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Woher nehmt Ihr Euren Glauben???

Ich kann nicht verstehen, wie man/frau an einen Gott glauben kann, leider. Ich verstehe Bittgebete als eine Art, um Frieden mit sich selbst zu finden. Aber einen Gott glauben kann ich nicht. Nicht bei all den negativen Schlagzeilen, nicht bei all den toten Babys, nicht bei all dem Elend auf der Welt, hinter der sich ein "ausgeklügelter und Gottgebebener" Plan verstecken soll.
Ich möchte niemanden beleidigen, ich möchte nur verstehen, woher ihr Eure Gewissheit nehmt, an ein solches Wesen zu glauben, ich würde es auch gern, denn dann wüsste ich, dass meine 8 Pünktchen gut aufgehoben sind und es meiner Mutter wieder besser geht, da oben....
Eine heute sehr traurige Peggy
Bisherige Antworten

Re: Woher nehmt Ihr Euren Glauben???

Hallo Peggy
Woher ich meinen Glauben nehme, mmmh... ich versuche, dir mal ehrlich zu antworten, auch wenn es sehr persönlich ist.
Ich nehme meinen Glauben daraus, dass mir Gott in der Zeit in meinem Leben, als es mir am Allerschlechtesten ging, zweimal im Traum erschienen ist und ich dort so viel Wärme und Liebe gespürt habe wie nie zuvor.
Ich nehme meinen Glauben aus dem Frieden, den ich spüre, wenn ich mich mit Gott oder dem Bibellesen befasse oder einfach in einer Kirche sitze.
Ich nehme meinen Glauben aus den vielen Gebetserhörungen, die ich schon bei mir und anderen Menschen erlebt habe.
Aber bei mir ist auch nicht immer alles rosig, und oft bin ich sehr ängstlich. Und diese Welt ist nun mal (noch) nicht das Paradies. Eines Tages, denke ich, werden wir alles verstehen. Bis dahin weiss ich, wenn es gar nicht mehr weiter geht, bin ich nicht alleine.
Und meistens ist mir Gott am Stärksten begegnet, wenn es mir am Schlechtesten ging - vielleicht, weil ich dann auch eher bereit war, ihn zu suchen.
Alles Gute
Löwenzahn

Re: Woher nehmt Ihr Euren Glauben???

Hallo Peggy,
jeder Mensch glaubt an etwas. Wenn nicht an Gott, an die Lehre Christi, dann an eine andere Lehre, Buddismus, Islam, Esoterik oder sonst was. Heutzutage sind soviele Lehren auf dem "Markt".
Ich bin im katholischen Glauben erzogen worden. Diese Lehre liegt mir am nächsten. D.h. nicht, dass ich mit allem was meine Kirche getan hat oder mit der Einstellung zur heutigen Zeit einverstanden bin.
Es ist verständlich, dass jemand an den Glauben zweifelt, in dieser Welt, in der wir so viel schlechtes erleben und hören. Aber wir sind hier um zu lernen, um uns kennenzulernen. Wenn alles nur Freude wäre, würden wir uns mit der Welt und uns selber nicht auseinandersetzen, würden also nie vorwärts kommen. Schicksale sind Wege zu unserern Seelen. Erst wenn wir uns hinterfragen und Antworten suchen lernen wir zu verstehen. Und da die Welt so gross ist, suchen wir unser ganzes Leben nach Antworten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich die negativen Erfahrungen auch als Wege Gottes betrachte, sie akzeptiere und mir sage, dass Er mir diese Aufgaben gegeben hat um innerlich zu Wachsen, eine Ruhe in mir verspüre und mich viel offener und grosszüger gegenüber meine Mitmenschen bin.
Man sagt doch salop "wie innen so aussen". Daran halte ich mich. Denke positiv und das Leben ist viel lebenswerter und glücklicher. Klappt bei mir auch nicht immer - aber das gehört dazu.
GGLG
taddi

Re: Woher nehmt Ihr Euren Glauben???

Hallo Peggy,
auch ich habe vor langer Zeit der weltlichen Gottesgemeinde entsagt. Aus sehr persönlichen Gründen. Mir sind sehr viele Heuchler begegnet. Menschen, die nach aussen gläubig sind und in den eigenen vier Wänden, prügeln, vergewaltigen und hassen. Ist doch nicht richtig! Naja, wie auch immer - auch ich suche nach irgendeinem Pol, der meine Hoffnung am Leben erhält und mich nicht verzweifeln lässt. Ich bin noch auf der Suche. Mein Hund und das Laufen durch die Natur hat mich aber ein ganzes Stück weitergebracht. Auch wenn ich nicht an einen Plan glauben mag - Chaos-Theorie- sehe ich doch immer wieder so viel, was in der Natur funktioniert. Vielleicht auch erst beim x-ten Anlauf. Da wir auch dazugehören, sehe ich mich als solch ein Teil, das durch Umwelteinflüsse und andere Störungen nicht so richtig funktioniert. Jeder Pol benötigt ein Gegenpol, das finde ich einleuchtend. Also versuche ich meinen Pol zu finden, ich bin sehr quirlig, und dazu den Gegenpol -also Ruhe und Besinnung.
Alles Gute Diana
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