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berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Hallo,
was sagt Ihr denn zum neuen Kiga-Gesetz? Ich finde ja da wird uns berufstätigen Müttern ganz schön der Saft abgedreht. Vor allem auf dem Land, wo es nur kleine Kindergärten gibt. Bin gespannt ob die es über Öffnungszeiten von 8.00 - 14.00 Uhr schaffen...
Neugierig bin,
lG,
Birgit mit Jan-Niklas (*16.12.03)
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Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Bin auch aus Bayern, meine Kinder sind aber noch klein und daher in der Krippe. Dort wurde das schon vor dem KiGa-Gesetz so gehandhabt wie jetzt auch in den Kindergärten. Ich kannte das gar nicht, dass man einfach einen Vormittag oder Nachmittag bucht, sondern habe immer schon nach Stunden gebucht und konnte monatlich umbuchen. Auch der Betreuungsschlüssel wurde danach berechnet. Es war nie ein Problem, weil die Krippe einfach bis 17:00 Uhr offen zu sein hat - Entscheidung der Gemeinde.
Wenn die Gemeinde einen länger öffnende KiGa will und dann die Gebühren aber für die Zeit sagen wir ab 15:00 Uhr wegen der geringeren Auslastung die Kosten noch weniger decken als zuvor, ist es eine politische Entscheidung zu sagen: wir wollen aber einen Ganztageskindergarten. Unter Umständen muss man dann auch mit dem Träger verhandeln.
Hier ist es eher so, dass die Kindergärten Gruppen schließen müssen, weil es immer weniger Kinder gibt. Um überleben zu können, müssen sie sich den Anforderungen anpassen und daher überlegen immer mehr KiGä, länger zu öffnen. Die KiGä sind da allerdings in einer schwierigen Lage.
Ach ja, ich bin im Landkreis München in einer kinderreichen Gemeinde mit gut 13.000 Einwohnern. Wir haben 5 Kindergärten und eine Krippe.
Auf dem flachen Land habe ich schon KiGä erlebt, die mit den Eltern der Kinder umspringen, als würden die KiGä sich gnädigerweise zu etwas herablassen, wenn sie ihren Job machen. Ich kann mir gut vorstellen, dass da die Einstellung oft eine andere ist als hier.
Jennifer.

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Hallo Jennifer,
also Kindergrippe - das gibt es bei uns gar nicht. Bestenfalls eine Kita für Kinder ab 2. Bei den "normalen" Kindergärten wird es so sein, dass sie bei weniger als 11 Kinder einfach schließen werden (aus wirtschaftlichen Gründen absolut verständlich). Aber was, wenn die Gruppe sich mitten im Jahr verkleinert (z.B. eine berufstätige Mutter bucht andere Zeiten und die Gruppe wird dadurch zu klein)? Müssen die Kinder dann aus dem Kiga rausgenommen werden, weil in einem anderen Kiga die entsprechenden Zeiten angeboten werden?
Ich denke es ist (mal wieder) ein Problem, dass es in erster Linie auf dem Land gibt. Hier gibt es viele kleine Kindergärten (ansonsten sehr lange Anfahrtswege) und die sind natürlich nicht so gut ausgelastet wie in den Städten (von den förderbedürftigen Kindern natürlich mal ganz abgesehen - wir haben hier kaum Ausländeranteil). Also werden die Kosten ins astronomische steigen um die Kigas zu erhalten und haben ein sehr schlechtes Angebot.
Ganz davon abgesehen, dass ich mich bis 10.01. festlegen soll, wann mein Kleiner nächstes Jahr verbindlich in den Kiga geht (er ist dann 2 3/4). Das ist für mich kaum abzusehen. Womöglich klappt es dann ja noch gar nicht... Ich finde das unmöglich.
Viele Grüße,
Birgit

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Tipp wegen dem Festlegen: du kannst ja monatlich umbuchen. Ich war auch immer in der Situation, dass ich mich schon in der 8. Schwangerschaftswoche festlegen musste, zu welchen Zeiten mein Kind dann über ein Jahr später in die Krippe gehen wird (wenn es denn einen Platz bekäme). Aber das war deswegen kein Problem, weil ich ja umbuchen konnte. Wichtig war der Leitung in der Praxis einfach, wieviele Stunden es im Schnitt sein werden - und das konnte ich schon abschätzen.
Die Kosten haben wirklich nichts mit dem Gesetz zu tun - es ist Sache der Gemeinde, das festzulegen! Kindergärten bekommen in der Regel immer einen Gemeindezuschuss, und die Gemeinde legt die Höhe der Gebühren fest. Aus rein wirtschaftlichen Gründen müssten Kindergärten eigentlich immer geschlossen werden - sie kosten sowohl die Gemeinde als auch das Land Bayern etwas.
Als Beispiel für die wichtige Position, die die Gemeinde hier hat: der Krippenplatz meines "Großen" kostete usprünglich schlappe 500 Euro im Monat. Der Elternbeirat fand das unmöglich, zumal man mit zwei Kinder da wirklich ganz schnell am Ende der finanziellen Möglichkeiten ist. In einer gezielten Aktion wurden alle politischen Mandatsträger angesprochen, der Elternbeirat ging mit mehreren Eltern in den entsprechenden Ausschuss, ein Mitglied des Ausschusses, mit dem das vorher abgesprochen war, stellte den Antrag, die Kosten erheblich zu senken - und durch die gute Vorarbeit wurde nur noch um die Höhe der Absenkung diskutiert. Jetzt zahle ich für zwei Kinder soviel wie vorher für eines.
Die Mindestbelegung von 20 Stunden pro Woche gilt in der Krippe und in den Kindergärten hier - finde ich auch o.k., sonst ist das ein stetes Kommen und Gehen und sinnvolle Arbeit nicht möglich. Für einige Stunden Betreuung pro Woche sind andere Möglichkeiten sinnvoller (wir haben hier eine Spielgruppe, die die Kirche organisiert und andere solche Gruppen anderer Träger; aber wie gesagt, hier gibt es sehr viele Kinder und deswegen auch viele Angebote). Ich habe aber auch schon von KiGä gehört, die eine eigene Gruppe für "Kurzbucher" eingerichtet haben.
Wenn die Gruppe sich während des Jahres verkleinert, hat das normalerweise keine Auswirkungen - es könnte ja jederzeit wieder hinzu gebucht werden.
Wenn bei euch wirklich die Existenz des Kindergartens auf der Kippe stehen sollte, weil weniger als 11 Kinder dorthin gehen, würde ich schnurstracks zum Bürgermeister marschieren und ihn fragen, wie er das mit seiner angeblich familienfreundlichen Politik vereinbaren kann (er macht doch bestimmt mit Familienfreundlichkeit Werbung) und ggf. Verbündete im Gemeinderat suchen. Hier hat mal eine Gemeinderätin im Haushalt nach anderen Positionen gesucht, die die Gemeinde auch viel Geld kosten und gefragt, was wichtiger wäre: die Rasenpflege des Fussballplatzes (kostet ein irres Geld) oder die Kinderbetreuung. Die Lokalpresse hat sich darauf gestürzt und seitdem wagt niemand mehr, über die Einschränkung der Kinderbetreuung zu reden.
Ich kann es nur wiederholen: das Gesetz schafft zwar Rahmenbedingungen, die anders sind als vorher, aber *OB* es einen Kindergarten gibt, wie hoch die Gebühren sind und wie lange man ihn halten will, ist eine politische Entscheidung und damit beeinflussbar.
Jennifer.

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Hallo Birgit!
Für mich wird die Situation von der Zeit her eher besser. Bislang konnte ich Pauline immer erst um 7.30 Uhr abgeben. Sie konnte dann längstens bis 14.00 Uhr bleiben. Mit den neuen Zeiten kann ich sie schon um 7.00 Uhr abgeben, was uns einiges an Organisation abnehmen würde. Allerdings wird unser Kindergartenbeitrag von 45? auf 75? steigen und das finde ich, ist schon ne ganze Menge.
LG Katja, auch auf dem platten Land in Bayern (von Krippen und Kitas kann ich nur träumen - Pauline bekam auch erst mit knapp 4 Jahre einen Kigaplatz) --> ohne Großeltern geht hier in den ersten Jahren gar nix

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Hallo Katja,
wir steigen hier mit 85 ? bei 4-5 Std. ein. Dumm ist auch dass ein Kind ab 3 mind. 4 Std. angemeldet werden muß oder soll (hab ich noch nicht so richtig kapiert) und dann auch 4 Std. bleiben muß. Also nix mehr mit 8.45 bringen und 12.00 Uhr holen... Bei älteren Kindern mag das kein Problem sein, aber meiner wird ja erst im Dezember 3. Vor allem dass man sich jetzt schon komplett fest legen soll finde ich schwierig.
Bleibt Euer Kindergarten dann nachmittags länger auf? Gerade da denke ich werden kleine Kigas Schwierigkeiten haben. Nachmittags ist einfach kein so großer Bedarf, das wird schon schwierig für die Mamas die arbeiten und die Zeit brauchen.
Bei uns stehen die Chancen eher schlecht das der Kiga vor 8.00 geöffnet wird. Bin aber mal gespannt wie sich das Ganze entwickelt...
LG,
Birgit

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Guten Morgen, Birgit!
Hier ist es auch so, dass das Minimum 3-4 Stunden Buchungszeit ist. Das bedeutet im Klartext zwischen 8.00 und 8.15 Uhr bringen und Punkt 12.00 Uhr abholen. Da das hier die meisten Kinder betreffen wird, mag ich mir gar nicht vorstellen, was zu Bring- und Abholzeiten auf Parkplatz und in den Garderoben los sein wird! Meine Freundin (nicht berufstätig) jammert auch schon, weil sie ihren Sohn jetzt noch früher bringen muss. Am Morgen wird der Kiga dann zwar eine halbe Stunde früher auf sein, mittags bleibt es aber bei 14.00 Uhr (ich denke, hier ist der Bedarf einfach nicht da). Da ich Lehrerin bin, ist für mich eine Betreuungszeit von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr optimal (ich arbeite ja auch nur Teilzeit, habe jeden Tag spätestens um 11.05 Uhr aus). Insgesamt sehe ich aber momentan noch keine Vorteile des neuen Systems, außer dass ALLE Eltern mehr Beiträge zahlen und v.a. die Eltern übermäßig zur Kasse gebeten werden, die verlängerte Zeiten buchen werden. Die Betreuungszeiten konnte man bei uns immer schon für den nächsten Monat ändern, da sind sie hier recht flexibel. Ich hatte Pauline auch zuerst nur bis 12.00 Uhr im Kiga, seit Oktober ist sie allerdings bis 13.oo Uhr angemeldet, weil das mit den Abholzeiten der beiden Größeren (Schulkinder) besser passt.
Sag mal, wo wir gerade beim neuen Gesetz sind. Bei uns werden sich nicht nur die Öffnungs-/Buchungszeiten ändern, sondern es wird ein komplett neues Konzept eingeführt. Die paar Tage vor Weihnachten wurde der ganze Kiga umgeräumt, so dass es jetzt keine Gruppenräume, sondern nur noch sog. Funktionsräume gibt. Aus Paulines Elefantengruppe wurde der Technikraum und gegessen wird jetzt in der Cafeteria! Ich finde das gerade für die kleineren Kinder schade. Die haben so gar keinen Rückzugsraum mehr in "ihre" Gruppe. In der Schule hat doch schließlich auch jede Klasse ihr Klassenzimmer. Na ja, mal abwarten! Pauline hat noch nicht geklagt *g*.
LG Katja

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sagt...

Ich komme zwar nicht aus Bayern, sondern aus Ba-Wü, und von eurem KiGa-Gesetz habe ich *schäm* gar nix mibekommen, allerdings wollte ich nur sagen, dass ich von Krippen und KiTas hier auch nur träumen kann, obwohl ich im Einzugsgebiet von Stuttgart wohne. Hier gibt es genau eine KiTa, die allerdings erst kids ab 3 Jahren aufnimmt und wo du dein Kind auch schon bei der Geburt anmelden musst. Der Kindergarten bei uns im Dorf (ein städtischer) hat wahnsinns tolle Öffnungszeiten: 8-12h und 13.30h-16h (oder aber 7.30h-12.30h und dann nur 2 Nachmittage- diese Regelung geht bei mir aber nicht, da meine Kleine noch zur Tagesmutter "muss" und ich sie dort schon um 11.45h spätestens abholen muss, mir also die verlängerte Öffnungszeit des KiGas gar nichts bringen würde). Sehr Berufstätigen-freundlich. :-(
Es gibt wohl auch einen Kindergarten 7km entfernt, der hat Öffnungszeiten von 7h-13h, aber da müsste ich Simon dann ja hinkutschieren und wenn er später hier in die Schule kommt, kennt er gar niemanden.
Und wegen KiGa-Platz: ich musste mit Händen und Füßen und vollem Einsatz kämpfen, damit ich für Simon, als er 3 Jahre alt war, einen 1/2 KiGa-Platz bekam, denn der KiGa war voll. Glücklicherweise hat sich eine Mami zum Teilen bereiterklärt und die Stadt auch mitgespielt (ausnahmsweise, dieses Jahr wollten das andere Mamis auch machen, da für Januar-Kinder schon wieder kein Platz da ist, das wurde aber abgewimmelt), sonst hätte ich meinen Job aufgeben müssen, denn 2 kids bei der TaMu wären finanziell nicht tragbar gewesen...
Wir haben zwar Großeltern, die sind aber nicht "einsatzfähig" (die einen wollen nicht, die anderen haben einen Vollerwerbs-Bauernhof, können also nicht auch noch kids nebenher beaufsichtigen).
LG Elke (danke, dass ich mich auskotzen durfte vernab vom Thema *g*)

Re: berufstätige Mütter aus Bayern hier? - Was sag

Hi,
bei uns wird der Kindergarten gerade aus Kindermangel zum Kinderhaus umgebaut, d.h sie nehmen nun Kinder von 2 bis 10. Die Schulkinder haben eine Hausaufgabenbetreuung und einen extra Spielraum und kriegen warmes Mittagessen. Der Weg von der Schule zum Kindergarten ist nicht weit. Fuer mich ist das optimal und die Kinder bleiben auch nach Schulanfang in ihrer gewohnten Umgebung.
Der Kindermangel hat auch dazu gefuehrt, das die Kindergaertnerinnen echt kreativ sind und eine super Betreuung anbieten und so eigentlich fast alle Kinder ein paar mal in der Woche bis vier Uhr bleiben. Turnen, musikalische Frueherziehung, Werken wird alles im Kindergarten gemacht in Kleingruppen (7 Kinder), die nach Alter eingeteilt werden. Wenn ein Kind eine Interessengruppe hat am Nachmittag, bleibt es meist auch zum Mittagessen, selbst wenn die Mutter zu Hause ist. Die Kids wollen das so, im Kindergarten essen ist viel spassiger.
Aber ich schweife vom Thema ab ;-) Am Anfang waren sie auch nervoes hier wegen dem neuen Gesetz. Aber es wird sehr flexibel gehandhabt und sie wollten nur eine "pi mal Daumen"-Schaetzung, wieviele Stunden die Kinder im Durchschnitt in der Woche wohl bleiben. Muss das Kind mal laenger bleiben, ist das kein Problem, solange es im Schnitt einigermassen gleich bleibt. Ansonsten kann ich monatlich umbuchen. Sie koennen dieselben Betreeungszeiten wie bisher anbieten von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
Gruss
Ingrid

Hört sich gut an...

Hallo Ingrid,
die haben da ja echt was draus gemacht. Leider ist unser Kiga auch nicht sehr flexibel - es liegt sicherlich nicht alles am neuen Gesetz.
Aber wir haben auch die Info bekommen das pi mal Daumen eben nicht geht sondern konkret eingebucht werden muß, d. h. es geht nicht nur um die Gesamtstundenzahl.
Na ja, mal sehen wie´s wird.
LG,
Birgit und schöne Weihnachten ;0)
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