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Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Ich habe ein hochdifferenziertes G1 DCIS, was an sich beruhigend ist. Bei den Prognosefaktoren schaut's etwas anders aus: Hormonnegativ und her2 stark positiv (+3). Wenn ich mich richtig informiert habe, bedeutet "hochdifferenziert", dass es sich um einen langsam wachsenden Tumor handelt, bei her2 handelt es sich um einen Wachstumsfaktor, stark positiv würde also bedeuten, der Tumor wächst schnell. Beim ersten Kontrollbesuch nach der OP in der Brustambulanz erfuhr ich nur, dass das "eher außergewöhnlich" sei und "der Tumor macht eben, was er will". Ich finde beide Aussagen eher unbefriedigend - an was kann ich mich nun halten? Schnell- oder langsam wachsend? Und warum sind hormonnegative Rezeptoren in der Prognose schlecht - wenn keine Andockstellen für Hormone da sind, die eine Zellteilung bewirken, ist das nach meinem Verständnis ja eher gut?
Bisherige Antworten

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Hallo,
Sie haben Recht gute Prognose, die zusätzlich ungünstigen Eigenschaften sollten Sie nicht unnötig beeinflusssen. Leider sind diese Befunde bei jungfen Frauen oft schlechter. (Alter??) Um so wichtiger ist eine gute Entfernung des Befundes im Gesunden, evt. auch Bestrahlung der Brust zu überlegen, hängt auch von der Größe ab. Genauere Informationen kann ich aber nur bei Vorlage der Histologiebefunde geben, gerne FAX. Uni Köln 0221/478-7457
Tumor wächst trotzdem sicher langsam, (nur Mikrokalk??), Prognose ist deshalb schlechter da eine positive Beeinflussung durch Anti-Hormone nicht möglich ist.

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Ich bin 54 Jahre alt. Es handelte sich um ein ausgedehntes IDCIS (max. Durchmesser der Tumorformationen 6cm), das in einer zweizeitigen Operation entfernt wurde, bei der Nachresektion hat man dann alles im Gesunden entfernen können. Eine 5-wöchige Strahlentherapie habe ich auf dringendes Anraten hin gemacht. Trotzdem nochmals zu den Hormonrezeptoren: wenn ich mich richtig informiert habe, können sie - so sie positiv sind - mittels einer Art "Antenne" Hormone aufnehmen, die dann zu einer Zellteilung führen können. Es ist mir schon klar, dass man dies mit einer Hormontherapie beeinflussen kann; wenn nun aber (bei negativen Rezeptoren) gar keine "Antennen" da sind, kann ja auch keine Hormonaufnahme und damit keine Zellteilung erfolgen?? Irgendwie kann ich dem logisch nicht folgen.
Außerdem hat man mir so ganz en passant auch erklärt, dass sich ein DCIS "gerne auf beide mammae" setzen würde. Ich dachte, das sei eher beim LCIS der Fall?
Aufgrund der letzten Auskünfte hier in der Brustambulanz (siehe meine erste Anfrage) stelle ich meine Fragen lieber hier (keine Angst - ich werde Sie nicht dauernerven!)

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Hallo,
bei 6cm Größe ist wirklich der Befund mit einem Sicherheitsabstand von 1cm entfernt worden?? Hat eine Brustreduktion stattgefunden?? Die Entstehung von Zellveränderungen ist nicht geklärt, die weiblichen Hormone spielen sicher eine wichtige Rolle aber nicht nur, z.B. können genetische Defekte die Zellveränderungen auslösen, da keine hormonelle Beeinflussung möglich ist hat die Operation die entscheidende Rolle, deshalb besonders wichtig die Entfernung im Gesunden, da eine höhere Risikosituation vorliegt!! Leider bedeutet ein solch grosser Befund meistens Brustentfernung. Risiko liegt auch auf der Gegenseite aber nicht so hoch wie bei CLIS. Clis ist aber nicht besonders bedeutsam. Konsequente enge Nachsorge!!!

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Lieber Herr Doktor Worm,
das war die schrecklich schwere Entscheidung vor der 2. OP - Gesamtabnahme oder nochmals brusterhaltend versuchen. Da meine Brust zum Glück groß genug war, konnte man tatsächlich mit 1 cm Randabstand im Gesunden entfernt werden - die Narbe ist allerdings entsprechend groß (retromamillär bis axillär). Die opierte (rechte) Brust ist nun doch wesentlich kleiner als die linke(und somit fast "jugendfrisch", zumal die Narbe wirklich sehr schön ist); man hat mir eine Angleichung (also quasi eine Gratis-Schönheits-OP) vorgschlagen, ich mag aber nicht an der (noch) gesunden Brust herumschnipseln lassen. Genetische Defekte liegen nach meinem Verständnis nicht vor (vor mir gab es in der Gesamtfamilie keinen Fall von Brustkrebs). Kontrolle erfolgt in den nächsten 3 Jahren vierteljährlich, danach halbjährlich sowie 1x jährlich Mammographie sowie Kontrolle durch die radiologische Abteilung. Allerdings war auch bei dieser Ersterkrankung weder palpatorisch noch mittels Mammographie oder Sonographie eine Auffälligkeit zu sehen - erst als die Brust sezernierte und man eine Galaktographie mit anschließender Mammographie gemacht hat, waren die Milchgangserweiterungen zu erkennen.
Ich bedanke mich herzlich für Ihre Auskünfte und habe noch eine Frage: Immer wieder lese ich, dass strikt von Alkoholkonsum abgeraten wird - ich bin aber ein Weingenießer und kann mir ein gutes Essen ohne Wein fast nicht vorstellen - muss ich zukünftig wirklich darauf verzichten??

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Hallo,
WEIN IST KEIN Problem. Zur OP wäre es sicher deutlich besser gewesen eine tumoradaptierte Reduktionsplastik rechts mit Reduktionsplastik links durchzuführen, damit hätte man eine deutlich geringere Fläche der Bestrahlung rechts und nicht nur eine gute Kosmentik sondern auch eine Risikosenkung der linken Brust. Es ist durchaus möglich das sich im Laufe der Zeit narbige Verziehungen der rechten Brust ergeben werden. Sie sollten die mit der linken Seite besser nicht lange warten. Natürlich alles unter Vorbehalt!! Nachorge: MG rechts alle 6Monate!links alle 12:

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Ich verstehe leider nicht ganz, was sie mit "sie sollten die mit der linken Seite besser nicht lange warten" meinen, interpretiere es aber dahingehend, dass ich auch die linke Brust operieren lassen sollte. Ich muss dazu sagen, dass ich unter einer sehr ausgeprägten Krankenhaus-Phobie leide. Schon die beiden Operationen an der rechten Brust habe ich nur mit schweren Psychopharmaka überstanden, die 5-wöchige Bestrahlung war nur mit Hilfe einer Gott sei Dank zur Verfügung stehenden Psychologin auf der Radiologie zu schaffen - nach all dem Stress fühle ich mich jetzt (von Schlaflosigkeit abgesehen) eigentlich gut und möchte mir ohne Grund den Horrortrip eigentlich nicht antun (wie gesagt - es ist NICHT Angst vor der Behandlung oder vor der OP), zumal Sie ja selbst meinten, dass das Risiko eines beidseitigen Befall bei DCIS nicht so hoch sei wie bei LCIS.

Re: Befund: Klassifikation gut, Prognose schlecht??

Hallo,
mit diesen Informationen ist natürlich eine zweite Operation zur Zeit nciht zu empfehlen. Sie sollten sich erst erheolen, erst wenn sie die evt. Asymmetrie sehr störend empfinden dann Op aus eigenem Antrieb.
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