Meine Tochter (3 Jahre) kennt das Bürogebäude und meinen Arbeitsplatz (Schreibtisch mit Computer). Letztens war ein Familienfest mit Kinderschminken, Malen, Bratwurstgrillen. Das hat sie sehr beeindruckt und sie fragte auch, ob wir das mal wieder machen.
Ich glaube, es ist ganz gut, wenn die Kinder mal den Arbeitsplatz und die Kollegen gesehen haben. Auch wenn sie sich unter der eigentlichen Tätigkeit nichts vorstellen können.
Mir ging's als Kind genauso. Meine Eltern hatten einen Beruf, worunter ich mir auch nichts vorstellen konnte (Physik, Arbeit in einem wissenschaftl. Institut). Aber ich kannte die Kollegen und durfte manchmal beim Papa-Abholen an seiner Tafel mit Kreide malen. Das hat Spaß gemacht und ich weiß es heute noch!

Hallo
also ich hatte immer eine recht genaue Vorstellung davon was meine Mutter macht, aber was mein vater genau macht sagt er bis heute nicht. So ein Quatsch...ich fand das immer doof weil ich nie mitreden konnte
LG Sabine

Ich habe Finn mein Büro gezeigt und ihn herum geführt, damit er sieht, wo ich mich den ganzen Tag herumtreibe. als ich einmal extra für ihn *g* die Robe angezogen hab, hat er n bisserl Bammel gekriegt, da war er aber noch kleiner.
LG;JULI

Hallo, Franzi weiß zwar, daß ich ein Büro habe und dort am PC arbeiten muß etc (sie ist auch sehr oft mit hier), aber was genau ich mache, kann sie natürlich noch nicht verstehen, wobei ich auch nicht wüßte, wie ich es ihr im Moment altersgerecht erklären sollte. Was der Papa genau macht, weiß sie auch nicht, obwohl sie auch schon bei ihm auf Arbeit war (auch im Büro), aber auf Baustellen kann sie ja nicht mit (er ist GF einer Baufirma), so daß sie auch hier nur weiß, daß er meist im Büro ist oder unterwegs, Baustellen "angucken". Aber ich finde es schon wichtig, daß die Kinder wissen, was die Eltern arbeiten - allerdings noch nicht unbedingt mit 2 Jahren:-)
LG Kathi

Hallo,
Simon war mit mit auch schon am meinem Arbeitsplatz (Bank), obwohl meine Tätigkeit für ihn eher abstrakt ist (er ist auch erst 2 1/2). Aber ich habe gemerkt, daß er alles sehr genau registriert hat - das riesige Gebäude, die Büroräume, die Computer etc. Seitdem ist es für ihn auch mit einer konkreten Vorstellung verbunden, wo Mama hingeht, was ich für sehr wichtig halte. Ich werde auch versuchen, ihm zu erklären, was ich genau tue,wenn er älter ist. Mit dem Nachspielen ist das wohl eher schwierig, solange er noch klein ist - momentan schreibt Mama einfach am Computer und telefoniert.
LG, Tina

Hi,
mein Mann und ich sind beide Biologen. Konkret kann sich unser Sohn darunter wohl noch nichts vorstellen (er ist 3 1/2), aber er weiss, dass wir an der "Uni" arbeiten, und dass wir Bueros haben mit Computern. Ausserdem hat er auch schon das Aquarium gesehen, und weiss, dass mein Mann "mit Fischen arbeitet". Wir haben vor, ihn immer wieder mal mitzunehmen, und ihn auch zu Fragen zu ermuntern. Er sollte mit der Zeit schon eine konkrete Vorstellung von unserer Arbeit bekommen. Er weiss auch, dass wir arbeiten, damit wir Geld verdienen und unser Essen kaufen koennen (allerdings denkt er auch, dass wir unser Geld am Automaten "kaufen"...).
Trotdem wir beide arbeiten, hat er aber auch die alten Rollenmodelle drin. Ich arbeite halbtags und bin daher verstaerkt fuer kochen, putzen und einkaufen zustaendig. Papa muss immer ran, wenn es etwas zu reparieren gibt. Ich versuche, dagegen zu halten und auch schon mal Sachen zu reparieren (Sicherungen oder Batterien wechseln, hihi, dazu reichts), aber so ganz reicht das wohl nicht.
LG, suse

Hallo Suse
in der Beziehung habe ich es gut. Da ich keinen Mann habe hat er noch nie jemand anderen als mich Sachen reparieren gesehen. Zumindest bei uns:o)
Ich denke mal man sollte es aber auch nicht überbewerten. ALso so wie ich gelesen habe ist es in diesem Alter ganz normal wenn Kinder sehr ridigide Rollenvorstellungen haben.
Sie müssen eben erst die Unterschiede verstehen, bevor sie die Gemeinsamkeiten erkennen.
Trotzdem finde ich es manchmal ärgerlich wie sehr da vor allem Ältere (sprich meine Eltern :o)) verharren. Und das nicht mal merken (HERR Doktor usw. als ob es keine Ärztinnen, Motorradfahrerinnen usw. gäbe). Hat nichts mit Deinem Posting zu tun, wollte ich aber mal loswerden:o)
LG Sabine

Hallo Suse, hallo Sabine,
ich antworte mal an dieser Stelle, da ich mich gerade von Suses Posting angesprochen fühle. *g*
Ich bin auch Biologin, mein Mann ist Physiker. Henrik (bald 1 Jahr) ist natürlich noch viel zu klein, um etwas über unsere Berufe zu erfahren. Ich glaube aber, dass es später nicht ganz einfach wird, ihm eine Vorstellung von unseren Berufen zu vermitteln. Was Baggerfahrer machen, sieht er im Moment den ganzen Tag direkt vor der Haustür. Auch die Tätigkeiten von Verkäufern/innen, Postboten oder Ärzten gehören früher oder später zu seiner Erfahrungswelt. Aber was machen bloß Biologen (vor allem, wenn es keine Feld-, Wald- und Wiesen-, sondern Laborbiologen sind *g*) oder Physiker?
Das ist ja sogar meinen Eltern und mehr noch meinen Großeltern ein Rätsel. Meine Großeltern waren erst dann der Meinung, dass ich etwas ?Richtiges? lerne, als sie erfuhren, dass ich auch Lehramt Bio/Physik studiere. Lehrerin ist wenigstens ein Beruf *g*.
Als ich in einem Labor eines Klinikums anfing, war die Welt auch in Ordnung. Ich war dann in ihren Augen so etwas wie eine ?Arzthelferin? *g*. Nun ja, meine Schwester wird "Altenpflegerin" (studiert soziale Arbeit), mein Bruder ist ?Elektriker? (hat Elektrotechnik studiert), meine Cousine ist "Sekretärin" (hat BWL studiert) und eine andere Cousine ist zum Glück rechtzeitig Mutter geworden (hat ein Diplom als Psychologin, aber was kann man damit schon werden? *g*). Meine Großeltern versuchen halt, uns Enkel so gut es geht in ihre Vorstellungen von der Arbeitswelt einzuordnen.
Ich möchte schon, dass Henrik ein differenzierteres Bild von der Berufswelt heute bekommt. Aber ob er die Berufe nachspielen können wird? Es ist wahrscheinlich viel langweiliger ?moderne? Berufe nachzuspielen (das sieht ja doch oft gleich aus, ob Mama jetzt am PC sitzt und Datenbanken durchwühlt oder Papa, der irgendein Tool entwickelt) als die eher klassischen. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich aus Henriks Sicht viel spannendere Tätigkeiten ausübe, wenn ich bügele, koche oder putze, als wenn ich am PC oder in Bücher vertieft Immunologie- oder Mikrobiologiestunden vorbereite.
LG, Viola

Hallo Viola,
muss Dir da voellig recht geben. Mein Sohn hat letztens zum ersten Mal einen Berufswunsch geaeussert: Kranfuehrer! Am naechsten Tag war es dann Baggerfahrer. Klare Vorbilder, wuerde ich sagen! Aber in dem Alter muessen die Dinge halt noch sehr anschaulich sein, bei einem Dreijaehrigen kann man halt noch nicht auf "Molekuelebene" argumentieren.
Leider habe ich zugegebenermassen noch keine Baggerfahrerinnen oder Kranfuehrerinnen gesehen (obwohl es die ohne Zweifel auch gibt). In der eher sichtbaren Umgebung sind die Rollenmodelle doch sehr ausgepraegt: eben Baggerfahrer, Feuerwehrmann, Lastwagenfahrer und auf der anderen Seite FRiseuse, Verkaeuferin, Krankenschwester.
LG, Suse

Da hab ich es doch einfach, da ich Grundschullehrerin bin. Die Große hat die Grundschule seit einem Jahr beendet und die Mittlere steckt gerade mitten drin, die wissen also ganz genau, wie ich meine Vormittage verbringe. Die Kleine allerdings rafft das noch nicht so recht: lernt die Mama da auch lesen, schreiben und rechnen wie die großen Schwestern?
LG Katja