Dass die Dinge gelegentlich völlig aus den Fugen geraten, ist ziemlich normal - deswegen nicht weniger unangenehm. Aber wenn ich mir meine Bekannten ansehe, die gar keine Arbeit haben, dann denke ich mir oft, dass es doch sehr erstaunlich ist, wie oft diese irgendetwas verschusseln - bei berufstätigen Mütter ist ja immer der Beruf schuld, bei nicht Berufstätigen werden Versäumnisse von anderen Müttern oft leichter entschuldigt mit Bemerkungen wie "Ach Gott, der Alltag mit Kind ist ja soo stressig".
Natürlich hilft supergute Organisation. Also Handy nicht vergessen, ein pünktliches Au Pair, eine halbe Stunde früher aufstehen, damit doch rechtzeitig zur Arbeit kommt - aber welche Frau ist schon Superfrau und bekommt das immer auf die Reihe? Ich jedenfalls nicht, und ich arbeite wirklich gerne.
Was dir hilft? Gelassenheit. Es ist doch so etwas von egal, was die anderen Mütter denken! Wenn du Mütterbekanntschaften suchst, such nur solche, die auch berufstätig sind und zwei kleine Kinder haben - geteiltes Leid ist wirklich halbes Leid, mir tut es soo gut, manchmal abends eine andere Vollzeitberufstätige mit zwei Kindern anzurufen und mich auszusprechen.
Jennifer.

Hallo Ute,
ich kann Dich gut verstehen. Mein Sohn geht jetzt auch seit letzter Woche in eine betreute Spielgruppe und gerade wenn noch kleinere Geschwister da sind, ist das sicherlich sehr stressig.
Ich finde auch dass es nicht sein kann, dass Du als berufstätige Mutter eingeteilt wirst. Kannst Du nicht mit einer anderen Mutter tauschen - oder Dienst übernehmen wenn Du Urlaub hast (oder auch mal Dein Mann z.B.)? Du kannst ja schließlich nicht von der Arbeit daheim bleiben, weil eine andere Mutter verhinert ist...
Bei uns sind immer 2 Erzieherinnen da, nur wenn eine mal ausfällt, muß eine Mama "ran".
Wenn mein Kleiner irgendwann mal komplett durchhält, dann werde ich mich in dieser Zeit meinen Aufgaben im Büro widmen - da habe ich nämlich einiges nachzuholen (wir sind selbständig). Ich hoffe er ist bald so weit.
LG,
Birgit

Liebe Ute,
ich glaube, das kennt fast jede berufstätige Mutter - Tage, an denen alles schief läuft, sich ständig abhetzen u. trotzdem läuft nix so wie es soll, schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern....
Wichtig ist, daß Du versuchst, Dir ein "dickeres Fell" zu zulegen, damit Dich die Meinung/Haltung anderer (Mütter) nicht mehr tangiert. Mach' Dir mal klar, was Du alles leistest! Die Dich vielleicht (kann ja auch Einbildung sein) schief anschauen, würden DAS alles vielleicht nicht schaffen!
Ansonsten habe ich gute Erfahrungen gemacht, in die Offensive zu gehen. Also nicht warten, bis Dich jemand anspricht (Spielgruppenleiterin, Chef, andere Mütter), sondern die Probleme lieber vorher selbst ansprechen.
Also mit der Erzieherin sprechen u. das Au-Pair als "Ersatz" für Dich vorschlagen. Alternativ von Dir aus Termine vorgeben, an denen Du Zeit hast, dabei zu sein. Geht das alles nicht, sprich 2-3 Mütter aus der Gruppe an, die als "Feuerwehr" für Dich einspringen würden (grundsätzlich gut!).
Dann das Au-Pair sensibilisieren, daß sie Deine Tochter unbedingt pünktlich abholen muß. Da sie vermutlich selbst noch jung ist, würde ich das über die emotionale Seite versuchen - daß Deine Tochter traurig/ängstlich ist, wenn sie nicht pünktlich abgeholt wird.
Sprich mit Deinem Chef, wg. Deiner Verspätungen. Vielleicht könnt ihr Deinen Arbeitsbeginn ja nach hinten verlegen, damit Du pünktlich (u. entspannt) ankommst. Das wäre doch für alle von Vorteil.
Laß' nicht locker, wg. des Kita-Platzes. Geduld ist leider das einzige, was hilft. Und Beharrlichkeit. Immer wieder regelmäßig nachfragen (u. evtl. etwas jammern...). Die Vergabe erscheint mir persönlich nämlich eher undurchsichtig u. von daher willkürlich.
Ansonsten wäre auch eine regelmäßige Auszeit für Dich gut, Du hast schließlich ziemlich viel um die Ohren u. bist keine Maschine. Vielleicht kann Dich ja Dein Mann noch weiter entlasten, damit Du Dir regelmäßig einen Abend auswärts für Dich gönnen kannst? Sauna, Schwimmen, Ratsch mit Freundinnen, etc. kostet nicht die Welt, tut gut u. läßt Dich vielleicht vieles wieder gelassener angehen.
Laß' Dich nicht unterkriegen, Du machst das schon!
Viele Grüße
Nina

Danke für Dein Posting! Ich versuche das mit dem dickeren Fell, aber irgendwie ist halt ständig was. Die TM jammert, dass Sara bei ihr permanent weint und sagt mir, sie verkraftet die Eingewöhnung nicht und gestern sagt mir eine Mutter aus der Spielgruppe: "Schön, dass du auch mal deine Tochter abholst. Sie guckt immer so traurig, wenn du nicht kommst." Die Tante vom JA streicht uns mal eben aus der Prioliste, weil sie meint, mein Mann würde genug verdienen, um uns alle zu ernähren (sehr, sehr witzig). Ich hab jetzt schon überlegt, einen Tag weniger zu arbeiten, um etwas mehr Zeit für die Kinder zu haben.
Sauna klingt gut! Oder joggen... Werde mal meinen Mann drauf ansetzen.
Gruß Ute

Hallo Ute,
ja ich weiß schon, Theorie und Praxis... Aber mit der Zeit (Rückschläge leider inbegriffen) bekommst Du das bestimmt hin.
Den Eindruck der TM würde ich schon ernst nehmen bzw. überdenken. Wenn das finanziell geht, wäre weniger arbeiten sicher gut für euch alle. Wobei es evtl. für Deine Tochter leichter ist, täglich kürzer zur TM zu gehen, als einen Tag weniger (bei uns war's zumindest so, bis ca. 1,5 Jahre). Sofern das logistisch möglich ist.
Was allerdings den Kommentar der Spielgruppen-Mutter angeht: woher will sie das denn wissen?! Mir kommt es eher so vor, als ob sie ihre eigenen Gedanken da hinein interpretiert...
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß manche Mutter, die ganz zu Hause ist, das Gefühl hat, ständig ihre Existenz gegenüber denen rechtfertigen zu müssen, die neben Kind(ern) + Haushalt noch arbeiten. Daraus entspringen dann gerne auch solche Kommentare wie der Deiner Spielgruppen-Mitmutter - schlechtes Gewissen machen ist immer gut... :-(.
Solidarische Grüße ;-)
Nina