Hallo Conny,
ich bin auch schwer am überlegen ob ich entweder meinen Bilanzbuchhalter oder meinen Betriebswirt machen soll. Nun habe ich ein Kind, was schon 4 Jahre alt ist und auch einen Ganztagesplatz im KiGa hat. Aber ich habe mit Schrecken erkannt, daß es absolut nicht hinhaut.
Nun bin ich froh, daß ich überhaupt erstmal ´nen Job habe, und mit Abends noch auf Schule gehen oder so darf ich meinem Mann nicht kommen. So liefe es bei uns nämlich raus. Mein Mann ist selbstständig und kommt zu Nachtzeiten nach Hause - total bekloppt, weil ich nämlich tierisch gerne noch was machen möchte.
Leider haben wir auch keine Großeltern vorort. Und eine Tagesmutter ist finanziell einfach nicht drin. Freunde mag ich auch nicht fragen, das ist doch etwas zuviel.
Ich kann dazu nur sagen: Schaffen kann man alles. Unser Haushalt (oder sollte man es Dreckhaufen nennen) liegt darnieder, ich schaffe jetzt fast gar nichts mehr, weil ich ab 15 Uhr noch Zeit für meinen Sohni haben will, und wir uns auf dem Spielplatz etc. rumtreiben. Abends schaffe ich dann gerade noch, Schinkennudeln etc. zu kochen, bevor ich um 20 Uhr endgültig zusammenbreche.
Halt, ich bügle noch ein Hemd für meinen Mann und für mich eine Bluse.
Und das war´s.
Es ist sehr anstrengend und ich arbeite "nur" 30 Stunden!!! Einkaufen tue ich am Samstag oder abends halt mal schnelle, da die Geschäfte ja bis 20 Uhr aufhaben.
Na ja, aber vorher habe ich auch nicht mehr gebacken gekriegt, und da war ich Vollzeit zuhause!
Ansonsten: bei uns hat der KIGA für Berufstätige bis 17:30 Uhr auf, bei euch nicht?????
Gruß, Kirsten

Nachtrag:
Ich war ja ein halbes Jahr arbeitslos und mußte von der AfA aus einen "tollen" Kurs machen, 8 Wochen lang, Juni und Juli. Der begann um 8:30 Uhr, war aber rund 45 Minuten von uns entfernt, am anderen Ende der Stadt.
Das war die schlimmste Hetzerei meines Lebens. Kind um 6 Uhr rauswuppen, Essen machen, mich selbst fertigmachen (ich lege Wert auf Dusche und Make-up), Kind in den Kiga bringen, mich selbst in die U-Bahn knallen, völlig erschöpft im Kurs ankommen.
Und mittags um 13 Uhr das gleiche Spiel. Es war mega-anstrengend. Arbeiten ist ein Klacks dagegen. Ich fand es extrem schwierig, so lange "untätig" rumzusitzen und halt nur zuzuhören und mich zu konzentrieren.
Mittags waren wir alle todmüde.
Also ich lüfte den Hut - es wird nicht einfach werden. Aber halte durch, ein Diplom in den Pfoten zu halten, ist es wert.
Gruß, Kirsten

Hallo Kirsten,
unsere Betreuungszeiten sind sehr gut, die Kita hat von 5.30 bis 17.30 Uhr auf. Das ist auch nicht sooo das Problem. Wenn mein Mann regulär Feierabend hat, wäre er pünktlich zum Schluss da. Ich denke mal auch ICH kriege das hin. Aber mein Schmerz ist halt schon die lange Zeit *seufz* Aber durch die Ausbildung geht es halt nicht anders.
Wir versuchen gerade zu planen, wie es am optimalsten klappt, dass einmal Oma um 14 Uhr abholen fährt und ich dann langen Tag mache und dafür einen anderen kurz. So könnte er 2x doch "früh" aus der Kita kommen.
Wann ich aber zu so Dingen wie einkaufen und so kommen soll ist mir ein Rätsel, wahrscheinlich jeden Samstag ein Großfamilieneinkauf!
GLG Conny, die auch dringend diese Ausbildung braucht

Hi Conny,
ich arbeite nur 32 Stunden, d.h. ich habe theoretisch ab 16.00 Uhr Zeit für Einkaufen, Haushalt etc. - aber da macht mein Kind nicht mit. Mal Wäsche in Maschine packen oder aufhängen oder kurz staubsaugen ist o.k., ansonsten will sie natürlich auch "beschäftigt" werden, de facto gehe ich nicht einkaufen und mache unter der Woche sehr wenig im Haushalt.
Bei uns sieht es dann so aus, dass mein Mann und ich beide am Wochenende Haushalt und Einkauf erledigen, d.h. wir machen einen größeren Einkauf für Lebensmittel und sonstige Sachen, putzen die Wohnung und machen Wäsche (das, was unter der Woche liegen geblieben ist, also meistens Zusammenlegen, waschen und in den Trockner geben geht ja auch unter der Woche schnell).
Was wir nicht machen, ist bügeln. Seine Hemden kommen in die Reinigung, das kostet 99 Cent pro Stück - dafür stelle ich mich nicht stundenlang ans Bügelbrett!
Trotzdem werden wir uns mit Kind Nr. 2 eine Haushaltshilfe zulegen, denn trotz gemeinsamer Anstrengungen sieht es oft aus wie die Sau und es ist auch nicht wirklich entspannend, so gut wie nie einfach mal nur "frei" zu haben. Je nachdem, wie lange deine Ausbildung geht, wirst du darum wohl auch nicht herumkommen, außerdem muss natürlich dein Mann kräftig mit anpacken.
LG Annalisa

Hallo Annalisa,
mein Mann ist zum Glück ein guter Hausmann und kümmert sich auch um alles, was anfällt. Ich hatte ja auch den Vorschlag gemacht, einmal pro Woche für einige Stunden jemand zu holen, aber da wehrt er sich gegen, weil er meint, das macht er dann lieber und er will keine "Fremde" im Haus. Einerseits verstehe ich das auch, aber ein bißchen gemeinsame freie Zeit sollte auch drin sein.
Die Ausbildung geht über drei Jahre, inklusive Diplomarbeit und Prüfung. Wird also hart, ist für den gehobenen Dienst.
GLG und danke, Conny

Hi Conny,
die Einstellung deines Mannes kann ich gut verstehen, das war bei uns auch bisher der Grund, warum wir noch niemanden engagiert haben. Aber mit zwei Kindern gehen wir sonst wohl im Dreck unter...
Gibt es nicht vielleicht auch die Möglichkeit, dass dein Mann seine Arbeitszeit reduziert? Ihr habt doch noch Elternzeit "übrig" und damit hat er ein Recht darauf, max. darf man 30 Wochenstunden arbeiten, hat dafür aber auch Kündigungsschutz. Wir haben damals beide reduziert, als unsere Tochter noch recht klein war und in der Kita - dann könnte er ihn früher abholen, denn so ein Tag von 6.30 - 16.00 Uhr ist schon verdammt anstrengend für die Kleinen. Meine ist jetzt 3 3/4 und geht in die Kita, seit sie 5,5 Monate alt war - anfangs vier Stunden (wobei sie davon zwei mittags gepennt hat), jetzt geht sie von 9-15.00 Uhr und ist davon mittags ganz schön platt (ab drei sind ja dann auch die Gruppen größer, vor dem Wechsel war sie nachmittags fitter).
Ich würde an eurer Stelle noch überlegen, das Kind lieber zwei Stunden früher abholen zu lassen von einer festen Person (vielleicht kennt ihr jemanden, Verwandte, Babysitter, Tagesmutter), damit er nicht den ganzen Tag in einer großen Gruppe verbringt, sondern am Nachmittag etwas mehr 1:1-Betreuung hat. Ich stelle bei meiner Tochter fest, dass sie immer sehr gut mit der Kita zurecht gekommen ist, sehr, sehr viel dort gelernt hat, aber trotzdem nachmittags vehement einfordert, dass sie bestimmt, was gemacht wird. Auch viele Dinge, die so im Kiga nicht gehen (viel vorlesen, gemeinsam backen etc.).
Meine Devise ist immer: Kind geht vor Haushalt, deshalb sieht es hier auch so aus ;o) vielleicht kann dein Mann ja zumindest über den Schatten springen...
LG Annalisa

Hallo Annalisa,
nee, mein Mann kann nicht reduzieren, er hat momentan noch einen befristeten Arbeitsvertrag und da kann er nicht zu große Ideen bringen ;o)
Das Problem ist, dass meine Mutter knapp 90km weit weg wohnt und die hier ansässige Schwiegerfamilie ist als Betreuung indiskutabel. Daher wird Leon da erst mal "durchmüssen" und ich werde zusehen, so früh wie möglich selber in der Kita zu sein, in der Hoffnung, dass wir dann noch ein paar gemeinsame Stunden haben.
Lernen, essen, rumräumen wird dann eben in den Abendstunden stattfinden.
Wird wohl eine Phase mit wenig Schlaf ;o)
Es sieht zwar bei meinem Mann nicht schlecht aus, aber gerade weil die Vertragssituationen so schlecht sind sind wir natürlich sehr froh über das Zusatzeinkommen, das meine Ausbildung mit sich bringt. Außerdem ist mein Mann noch einem weiteren Kind zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet, da darfst Du auch nicht so einfach die Stunden reduzieren, wenn das zu Lasten des Unterhaltes geht.
Aber die Idee mit der "Perle", die gebe ich auch so schnell nicht auf ;o)
GLG Conny

Liebe Conny,
ich arbeite im Moment zwar nur vier Tage pro Woche, davor aber Vollzeit. Den Stress mit dem Abholen habe ich nicht, weil mein Mann das macht (er ist Freiberufler und hat seine Arbeitszeiten etwas reduziert), aber Einkaufen und einen Teil des Haushalts mache ich.
Einkaufen klappt bei mir nur, wenn samstags einen richtigen Großeinkauf starte. Ich verzichte auf die vielen netten kleinen Läden, die es bei uns um die Ecke gibt, und fahre in einen großen Supermarkt, in dem ich alles kaufe (bis auf Getränke, die kann ich mit dem Fahrrad nicht transportieren).
Die Lage an der Dreck-Front hat sich bei uns entscheidend entspannt, seit wir uns dazu durchgerungen haben, eine Putzfrau zu beschäftigen. Sie kommt zwar nur alle zwei Wochen für vier Stunden, aber das macht enorm viel aus, denn dadurch hat die Wohnung eine gewisse Grundsauberkeit und ist dann den Rest der Zeit recht pflegeleicht.
Die Fahrerei ist natürlich blöd - fährst Du mit dem Auto? Eine Freundin von mir hat während einer Weiterbildung abends beim Lernen Kassetten besprochen und morgens im Auto nochmal abgehört, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Oder lass Dir zu Weihnachten Hörbücher schenken, finde ich beim Fahren total entspannend.
Ich drücke die Daumen, dass alles gut läuft, LG Ulli

Hallo Ulli!
Ich habe mir vorgenommen, den Lernstoff des Tages abends auf ein Diktiergerät zu quatschen und das dann auf dem Weg zur Schule zu hören. :o)
Die Putzhilfe ist mein Steckenpferd zur Zeit, mein Mann meint aber, das schaffen wir alleine. Allerdings packt er auch wirklich richtig an.
Vielleicht lasse ich ihn putzen und mache dann am Samstag mit Leon einen riesigen Einkauf :o)
LG Conny

Bei uns klappt das ganz gut, bis auf die "Notfallsituationen".
Allerdings haben wir unsere Arbeitszeiten etwas umorganisiert: Ich beginne sehr früh und kann meinen Sohn recht früh abholen (15:30), mein Mann beginnt später, bringt ihn in die Krippe und kommt etwas später heim.
Damit können wir die ZEiten in der Krippe so reduzieren, dass unser Sohn weiterhin viel Zeit mit uns Eltern verbringt.
Beim Haushalt ist es so, dass wir uns das teilen, allerdings auch Entlastung durch eine Haushaltshilfe haben. Jeder von uns trägt zu allen Teilen des Familieneinkommens und der Familienarbeit gleich viel bei - eine sehr schöne Lösung, finde ich.
Vielleicht kann dein Mann mit seinem AG reden und entsprechend noch etwas früher zu arbeiten beginnen, damit er euren Sohn früher abholen kann.
Wichtig ist für uns, dass wir ein Sicherheitsnetz für Unvorhergesehenes haben. Wir haben etwas längere ZEiten in der Krippe gebucht, als wir unbedingt benötigen, um im schlimmsten Fall (beide Eltern schaffen es nicht pünktlich) die ZEiten in der Krippe einfach kurzfristig verlängern zu können. Für KRankheitszeiten haben wir beide die Möglichkeit, zuhause zu arbeiten (was natürlich nur geht, wenn nicht unverschiebbare Termine entgegenstehen). Für weitergehende Problemsituationen haben wir ein NEtzwerk von Babysittern. Trotzdem geht immer wieder mal etwas schief, extrem wichtige berufliche Termine platzen, weil der Kleine Fieber hat und keiner unserer Notnägel greift. Damit muss man wohl leben...
Jennifer.
(demnächst mit zwei Kindern vollzeit berufstätig)

Hallo Jennifer,
mein Mann hat seinen Job erst seit Anfang Januar, er ist noch befristet, daher kann er keine großartigen Wünsche anmelden. Sein Chef ist aber schon flexibel (erst 26 *gg*) und ermöglicht schon mal den einen oder anderen spontanen Änderungsversuch. Sollte ich also mal einen ganz langen Tag haben, der nicht durch Oma abzudecken ist, dann wäre es schon drin, dass er mal früher Schluss macht oder diesen Tag früher, dafür einen anderen Tag länger...
Das Problem ist, wir haben 40km vor der Berliner Grenze ein Haus und Leon hat dort seine Krippe, wir müssen aber beide nach Berlin reinfahren. Umzug geht aber zur Zeit nicht. Das heißt, neben den Arbeitszeiten sind eben noch die ewigen Wege...
Meine Mutter hat einen Leontag geplant, wo sie ihn um 14 Uhr von der Krippe holt, ich hoffe, ich kann einen weiteren kurzen Tag beisteuern. Das würde es mir vom Gewissen her leichter machen, wenn er nur drei lange Tage hätte. Zum Glück geht er gerne hin. Ich habe mal gerechnet, dass ich 47-48 Stunden sicher brauche, das heißt ich "buche" 50. Maximum ist 55 Stunden. Die Kita ist aber flexibel, wenn ich mal drüber komme, ist es kein Beinbruch, das kann ich dann irgendwie ausgleichen.
Als Notnagel habe ich meine Mum und eine Freundin, ev. auch eine Kitamama, die ich mal ansprechen muss.
GLG Conny