Lieber Gott,
als Du meine Oma zu Dir genommen hast, habe ich Dich nicht verflucht, sondern Dich gebeten, ihr einen schönen Platz zu besorgen.
Als Du mich zwei Jahre lang durch mein Leben hast irren lassen und ich nicht mehr wußte, was richtig und was falsch ist, habe ich mich nicht gewehrt, sondern die Hoffnung auf das Licht am Ende des Tunnels nicht aufgegeben.
Als ich dann mein Leben geordnet habe und schwanger wurde, wäre ich Dir um den Hals gefallen vor Freude, hätte ich es gekonnt.
Als Du mir das Kleine genommen hast, habe ich mich tapfer verabschiedet und es in Deine Hände zurückgegeben, weil ich weiß, das Kleine hat es gut bei Dir.
Als Du unsere kranke Tante eine Woche später zu Dir genommen hast, habe ich wieder gewußt, bei Dir hat sie es besser.
Wir haben alle diese Dinge mit Mut und Zuversicht getragen und ertragen und haben Dich nie verflucht, wenn auch oft gefragt: WARUM????
Jetzt komme ich zu Dir mit einer Bitte: Wir möchten so gern für ein kleines Wesen sorgen und ihm mitgeben, dass man nie im Leben aufgeben darf und alles - wenn auch nicht immer gleich zu verstehen - einen Sinn hat. Wir wünschen uns ein Kind, und wir bitten Dich -beide-, uns zu helfen.
Ich weiss, dass Du uns hörst!
Es dankt Dir Conny!