mich wieder. Dann schaute sie mich an, verzog die Unterlippe, Tränen kamen ihr in die Augen und dann fing sie an zu schreien. Selbst auf meinem Arm wollte sie sich nicht beruhigen lassen. Nach einiger Zeit war sie wieder beruhigt. Jedesmal wenn sie die Stimme meiner Mutter hörte, weinte sie wieder. Sie brauchte nur meine Mutter zu sehen, dann ging es wieder von vorne los. Nach 5 Stunden erschreckte meine Mutter sie dann nicht mehr und sie saß friedlich auf ihren Schoß. Am Samstag waren wir auf einen Geburtstag. Alle Menschen, die sie nicht kannte, schaute sie kurz an, verzog die Unterlippe, Tränen kamen hoch und sie weinte. An diesem Geburtstag wurde sie nicht hin und hergereicht, da wir dagegen waren. Interessant ist, dass sie nur die Leute anschrie, die ich nicht leiden kann. Die Menschen, die ich leiden konnte, war sie neutral eingestellt. Meine Mutter liebe ich über alles - ich gehe davon aus, dass der Kleinen ihre Oma fremdt war und sie erst einmal wieder kennenlernen mußte. Meine Mutter ist auch kein hektischer Mensch, der einem das Kind sofort aus dem Arm reißt und "Ei guddi, guddi..." macht. Sie näherte sich dem Kind langsam,
Re: Fremdeln
Liebe Grüße,
Claudia
Re: Fremdeln
ich denke, sie verhalten sich schon ganz richtig.
Mit der Oma sollten sie immer wieder so eine langsame Annäherung versuchen und schon bald wird die Kleine sich auch an ihre Oma erinnern. Wenn die Oma das Kind nicht beruhigen kann , sollte sie es nicht zulange gegen seinen Willen auf dem Arm behalten. Dann lieber an sie abgeben und zunächst auf ihren Arm Kontakt herstellen, dann erneuter Versuch. Von dem Herumreichen auf Feierlichkeiten halte ich auch nicht viel. Man stelle sich doch nur mal vor, wie sich schon manch Erwachsener fühlt auf einer Feier, wo er keinen kennt... und von Kindern wird dann immer erwartet, daß jeder sie auf den Arm nehmen kann....
Ihre Tochter hat ja auch offensichtlich schon ein Gespür dafür, wer ihnen näher steht und wer nicht, und das ist auch gut so. Kinder müssen ja auch lernen, was Nähe und Distanz ist.
Viele Grüße
Dr.N.Winckler-Schumann
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