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Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...)

Hallo,
die Überschrift ist natürlich eine völlig hypothetische Frage, die auch so nicht zu beantworten ist, aber umschreibt meinen derzeitigen Seelenzustand zumindest oberflächlich.
Unsere Tochter ist jetzt 28 Monate alt, die ersten Monate waren sehr hart für mich, die Kleine war und ist ein absolutes Wunschkind, aber ich hatte nach der Geburt eine WoBeDe u. es hat lange Monate gebraucht, bis es mir wieder
richtig gut ging. Ich arbeite bereits seit Ende des Mutterschutzes wieder, in Teilzeit. Der berufliche Erfolgsdruck ist nach wie vor hoch, aber ich habe gelernt, mich nicht allzu sehr verrückt zu machen. Insgesamt läuft in der Zwischenzeit alles richtig gut, die Kleine macht sich ganz toll, ich als ehemalige Karrierefrau bin mit meiner Mutterrolle zum einen und Berufstätigkeit
mit sehr viel weniger Einfluß u. Lobby zum anderen im reinen und inzwischen wächst der Wunsch nach einem 2. Kind.
Damals hatte ich aus o.g. Gründen gesagt ?nie wieder?, aber inzwischen könnte ich es mir doch vorstellen, bin aber vollkommen angstbeladen, ob ich es schaffen würde, ob meine Nerven das aushalten würden (bin ja schon mit 1 Kind z.T. gestresst), dass ich aber, wenn ja, auch nicht mehr zu lange warten dürfte, weil fast 38 Jahre alt usw. usw....
Ich weiß nicht, ob ich hier mit meinem Problem richtig bin, hatte aber öfters schon mal beim Posten oder Lesen bei Euch ?auch Berufstätigen? das Gefühl auf die eine oder andere Seelenverwandte zu treffen :-), daher dachte ich, ich spreche es einfach mal an. Hat jemand von Euch diese Gedanken auch schon mal gehabt? Wie seid Ihr damit umgegangen?
Schon im voraus herzlichen Dank,
LG, Elke
Bisherige Antworten

Re: Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...)

Na ja, mir ging es vor ca. 11 Jahre auch nicht anders. Ich war gerade mit Studium und Refendariat fertig, da kam meine 1.Tochter. Dass ich bald wieder arbeiten gehen würde, war klar (Vollzeit). Dass wir auf jeden Fall noch ein 2.Kind wollten, war auch klar. Ich hab mir da gar keine so großen Gedanken gemacht (war ja auch noch jünger *g*), sondern alles auf mich zukommen lassen. Inzwischen hab ich 3 Töchter und arbeite immer noch (Karriere kam aber für mich nie in Frage). Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass das 1.Kind das aller Anstrengendeste war. Allein die Umstellung von Arbeit auf Haushalt und Mutterrolle *puh*. Die zweite lief so locker neben her und die dritte kann ich jetzt richtig genießen. Wenn du ein zweites willst, dann bekomme es auch, alles andere wird sich finden! Du hast doch schließlich inzwischen Routine, oder? Glaub mir, der große Schnitt kommt schon beim 1.Kind.
LG Katja

Re: Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...)

Oh ja! Bin auch schon 37, habe im letzten August nach fast vier Jahren geduldigen Wartens Wunschkind Nr. 1 bekommen und bin danach manchmal fast untergegangen im Stress. Ich habe mir schon immer so sehr Kinder gewuenscht und doch ertappe ich mich jetzt in den stressigen Situationen bei dem Gedanken, dass ich es mit zweien nicht schaffen wuerde. Dabei ist es nicht mal die Arbeit im Haushalt, die mich fertig macht, sondern die Notwendigkeit, voellig praesent fuer das Kind/ die Kinder zu sein. Wie koennte ich je meine Aufmerksamkeit auf ein Neugeborenes und einen beispielsweise 2-3 jaehrigen an rund um die Uhr aufteilen, ohne durchzudrehen? Scheinbar aber ist es zu schaffen, denn ich kenne einige Muetter -berufstaetig und auch nicht- die es sehr wohl schaffen und zwar ein wenig gestresst, aber nicht ungluecklich sind. Vielleicht mache ich mir zuviel unnoetige Gedanken darueber ... folke-charlotte

entschiedenes JA!

liebe elke,
ich glaube, dass man sich solche fragen stellt, ist reichlich normal. und mal ganz ehrlich, ich habe mich auch während der schwangerschaft, die mehr als gewünscht war, oft gefragt, ob ich den anforderungen, die das leben mit kind eben mit sich bringt, gewachsen sein würde.
es ist wie mit vielem im leben - man wächst mit den aufgaben und entdeckt vielleicht sogar noch ganz neue seiten an sich selbst.
sicherlich gibt es momente mit einem kind, die stressig sind. die wird es auch mit zweien geben, aber andererseits absorbieren 2 kinder in meinen augen auch viel von der energie des anderen, ohne dass da gleich ein erwachsener ins spiel kommen muss (im wahrsten wortsinn), zumindest sind das die erfahrungen, die ich mit unserer tochter und unserer nichte immer wieder mache.
und mal ganz ehrlich, das sage ich mir immer wieder, wenn die zweifel dann eben doch an mir nagen - so viele deppen schaffen es mit 2 kindern - dann kann ich das auch!
lieben gruß,
coco

Re: Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...)

Liebe elke,
klar geht es mit zweien, es ist etwas anstrengender
als mit einem, aber man hat auch viel Routine und
das zweite Kind krempelt das Leben nicht mehr so um
wie das erste. Wenn Du und Dein Mann sich ein Zweites
wünschen, dann werdet Ihr den Rest auch regeln können
und mit den Anstrengungen fertig werden.
Für meinen Mann und mich war es immer klar, dass wir
zwei wollten und wir haben das mit zwei Berufen (sogar
Karrieren) auch
gut vereinbaren können - wie man das macht, sind ganz
individuelle Entscheidungen, aber dass es geht, davon
bin ich überzeugt.
Lg, Annette

Re: Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...)

Hallo Elke,
ich habe ähnliche gedanken auch oft, allerdings betrifft es bei mir das dritte kind.
wir haben zwei, 7 jahre und 2 jahre alt, und ich arbeite 35 stunden, mein freund ist freiberuflich mit ziemlich zerissenen und unkalkulierbaren arbeitszeiten (oft abends und am wochenende, dafür öfter mal vormittags frei).
ich wünsche mir sehr ein drittes kind, bin mir aber auch ganz oft nicht sicher, ob ich das nervlich aushalte und wie zum teufel, wir dann die kinderbetreuung organisieren sollen.
es ist jetzt schon ein eiertanz, die schulferien brechen uns fast das genick, meine große tocher hat schon keine lust mehr auf ferienfreizeiten und oft müssen die beiden bei meinem freund mit, weil man wieder ein pädagogischer tag oder brückentag oder irgendso ein betreuungsplan-mordener quatsch ansteht.
wir sind hier leider völlig oma-los, dafür müssen wir erstmal 100km fahren...
also kurz und gut, es ist manchmal richtig schlimm, es war aber auch schon schlimmer, als ich noch nicht so dran gewöhnt war, inzwischen sehe ich das ganze etwas gelassener, vor allem weil die große schon recht selbstständig ist und die kleine mit ihren 2 jahren auch in meinen augen durchaus mal mit nicht ganz so vertrauten personen ein paar stunden verbringen kann.
ich habe mich auch von einem kleinen karrieretraum verabschiedet, das kriege ich konzentrationsmäßig nicht hin. ich kann mich nicht zerreissen.
die umschalterei zwischen arbeitender, geistig geforderter Frau und geduldiger, kuschelnder, aufmerksamer mama funktioniert manchmal einfach nicht.
so. aber: der wunsch nach nummer drei ist so groß und mit vernünftigen argumenten einfach nicht wegzudiskutieren, dass ich das auf jeden fall will, und ich denke, ich bzw. wir werden auch an dieser aufgabe wachsen.
mein freund ist da etwas skeptischer und hat den kiwu auf ende des jahres verschoben. er würde wohl auch mit "nur" zwei kindern glücklich werden und macht sich ständig sorgen ums geld.
manchmal glaube ich der vehemente kinderwunsch hat vielleicht auch was damit zu tun, sich noch jung fühlen zu wollen. das dritte wäre für mich das letzte kind, und irgendwie will ichs nochmal wissen, bevors zu spät ist
werde nächsten monat 36, ich weiss, da würden wohl auch noch zwei reinpassen, aber das traue ich uns dann doch nicht mehr zu,
drei fände ich ideal.
so. zugelabert.
musste wohl raus.
lg
sabine

Re: Würde das Nervenkostüm reichen? (etwas lang...

Hi Elke,
dieser Beitrag könnte von mir sein! Mein Sohn ist ein Jahr jünger als deine Tochter und ich bin 1 Jahr jünger wie Du.
Mir geht/ging es wirklich genau gleich. Auf GAR KEINEN FALL
wollte ich lange ein 2tes Kind, doch der Gedanke dafür schleicht sich immer mehr ein. Ich habe Angst vor einer erneuten Depression,aber ich denke, die 1.te war so schlimm durch die ganze Umstellung auf die Mutterrolle. Ein 2tes Kind ist bestimmt viel unkomplizierter, viele sagen, es läuft einfach so nebenher. Ich möchte allerdings auf keinen Fall meinen Beruf aufgeben. Mein Sohn wird derzeit von der Oma betreut,wenn ich arbeite,allerdings möchte ich ihr nicht 2 Kinder zumuten. Das wäre zuviel verlangt. Die Betreuung muss bei 2 halt gut organisiert sein und ich überlege mir schon vorher, wie ich das bewerkstelligen könnte.
Wenn 2 Kinder da sind, denke ich auch,daß die sich viel miteinander beschäftigen können und Mama dadurch auch wieder etwas Zeit bekommt.
Schau mal, wir bekommen das mit 1 Kind doch auch super hin
(nach vielen Anfangsschwierigkeiten), da kein ein 2tes doch
nicht mehr so "schlimm" sein. Vielleicht wird das 1 Jahr heavy,aber was ist 1 Jahr auf das ganze Leben gesehen?
Ich wünsche dir viel Glück bei Deiner Entscheidung, ich selber weiss auch noch nicht genau!
Alles Liebe
Moni
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