Eßprobleme
mein Sohn ist gerade 2 Jahre alt geworden und wir waren gestern bei der U7. Alles ist okay, aber er ist zu leicht (84,5 cm, 10,8 kg). Da er nur sehr wenige ausgesuchte Speisen ißt, hat mir meine Kinderärztin geraten, ihm jetzt nur noch andere Lebensmittel vorzusetzen, bis er ganz normal bei uns mitißt. Nach dem Motto: Hunger ist der beste Koch.
Ich hatte bis jetzt das Gefühl, daß er sich richtig vor dem Essen ekelt. Nicht mal versuchen will er! Weder Kartoffelbrei noch Nudeln noch Reis... Die einzigen Kohlenhydrate, die er so ißt sind alle Arten von Brot (höchstens mit Butter und Marmelade, Käse und Wurst werden strikt abgelehnt).
Gestern habe ich also den Anfang gemacht, und ihm abends ein Brötchen mit Frischkäse gegeben. Er hatte sehr großen Hunger, weil er schon die Kartoffeln und die Trauben am Mittag verschmähte. Er jammerte nach Fruchtjoghurt. Da habe ich ihm gesagt, daß er es bekommt, wenn er ein Stück Käsebrötchen ißt. Er hat eine halbe Stunde furchtbar geweint und dann probiert, angeekelt ausgespuckt und weitergeweint. Erst eine Viertelstunde später hat er es nocheinmal gewagt und das Stück runtergewürgt. Ich habe ihn sehr gelobt und ihm das Joghurt gegeben. Das war aber auch das einzige, was er gestern Abend gegessen hat.
Heute soll es Kartoffelbrei mit Erbsen geben (Frühstück ißt er ja problemlos).
Mache ich das richtig? Schade ich meinem Kind (psychisch), wenn ich mit ihm so einen Nervenkrieg durchziehe?
Vielen Dank fürs Antworten,
Vroni
Re: Eßprobleme
ich habe zwar keinen Rat parat, wie Du vorgehen solltest, aber ich wollte doch mal schreiben, dass ich Mitgefühl mit Euch beiden habe. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es Dir gefallen ist, ihn weinen zu lassen. Ich selbst habe als Kind auch diese Methode mitmachen müssen - meine Mutter hat mich bis zu einer Stunde vor dem Teller sitzen lassen. Ich mochte eben viele Dinge nicht und war auch viel zu dünn. Ich fand das zwar furchtbar und es gibt einige Speisen, die ich deshalb bis heute eklig finde, weil ich sie essen musste, aber ich muss zugeben, dass es mir nicht weiter geschadet hat. Ansonsten hätte ich immer nur Nachtisch gegessen... Grundsätzlich bin ich allerdings der Meinung, dass der Esstisch kein Kriegsschauplatz werden sollte, das kann nicht gut sein.
Vielleicht doch ein Tipp - kannst Du mit Deinem Kleinen verabreden, dass er von jeder Speise wenigstens einen Bissen probieren soll? Ich habe Dich so verstanden, dass er es von sich aus gar nicht versucht, ob ihm auch andere Dinge schmecken. Möglicherweise findet Ihr so nach und nach doch noch ein paar andere leckere Sachen.
Wahrscheinlich hat Deine KiÄ aber ja recht, dass man irgendwie eine ausgewogenere Ernährung erreichen muss, und da gibt es wohl nicht viele Möglichkeiten, was man tun kann.
GGLG Sara
Re: Eßprobleme
ja genau das wollte ich vermeiden, daß Moritz das erleiden muß, was Du als Kind durchgestanden hast. Meine Schwägerin hat das nämlich auch erlebt und hat nach wie vor ein negatives Gefühl beim Essen und ist entsprechend dünn (und hat ein Eßproblem). Deswegen wollte ich nie einen Kriegsschauplatz am Essenstisch.
Aber leider hatte Moritz nie Lust, das zu probieren, was auch wir auf dem Teller haben, wie andere Muttis immer schwärmen. Und deshalb kennt er auch so wenig und hat Angst vor Neuem. Er probiert wirklich nicht einmal!!! Gestern habe ich ihm eine halbe Stunde mit Engelszungen erklärt, daß Nutella wie Schokolade schmeckt und dann hat er ganz zaghaft probiert, aber wirklich eine Ewigkeit später. Und dann hat er gemerkt, daß es doch gut schmeckt. Vielleicht ist das ein Anfang, auch wenn Nutella nicht unbedingt die gesunde Nahrung ist... Wenigstens war sie unbekannt und er hat gekostet. Vielleicht lernt er so, daß auch Unbekanntes gut schmecken kann.
Ich will ja auch gar nicht, daß er einen ganzen Teller davon aufißt, er soll nur das Probieren lernen, so wie Du schreibst.
Vielen Dank fürs Zulesen,
Vroni
Re: Eßprobleme
das mit dem Nutella war bestimmt ein guter Anfang :o)! Ich habe die anderen Antworten eben auch noch gelesen, und ich fand einige Tipps auch sehr gut. Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr das Problem ohne Kämpfe in den Griff bekommt - und vor allem ohne Tränen.
Ganz liebe Grüße,
Sara
Du schadest dir und deinem Kind dabei...
kennst du das Buch "Jedes Kind kann richtig essen"? Wenn nicht, empfehle ich es dir dringend. Da stehen sehr sehr gute Tipps drin, wie man sich rund um's Essen verhalten soll.
Kurze Zusammenfassung des Buches ist:
Die Mutter entscheidet:
Was sie dem Kind anbietet, Wann sie es ihm anbietet und Wie sie es ihm anbietet
Das Kind entscheidet:
Ob es davon wohl etwas essen will und Wie viel es davon essen will.
Kein Spielzeug, keine Ablenkung, kein Frust, kein Krieg, keine Wenn-Dann-Dohungen,... Man muss im Zweifelsfall die Lebensmittel bis zu 35 mal anbieten, bis sie irgendwann einmal akzeptiert werden.
Auf meiner HP ist eine Kurzbeschreibung des Buches.
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Du schadest dir und deinem Kind dabei...
vielen Dank für die Buchempfehlung, werde mir das Buch auf alle Fälle mal kaufen. Aber so wie ich das verstehe, ist der Rat in dem Buch genau derselbe wie der Rat, den mir die Ärztin gegeben hat: Sohnemann bekommt das, was wir ihm anbieten (oder eben selber essen) und wenn er es nicht will, dann bleibt er eben hungrig, Extrawürste gibt es nicht. In so fern schade ich meinem Kind doch nicht, oder wie siehst Du das? Ist eine ehrliche Frage, keine Kritik an Deiner Betreffzeile.
Das mit der Bedingung, er muß nur ein Stückchen Käsebrot essen, damit er einen Jogurt bekommt, hatte ich nur deswegen gemacht, damit er sich nicht an etwas sattessen muß, das ihm nicht schmeckt. War wahrscheinlich ein Fehler, aber da war ich so verzweifelt, daß er den ganzen Tag außer Frühstück das Essen verweigert hatte, und ich ihn nicht allzu hungrig ins Bett stecken wollte. Gestern und heute blieb ich aber hart, aber das ist verflixt schwer. Als er heute Mittag nichts von den Nudeln probieren wollte (er hat noch nie eine Nudel in den Mund genommen - obwohl ich sie ihm schon oft angeboten habe -, er weiß also gar nicht, wie sie schmeckt!!!) und ich ihn zum Schläfchen hinlegte, weinte er nur und rief: "Essen haben, Essen haben!" Das tut soooo schrecklich weh, aber ich glaube, ich muß wohl jetzt da durch...
Auf jeden Fall werde ich das Buch gründlich durchlesen!!!
Vielen Dank fürs Zulesen,
Vroni
Re: Du schadest dir und deinem Kind dabei...
mit meiner Betreffzeile wollte ich dir nur sagen, dass du dir selbst schadest, wenn du dir zu viel Sorgen rund um's Essverhalten deines Kindes machst. Denn in den allermeisten Fällen ist das schlechte Essverhalten des Kindes nicht krankhaft oder ungesund. Wenn ihm aber am Essstisch ständig Druck gemacht wird oder mit Tricks gearbeitet wird, um es zum Essen zu bringen, prägt das für die Zukunft sein Essverhalten und es können gar größere Probleme entstehen.
Ich kann dich sehr gut verstehen, denn mein Sohn ist auch ein sehr schlechter Esser. Er isst nur wenig ausgewählte Sachen, bei den anderen dreht er sein Köpfchen und probiert es noch nicht einmal. Ich weiß also also, wo von du sprichst. Vielleicht hilft dir mein Posting, das ich vor einiger Zeit mal geschrieben habe. http://kind.qualimedic.de/Q-3567741.html
Lies das Buch, es ist wirklich sehr gut. Auf der einen Seite wird man beruhigt, dass das Kind eben kein Essen braucht, wenn es nichts essen will. Auf der anderen Seite, bekommt man sehr gute Verhaltensregeln mit, die sehr einleuchtend sind. Vielleicht hat eure Stadtbibliothek das Buch? Von meiner Homepage aus wirst du direkt zu Amazon geführt, wo du das Buch erwerben könntest.
Gruß++
Laubfrosch.
Re: Eßprobleme
ich würd diese Methode auch nicht durchziehen. Was ist denn die Alternative? Was mag er denn essen? Vielleicht kann man da ein bischen tricksen und so die Kalorienanzahl erhöhen und trotzdem eine gesunde Ernährung hinkriegen.
Wenn er z.B. gern Marmeladenbrot nimmt, dann mach doch einfach mal Quark statt Margarine drunter. Das ist lecker und wäre ein Kompromiss. Genau so mit dem Mittagessen. Wenn er z.B. ein Gemüse sehr gerne isst, dann nimm ganz wenig Kartoffelbrei und misch es dazwischen. Dann kannst Du langsam anfangen, die Mengen zu steigern.
Ist aber jetzt nur Spekulation, weil ich ja nicht weiß, was Dein Kind zu sich nimmt.
LG
Nicky
Re: Eßprobleme
hier mal kurz der aktuelle Speiseplan:
Brot pur in allen Variationen, von weiß bis super-Vollkorn, höchstens mit Butter und Marmelade drauf, Banane, Apfel, Fruchtjoghurt (Himbeer und Maracuja, und zwar vor seinen Augen aufgemacht - andere will er nicht), paniertes Hähnchenformfleisch in Fritten-Form (aber auch wirklich nur das! Das ist das einzige, was er an Fleisch ißt), trockener Kuchen (ja kein Obst oder Sahne dabei), trockene Cornflakes, Schokolade und Gummibärchen.
Ein toller Speiseplan :-( Zumal da nix reingerührt werden kann. Ist wahrscheinlich auch deshalb so, weil ich das mit dem "Unbekanntes in Brei reinrühren" früher wohl zu sehr betrieben habe (er hat's immer gemerkt!) und er Matschigem gegenüber sehr mißtrauisch geworden ist.
Das mit dem Quark unter die Marmelade hab ich auch schon mal gemacht, da hat er dann ein paar Tage gebraucht, bis er seinem Frühstück wieder vertraut hat.
Ist ne harte Nuß, mein Sohn, und ich mach mit ihm schon seit mindestens einem Jahr so rum. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie mir mal die Tränen runtergelaufen sind, als er die Kartoffelpuffer mit Apfelmus gegessen hat (gespachtelt!), aber mittlerweile will er die auch nicht mehr...
Vielen Dank fürs Zulesen,
Vroni
Re: Eßprobleme
hast Du schon versucht, ihm geliebtes und ungeliebtes Essen gleichzeitig hinzustellen? Am besten Fingerfood, bei Gemüse eignet sich da Brokkoli sehr gut oder Blumenkohl.
Nachdem, was Dein Sohn isst, ist er ziemlich auf Süßes fixiert, da eignet sich auch süßlich schmeckendes Gemüse z.b.
Ansonsten würd ich ihm den Teller hinstellen, meinen daneben und laut *hmm* *lecker* sagend vor mich hin essen und ihn dabei gar nicht beachten. Wenn es Dir nämlich nicht mehr sooo wichtig ist, was er macht, dann probiert er vielleicht mal. Beim Mittagessen würde ich darauf hin arbeiten, daß nichts süßes auf den Tisch kommt, auch kein Nachtisch, der tut nämlich nicht not, auch nicht als Belohnung, denn Essen ist eine Selbstverständlichkeit und sollte nicht nach dem Belohnungsprinzip gehandhabt werden.
Ansonsten, Frühstück und Zwischenmahlzeit ist ja schon mal prima, Brot mit Marmelade ist ja gut und Obst oder Joghurt als Zwischenmahlzeit auch.
LG und laß euch einfach Zeit, das wird schon irgendwann :-)
Nicky
Re: Eßprobleme
GRuß
Dr. Elfrath
PS: PSychischen Schaden fügen Sie Irhem Kidn wahrscheinlich nicht zu, bei zu striktem Vorgehen kann sich jedoch seine Ablehnungshaltung vorübergehend auch verstärken
Vielen Dank...
Bis jetzt habe ich überhaupt keine vernünftige Anlaufstelle für solche Probleme finden können - außer natürlich die Kinderärztin. Über den Buchtipp bin ich sehr dankbar :-))
Liebe Grüße,
Vroni
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