Hi,
ich hab die besorgte Frage, wozu ihr das denn genau wissen wollt? Klar ist man besonders stolz, wenn ein Kind sehr begabt ist, aber wozu braucht man einen Test der einem eine Hochbegabung beweist?
Da ich sehr viel mit hochbegabten Kindern zu tun hatte (gehöre selbst zu der Gattung von der Natur gestraften), habe ich die bittere Erfahrung gemacht, dass hochbegabte Kinder sehr unglücklich sein können und zwar stiegt dieses Unglück potentiell mit elterlicher Sugestion und "Förderung".
Es sei zu bedenken, dass Kinder, die anderen nachstehen gefördert werden müssen - hochbegabte Kinder fördern sich selber. Ihre Interessen sind so vielseitig, dass man dies nur aufgreifen und sie unterstützen und nicht ausbremsen muss. Eine zusätzliche Förderung kann sehr schnell nach hinten losgehen. Man erhält dann vielleicht ein prima Wunderkind - welches aber so denklastig sein kann, dass es unglücklich wird - und wenn man die Welt mit wachen Augen betrachtet gibt es genug Grund dazu... nur Kinder, egal wie "intelligent" sie sind, können da nicht differenzieren.
Machen Sie Ihr Kind nicht klüger als es eh schon ist - machen sie es glücklich (mit Sport, Natur, Liebe...) Das dürfte auch einem begabten Kind reichen. Der Rest kommt von alleine. Je normaler sich Ihr Kind fühlt, desto glücklicher kann es sein.
Bitte nehmen Sie meinen Rat nicht krumm - es ist nur gut gemeint, denn ich habe so viele Kinder leiden sehen...
Liebe Grüße
Heike

Mit dieser Ansicht fühle ich mich auch am wohlsten! Ich werde das Kind in Ruhe lassen und soweit Johanna das will, Ihr Mittel zur Verfügung stellen. Aber wissen würde ich es dennoch gerne und den Test machen, aber in eine Richtung drillen eher nicht, da war ich selbst viel zu verspielt, als das ich sowas meiner Tochter antun würde.
Herzlichen Dank für die ehrliche Antwort!
Liebe Grüße, Carmen

Hallo Carmen,
mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt und in der Entwicklung etwa so weit wie deine Tochter. Mir und auch dem Vater macht das ziemlich Sorgen. Er kann sogar LESEN!!!! - obwohl ich das nicht gefördert habe. Seine Tante hatte ihm mal mit Kreide ein paar Buchstaben aufgemalt - aus Jux - und die hat er nie vergessen. Er liest zwar nicht flüssige Sätze, aber jede Menge einzelne Buchstaben und sogar einfache Worte wie: Mama, Klara, Buch, Ei - also Worte aus seinem Kinderbuch. Unangenehm ist es auch in der Krabbelgruppe, da die anderen Kinder natürlich noch nicht in ganzen Sätzen sprechen und die anderen Mütter argwöhnen, dass entweder ihre Kinder zurück geblieben sind oder ich den ganzen Tag mit ihm übe.
Ich hoffe - und ich denke auch - dass sich dies im Laufe der Zeit relativieren wird. Meine Hoffnung beruht darauf, dass er ansonsten ein sehr umgängliches Kind ist - also keine Verhaltensauffäligkeiten zeigt wie andere begabte Kinder.
Ich denke, bei dem, was deine Tochter schon so kann, brauchst du echt keinen Test - eigentlich ist es schon klar. Sie ist ja wirklich extrem weit entwickelt.
Ich war sehr erleichtert über deine Antwort und fand sie sehr angenehem.
Liebe Grüße
Heike