Hallo Kivi,
ich denke es spricht nichts dagegen, daß ihre Tochter alleine im Krankenhaus bleibt. Ihre Überlegungen bezüglich Telefon und Mehrbettzimmer und einmal am Tag Besuch finde ich gut. Vielleicht können sie ja auch noch eine Freundin organisieren, die nach Absprache auch mal ihre Tochter besucht. Bereiten sie ihr Kind beruhigend auf den Aufenthalt vor, ohne es zu oft zu thematisieren.
Viele Grüße und alles Gute
Dr.N.Winckler-Schumann

Danke für Ihre Antwort ! Ich mache mir auch deshalb viele Sorgen, weil meine große Tochter sehr häufig schlimme Eifersuchts"anfälle" wegen des Babies hat. Sie meint, sie komme "immer" zu kurz und das Baby werde immer vorgezogen. Ich versuche dann mit Engelszungen, ihr zu erklären, warum ein Baby mehr Hilfe und Fürsorge braucht als sie, betone ihre Selbständigkeit und mache ihr deutlich, was für "Vorteile" es doch hat, schon 8 Jahre alt zu sein (z.B. Du kannst schon im Hochbett schlafen, das Baby "muß" noch im Stubenwagen schlafen, Du darfst schon mit Papa ins Theater, das Baby nicht usw...). Aber oft will sie noch "Baby" sein und "betütelt" werden, dass darf sie ja auch noch manchmal ! Bloß eben die heikle Situation mit dem Krankenhaus ! Hoffentlich fühlt sie sich nicht abgeschoben ! Wie wird sie mit den Schmerzen fertig ? Als sie 3,5 Jahre alt war, wurde ich schwer krank u. mußte als Notfall 4 Wo ins KH und 6 Wo zur Kur, da hat sie heute noch manchmal Verlustängste ! Aber ich rede nicht dauernd über die bevorstehende OP - ich habe wahrscheinlich mehr Angst als sie ! Ich kann bloß schwer mit der Eifersucht umgehen. Kivi

Hallo! Möchtest du eine ehrliche Antwort? Ich würde doch versuchen, eine der Omas für die Zeit mit einzuspannen, auch wenn es recht großer Aufwand ist. Dann kannst du aber auch mal zwei Stunden allein (!) zu deiner großen ins Krankenhaus, während Oma mit der Kleinen draußen spazieren geht. Oder Oma fährt mal für ein paar Stunden ans Krankenbett.
Vielleicht braucht es gar nicht so sehr deine Große, aber dein schlechtes Gewissen würde dich sonst möglicherweise kaputt machen, oder?
Alles Gute für euch!
Anja

Hallo, Anja, die Omas muß ich leider außen vor lassen. Meine Mutter ist 77 Jahre alt, Witwe, und hat sich bei uns, als sie mir nach der Geburt im März/April helfen wollte, einen schlimmen Wirbeleinbruch aufgrund ihrer starken Osteoporose geholt, mein Mann mußte sie unter starken Schmerzen nach Norddeutschland zurückbingen, weil sie sich nicht hier bei uns im Osten behandeln lassen wollte. Nun muß sie sich alleine helfen, weil ich ja nicht weg kann mit einem schulpflichtigen Kind und mein Bruder u. Frau beide berufstätig sind. Meine Schwiegermutter haßt mich abgrundtief und versucht alles, damit mein Mann mich verläßt, sie hat einen "Knall", was Schulmedizin angeht, geht nur zum Heilpraktiker, ißt vegetarisch / ayurvedisch/ Öko-Pillen (Vitamine usw)statt Frühstück und würde mir nie verzeihen, dass ich meinem Kind die wichtigsten Immunorgane (Mandeln) wegoperieren lasse (O-Ton:"Gib dem Kind doch keine Milch, dann entzünden sich die Mandeln nicht!")! Außerdem bin ich "vollschlank" , sie nicht, ich habe Medizin studiert, sie weiß aber alles besser, obwohl ich z.B. der Homöopathie freundlich gegenüberstehe ! Aber wenn es darum geht, ob eine chron. Infektion Herzklappenschäden oder Rheuma verursachen kann, kann ich nicht mit Tees oder Diäten rumexperimentieren ! Ich kann dieser Frau nichts recht machen, deshalb habe ich ihr nichts von der OP erzählt ! Wie gut, dass 600km zwischen uns liegen ! Viele Freunde haben wir nicht, die meisten arbeiten tagsüber.

Aber ich werde schon jemanden finden, der meine Tochter außer mir besuchen kann, ich denke da z.B. an die Krankenhaus-Seelsorgerin, die ich aus dem Chor kenne, oder an eine Freundin, die als Religionslehrerin tätig ist und sie vielleicht mal nachmittags besuchen kann. Ich werde das noch mal mit meinem Mann besprechen. Aber es war gut, mal euren Rat zu hören und ein bißchen von meinen Sorgen zu erzählen, danken! LG, Kivi

Hallo Kivi,
nach dem, was sie jetzt erzählen, würde ich die Situation anders beurteilen. In diesem Falle sollten sie sich um Hilfe aus der Verwandtschaft oder aus dem Freundeskreis bemühen. Für ihre Tochter wird es vermutlich wichtig sein, daß öfter jemand bei ihr ist und sie nicht in der schwierigen Situation alleingelassen wird. Es wäre schon gut, wenn sie das irgendwie organisieren könnten.
Viele Grüße
Dr.N.Winckler-Schumann

Hallo! Das ist ja wirklich nicht einfach, aber du machst dir schon so viele gute Gedanken, dass euch bestimmt eine für alle akzeptable Lösung einfällt. Ich bin sicher, dass in so einer Situation nicht nur Freunde, sondern auch einfach Bekannte zu Hilfe bereit sind (auch wenn man es vorher vielleicht nicht vermutet) - und sei es eben nur mal der Spaziergang mit dem Baby in Krankenhausnähe, damit die Große dich ganz für sich hat.
Grundsätzlich aufgenommen werden Mütter in dem Kinderkrankenhaus in unserer Nähe auch nur bis 6 Jahre, also scheint das "Allein-ins-Krankenhaus" an sich nicht ungewöhnlich zu sein. Nur für die Besuchszeiten solltest du eine auch für dich günstige Lösung finden. Möglicherweise ist ja die Kleine bis Oktober auch schon an einer Mahlzeit abgestillt, so dass sich dein "Aktionsradius" erhöhen könnte.
Vielleicht schilderst du das Problem auch mal der Krankenkasse - möglicherweise kann man dir da auch helfen!
Alles Gute und liebe Grüße!!!
Anja