Wird das irgendwann besser?
Situation derzeit: Ich arbeite vier Tage pro Woche etwa 10 Std pro Tag, bezahlt als 80-Prozent-Stelle. Komme erst nach Hause, wenn Tochter (27 Monate) schon schläft. Mann arbeitet Teilzeit, betreut sie nachmittags. Ab März 2006 ist meine Teilzeit zu Ende, ich muss wieder fünf Tage arbeiten.
Problem: Ich finde, dass ich Tochter zu wenig sehe, sie findet das auch und klammert dadurch am Wochenende und meinem freien Tag sehr stark an mir. Mein Mann ist dann abgemeldet. Er ist darüber sehr unglücklich, ich bin deswegen sehr müde und ausgelaugt.
Mögliche Lösung: Ich suche mir einen anderen Job mit geregelter Arbeitszeit, wahrscheinlich schlechter bezahlt. Wir müssten dann sparen, aber das wäre es mir wert. Allerdings müsste ich dafür eine wirklich gute, interessante Stelle mit Karriereaussichten aufgeben, mit allem, was dranhängt (Rente z.B., mein Mann ist nicht rentenversichert).
Keine Lösung: Erneute Teilzeit bei mir im Unternehmen, weil es bei uns immer drauf rausläuft, dass es abends sehr spät wird.
Jetzt frage ich mich, ob ich einen Job-Wechsel vielleicht in einem Jahr schon bitter bereuen würde, weil Tochter mich dann vielleicht nicht mehr ganz so braucht und überhaupt langsam aus dieser betreuungsintensiven Kleinkindphase rauskommt. Oder geht das noch ein paar Jahre? Was meint Ihr? Würdet Ihr kürzertreten oder den "besseren", aber arbeitsintensiven Job behalten? Vom Gefühl her würde ich sofort etwas anderes suchen, aber der Gedanke, was dann in ein paar Jahren ist, hält mich zurück.
LG von Ulli, gerade sehr nachdenklich
Re: Wird das irgendwann besser?
ich kann Dich sehr gut verstehen. Erst nach Hause zu kommen, wenn die Kleine schon schläft...boah das ist heftig. Ich arbeite Vollzeit, allerdings von 6 bis 15 Uhr. Das macht mit auch schon zu schaffen. Mich wunderts, dass Deine Kleine so klammert. Meine Maus macht das leider viel zu selten. Manschmal komme ich mir ziemlich überflüssig vor, so dass auch ich denke, dass ich viel zu wenig für Isabell da bin.
Könntet Ihr Euch denn finanzielle Einbußen leisten? Ich würde noch nicht an "Später" denken. Wer weiss, was bis dahin alles passiert. Die Zeit mit den Kindern kommt nicht wieder. Habe mir geschworen, sobald mein Mann besser verdient (was evtl. bald passiert) möchte ich Stunden reduzieren. Die Frage ist ja auch, würdest Du sofort wieder einen Job bekommen? Lasse es doch zweigleisig laufen, teste doch mal Deinen Marktwert und bewirb Dich. Ich drücke Dir auf jeden Fall ganz dolle die Daumen...
Herzliche Grüße Mone
Re: Wird das irgendwann besser?
was ich persönlich nicht machen würde: Teilzeit Gehalt beziehen und dafür quasi Vollzeit arbeiten, wie das bei dir wohl gerade ist. Ich arbeite momentan 32 Stunden pro Woche, für mich war das auch mit finanziellen Einbußen verbunden, da ich vorher eine sehr gut bezahlte Vollzeitstelle hatte, dann in der Elternzeit Teilzeit und aufgrund der Firmensituation dann nach zwei Jahren einen neuen Job gesucht habe. Dieser ist eben mit 32 Stunden eine Teilzeitstelle und entspricht vom Gehaltsniveau nicht meinem alten Arbeitsplatz, ist aber sehr interessant und mit netten Kollegen. Von daher ist mir momentan der finanzielle Aspekt zweitrangig.
Was ich allerdings von Anfang an klar gemacht habe: wenn ich für 32 Stunden "unter Wert" bezahlt werde, dann mache ich das wegen meiner Familie und dann ist auch nach 6,5 Stunden am Tag Schicht im Schacht!!! Ich fange morgens früh an (7.30 Uhr) und gehe dann um 14.30 Uhr (mit Mittagspause) meine Tochter abholen. Dadurch habe ich den Nachmittag mit ihr (mein Mann bringt sie morgens um 9.00 Uhr in den Kiga).
An deiner Stelle würde ich mal überlegen, ob man beim Arbeitgeber den Teilzeitanspruch nicht besser durchsetzen kann - wenn du immer länger bleibst als eigentlich bezahlt, dann ist ja klar, dass du sie nie siehst. Warum machst du das, wirst du unter Druck gesetzt? Dann kannst du auch gleich Vollzeit arbeiten und mehr Kohle einstecken, oder???
Wenn dein Mann einen sehr unsicheren Job hat, würde ich mir einen radikalen Schritt schon überlegen. Wie du sagst, die Kinder werden größer - die meisten Väter sind auch nicht präsenter und am Wochenende kann man das ja dann schon ein bisschen ausgleichen. Dein Mann sollte darüber nicht sooo unglücklich sein, allerdings brauchst du auch Zeit, um dich zu erholen. Vielleicht könntet ihr am Samstag/Sonntag Zeiten einplanen, in denen nur die Beiden etwas machen und du dann richtig frei hast.
Sie wird mit drei und vier Jahren schon besser mit der Situation klar kommen, der "abwesende" Elternteil ist oft sehr beliebt, da man dann ja auch weniger streng irgendwelche Grundsätze durchsetzen. Bei uns betreut mein Mann morgens zwei Stunden, abends vielleicht eine halbe Stunde und meine Tochter ist total auf ihn fixiert, sie ist ein Papa-Kind, liebt ihn über alles. Also bei euch scheint das einfach umgedreht zu sein...
Ich glaube nicht so sehr, dass es etwas bringt, wenn beide auf unsichere und "langweilige" Jobs umsatteln, auf Dauer macht das auch niemanden glücklich und von irgend etwas muss man ja leben...
LG Annalisa
Re: Wird das irgendwann besser?
genau deshalb bin ich ja auch so unglücklich mit meiner Teilzeit. Bei uns arbeiten alle mehr als acht Stunden, die Personaldecke ist so gestrickt, dass es anders gar nicht hinkommt. Und dann als einzige Mutter in der Abteilung immer pünktlich zu gehen, kommt nicht gut, zumal ich auch häufig Abendtermine mit Kunden habe, da kann ich nicht einfach wegbleiben. Wenn ich ab März wieder auf Vollzeit gehe, verdiene ich natürlich mehr, arbeite aber entsprechend noch mehr - auch keine rosigen Aussichten.
Eine "Papa-Zeit" am Wochenende einzuführen, ist eine gute Idee. Ich hatte mir eh vorgenommen, wieder Sport zu machen, das wirkt bei mir Wunder, um meine Batterien wieder aufzuladen.
Du hast recht, bei uns ist die Situation umgekehrt, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht so einfach auf meine Tochter verzichten kann und will wie viele Väter. Ich hatte mir das leichter vorgestellt.
Du hast mich jetzt jedenfalls motiviert, erst noch einmal mit meiner Chefin über die Arbeitszeit und -belastung zu sprechen, ob wir da nicht doch eine Lösung finden können.
Danke und LG Ulli
Re: Wird das irgendwann besser?
ich würde weder den Job wechseln noch mich weiter Teilzeit bezahlen lassen, sondern den bisherigen Job behalten, aber als Vollzeit. Wenn Du 40 Stunden die Woche arbeitest, ist das ein Vollzeitjob. Ich würde versuchen, den Arbeitsvertrag so zu gestalten, dass Du einen Vollzeitvertrag bekommst und nur an 4 Tagen pro Woche ins Büro gehst. Ich habe einen Vertrag über 30 Wochenstunden und gehe an drei Tagen ins Büro. Außerdem arbeite ich noch ein bißchen von zu Hause aus. Die 30 Wochenstunden halte ich ein. Ich habe bewusst 30 und nicht 24 Wochenstunden bei drei Bürotagen vereinbart, weil ich weiß, dass regelmäßig Überstunden notwendig sind, um die Arbeit zu schaffen und ich hatte keine Lust, regelmäßig unbezahlte Überstunden zu machen.
Zum Problem, dass Du Deine Tochter zu selten siehst: könnt Ihr vielleicht Ihre Schlafenszeiten und Deine Arbeitszeiten besser aufeinander abstimmen? Bei uns ist es so, dass ich immer erst gegen 19.30 Uhr von der Arbeit komme. Wir haben unseren Sohn so eingestellt, dass er morgens länger schläft (wenn ich um 7.30 Uhr das Haus verlasse, schläft er noch), dafür aber abends länger aufbleibt, so dass ich ihn nach der Arbeit noch füttern und ins Bett bringen kann. Ich fand die Ausssicht, ihn abends an meinen Arbeitstagen nicht zu sehen, nämlich auch ziemlich blöd. Wenn Deine Tochter abends nicht länger aufbleiben kann, könnt Ihr vielleicht umgekehrt wenigstens morgens gemütlich zusammen frühstücken und Du fährst ein wenig später zur Arbeit als normal.
Viele Grüße
Stefanie
Re: Wird das irgendwann besser?
ich denke, daß Dich Deine Tochter noch eine ganze Weile brauchen wird u. sich auch später noch freut, wenn Du Zeit für sie hast, auch wenn sie dann schon viel selbständiger ist. Meine Erfahrung: egal wie sehr sich Papa kümmert, Mama ist einfach wichtig für die Kinder, besonders so lange sie klein sind.
Als Anhaltspunkt: mein Großer wird 4 - noch ist keine "Entspannung" in Sicht! Allerdings ist er ein sehr lebhaftes u. von daher eher anstrengendes Kind. Und ein Junge - das soll ja angeblich auch noch einen Unterschied machen. Ich halte es aber eher für eine Typfrage.
Eine Nachbarin hat 3 Kinder, der Älteste wird 8, der nächste ist 6 und eine Kleine mit 1 Jahr. Auch der Älteste, der inzwischen regelmäßig zu Sport u. Freunden geht, braucht ihre (tägliche) Aufmerksamkeit noch, wenn auch weniger/anders als die beiden Kleineren.
Wenn Deine Tochter in die Schule kommt, wird das, zumindet im 1. Jahr, sicher auch wieder eine anstrengende, zeitintensive Phase.
Du klingst, als wärst auch Du selbst nicht zufrieden mit der Situation, nicht nur Deine Tochter.
Ich würde deshalb versuchen, einen anderen Job zu finden. Wenn Du bereit bist, wie Du schreibst, auf Geld zu verzichten, würde ich lieber auf familienfreundliche Arbeitszeiten setzen. Möglichst keine/wenige Überstunden, früher Beginn dafür früher Schluß, kein Druck, weil Du die einzige bist, die pünktlich geht. Das hilft Deiner Tochter/eurer Familie bestimmt, wenn sie Dich täglich abends noch für ein paar Stunden sieht, Du sie vielleicht ins Bett bringst, ihr noch vorliest.
Du mußt Dich ja nicht jetzt bis zum Rentenalter festlegen; weißt Du, ob Du den "besseren" Job ewig hast / willst?
In der Zwischenzeit würde ich trotzdem mit Deiner Chefin reden u. versuchen, die Bedingungen jetzt zu verbessern. Schließlich weißt Du ja nicht, wann Du was passendes findest.
Zusätzlich noch eine mögliche Zwischenlösung: falls es möglich ist, fang' später an u. nimm' Dir morgens viel Zeit für Deine Tochter. Frühstücke mit ihr, lese ihr noch was vor, erzähl' mit ihr... Das hilft ihr/euch bestimmt auch.
Ich habe mal gelesen, daß es für Kinder wichtiger ist, täglich kurz (u. planbar, also zu festen Zeiten) für sie da zu sein als 2-3 Tage lange Zeit für sie zu haben. Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Ich selbst arbeite Teilzeit (3 Tage); für meine beiden ist es an diesen Tagen ganz wichtig, mich morgens u. abends zu sehen, wenigstens 1 Std. Dafür "klammern" sie am WE nicht, unternehmen auch mal mit Papa/Oma/Opa was allein. Trotzdem ist im Zweifel Mama immer am begehrtesten ;-).
Eine gute Entscheidung wünscht Dir
Nina
Re: Wird das irgendwann besser?
meine beiden Kinder sind 4 und 7, und ich muss leider
sagen, es wird anders und in mancher Hinsicht entspannter,
aber nicht besser in dem Sinn, dass sie einen weniger
brauchen. Die bedürfnisse werden nur andere.
Ich würde Dir auf jeden Fall zu einem offenen Gespräch
mit den Vorgesetzten raten, hoffentlich haben die
auch ein Interesse daran, Dich mit familiengerechten
Arbeitszeiten zu halten. Ich finde es nicht problematisch,
weniger zu arbeiten, als man bezahlt bekommt, wenn die
Arbeit stimmt. Das hab ich auch schon gemacht.
Bei uns funktionieren die beiden arbeitsintensiven
Jobs nur, weil wir einen Teil der Arbeit zu Hause
machen können (sprich auch abends und WE) und
dadurch viel Zeit mit den Kindern verbringen können.
Mir wäre es auch zuviel, in der Woche die Kidner nur
schlafend zu sehen, wie es ja für viele Väter ganz
selbstverständlich ist.
Kommt Arbeiten von zuhause aus für dich infrage?
Was die vielen Abendtermine angeht: da bin ich rigoros,
die allerwichtigsten nehme ich wahr, aber viel lege
ich um oder ich gehe nicht hin. Bisher hat das meiner
Karriere nicht geschadet, obwohl ich das jahrelang
befürchtet habe.
Alles Gute, annette
Re: Wird das irgendwann besser?
Dir hier einen Rat zu geben ist schwierig. Ich persönlich finde die Kleinkindphase sehr wichtig weil hier am meisten passiert. Meine Freundinnen haben alle ältere Kinder und wenn ich sehe dass die "Kleinen" mit z.B. 12 Jahren ganz froh sind wenn die Eltern nicht da sind...
Ehrlich gesagt finde ich, dass Dein AG Dich ziemlich ausnützt... 4 Tage a 10 Std. ist doch keine 80-Prozent sondern eine 100-Prozent-Stelle. Du bist zwar z.B. am Freitag nicht da, arbeitest aber trotzdem 40 Stunden.
Wir haben das so gelöst: Ich arbeite 30 Stunden/Woche. 3 Tage in der Firma, 1 Tag daheim. Diesen Tag kann ich mir einteilen wie ich will. Z.B. komme ich am Vormittag und arbeite dann noch daheim wenn Valentin schläft oder der Papa daheim ist. Ich werde für 30 Stunden bezahlt, arbeite aber auch oft 40 Stunden. Die Überstunden kann ich "abgleiten" wenn weniger Arbeit da ist.
LG Petra
Re: Wird das irgendwann besser?
Könntest Du noch irgendeine Form von "Elternzeit" nehmen, für das letzte halbe Jahr? In dieser Zeit darsft Du 30 Stunden arbeiten, könntest also einen "anspruchslosen, gerade noch genug verdienen" - Job annehmen, Deine Tochter könnte bis zum 3. Geburtstag nochmal Mama tanken, Dein Mann hätte etwas mehr Freiraum, Du mehr Familienzeit, Dein "echter" Job bliebe erhalten....
Ist das verständlich?? Eine Bekannte macht das so und die Familie ist sehr glücklich mit der Lösung, auch wenn sie sparen müssen. Sehr wichtig ist für die Bekannte, dass ihr Job gesichert ist.
Wenn das nicht machbar ist, wünsche ich Euch viel Glück und Schlaf und Zeit! und gute Lösungen für alle!
Alles Liebe, Ruth
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