Lehrerin oder Unikarriere?
Also, ich stehe gerade vor einer kniffligen Entscheidung und weiß nicht weiter:
Zur Situation: ich habe zwei Kinder (2 1/2 Jahre und fast 1 Jahr), seit der Geburt der Großen arbeite ich halbtags, habe dann vor 1 1/2 Jahren promoviert, jetzt bin ich immer noch an der Uni, auf einer befristeten Stelle, mein Mann promoviert noch und hat ebenfalls eine befristete Stelle, um endlich etwas Sicherheit zu bekommen, habe ich mich darauf beworben, als Seiteneinsteigerin ins Lehramt am Gymnasium (Chemie und Physik) zu kommen, ab September könnte ich auch tatsächlich mit dem Referendariat beginnen, seit einer Woche weiß ich, dass ich außerdem ein Stipendium bekommen habe, und mein jetziger Chef will unbedingt, dass ich an der Uni bleibe, um dort Karriere zu machen (d.h. erst in vielen, vielen Jahren vielleicht mal eine feste Stelle)
das Problem: ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn ich wüsste, dass das mit dem Referendariat in 5 Jahren auch noch geht, würde ich auf alle Fälle an der Uni bleiben, die Arbeit dort macht einfach riesig viel Spass, aber ich weiß nicht, ob es langfristig betrachtet nicht schlauer wäre, Lehrerin zu werden (was ich im Prinzip auch sehr gerne machen würde), Ferien, immer dann, wenn auch die Kinder Ferien haben, Homeoffice, ohne deshalb schief angeguckt zu werden,...
Was sind denn eure Meinungen?
LG - Kathrin
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
Kannst Du mit dem Unijob Kinder vereinbaren, nicht nur jetzt, sondern auch auf Dauer, wieviel Fremdbetreuung müßtest Du in Anspruch nehmen? Willst Du das?
Ich wollte gerne auf Lehrerin umschulen habe aber leider kein Mangelfach, daher kommt das nicht in Frage.
Ich habe als Alternative aber leider nur entweder einen Karrierejob, der mit Kindern nicht zu vereinbaren ist bzw. habe nun die Karriere sausen lassen und bin als Sachbearbeiterin im Homeoffice tätig. Wie ich aber meine Kindern dann in den Schulferien betreue, wird dennoch ein Abenteuer. Dank Home Office wird es machbar, doch bei einem Präsenzjob ist das schon schwieriger.
Wenn Du den Unijob sehr sehr liebst und das für Dich viel viel attraktiver ist und Du kein Problem mit möglicherweise hohen Anteilen Fremdbetreuung hast, dann würde ich das riskieren. Wenn der Lehererinnenjob für Dich aber fast eine gleichwertige Alternative ist, würde ich - um mehr von den Kindern zu haben - das machen, weniger wegen des Riskos mit der Stelle. Da wird sich eine Lösung finden. Einer der Akademiker wird doch gewiß eines Tages ne brauchbare Stelle bekommen bzw. sich zur Not auch dann noch anders orientieren können.
LG
Petra
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
mal einfach ein paar Gedanken: mit der Arbeit verbringt man vor der Pensionierung als erwachsener Mensch den Großteil seiner Zeit, meist mehr als mit der Familie. Deswegen finde ich, man sollte nicht bloß einen sicheren Job zum Geldverdienen haben, sondern etwas, das einem Spaß macht. Nur dann ist man auch gut und das ist wiederum die Voraussetzung, um den Job zu behalten.
Ich habe promoviert, als mein Sohn noch nicht mal geplant war. Danach wäre ich gerne an der Uni geblieben, um zu habilitieren, habe aber leider keine Stelle bekommen (mein Prof. hatte keine und an andere kommt man nicht ran). Stipendium war mir zu unsicher, hätte auch viel Vorlaufzeit bedeutet. Deshalb habe ich in die öffentliche Verwaltung gewechselt, als Referentin. Inzwischen habe ich meine erste Führungsfunktion. Es macht Spaß, ich kann problemlos Führungskraft sein und trotzdem Teilzeit mit teilweise Telearbeit arbeiten, aber ich liebäugele immer noch mal wieder mit dem Hochschulbereich und könnte mir gut vorstellen, in ein paar Jahren auf eine Fachhochschulprofessur zu wechseln. Lehrerin wäre für mich als Beruf nie in Frage gekommen. Fühlst Du Dich wirklich berufen, Dich mit frechen, uninteressierten Rotznasen herumzuärgern, ständig deren Eltern auf dem Hals zu haben und heute schon zu wissen, was Du in 20 Jahren beruflich machen wirst? Das Unterrichtsniveau an Schulen ist mit dem Niveau auf Forschungsebene an Unis nicht zu vergleichen. Studenten, die nicht an der Vorlesung interessiert sind, kannst Du rausschmeißen, weil keine Anwesenheitspflicht besteht, außerdem musst Du Dich bei schlechten Noten o.ä. nicht auch noch mit den Eltern der Studis auseinander setzen. Erst recht nicht musst Du die Studis erziehen, während bei Kindern an der Schule wahrscheinlich manchmal mehr Pädagogik als Fachwissen nötig ist, um überhaupt unterrichten zu können. Du merkst schon, Lehrer ist für mich einer der abschreckendsten Berufe, die es gibt ... ;-)
Nein, im Ernst, wenn Du Dich berufen fühlst und Spaß daran hast, Kinder zu unterrichten, würde ich das Referendariat machen, aber wenn Du den Lehrerberuf vor allem als sicheren Job mit Teilzeitmöglichkeit und viel Ferien siehst, dann würde ich an der Uni bleiben. Gibt es keine weiteren Alternativen, z.B. Tätigkeiten in der Wirtschaft, an Forschungsinstituten auf einer festen Stelle, in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes o.ä.? Kannst Du an der Schule nicht erst einmal z.B. ein einmonatiges Praktikum machen, ehe Du Dich endgültig entscheidest?
Viele Grüße
Stefanie
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
Gruß
Ute
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
Wenn Der Lehrerberuf eine wirkliche Alternative für Dich ist, würde ich das machen!!! Ich denke, als Lehrerin hast Du doch langfristig die allerbesten Karten, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Ich hätte nie Lehrerin werden wollen (v.a. wegen der frechen Kinder, wie von einer meiner Vorrednerinnen schon geschrieben ;-)), aber manchmal überlege ich doch, wie schön einfach man es hätte haben können, wäre man doch Lehrerin geworden.....
Hast Du denn an der Uni geregelte Arbeitszeiten, Möglichkeit zur Teilzeitarbeit, einen verständnisvollen Chef und realistische Aussichten auf eine Daueranstellung? Nur dann würde ich die Uni-Stelle auch in Erwägung ziehen.
Bei mir persönlich stellt sich die "Karrierefrage" momentan noch nicht (ich bin Ärztin im Krankenhaus, noch in der Facharztweiterbildung). Ich werde aber, wenn ich dann fertig bin, eher nicht die "Karriere" wählen (d.h. weitere Spezialisierung, Oberärztin), sondern versuchen in Teilzeit in eine Praxis einzusteigen. "Karriere" wäre definitiv nur möglich in Vollzeitbeschäftigung mit viel Zusatzarbeit. Schade eigentich, denn ich hätte mir gut vorstellen können, mich weiter zu spezialisieren. Aber ich denke, dass ich auch so glücklich werden kann. Mir ist langfristig definitiv wichtiger, auch Zeit für die Familie zu haben.
LG und viel ERfolg bei der Entscheidungsfindung,
Julia mit Johanna 14 Monate
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
meine Meinung ergibt sich klar aus der Biographie: Uni!
Ich habe zwei Kinder und eine akademische Karriere geschafft,
mein Mann ist ebenfalls Professor.
Allerdings war ich einige Male so wie Du jetzt kurz vor dem
Ausstieg. Ich bin aber jetzt so glücklich mit meinem Beruf, dass
ich sehr froh bin, dabei geblieben zu sein.
Wag es, wenn es Dir mehr Freude macht. Einen Umstieg in einen
beruf, der Dich eingentlich nicht interessiert, würde ich
nicht in Erwägung ziehen.
In mancher Hinsicht ist man an der Uni sogar flexibler als an der Schule. Ich habe etwa als die Kinder klein waren, sehr viel zu Hause gearbeitet. Klar wird man da schief
angeguckt, das kann man aber aushalten. Man muss eben
einige Dinge anders handhaben als Kollegen ohne Familie-
weniger Reisen, mal eine Sitzung verlassen, um die Kinder
abzuholen, Termine absagen, wenn die Kinder krank sind etc.
Trotzdem kann man seinen Job so gut machen, dass die
Karriere gelingt. Die Stimmung an den Universitäten ändert
sich auch im Moment, es wird etwas frauen- und familien-
freundlicher.
Die Sorge mit den befristeten STellen kenne ich, mein
mann und ich hatten ja jahrelang auch nichts anderes.
Ich hatte aber immer das Grundvertrauen, dass ich irgendwie
schon meine Brötchen verdienen könnte,wenn es an der
Uni nicht klappt.
Alles gute für Deine Entscheidung, Annette
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
ich weiss nur eins, dass die meisten etwas aelteren Lehrer, die ich kenne, total ausgebrannt und mit den Nerven runter sind. Ich weiss nicht, was an dem Beruf so toll sein soll. Klingt ja immer erst nach recht viel Freizeit, aber wenn man dann mal nachhakt, relativiert sich das schnell durch Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen u.s.w. Also ich wuerde immer die Unikarriere waehlen, wenn es denn einigermassen sicher ist, dass sie auch wirklich "passiert".
LG
Berit
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
vor einigen Jahren hätte ich dir das Lehramt empfohlen. Aber seit mein Mann das Referendariat hinter sich hat und sich die Lehrer auch auf härtere Zeiten einstellen (wenig Stellenangebote, kaum noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, mehr Stunden, mehr Ansprüche, Verbeamtung unklar etc.), eher nicht mehr.
Wir haben die Situation gehabt: mit drei kleinen Kindern habe ich halbtags gearbeitet und mein Mann das Referendariat gemacht. Es war grauenhaft. Er war viel unterwegs, musste viel Zeit investieren (> 40h/Woche) und war ständig frustiert von der Ausbildung, insbesondere den Seminaren und ihren Leitern. Wir hatten in der Zeit kein Geld, keine Zeit und viel Frust! Rücksicht auf unsere Familiensituation hat niemand genommen. Kinderbetreuung hatten wir schon mal gar nicht. Die Aussichten nach der Ausbildung waren dann - fachbedingt - auch noch sehr schlecht, da das Land zwar Lehrer brauchte, aber nicht einstellte.
Meine Empfehlung für dich: mach kein Referendariat, solange du keine Vollzeitbetreuung für deine Kinder hast und solange dein Mann euch nicht ernähren kann. Erst wenn du den Rücken frei hast, kannst du dich guten Gewissens für das Referendariat entscheiden.
LG
Antonia
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
Ich weiß, was es heißt, immer nur befristete Verträge zu bekommen, weil ich selbst bis zum letzten Jahr an der Uni war, und mein Mann immer noch dort ist. Klar ist es zermürbend, wenn man nicht die finanzielle Sicherheit eines unbefristeten Vertrages hat. Und die Garantie der Karriere gibt Dir keiner. Abgesehen davon, dass die finanziellen Aussichten bei den heutigen W-Stellen auch nicht mehr so golden sind. Aber das ist alles egal, solange einem der Beruf Spaß macht.
Für mich war der Weggang von der Uni mit einem beruflichen und finanziellen Aufstieg verbunden. Und trotzdem denke ich gelegentlich mit etwas Wehmut an die vergangenen Zeiten zurück. Du hättest nicht mal diesen "beruflichen Aufstieg" sondern nur ein auf den ersten Blick betrachtetes familienfreundlicheres Berufsleben. Ich glaube nicht, dass es das wert ist. Wenn Du es bisher geschafft hast, Dich mit zwei Kindern an der Uni zu halten, wirst Du es auch weiter schaffen. Und wer weiß, was Du in den nächsten Jahren an Stellenangeboten bekommst. Aus dem Lehramt holt Dich keiner mehr raus. Das machst Du für den Rest Deines Lebens, auch wenn Deine Kinder größer sind und Dich nicht mehr ständig brauchen. Willst Du das wirklich???
LG, Feli
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
als nicht direkt Betroffene habe ich erst mal gewartet, was die "Profis" so schreiben.
Was mir allerdings an Argument fehlt: die örtliche Gebundenheit bei einem Lehrerjob, bzw erforderliche Flexibilität bei einer Uni-Karriere.
Ich sehe das nämlich gerade bei einer Freundin, die hat an sich letztes Jahr habilitiert, macht z.Zt. eine Vertretung und wartet auf einen Ruf.... der aber natürlich nicht hier in der Stadt sein wird. Bei ihr ist das nicht so ein Problem, da ihr Mann selbstständig ist und von quasi überall aus arbeiten kann, könnte das bei Euch funktionieren?
Mein Mann hat lange als Berater gearbeitet und ich im Außendienst, da hatten wir eine WE-Beziehung und haben uns manchmal wochenlang nicht gesehen, das war ätzend :-( Und da hatten wir noch kein Kind... ;-)
LG und gedrückte Daumen für die "richtige" Entscheidung
Stadtmaus
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
naja, wie man schon an den Antworten sehen kann, kommt es sehr darauf an, was dir wichtig ist.
Ich habe vor einiger Zeit in einem Seminar einen Test gemacht, mit dem man seine "Karriereanker" herausfinden kann und finde, daß der ganz gut geeignet ist, um sich zu überlegen, wie es beruflich weitergehen kann.
Wenn du möchtest, schreib mir über das Profil eine Mail, dann schicke ich dir den Fragebogen. (oder google mal nach Karriereanker, mit etwas Geduld findest du den Test im Internet).
Ich drück dir die Daumen, daß du die für dich passende Entscheidung triffst. Für mich wäre weder das eine die richtige Lösung, ich bin als Festangestellte in einem Konzern sehr zufrieden mit Weiterentwicklungsmöglichkeiten, spanndenden Aufgaben und der Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten...
LG,
Lili
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
ich glaube, der Lehrerberuf hoert sich besser an, als er wirklich ist. Wenn man nicht 100%ig dahintersteht (und das scheinst Du nicht zu tun), ist er glaube ich wirklich sehr nervenaufreibend. Das Positivste daran sind immer noch die langen Ferien.
An Deiner Stelle wuerde ich den Uni-Job annehmen, solange der Fachbereich irgendeine Zukunft hat. Flexible Arbeitszeiten, interessanter Job - was willst Du mehr?? Und Betreuungsprobleme lassen sich doch mit einem Job an der Uni viel besser lösen als mit (fast) jedem anderen Beruf!
Ich habe auch promoviert und mich am Ende doch fuer eine Stelle ausserhalb der Uni entschieden. Ich verdiene besser und der Job macht mir Spass. Aber ich trauere doch manchmal dem wissenschaftlichen Uni-Ambiente hinterher - und der Flexibilitaet sowieso.
Schreib doch bitte, wie Du Dich entschieden hast!
LG Gin
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
dein Posting erinnert mich sehr an eines, welches ich selbst hier vor etwa 1 Jahr geschrieben habe (http://kind.qualimedic.de/Q-7230280.html). *g*
Ich habe tatsächlich im Februar mit dem Referendariat begonnen und ich habe es bislang nicht eine Minute bereut. Obwohl ich an einer bestimmt nicht ganz einfachen Schule gelandet bin (http://kind.qualimedic.de/Q-8261265.html), macht mir das Unterrichten sehr viel Spaß. Ich denke jedoch, dass man den Lehrer-Job nicht als Notlösung machen sollte. Dazu ist er viel zu anstrengend.
Andererseits ist das Forscherleben an der Uni für uns Naturwissenschaftler auch kein Zuckerschlecken. Nachfolgend schreibe ich einfach mal ein paar Gedanken auf, die mir zu der Thematik in den Sinn kommen.
- Wie sieht deine Perspektive bei Annahme des Stipendiums aus? Würde dies für dich der Weg zur klassischen Habil bedeuten oder gar eine Juniorprofessur? Falls du nicht vorhast, zu habilitieren, was schwebt dir für eine Stelle nach Ablauf des Stipendiums vor? So weit ich weiß gibt es für Chemiker derzeit ungefähr so viele unbefristete Stellen im Mittelbau (also nicht Prof) wie für uns Biologen...
- Anders als bei den Geisteswissenschaftlern bringt bei uns Naturwissenschaftlern eine Post Doc-Stelle ja doch eine starke Unipräsenz (Labor) mit sich. Als Post Doc muss man auch die Verantwortung für Mitarbeiter im Labor übernehmen. Ich denke, es ist eine Illusion, dass man viel von zu Hause aus arbeiten kann.
- Welche Perspektiven hat dein Mann? Mein Mann ist ebenfalls promoviert (Physiker) und es ist einfach sehr unwahrscheinlich, dass wir beide einmal als promovierte Naturwissenschaftler in derselben Stadt im universitären Bereich tätig sein könnten. Mein Mann ist zwar mittlerweile in die Industrie gewechselt, aber dennoch wäre es unrealistisch zu hoffen, dass ich einmal in derselben Stadt oder zumindest in einer annehmbaren Entfernung eine gute Uni-Stelle bekomme. Eine Wochenendehe käme für uns nicht in Frage, auch deshalb habe ich mich gegen die Unikarriere entschieden.
- Wie sehen die derzeitigen Vorgaben des Kultusministeriums in Baden-Württemberg für Seiteneinsteiger aus? In NRW war beispielsweise 2003 ein Seiteneinstieg für Dipl.-Chemiker möglich, 2005 aber schon nicht mehr. Vielleicht besteht aber die Möglichkeit, dass du dir jetzt deine Qualifikation als erstes Staatsexamen anerkennen lassen kannst, ohne sofort mit dem Referendariat zu beginnen. Bei den Chemikern, die dies in NRW 2003 getan haben, besitzt die Anerkennung - so weit ich weiß - 5 Jahre lang Gültigkeit.
- Was macht dir an deinem Job die meiste Freude? Selber zu forschen, die Lehre oder der Papierkram (Paper, Statusberichte und Anträge schreiben etc.)? Wie wird sich dein Job in den nächsten Jahren entwickeln? Schon 2 Jahre nach der Promotion habe ich die meiste Zeit am Schreibtisch verbracht. Die Lehre hat mir auch viel Spaß gemacht und natürlich waren die Themen (fachlich) anspruchsvoller als in der Schule. Dafür muss ich mich jetzt pädagogischen Herausforderungen stellen, die nicht minder schwierig zu lösen sind. Und wenn man zum vierten Mal hintereinander dieselbe Vorlesung macht, ist das ehrlich gesagt auch nur noch halb so aufregend...
So viel zu später Stunde zu diesem Thema. Ich bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst.
LG, Viola
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
da Du mir schon um einige Schritte voraus bist, würde ich Dich gerne mit einer mich quälenden Fragen löchern. Ich bin selbst Lehramtsstudentin und stehe kurz vor dem Examen, also auch einigermaßen kurz vor dem Referendariat. Ich werde es übrigens vermutlich auch in NRW machen, wir wohnen direkt an der Grenze zu Niedersachsen, aber NRW ist mir aus mehreren Gründen sympathischer. Nun aber zu meiner Frage: wie sind die Arbeitszeiten, also die, die außer-Haus stattfinden? Wie oft hast Du nachmittags Seminar und von wann bis wann geht es? Ich habe zwei Kinder und bin etwas in Sorge, wie ich sie dann betreut bekomme. Wenn ich mit dem Ref beginnen werde, wird mein Sohn vermutlich im darauffolgenden Sommer eingeschult und meine Tochter geht noch in den Kindergarten. Im Kindergarten sind die Betreuungszeiten bis 16.45 Uhr, wie sie im Hort aussehen, weiß ich noch nicht. Ich hoffe, Du kannst mich etwas beruhigen, denn das ist eigentlich meine einzige Sorge (bin echt sorglos und sehr wenig ängstlich, das Referendariat nicht zu schaffen, denn das Studium war auch schon stressig genug mit zwei Kleinkindern und das habe ich auch immer irgendwie gepackt).
Gruß
Heidi
Re: Lehrerin oder Unikarriere?
ich hab vor kurzem vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden: Weiter bei meinem Arbeitgeber bleiben oder Quereinstieg ins Berufsschullehramt. Schlussendlich habe ich mich GEGEN das Lehramt entschieden, trotz Ferien, "Halbtagsjob bei vollem Gehalt", ...,
1. Ich müsste bis an mein berufliches Ende stets aufs Neue einer uninteressierten, pubertierenden Horde die Grundzüge der Buchhaltung erklären
2. "Karriere" ist fast nicht mehr möglich. Man bleibt für immer und ewig auf einer A13-Stelle, es sei denn, man wird Direktor einer Schule (aber wer wird das schon?)
3. Es gibt - zumindest in Hessen - keinerlei Sonderzahlungen/Gratifikationen für Beamte. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld etc. - alles wurde gestrichen.
4. Ich arbeite jetzt seit 16 Jahren mit einigen studiumsbedingten Ausfällen. Diese ganze Berufserfahrung wäre futsch, ich müsste mich wieder hinten anstellen, quasi ganz von vorne beginnen. Sogar eine Ausbildung müsste ich machen (Referendariat), mit entsprechend minimalistischer Bezahlung....
5. In Hessen ist es nicht garantiert, dass man NACH dem Referendariat wirklich eine feste Anstellung bekommt.
Eine befreundete Lehrerin gab mir den Tipp, vielleicht eine oder zwei Wochen an einer Schule zu hospitieren, um herauszufinden, ob Lehrerin wirklich mein Ding wäre. Vielleicht auch ein Tipp für Dich?
Wenn Du gerne an der Uni arbeitest, und Du rein gefühlsmäßig mit dem Referendariat noch 5 Jahre warten würdest, würde ich jetzt wohl nicht wechseln. Ich schätze, Physik und Chemie werden auch in der nächsten Zeit Mangelfächer bleiben, so dass auch später ein Quereinstieg möglich wäre.
LG, Cherish
DANKE für eure Antworten...
Also, nochmal danke und ganz viele liebe Grüße
Kathrin
Re: DANKE für eure Antworten...
herzlichen Glückwunsch zur neuen Stelle. Das hört sich doch optimal an. Die Bezahlung nach TVöD ist zwar nicht so üppig, doch die Möglichkeiten im öffentlichen Dienst, Teilzeit zu arbeiten, sind i.d.R. sehr gut. Und wenn Dich der Ehrgeiz packt, kannst Du in ein paar Jahren, wenn Deine Kinder älter sind, immer noch eine Professur anstreben.
Viele Grüße
Stefanie
Re: DANKE für eure Antworten...
Ich habe ja auch eine 30h unbefristete Laborleiterstelle ergattert, das war schon mehr Glück als Verstand *gg*, allerdings kannte ich die Firma schon, und die hatten ein kleines bisschen Personalnot... >:-)
LG aus Berlin
Stadtmaus, Lebensmittelchemikerin
Unikarriere, ist meine persönliche Meinung.lG
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