Hallo Barbara,
ich bin Lehrerin für Hörgeschädigte und hatte schon öfters Schüler mit auditiven Wahrnehmungsstörungen. Auditive Wahrnehmungsstörungen treten oft als ausschließliche Schädigung auf, das heißt die Kinder sind normal intelligent und haben keine weiteren Beeinträchtigungen. Durch eine frühzeitige Förderung, die Ihre Nichte ja schon bald erhält, sollte es dann auch durchaus möglich sein, dass sie später eine Regelschule besucht. Evtl. muss der Lehrer dann halt über die Wahrnehmungsstörung aufgeklärt werden, damit er sie unterstützen kann. Sinnvoll sind zum Beispiel eine ruhige Atmosphäre, Hörpausen (also Schreiben, malen, leise lesen usw.), Einhaltung von Gesprächsregeln u.ä.. Aber diese Maßnahmen helfen schlielich allen Schülern :-).
Die Schüler mit auditiven Wahrnehmungsstörungen, die ich bisher an der Schule für Hörgeschädigte unterrichtete hatten alle noch zusätzliche Probleme, die nicht unbedingt in Zusammenhang mit der Wahrnehmungsstörung standen oder erst auftraten, da die Störung erst im Laufe der Schulzeit erkannt wurde und niemand die Schüler entsprechend untersützte und förderte.
LG Susanne
P.S. Bin mir jetzt nach dem langen Text nicht ganz sicher, wie er ankommt. Zusammenfassend möchte ich deshalb noch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Nichte später eine Regelschule besuchen wird in meinen Augen und aus der Distanz sehr hoch ist. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Eltern, die Übungen, die sie bei der Frühförderung gezeigt bekommen auch zu Hause durchführen, so kann Ihre nicht die auditive Wahrnehmungsfähigkeit auf jeden Fall verbessern.
O

HAllo Barbara, es kommt natürlich auf den Grad der Wahrnehmungsstörung an, vieles ist jedoch mit Förderungsmaßnahmen ausgleichbar und nicht jedes Kind mit einer Wahrnehmunsstörung hat eine Intelligenzminderung oder eine geistige BEhinderung. Hier sind ganz einfach die "Kanäle" durch die Eindrücke von außen verarbeitet werden, (noch) nicht richtig ausgebildet. Inwieweit therapeutisch erfolgreich behandelt werden kann, ist jedoch natürlich (wie bei fast allem in der Medizin) individuell vom Befund abhängig
Gruß
Dr. Elfrath