Essstörungen?!
nachdem ich monatelange mitgelesen und auch gewogen habe, ist es mir ein dringendes Bedürfnis mal was lozuwerden.
Mein Leben hat sich nur um wiegen, Essen, Punktezählen, Abnahme, Zunahme, Sport etc gedreht. Trotz allem bin ich alle Jahre wieder in die gleichen Verhaltensweisen zurückgekehrt und habe mich fast fertig gemacht, wenn ich zugenommen habe. Ich habe beschlossen aus diesem Kreislauf von Abnehmen und danach noch mehr Zunehmen auszubrechen und mir Hilfe zu holen. Ich habe bei einigen hier im Froum den Eindruck, dass es auch in den jeweiligen Fällen fast schon an eine Essstörung grenzt und bitte diejenigen inständig über einige Dinge nachzudenken:
-es ist nicht normal sich täglich zu wiegen
-es ist nicht normal die Stimmung von dem Ergebnis auf der Waage abhängig zu machen
-es ist nicht normal, wenn die Gedanken den ganzen Tag ums Essen oder Nicht-Essen kreisen
-es ist nicht normal einen "Ausrutscher" mit exessivem Sport oder Hungern zu "bestrafen"
-es ist nicht normal bei Untergweicht trotzdem noch "fette" Stellen zu finden
-es ist nicht normal "Angst" vor einem Leben nach dem Abnehmen zu haben
-es ist nicht normal bei Einladungen immer nur "erlaubte" NAhrungsmittel zu verzehren
Ich will hier niemandem was unterstellen, aber vielleicht denkt der eine oder Andere mal drüber nach, was er sich ausser dem Abnehmen noch für Ziele setzt oder was das Schlanksein für ihn bedeuet. Ich hoffe neimandem zu nahe getreten zu sein, aber ich bin selbst in die Sackgasse geraten und habe letztendlich noch mehr auf den Rippen als vor meinen immer wieder auf Dauer gescheiterten Diäten. Das musste ich mal loswerden! Jetzt könnt ihr über mich herfallen :)
Liebe Grüsse
Dervelle
Re: Essstörungen?!
das hast du wunderbar geschrieben...
vlg
daniela
Re: Essstörungen?!
ich wiege mich täglich, weil ich extrem zu wasser neige ( in der ss 7 kg!!)anhand dessen kann ich überprüfen, ob ich vielleicht mehr brennesseltee trinke oder säfte zum entwässern.
es ist normal, das ich den ganzen tag prüfe, was ich und wieviel ich gegessen habe - alles andere hätte maßloses fressen zu folge. auch nicht gesund.
und ja, ich bin froh das ich reflektiere, was ich esse.
es ist nicht normal, einen ausrutscher exessiv zu bestrafen. aber dafür ein wenig zügel anzulegen, finde ich ok.
beim punkt untergewicht: es gibt einm wohlfühlgewicht, ein genormetes normalgewicht.
meine freundin ist untergewichtig - trotzdem ist sie "nur" schlank, nicht dürr (55 kilo bei 1,67m) ja, und sie hat ansätze zu speck an den hüften. man sollte vielleicht nicht zu sehr verallgemeinern.
es ist nicht normal, nach dem abnehmen angst zu haben. das aber kann ich verstehen. wer einmal fett war und mühsam die kurve bekommen hat, wird immer darauf achten, nicht mehr fett zu werden. das aber hat nix mit esstörung zu tun.
und warum soll ich bei einladungen nicht schauen, das ich mir den teller statt mit fettriefendem brätel mit dem leckeren salat lieber zuschaufel und statt dessen ein putenpieß esse?
ich werde nach 11 kilo wirklich mühsamer abnahme bestimmt schauen, das ich eben nicht übertreibe. man kann sich auch bewußt ernähren, mit täglich wiegen, mit dem auge auf seine nahrung, mit sport nach ausrutschern ect. ohne gleich essgestört zu sein.
lg katina
Re: Essstörungen?!
schön bemerkt.
Aber man kann nicht alles und jeden über diesen Kamm scheren.
Meine Mama z.B., die noch nie in ihrem Leben (mit Ausnahme nach ihrer ersten Schwangerschaft) Gewicht verlieren musste, wiegt sich täglich. Gewohnheitsmäßig. Was ist schon normal?
Ich habe mich jahrelang nicht gewogen, habe dann begonnen abzunehmen, ohne das irgendwie geplant zu haben (ich bin sozusagen in die Gewichtsreduktion reingestolpert ;)), habe mich dann mal auf die Waage gestellt, als die Hosen schon etwas lockerer geworden sind ... und bin erschrocken ;). Seitdem wiege ich mich auch täglich, war etwas nervös, als ich noch am Abnehmen war und die Batterien der Waage leer waren und ich deshalb für eine Woche auf 'Blindflug'.
Aber jetzt bin ich eigentlich fertig, noch ein halbes bis ein Kilo weniger wäre das Ziel, das ich mir irgendwann mal gesetzt habe (nachdem die ersten etwa 12 Kilo weg waren), aber da das Kilo nicht weg will, soll's halt drauf bleiben. Die Hosen werden auch nicht lockerer durch ein halbes Kilo weniger. Und nachdem das, was hier so 'Erhaltung' genannt wird, in den letzten Wochen ganz gut klappt, habe ich mich am Donnerstag mal nicht gewogen. War gut. Habe den Tag ohne Nvervösität überstanden.
Während ich im Abnehmen war, wollte ich einfach das Gewicht im Blick behalten, jetzt, wo ich mich 'eingeschwankt' habe, brauche ich das nicht mehr. Ist prima, ich wünsche das Jedem(r).
Was die 'Gedanken' anbelangt:
Ich persönlich bewundere alle Weight Watcherer. Das könnte ich NIEMALS im Leben durchhalten, aus zwei Gründen:
Erstens würde es mich schon nach dem ersten Tag nerven, bei jedem und allem, was ich mir in den Mund stecke/schütte zu überlegen, wieviel an dem Tag noch geht, bzw. mitzurechnen oder gar täglich aufzuschreiben was ich esse und da dann die Kalorien auszurechnen. Das würde mich dermaßen nerven, dass ich es wahrscheinlich keine Woche aushalten würde. Wäre mir eine viel zu intensive Beschäftigung mit dem Thema Essen/Trinken. Aber gut, für manch einen mag das der richtige Weg sein.
Der zweite Grund ist, dass die ständige Kocherei nach Rezept, bzw. Abwiegerei von Zutaten und Portionen mich auch nerven würde. Dazu ist mein Leben zu stressig, als das die Zubereitung von Mahlzeiten soviel Raum einnehmen dürften (bin voll berufstätig und habe 2 Kinder).
Wie gesagt, meine große Bewunderung für alle, die das durchhalten. Mir liegt das nicht, aber wie gesagt, die ständige Beschäftigung 7 Tage die Woche lang mit 'was darf ich heute noch essen' wäre für mich nicht machbar, da stimme ich Dir zu, dass das nicht normal ist.
Der Weg der Gewichtsabnahme, der bei mir geklappt hat, hat glücklicherweise nicht viel mit Verboten zu tun. D.h. es gab auch keine erlaubten Nahrungsmittel und Ausrutscher gab es per Definition auch nicht.
Dafür hat es länger gedauert, als es bei den vielen WWs hier zu tun scheint, aber das ist mir ziemlich egal.
Weil ich weiß, dass ich mit meinem Weg das Gewicht auch halten kann ...
...was bei den WWs wohl nicht immer so richtig klappt - sind ja doch einige auch hier im Forum, die 'wiedergekommen' sind, weil sie die Kontrolle und den Gruppenzwang brauchen, oder weil WW halt doch nicht langfristig wirkt, wenn man die Ernährungsweise und Zählerei einstellt.
Ich kenne auch niemanden persönlich, der mit WW langfristig dünner geblieben ist. Weder meine Tante und ihre Freundin, noch die Arbeitskollegin. Alle hatten gute Erfolge. Bis sie dann auf sich allein gestellt waren.
Naja.
Jedem das Seine :).
LG,
Alethia
Re: Essstörungen?!
In ein paar Punkten stimme ich dir zu.
Meine Frage ist aber immer noch "Was ist Essstörung?"
Ich achte an machen Tagen drauf was ich esse, dann gibts Tage wo ich nicht drauf achte. Wiegen tue ich mich jeden Früh und jeden Abend. Sehe mich aber nicht als Krank an deswegen.Achte halt drauf, das mein Gewicht im Ramen bleibt also so bei 55/56kg.
Wenn es bei fast 57kg ist, esse ich am anderen Tag wieder mal mehr Obst und Gemüße.
Wenn wir Eingeladen sind, dann haue ich auch rein und da ist es mir egal was ich esse und wie viel, wird halt in den nächsten Tagen wieder weg gemacht.
An mir stört mich sehr mein Bauch, er ist halt durch zwei Kinder "Ausgeleiert", so finde ich das. Sport mache ich keinen mehr, außer Fahrrad und ab und zu Inlainer Fahren.
Halte so mein Gewicht ganz gut, aber weniger darfs es nicht werden.
LG Diana
Re: Essstörungen?!
offensichtlich habe ich hier einigen auf den Schlips getreten. Es ging mir nicht darum,ein vernünftiges Essverhalten zu kritisieren. Ich wollte lediglich wie in meinem Fall passiert, darauf hinweisen, wie schnell sich eine Diät verselbstständigen kann. Das die Grenzen zu einer Störung fliessend sein Könne, aber nicht müssen. Bei mir war es so, dass ich täglich mehrfach auf die Waage bin, nach jedem Essen, nach jedem Toilettengang, nach jedem Sport etc. Meine Laune war am Boden, wenn ich zugenommen hatte, obwohl ich an alles gedacht habe. Ich habe meine Figur ständig mit anderen verglichen und fand mich immer hässlicher. Selbst als ich schlank war, habe ich das nicht gesehen und wollte immer weniger wiegen. Bei einer Zunahme kam dann der grosse Frust und ich habe alles in mich reingestopft, um am nächsten Tag wieder zu hungern. Es geht nicht darum, dass man z.Bsp. nicht bei Einladungen auch auf gesundes Essen achtet, aber ich bin grundsätzlich nur mit eigenem Essen zu Einladungen gegangen, um ganz "sicher" zu sein. Meine Leben war und ist bestimmt von Kalorien, Punkte zählen, Molketagen etc. Das ist natürlich nicht bei jedem gleich eine Störung, dass habe ich auch nie behauptet. Was mich betrifft, möchte ich einfach lernen, vernünftig zu essen , ohne es von Punkten oder erlaubten Lebensmitteln abhängig zu machen. Ich habe 37 Jahre jeden niedergemacht, der mir mit einer Essstörung gekommen ist. Wer will das schon oder gibt das offen zu? Das man mit 100kg zu viel Gewicht hat, ist klar, mit 52 kg allerdings nicht. Mein Beitrag war nur ein Anstoss mal darüber nachzudenken, bevor es vielleicht schlimm endet. Essstörungen bestehen eben nicht nur aus Magersucht und Bulimie. Es gibt viel andere Formen, aber dass geht hier zu weit. Wenn sich jemand persönlich gekränkt gefühlt hat, tut mir das leid, aber ich wollte einfach nur meine Sicht darstellen.
Also, nix für ungut
Liebe Grüsse
Dervelle
Re: Essstörungen?!
ja das hast Du schön geschrieben und ich denke es könnte auch tatsächlich für einige wenige zutreffen. Aber bei den Meisten hier ist es anders (hoffe ich):
-Ich wiege mich auch täglich (manchmal mehrmals), einfach weil ich es kaum erwarten kann - und weil ich total glücklich darüber bin die Pfunde schmelzen zu sehen. Natürlich wäre das eigentlich nicht nötig und in letzter Zeit versuche ich manchmal auf´s morgendiche Wiegen zu verzichten, aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mich nicht wiege, dann nehme ich eher zu.
-Zu der Stimmung möchte ich auch was sagen. Wir sind hier ja in einem Abnehmforum und ich denke da ist es doch ganz normal dass hier auch "gejammert" wird über´s nichtabnehmen. Und gefreut über die Abnahme.
-Man sollte sich nicht den ganzen Tag Gedanken über´s Essen machen müssen. Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Eigentlich hatte ich dieses Problem vor allem in der Zeit, in der ich zugelegt habe. Weil ich genau wußte dass ich eigentlich mein Limit längst erreicht hatte. Heute gehe ich wieder viel entspannter mit Lebensmitteln um (dank xx).
-Ausrutscher gibt es immer und wird es immer geben und man muß auch mal nachsichtig mit sich sein können ;0).
-Untergewicht hatte ich noch nie und werd ich wohl auch nie haben...
-Also ich habe keine Angst vor einem Leben nach dem Abnehmen. Denn ich weiß dass ich das gut meistern kann. Es hat ja auch schon mal geklappt und ich habe mein Gewicht wirklich gut gehalten bis zur nächsten Schwangerschaft (stimmt also nicht das alle XXler gleich wieder zunehmen).
-Ich versuche bei Einladungen auch eher weniger hochkalorische Dinge zu nehmen, aber auch da gibt es jede Menge Ausrutscher und damit muß man Leben lernen. Denn man will nach der Abnahme ja auch gut leben und nicht ständig hungern (wahrscheinlich werde ich schon alleine deshalb niemals richtig dünn ;0)).
So, das ist ja jetzt richtig lang geworden. Bin gespannt ob noch einige Andere was dazu schreiben. Denn ich finde Du hast da einen interessanten Beitrag verfasst.
Liebe Grüße,
Birgit
Re: Essstörungen?!
du hast das ganz toll beschrieben, genau das Gleiche (bis auf das häufige Wiegen, ich schaffe es mich auf einmal die Woche zu beschränken) hätte ich auch genau so formulieren können und wollen,
lg
Melanie, heute mit auch leckerem Ausrutscher auf einem Brunch, dafür aber dann nur kleinem Abendessen :-), die auch niemals richtig dünn werden wird (und will!)
Re: Essstörungen?!
wie Recht du hast, leider sind die Grenzen fließend und man steckt vielleicht schneller in einer Essstörung, wie man sich vorstellen kann. :O((
Naja, mal zu mir, also ich denke, nein ich weiß, meine Wiegerei ist auf jeden Fall schon krankhaft. Ob das schon eine Essstörung oder ein Anfang davon ist, weiß ich nicht, denke mal nicht. Allerdings bin ich auch ein Kandidat, der vor der Erhaltung größten Respekt hat, davor graut mir, ich möchte einfach nicht wieder so dick werden, aber ich möchte auch nicht mein ganzes Leben Listen führen.
Aber ich kann sagen, ich esse noch sehr gern, Essen macht mir an sich keine Angst oder so, auf Feiern schlage ich schon ordentlich zu, ich weiß doch das es auch wieder weg geht und man sich nicht gleich wieder 10kg anfuttert. Mache auch jedes WE einen Fresstag, meist ist das Sonntag und da gönne ich mir wirklich Alles, auf was ich Lust habe oder wo ich in der Woche eher drauf verzichte und das ohne schlechtes Gewissen, das hatte ich Anfangs mal dabei und auch Angst vor der Waage am Tag drauf, aber das ist nun nicht mehr so. :O)
Trotzdem ich weiß was du meinst und nehme es auch nicht krumm oder falle über dich her, du hast ja recht und so ein Denkanstoß in dem Forum, finde ich gut. :O))
Ich wünsche dir alles, alles Gute und eine schöne Woche!!
GGGGGGGGGGGGGGGLG, Hanka
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