Hallo Nouria, ich würdige es, es nützt Dir aber nichts. Die Gesellschaft ist immer noch auf die 3 "K" (Kinder, Küche, Kirche) bei Frauen eingestellt. In der Firma, in der ich arbeite (große Versicherung) geht es schon viel lockerer zu, aber trotzdem gibt es da noch viele Vorurteile. Für mich stand es fest, daß ich nach ca. 3 Monaten für (nur) 1-2 Tage die Woche wieder komme. Mein Chef, der mich echt nicht verlieren wollte: "Warten Sie doch erstmal ab - wenn das Baby da ist, denken Sie bestimmt anders". Einzige Möglichkeit?! Es zu beweisen!!!! Ich habe es bewiesen. Anderes bleibt uns nicht übrig. Leider gibt es noch sehr viele Frauen, die in ihrer Mutterrolle voll aufgehen (ist auch gut so!!!) und diese werden wohl unsere Kollegen kennen... Dann gibt es noch die, die wohl in einer komplett kinderlosen Umgebung (Familie und Freunde) leben. Die können sich nicht hineinversetzen... Arme Spezies.... Ich würde mir kurze, sachliche Bemerkungen für die Momente, die Du beschrieben hast, zurechtlegen. Z.B. auf ...nicht verfügbar, oder.... wieso jetzt schon gehen: "Telefon ist auf´s Handy umgeschaltet und Laptop läuft sich schon warm..Tschüß!!!. oder so. Ich wünsche Dir viel Kraft!!!
Viele Grüße Gloria

Hi,
ich kann mich zwar nicht über blöde Bemerkungen vom Chef oder Kollegen beklagen, habe aber auch das Gefühl, daß mein Streß und Aufwand kaum gewürdigt wird. Ich erledige etliche Dinge nach Feierabend über Handy oder PC von zu Hause aus. So blöd wie es klingt: damit auch mein Chef ab und zu davon etwas mitbekommt, sage ich am Telefon öfters laut und deutlich, daß ich jederzeit am Handy erreichbar bin bzw. daß man mir die Unterlagen nach 16.00 Uhr an meine private e-mail-Adresse senden soll, damit ich sie dann noch bearbeiten kann. Ich bin auch schon außer der Zeit - mit meinem Sohn - in die Firma gekommen, um ganz wichtige Dinge zu erledigen. Auch das hat ein bißchen gewirkt.
Manche meinen halt, weil sie viele Überstunden haben, machen sie einen guten Job. Ob diese Zeit immer effektiv genutzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Berufstätige Mütter organisieren sich meist viel besser - automatisch gewürdigt wird dies kaum, also muß man für sich selbst trommeln und Werbung machen (viele Männer können das besser als wir Frauen).
Aber da ich (als Deutsche) z.Zt. in Österreich wohne, und hier die Uhren noch ganz anders ticken, habe ich nicht nur das Problem der fehlenden Bestätigung im Job, sondern muß mir öfter auch noch sowas wie "Rabenmutter" u.ä. anhören. Ich "kämpfe" sozusagen an zwei Fronten, fühle mich persönlich mit meiner Lebenseinstellung aber super.
LG Bärbel